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Flugboot. Es ist bereits vorgeschlagen worden, bei Flugbooten das
Boot an seinem unteren Teil mit Behältern zu versehen, welche beim Auftreffen auf
den Wasserspiegel selbsttätig eine bestimmte Menge Wasser als Ballast aufnehmen.
Das Wasser wird beim Aufsteigen des Flugzeuges durch Druckluft oder Druckgas wieder
aus den Ballastbehältern ausgetrieben.
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Erfindungsgemäß werden als Bailastaufnahmebehälter eine oder mehrere
nach vorn geschlossene, nach rückwärts in wasserdichte Kammern- mündende, nach Bedarf
der Länge nach durch Zwischenwände unterteilte Röhren verwendet, wobei in den Kammern
sich durch Wasserdruck von außen selbsttätig öffnende und nach Füllung der letzteren
sich selbsttätig schließende Verschlußklappen vorgesehen sind, welche von dem Flugzeugführer
durch Hebelübertragung o. dgl. nach Wunsch gesteuert werden können. An die Kammern
sind vorteilhafte Knierohre angeschlossen, welche nach unten in eine Ebene ausmünden,
welche tiefer liegt als die der unteren Begrenzungslinien der Abteilungen.
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Durch diese erfindungsgemäße Anordnung wird erreicht, daß die Abteiilungen
vollkommen abgedichtet sind und große Widerstandsfähigkeit besitzen. Die Ballastbehälter
bieten während der Fahrt auf dem Wasser nahezu keinen Widerstand.
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In der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Anordnung an einem Seeflugzeug
mit vier Motoren dargestellt.
Hierbei sind die Abb. i und 2 schematische
Ansichten des Flugzeuges von der Seite und von vorn.
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Abb. 3 ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie A-B von Abb. 4 in
größerem Maßstab und zeigt die Anordnung des Verschlusses der Abteilungen.
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Abb.4 ist ein Schnitt nach der Linie C-D von Abb. 3.
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Abb. 5 ist eine Teilansicht im Aufriß einer anderen Ausführungsform
der Vorrichtung zur Betätigung der Verschlußklappen.
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Abb. 6 ist ein Querschnitt eines Röhrenabteils, welches durch eine
Längsscheidewand in zwei Teile geteilt ist, um die Querverschiebung der in diesem
Abteil eingeschlossenen Flüssigkeitsmasse zu vermindern.
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Die röhrenförmigen Abteilungen i sind an ihren vorn am Wasserflugzeug
gelegenen Enden geschlossen. Die entgegengesetzten Enden, welche gegen die Stufe
2 des Flugzeugs münden, sind mit wasserdichten Kamniern 3 verbunden, in welchen
die Verschlußplatten 4 in Scharnieren 5 drehbar angeordnet sind. An letztere legen
sich die Enden der Platten 4 in ihrer Verschlußstellung an, wie in den Abb.3 und
5 in strichpunktierten Linien dargestellt ist. Jenseits der Kammer 3 sind die Abteilungen
i durch Knierohre 6 verlängert, welche am unteren Teil des Bootes in einer tieferen
Ebene als die der unteren Begrenzungslinie der Abteile i münden, um (las Entweichen
der Luft vor der vollständigen Entleerung dieser Abteile i zu verhüten.
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Die Verschlußplatten 4 können auf verschiedene Weise betätigt werden,
z. B. Abb. 3 unter Vermittlung von senkrechten Stangen 7, welche mit den Platten
4 mittels Gelenk- . Stangen 8 verbunden sind, oder Abb. 5 unter Vermittlung von
senkrechten Stangen welche unmittelbar durch Gelenke mit den Enden der Platten 4
verbunden sind.
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Die senkrechten Stangen 7, 9, welche die Öffnung der Abteilungen bewirken,
wenn sie von unten nach oben gezogen werden, halten die Verschlußplatten in der
Verschlußstell_ung infolge ihres Eigengewichts und des Gewichtes der Platten selbst.
Diese Stangen 7, 9 müssen derart ins Gleichgewicht gebracht werden, daß beim -Niedergehen
auf das Wasser der Druck des letzteren genügt, um die Öffnung dieser Verschlüsse
zu bewirken.
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Um aufzusteigen, hebt der Flieger unmittelbar oder unter Vermittlung
eines Kabels die Stangen 7, 9, um die Öffnung der Verschlüsse zii bewirken. Diese
Bewegung kann vorteilhaft mit der Einstellung eines Ventilators verbunden werden,
der Luft einpreßt, um das Wasser aus den dichten Abteilungen i hinauszutreiben.
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Damit das Wasserflugzeug beim Aufsteigen seine Schwimmstabilität nur
der Vermehrung der Geschwindigkeit folgend vermindert, ist es vorteilhaft, zuerst
nur die Seitenabteile zu entleeren und die Mittelabteile io, i i erst dann, wenn
das Flugzeug genügende Geschwindigkeit erlangt hat.
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Nach dem Aufstieg gibt der Flieger die Verschlüsse frei, wobei sich
letztere schließen. Beim Niedergehen vollzieht sich die Öffnung des dichten Abteils
i selbsttätig unter der Einwirkung des Wasserdruckes (eine Röhre erlaubt das Entweichen
der in den Abteilen enthaltenen Luft).
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Um die Füllung zu beschleunigen, kann mit dem Ventilator, der zum
Einpressen der zum Austreiben des Wassers bestimmten Luft dient, eine Vorrichtung
verbunden werden, welche es ermöglicht, die Luft der Abteile i anzusaugen, um einen
Unterdruck zu bilden, dessen Wirkung sich zum Außendruck des Wassers hinzufügt.
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Sobald die Abteilungen gefüllt sind, ist der Druck des Wassers im
Inneren gleich dem Außendruck, und die Verschlüsse schließen sich wieder, wobei
durch die eingeschlossenen Flüssigkeitsmassen der Gesamtschwerpunkt des Flugzeuges
wesentlich tiefer gerückt wird.