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Ballasteinrichtung, insbesondere für flüssigen Luftschiffballast.
Die Erfindung bezieht sich auf rasch entleerbare Behälter aus wasserdichtem Stoff,
wie solche besonders als Ballastsäcke in Luftfahrzeugen gebräuchlich sind, und betrifft
eine besonders günstige Ausbildungsform derselben.
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Bisher waren Stoffbehälter für flüssigen Luftschiffballast gebräuchlich,
die aus einem schlauchartigen Behälter bestehend, wenn gefüllt, an den beiden offenen
Enden aufgehängt waren, wobei die Entleerung durch Abwerfen des einen Endes erfolgte.
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Die vorliegende Erfindung verbessert diese bekannte Bauart dadurch,
daß der sack- oder taschenartige Behälter an seinem Bodenteil in ein hosenbeinartiges
Auslaßstück übergeht. Dieses Auslaßstück kann umgeschlagen werden und ist bei gefülltem
Behälter innerhalb diesem bis etwa zur Behälteroberkante hochgeführt. Dieses hochgeführte
Auslaßstück wird zweckmäßig an einer Slipvorrichtung befestigt. Wird diese gelöst,
so stülpt sich das umgeschlagene Auslaßstück infolge der Schwere des Behälterinhaltes
um und läßt ihn fast augenblicklich austreten.
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Die Vorteile dieser Anordnung gegenüber den bekannten Ballastsäcken
beruhen unter anderem darin, daß der Wassersack selbst fest angebracht werden kann,
das Entleeren schnell, aber doch nicht ruckweise erfolgt.
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Da die Länge des an den Boden des eigentlichen Behälters sich anschließenden
und gegenüber der Breite des völlig gefüllten Behälters wesentlich weniger breiten
Auslaßstückes der Behälterhöhe ungefähr gleichkommt, kann letzterer
ziemlich
hoch im Luftschiff aufgehängt werden, wo er niemand im Wege ist. «'erden zwei Behälter
mit ihren Breitseiten so dicht nebeneinander aufgehängt, daß sie sich im gefüllten
Zustand eben berühren, und wählt man die Höhe des eigentlichen Behälters rund Breiviertel
Mannshöhe, so kann zwischen den. wesentlich weniger breiten Auslaßstücken noch ohne
besondere Mühe eine Person einhergehen.
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Um bei Beginn' der Entleerung durch' das herabfallende Auslaßstück
keinen Ballast innerhalb des Luftschiffes umherschlendern zu lassen, sieht man zur
Vervollkommnung der Erfindung am Bodenteil des eigentlichen Ballastbehälters außer
dem' umschlagbaren Auslaßstück ein dieses umhüllendes weiteres hosenbeinartiges
Führungsstück vor. Das untere Ende dieses Führungsstückes aber befestigt man an
einem zweckmäßig trichterförmigen und mit federnder Verschlußklappe ausgestatteten
festen Auslaßstutzen, dessen äußeres Ende mit der Schiffsaußenhülle abschneidet.
Um nicht zu große Ballastmengen in einem einzigen Behälter aufspeichern und auf
einmal entleeren zu müssen, verwendet man mit Vorteil eine mehrteilige Ballasteinrichtung,
bei der ein durch eine oder mehrere Scheidewände kammerartig unterteilter Ballastbehälter
am Bodenteil jeder Kammer ein umschlagbares bzw. hochziehbares Auslaßstück besitzt.
Doch wählt man zur Vereinfachung der Einrichtung für sämtliche Auslaßstücke ein
gemeinschaftliches Führungsstück, das an oder kurz über den j'bergangsstellen der
Auslaßstücke am Ballastbehälter von diesem abzweigt und die Auslaßstücke umhüllt.
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Damit die einzelnen im allgemeinen nacheiander gegebenenfalls aber
auch gleichzeitig herabfallenden Auslaßstücke einander nicht stören können, führt
man zweckmäßig die Scheidewände des eigentlichen Ballastbehälters im Führungsstück
so weit nach unten fort, daß sie wenigstens angenähert bis zum Auslaßstutzen reichen.
Andererseits führt man sie nicht ganz bis zur Oberkante des Ballastbehälters durch
oder gibt ihnen kurz unter derselben hberströmöffnungen, uln von einer Stelle aus
den ganzen Behälter füllen zu können.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht, und zwar zeigt in schematischer Darstellung Abb. z und 2 einen
Längsschnitt und eine Seitenansicht einer zweiteiligen Ballasteinrichtung.
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An einem Rohr A ist eine' Ballasttasche B angeschnürt bzw. aufgehängt,
die im wesentlichen aus einem Bodenteil b,'-r zwei Stirnflächen b= und zwei Seitenflächen
b3 besteht. Die im übrigen mit einer Reihe von Ösen bl versehenen oberen Ränder
der Seitenflächen 153 besitzen nahe ihrer Mitte zwei Aussparungen b 5 zur Aufnahme
zweier noch zu beschreibender Auslösevorrichtungen. Der Bodenteil b1 weist zwei
größere nebeneinanderliegende Aussparungen auf, an deren Ränder sich zwei hosenbeinartige
Auslaßstücke C und Cl anschließen. An ihren freien Enden tragen die Auslaßstücke
C und Cl, deren Länge etwa so groß wie die Taschenhöhe ist, je mehrere Ösen e1.
An der Übergangsstelle des Behälterbodens 1,1 in die Auslaßstücke ist ein die letzteren
umhüllendes gemeinschaftliches Führungsstück D flüssigkeitsdicht befestigt, das
andererseits an einen trichterförmigen Auslaßstutzen E sich anschließt. Der bis
zur Außenhülle F_ 1 des Luftschiffes reichende Auslaßstutzen E trägt an seinem freien
Ende eine 'Verschlußklappe c=l, die mittels eines Scharnieres e= angelenkt ist und
im unbelasteten Zustande durch eine Feder r'1 geschlossen gehalten wird. Eine in
ihrer oberen Hälfte wasserdicht mit den Seitenflächen 1,'1 der Ballasttasche, in
ihrem unteren Teile mit dem Führungsstück D verbundene Scheidewand L teilt die Ballasttasche
bzw. das Führungsstück in zwei Kammern. Damit die Ballasttasche von einer Stelle
aus gefüllt werden kann, ist die Scheidewand I. nicht ganz bis nach oben durchgeführt.