Drahthaspel mit Einrichtung zum maschinellen Hochschieben und Abteilen
der Drähte. In Anlagen zum Verzinnen, Verzinken und Verbleien von Drähten ist der
Arbeitsvorgang im allgemeinen folgender: Der Draht wird auf eine Drahtkrone gelegt,
geht von dieser durch das Bad mit flüssigem Metall und wird dann in einer Entfernung
von ungefähr 6 bis ä m auf maschinell angetriebenen Drahthaspeln -konischen Eisentrommeln
- unter Spannung aufgewickelt. Trotzdem diese Trommeln konisch sind, schieben sich
dünnere Drähte nicht
an der Haspel selbsttätig in die Höhe, wie
dies stärkere Drähte tun, sie wickeln sich vielmehr an dein unteren Ende zu einem
Wulst auf und müssen von Zeit zu Zeit von Hand hochgeschoben werden. Da die Haspeln
nach oben konisch zusammenlaufen, müssen die Drähte nach dem Hochschieben in dieser
gehobenen Lage irgendwie festgehalten werden. Man erreicht dies bislang, indem man
die Drähte gewissermaßen umkrempelt. Die Drähte klemmen sich dadurch auf dein verjüngten
oberen Ende der Haspel auch fest; man muß dabei jedoch in den Kauf nehmen, daß die
Drähte sich durch das Umkrempeln verwirren. Bekannt ist schon eine Einrichtung zum
Festhalten des Drahtes, ohne daß dieser sich verwirrt. Man hat an dem oberen Ende
der Drahtscheiben selbsttätig herausfallende Sperrnocken angebracht, von denen der
von Hand hochgeschobene Draht einfach zurückgehalten wird. Ist der Draht vollständig
-auf die Drahtscheibe aufgewickelt, so wird er als Ganzes (meistens etwa 15 kg)
abgenommen und häufig in der Packstube durch Verwiegen in kleinere Drahtringe von
i bis 2 kg Gewicht zerlegt. Die bei dem geschilderten Arbeitsvorgang vorhandenen
Übelstände sollen durch die Erfindung beseitigt werden, und zwar soll: i. das Hochschieben
des Drahtes nicht mehr von Hand, sondern mechanisch bewirkt werden, 2. das Festhalten
des Drahtes in der hochgeschobenen Lage ohne Verwirren der Drähte und selbsttätig
erfolgen, ohne Benutzung der bekannten Sperrnockeneinrichtung und 3. der Draht selbsttätig
in bestimmte Teilbeträge abgeteilt werden.
Die Abb. i bis 4. der Zeichnungen veranschaulichen zunächst die Einrichtung
zum mechanischen Hochschieben des Drahtes an den konischen Drahtscheiben. An zwei
einander gegenüberliegenden Stellen der in Senkrecht- und Wagerechtschnitten dargestellten
Haspel A sind diese mit Schlitzen versehen, in denen zwei Schnecken B1 und B2 drehbar
angebracht sind, und zwar derart, daß der Schneckengang voll Nerv orsteht, während
die Schneckenachse mit dem Umfang der Drahtscheibe abschneidet (Abb. i und 3). Am
unteren Ende besitzen diese Schnecken Zahnräder Cl und C2, mit denen sie in einen
feststehenden Zahnkranz C3 eingreifen. Die ganze Einrichtung steht auf einem Tisch
D, unter welchem der Antrieb angebracht ist, der mittels der Welle E die Haspel
A in Umdrehung versetzt. Es ist klar, daß die Schnecken BI und B2 eine eigene Drehung
erhalten, wenn die ganze Haspel sich dreht, da die Zahnräder G1 und C2 auf dem feststehenden
Zahnkranz C3 herumlaufen müssen. Die Schnecken erhalten dabei eine solche Gewinderichtung,
daß sie einen Schub nach oben ausüben. Läßt man den vom Metallbad kommenden Draht
auf eine solche Haspel auflaufen, so werden die Schnecken B1 und B= den Draht ganz
gleichmäßig nach oben schieben. Am oberen Ende der Schnecken bei F1 und F2 (Abb.
i) lagert sich der Draht auf dem aus dem Haspelumfang hervorragenden Schneckengewinde
ab, und es wird von dort ab der Draht durch die nachfolgenden, durch die Schnecken
hochbeförderten Drähte «-eiter hochgedrückt. Abb.5 zeigt eine derartige Haspel mit
Drahtwindungen in der Ansicht. Je nach der Geschwindigkeit, mit welcher sich die
Schnecken B1 und B2 im Verhältnis zur Umdrehungsgeschwindigkeit der ganzen Haspel
drehen, wird jeder Schneckengang eine oder mehrere Drahtwindungen fassen und einzeln
oder gemeinsam nach oben befördern. Die Abb.5 zeigt, wie auf dem Höhenstück Gl der
Haspel die Drähte in Einzelabteilungen hochbefördert werden, während sie auf dem
Höhenstück G2 aufeinanderliegen und nur durch die nachfolgenden Drähte hochgedrückt
werden. Abb.6 zeigt eine Haspel im Schnitt, bei welcher die Schnecken B1 und B2
ein verhältnismäßig stark aus der Haspel hervortretendes Gewinde besitzen. Hat beispielsweise
der gesamte, auf einmal auf diese Haspel aufzuwickelnde Draht ein Gewicht von 7
kg und faßt bei der gewählten Umdrehungsgeschwindigkeit der Schnecken jeder der
gezeichneten sieben Schneckengänge ein Drahtgewicht von i kg, so sind diese 7 kg
Draht, wenn sie ganz aufgewickelt sind und der zuerst aufgewickelte Draht bis zum
siebenten Schneckengang hochgeschoben ist, in sieben Abteilungen zu je i kg zerlegt.
Diese Schneckengetriebe stellen also eine Einrichtung zum selbsttätigen Hochschieben
und zugleich zum Abteilen der Drähte in bestimmte Mengen dar. Um ganz sicher zu
gehen, daß jeder Schneckengang gleich viel Drähte faßt, kann der Antrieb der Schnecken
auch derartig gestaltet werden, daß die Drehung der Schnecken stets ruckweise um
eine Umdrehung erfolgt, und zwar in bestimmten Zeitabständen, beispielsweise nach
jedesmal zwanzig Umdrehungen der ganzen Drahtscheibe. Alsdann wird jeder Schneckengang
stets zwanzig Drahtwindungen fassen. Der so aufgewickelte Draht ließe sich nun von
der Haspel nicht abnehmen, da er durch die hervorstehenden Schneckengänge festgehalten
würde. Um den Draht trotzdem abnehmen zu können, sind die Schneckenwellen, wie aus
Abb. i bis q. ersichtlich, an je zwei Dreharmen Hl und Hz beweglich gelagert. Diese
Dreharme können eine kleine Schwingung machen und gestatten, die
Schnecken
durch Hochziehen in das Innere der Haspel hineinzudrücken, so daß sie mit ihren
Gewindegängen nicht mehr aus der Haspel hervorstehen (.1bb.2 und q.). Bei dieser
Einrichtung kann man also durch einfaches Hochziehen des auf die Haspel aufgewickelten
Drahtes die Schneckenantriebe in die Haspeln hineindrücken und somit den Draht frei
von der Scheibe abheben. Nach dem Abheben des Drahtes fallen die Schnecken selbsttätig
wieder in ihre frühere Arbeitsstellung zurück. Die Antriebszahnräder Cl und C= besitzen
zweckmäßigerweise so viel Spielraum, daß sie beim Hochschieben der Schnecken nicht
außer Eingriff kommen. Hatte man eine Einrichtung nach Abb. 6 gewählt, so wird man
die abgeteilten Drahtwindungen vor dem Abheben natürlich einzeln abbinden, damit
die Einteilung nicht verlorengeht.
Anstatt den aufgewickelten Draht durch die Schneckengänge in bestimmte
Mengen abzuteilen, wobei es erforderlich ist, daß die Haspel zum Stillstand kommt,
wenn alle Schneckengänge gefüllt sind, kann das -Abteilen des Drahtes auch durch
andere Einrichtungen erfolgen, beispielsweise durch die in den Abb.7 bis io schematisch
dargestellte Einrichtung. Es sind hier einzelne Gebilde in Form von Winkeln vorgesehen,
in Abb. 8 beispielsweise vier Winkel f1 bis J4, welche auf einer Führungsstange
K verschiebbar gelagert sind und eine in die andere mit den Hakenansätzen L eingreifen.
Ein einzelner Winkel .ist in Abb. io dargestellt. Die Winkel ragen mit den Spitzen
111 durch einen in der Haspel angebrachten Schlitz N (Abb. 8 und 9) aus dieser hervor.
Dieser Schlitz ist gegenüber den Ausschnitten 01 und OZ für die Schnecken
B1 und B= (Abb. 7 und 9) versetzt. Im Ruhezustand sind die Winkel zusammengeschoben
und ruhen in dem Fußring der Haspel, nur der oberste Winkel liegt mit seiner Spitze
M etwas über dem Fußring, so daß das erste auf die Haspel zur Aufwicklung gelangende
Draht unter _ diese Spitze 31 greift. Der auf die Haspel zur Aufwicklung
gelangende Draht wird wiederum durch Schneckengetriebe B1 bzw. B= gleichmäßig hochgeschoben.
Bei seinem Hochrücken wird er die Spitze 11l des ersten Winkels mitnehmen. Sobald
der erste Winkel mit Drähten gefüllt ist, wird er den zweiten mittels des Hakenansatzes
L mit hochziehen, so daß sich alsdann der Draht in den zweiten Winkel legt und nun
diesen füllt usw. Durch entsprechende Wahl der Höhe der Winkel kann man bestimmen,
wie viele Drähte durch jeden Winkel gefaßt und somit abgeteilt werden sollen. Das
ganze Winkelsystem wird aus der Drahtscheibe herausnehmbar und gegen andere Winkelsysteme
auswechselbar eingerichtet, so daß man es in der Hand hat, zu bestimmen, welche
Einteilung der aufgewickelten Drähte erfolgen soll.