DE428583C

DE428583C - Explosionssichere Kabeltrommel

Info

Publication number: DE428583C
Application number: DEW67449D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1924-10-29
Filing date: 1924-10-29
Publication date: 1926-05-06

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBENAM
6. IHAl 1926

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JHi 428583 -KLASSE 21 c GRUPPE

(W 6-1449

Wilhelm Wurl in Berlin-Weißensee.

Explosionssichere Kabeltrommel. Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. Oktober 1924 ab.

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine explosionssichere Trommel zum Auf- und Abwickeln von elektrischen Leitungskabeln, bei welcher eine Funkenbildung beim Anschluß des Trommelkabels an die Abzweigung des Stromnetzes ausgeschlossen ist. Dies ist von erheblicher Bedeutung für die Verwendung derartiger Kabeltrommeln an explosionsgefährdeten Arbeitsorten, wie beispielsweise in Bergwerken, wo die Kabeltrommel zum Auftrommeln der Verbindungskabel zwischen den in den einzelnen Abbaustrecken befindlichen schlagwettersicheren Abzweigen und den Arbeitsmaschinen, wie Abraummaschinen, Schrämmaschinen, Haspeln, Schüttelrosten usw., dient. Nach Abbau einer Strecke von bestimmter Länge, beispielsweise etwa 300 m, muß hier ein neuer fester Abzweig in das Leitungsnetz eingebaut und an diesen die Kabeltrommel mit aufgetrommeltem Kabel neu angeschlossen werden. Tritt bei diesen Anschlüssen eine Funkenbildung auf, so ist die Gefahr einer Schlagwetterexplosion vorhanden. Mit gleichem Vorteil kann die Kabeltrommel gemäß der Erfindung naturgemäß auch in anderen feuer- und explosionsgefährdeten Räumen Verwendung finden, wie z. B. in Pulverfabriken, Spinnereien, Fabriken der Benzin- und Benzolindustrie usw.

Die explosionssichere Kabeltrommel gemäß der Erfindung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht.

Abb. ι ist ein Längsschnitt durch die Trommel, und

Abb. 2 ist eine Stirnansicht von links auf Abb. i.

42858a

Die Trommel ι ist ζ. B. aus Schmiedeoder Gußeisen luftdicht hergestellt und mittels Zapfen 2 und 3 drehbar gelagert. Der Drehzapfen 2 sitzt unmittelbar an der abnehmbaren Stirnwand 1' der Trommel. Der Drehzapfen 3 ist feststehend angeordnet und bildet ein Drehlager, so daß sich die Stirnwand 1" mittels Lager 4 um den Zapfen 3 drehen kann. Der zweckmäßig in einem Stück mit dem Lagerbock 5 gegossene Zapfen 3 greift zur Sicherung des luftdichten Trommelabschlusses mit ringförmigen Rippen 6 zwischen entsprechende Abdichtungsringe der Stirnwand 1" und ragt in das Innere der Trommel 1 hinein.

Am inneren Ende des Lagerzapfens 3 ist ein dreipoliger Drehschalter 7 angebracht, welcher durch einen Hebel 8 vermittels eines durch den Zapfen 3 hindurchgeführten Stiftes 9 betätigt wird.

Die Verbindung des Schalters 7 mit dem aufgetrommelten Kabel 10 erfolgt durch Bürstenhalter 11, welche einerseits durch Litzen 12 mit den luftdicht durch die Stirnwand 1" hindurchgeführten Anschlußklemmen 13 des Kabels 10 verbunden sind und andererseits mit ihren Bürsten auf Leitungsringen 14 schleifen. Letztere sind mit den drei Polen des Schalters leitend verbunden und auf dem Innenende des Drehzapfens 3 unter Zwischenschaltung einer Isolationshülse 15 befestigt. Diese Verbindung des aufgetrommelten Kabels mit dem Schalter ergibt den besonderen Vorteil, daß das Auf- und Abtrommeln des Kabels ohne Ausschalten des Zuführungskabels erfolgen kann, da durch die Schleifringe und Abnahme des Stromes durch Bürstenhalter die Verbindung dauernd hergestellt ist.

₄„ Die Zuführung der Kabelleitungen 16 nach dem Schalter erfolgt ebenfalls durch den Drehzapfen 3. Der Anschluß an das Leitungsnetz geschieht durch eine Ansteckdose 17, die am Lagerbock 5 durch Stifte 18 befestigt ist und mit welcher der mit den Ansehlußkabeln 19 versehene Stecker 20 verbunden werden kann.

Die Herstellung und Trennung der Verbindung kann aber vermittels einer Verblockung zwischen Kabeleinführung und Sehalter 7 nur dann erfolgen, wenn der Schalter 7 auf Stromunterbrechung eingestellt ist. Diese Verblockung besteht aus einem mit Griff 21 versehenen Deckel 22, der mittels Scharnier 23 am äußeren Ende des Lagerzapfens 3 klappbar gelagert ist und mit seinem unteren klauenartig ausgebildeten Ende 24 unter den aufgesetzten Stecker 20 faßt. In dieser Blockstellung wird der Deckel durch den Hebel 8 des Schalters 7 verriegelt, derart, daß der Deckel 22 nur dann in die in Abb. 1 strichpunktiert eingezeichnete Entriegelungsstellung geklappt werden kann, wenn der Hebel 8 in die gleichfalls in Abb. ι gestrichelt dargestellte obere Stellung gedreht worden ist. Durch Drehen des Hebels 8 in diese Stellung wird aber der Schalter 7 auf Stromunterbrechung eingestellt, so daß also die Herstellung oder Unterbrechung der Verbindung des Anschluß- y₀ kabeis 19 mit der Kabeltrommel immer nur dann möglich ist, nachdem der Stromkreis durch den Ausschalter 7 unterbrochen worden ist. Es erfolgt somit die Verbindung oder Lösung des Anschlußkabels mit der Kabeltrommel immer erst, nachdem der Stromkreis ausgeschaltet worden ist, so daß die Bildung eines Anschluß- oder Abreißfunkens auch bei eingeschalteter Arbeitsmaschine ausgeschlossen ist, und diese Ausschaltung des Stromkreises geht in einem explosionssicheren Räume, nämlich im Innern der Kabeltrommel vor.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Explosionssichere Kabeltrommel, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausschalter für den Kabelstromkreis innerhalb der geschlossenen Trommel angeordnet ist. _go

2. Kabeltrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verblokkung des Kabelanschlusses ein Deckel dient, der in der Blockstellung durch einen Sperrhebei verriegelt wird, welcher bei der Entriegelung den Schalter auf Stromunterbrechung einstellt.

3. Kabeltrommel nach Anspruch 1 und 2, bei welcher das Kabel zu den innerhalb der Trommel angeordneten Kontakten i_O0 für die Kabellitzen durch einen feststehenden Lagerzapfen der Trommel hindurchgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter an dem in die Trommel ragenden Ende dieses Lagerzapfens ange- _10£ ordnet und die mit dem Sperriegel versehene Schalterachse in dem Zapfen gelagert ist.

4. Kabeltrommel nach Anspruch 1 bis 3 mit Stromzuführung vom Innenraum der _llc Trommel zum aufgetrommelten Kabel, dadurch gekennzeichnet, daß die Litzenenden des Kabels an Kontaktbolzen angeschlossen sind, die in der Trommelwand schlagwettersicher eingesetzt und mit der _11£ inneren Stromzuführung verbunden sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.