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Eisenbahnfahrkarten -Verkaufseinrichtung. Es ist bekannt, Fahrkartenschränke
im Schalterraum längs der Schalterfenster zu verschieben, so daß die auf einer Seite
befindlichen Schränke zur anderen Seite geschoben werden können und dadurch für
den Beamten, der den neuen Dienst antritt, neue Schränke zum Verkauf bereit sind,
während die Schränke, aus denen der abgelöste Beamte verkauft bat, außer Betrieb
gesetzt sind. Es ist auch bekannt, in Schalterräumen, bei denen es die Verhältnisse
erfordern, die Verschiebung der Schränke senkrecht zur Schalterfensterwand, also
nach hinten, vorzunehmen und auch gleichzeitig den einen Schrank um eine Schrankbreite
parallel zur Fensterwand zu verschieben; aber es ist bisher nicht gelungen, die
beiden Verschiebarten, also die Verschiebung in gleicher Richtung und senkrecht
zur Schalterfensterwand so zu vereinigen, daß die beiden Schränke über die ganze
Breite der Schalterfensterwand verscho"en werden können.
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Durch die vorliegende l.rtindung ist diese Aufgabe gelöst, und die
Schränke können in ihren Aufhängungen nicht nur parallel zur Schalterwand über deren
ganze Breite bewegt verden, je nachdem der betreffende Beamte seinen Verkaufsschrank
rechts oder links nebei, dein Schalterfenster haben will, sondern es ist auch möglich,
die in Richtung des Schalterfensters verschobenen Schränke senkrecht zur Schalterfensterwand
zu bewegen, um sie nach hinten zur Abrechnung oder Neufüllung zu bringen.
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In nachfolgendem werden einige Ausführungsbeispiele, die je nach den
Raumverhältnissen und sonstigen Anforderungen anwendbar sind, erläutert und auf
den dazu dienenden Zeichnungen veranschaulicht.
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Die einzelnen Abbildungen stellen dar: Abb. i eine Ansicht der auf
Umlaufschienen verschieb- und umstellbaren Schränke, Abb. 2 eine Seitenansicht von
Abb. i von A us, Abb. 3 einen Grundriß von Abb. z, Abb. 4 eine Draufsicht auf die
Gesamtlage, Abb. 5 eine Ansicht der auf sich kreuzenden Schienen verschieb- und
umstellbaren Schiänke, Abb.6 eine Seitenansicht von Abb. 5, Abb.7 eine Draufsicht
auf die Gesamtlage zu den Abb. 5 und 6.
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Gemäß den Abb. i bis a sind auf den Fahrkartenschränken a,
b, c, d die um die Bolzen 2 drehbaren Lager 3 und .a. mit den Laufrollen
5 befestigt. Seitlich der Lager 4 sind die auf den Federbolzen 6 nach unten verschiebbaren
Schuhe 7 angeordnet, welche an
ihren beiden Enden nach außen und
nach unten abgebogen sind. Dieselben können massiv oder auch aus starkem Blech muldenartig
hergestellt sein. Auf Trägern 8 sind an der Decke des Fahrkartenverkaufsraumes die
Schienen 9 befestigt, jedoch können die Schienen 9 auch in anderer geeigneter Weise
gelagert bzw. befestigt werden.
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Wie aus Abb. 4. ersichtlich, sind seitlich vom Verkaufsschalter i
o die Schienen 11, 12, 13, i -t angeordnet, welche durch die Schienen 15 und 16
miteinander in Verbindung stehen. Auf den Schienen sind die Fahrkartenschränke a,
b, c, d aufgehängt, welche Sich in der Nähe des Schalters io auf die Untersatzschränke
17 (Abb. i und 2) stützen. Um nun die Fahrkartenschränke a, b, c, d
gegenseitig umstellen zu können, sind in den Schienen noch die Weichen 18, I g,
20, 2L, 22, 23
vorgesehen. Zur Steuerung des Schrankes dient beim Verschieben
der Schuh 7. Dieser besitzt, wie aus der Draufsicht (Abb.3)ersichtlich ist, zwei
seitlich wirkende Anlaufflächen, die beim Verschieben des Schrankes die entsprechende
Weichenzunge erfassen. Es wird also vermittels dieser seitlichen Auflaufflächen
des Schuhes der Fahrkartenschrank durch Verschieben auf die gewünschte Schiene gesteuert.
Da nun der Schuh 7 (s. Abb. i und 2) in vertikaler Richtung auf dem Bolzen 6 geführt
wird, deren Druckfedern ständig den Schuh nach oben drücken, so ist derselbe auch
in der Lage, nach unten auszuweichen, wenn ihm ein Widerstand entgegengesetzt wird.
Dieser Widerstand tritt ein, wenn der Schrank vor. der Schiene i i oder 14 auf die
Querschienen 15 und 16 gefahren werden soll. In diesem Falle muß der Schuh 7 unter
der Schiene 12 bzw. 13 hinweggleiten. Damit dies geschieht, hat der Schuh 7, wie
Abb. z veranschaulicht, auch horizontale Anlaufflächen, die an der Unterkante der
Schiene 12 oder 13 angreifen und so ein Senken des Schuhes bewirken. Es folgen nun
zur besseren Erklärung einige Bewegungsbeispiele der Fahrkartenschränke.
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Der Schrank d kann in seiner dargestellten Stellung nach jeder Seite
eingefahren werden.. Soll derselbe nach Schiene 12 neben den Schrank b eingefahren
werden, so erfaßt derselbe beim Vorfahren mit seinem Schuh 7 die Weiche 2o und schließt
dieselbe, so daß nunmehr das beim Schuh 7 liegende Laufrad 5a über diese Weiche
2o gCht und hierbei das zweite Laufrad 5b in die Kurve zur Schiene 12 zwingt. Die
Weiche i9 wird anschließend daran vom Schuh 7 geschlossen, und der Schrank
d rückt auf den Schrank b auf. Will man nun z. B. den Schrank a auf
die Stellung des Schrankes c umwechseln, so wird der Schrank c zunächst auf die
Schienen 15 und 16
ausgefahren, wobei das erste Laufrad 5b an der Weiche
22 vorbei zur Schiene 15 läuft, während das zweite Laufrad 5a durch den angeschlossenen
Schuh 7 und Schließen der Weichen 22 und 21 zur Schiene 16 abgeleitet wird. Mittels
einer bekannten Hebeleinrichtung o. dgl. wird nun der Schuh am Schranl,:c nach unten
gedrückt, so daß dieser nun, nicht mehr die- Weichen erfassen kann und beim Zurückfahren
in die Kurve zur Schiene 1:l einlenkt. Alsdann wird der Schrank a vorgefahren, dessen
Schuh am Laufrad 5a die Weiche 18 schließt, so daß das Laufrad 51, auf die
Schiene 15 und das Laufrad 5,1 auf die Schiene 16 einfährt, wobei der Schuh
7 infolge seiner Federung 6 unter der Schiene 12 und der Weiche 2o hinweggleitet,
dagegen bei einem weiteren Vorfahren die Weichen 21 und 23 schließt und dadurch
den Schrank auf die Schiene 13 einschwenken läßt. Sämtliche Weichen sind abgefedert
und werden stets in Offenstellung gehalten. Die Fahrkartenschränke sind hier beispielsweise
sogenannte Doppelschränke, welche beiderseitig als Verkaufsstand eingerichtet sind.
J.e zwei solcher Schränke, z. B. Schrank a und b, können beim Zusammenfahren
einen gemeinschaftlichen Schrank bilden und die inneren Verkaufsfächer abschließen.
Es können aber auch Türen oder Rolladen als Abschluß jedes Abteils für sich dienen.
Die Schienen i i bis 14 können auch kürzer gehalten sein und die Schienen, 15 und
16 mit ihren Kurven sich dicht neben den Schränken a, b, c anschließen.
In diesem Falle muß das Umfahren der Schränke sich lediglich auf den Schienen 15
und 16 abwickeln.
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Bei dem in den Abb. 5 bis 7 dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt
die Verschiebung bzw. Umstellung der Fahrkartenschränke auf sich rechtwinklig kreuzenden
Schienen. Zu diesem Zwecke sind im Schalterraum in entsprechender Höhe die sich
kreuzenden Profilträger 24., 25, 26, 27, 28, 29 gelagert, und zwar können die Enden
derselben im oder auch am Mauerwerk 3o abgestützt sein. Diese Profilträger können
aus einem Stück bestehen, können aber auch für die dargestellten Fahrbahnen aus
einzelnen Trägern zusammengesetzt sein. Die Träger sind kanal- oder rohrartig ausgebildet
und besitzen an ihren Unterseiten die Längsschlitze 31. In den Trägern ruhen die
paarweise an je einem Lager 32 angeordneten Laufrollen 33, deren Lager 32 nach unten
verlängert durch die Schlitze 31
der Träger führen und drehbar an den Abdeckplatten
34. der Fahrkartenschränke 35 und 36 befestigt sind. Unterhalb der "5#bdeckplatten
3¢ stehen die Lager 32 mit den Gestängen 37 in Verbindung, die durch die Schränke
35 und 36 bis durch deren Boden führen und auf
ihren Enden die aufgekeilten
Kegelräder 38 tragen. In genannte Kegelräder ;8 greifen die größeren Kegelräder
39 ein, von denen die zu einem Schrank gehörenden Kegelräder 39 durch eine Welle
40 verbunden sind. Auf dem einen freien Ende der Welle 4o sind die Kurbeln 41 oder
auch Handräder mit einer Arretiervorrichtung 42 befestigt. Diese Bewegungsvorrichtung
für die Rollenhalter 32 kann aber auch oben liegen, bzw. die Rollenhalter können
in jeder anderen Weise gedreht werden.
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Wie aus der Draufsicht (Abb.7) ersichtlich, befinden sich die Fahrkartenschränke
35 und 36 mit ihren Rückwänden zusammenstehend neben dem Verkaufsschalter 43, während
die Schränke 4.4. und 45 in den Laufträgern 24 und 25 vom Schalter 43 abgefahren
sind. Bei der gezeichneten Stellung können nun beide Schränke 35 und 36 in den Laufträgern
28 und 29 zu den Trägern 24 und 25 hinübergefahren werden. Sollen z. B. die vier
Schränke 35 und 36, 44 und 45 gegenseitig umgestellt werden, so wird zunächst der
Schrank 35 auf den Laufträgern 24 gefahren, hierauf der Schrank 45 bis zu den Kreuzungen
der Laufträger 25, 28 und 29 gefahren und durch Drehen der Kurbel 41 und
der Kegelräder 38 und 39 mit Hilfe der Gestänge 3-die Laufrollen 33 in Fahrtrichtung
der Laufträger 28 und 29 gedreht und der Schrank 45 über die Laufträger 28 und 29
zum Träger 26 fortbewegt, wo durch Zurückdrehen der Kurbel 41 und der Laufrollen
33 der Schrank 45 in Fahrrichtung des Laufträgers 26 gelangt und abgefahren wird.
Hierauf wird der Schrank 36 so weit vorgezogen, daß der Schrank 45 auf die Laufträger
27 umgefahren werden kann, worauf der Schrank 36 wieder vor diesen gefahren wird.
In gleicher Weise werden die Schränke 35 und 44 gegenseitig umgefahren.
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Um dieses Umstellen der Fahrkartenschränke noch mehr beschleunigen
zu können, können noch die beiden strichpunktierten Laufträger 46' und 47 vorgesehen
werden, so daß in diesem Falle die Schränke 35 und 36 über die Träger 28 und 29
zur anderen Seite gebracht werden, während die Umstellung der Schränke 44 und 45
über die Träger 46 und 47 erfolgt. In dieser Weise können die einzelnen Schränke
schnell ausgetauscht werden, um einerseits bei Personalwechsel i1n Fahrkartenverkauf
keine Unterbrechung eintreten zu lassen und anderseits ein ungestörtes Abrechnen.
seitens des abgelösten Beamten zu ermöglichen. Bei beiden Ausführungsbeispielen
kann statt je zweier Rollen für die Aufhängung bzw. Fortbewegung auch je eine Rolle
vorgesehen werden, welche in einem drehbaren Lager an den Schränken befestigt ist,
so daß die Schränke beim Fahren auch gedreht werden können, um die gewünschte Entnahmeseite
am Schrank nach vorn zu bekommen.