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Verfahren zur Herstellung von Straßenbelägen. Ein Beton, der aus steinigem
und feinkörnigem Material mit Hilfe von solchem Hartpech o. dgl. als Bindemittel
hergestellt worden ist, das schmelzbar ist, aber nach dem Erkalten und Abbinden
der Betonmasse fest bleibt und selbst bei starker Sonnenhitzenicht halbflüssig wird,
ist in der Praxis für die verschiedensten Zwecke sehr wertvoll; er kann aber nicht
zur Pflasterung von Straßen verwendet werden, da er für die Fahrbahn zu hart und
spröde ist.
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Es ist nun gefunden worden, daß dieser Beton vorteilhaft dazu benutzt
werden kann, um die Unterlage für die verhältnismäßig weiche Asphaltdecke zu ersetzen,
die für ge-
wöhnlich aus Zementbeton hergestellt wird. Man erhält auf diese
Weise einen ausgezeichneten und billigen Straßenbelag. Wird nämlich der Asphalt
heiß auf die vorzugsweise noch warme, besondere Pechschicht 'gegossen, so verbindet
er sich mit dieser und bildet so einer. festen, wasserundurchlässigen Körper, der
allen Witterungseinflüssen standhält und dessen Oberfläche sich gleichmäßig abnutzt
und bei heißem Wetter sich nicht von der Grundlage löst, wie es vorkommt, wenn diese
aus Zementboden besteht.
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Man kann auch die Asphaltdecke durch eine andere elastische Schicht,
z. B. aus Teer, einem Gemisch aus Pech und Teer usw., ersetzen.
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Es können auch Pflastersteine hergestellt werden, indem man den Pechbeton
in entsprechende Formen gießt und seine Oberfläche, die beim Setzen der Steine die
Fahrbahn der Straße bildet, mit einer elastischen Schicht, z. B. aus Asphalt, Teer
o. dgl, überzieht. Eine solche Schicht kann auch an der unteren Fläche angebracht
werden.
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Um eine Straße zu belegen, gießt man z. B. ein warmes Gemisch von
40o kg billigem und hartem Gaspech, das in der erkalteten Betonmasse auch
bei starker Sonnenwärme nicht halbflüssig wird, und 3500 kg Kalksteinschotter-,
i 5oo kg Sand und i ooo kg Kalksteinpulver auf das Steinbett oder
unmittelbar auf den Grund der Straße. Man bildet so, je
nach den Umständen,
eine 5 bis i5cm dicke Schicht. Wenn die Masse erstarrt, aber noch warm ist,
überzieht man sie mit einer l/.# bis .3 cm dicken Decke von gewöhnlichem
Asphalt. Der auf diese Weise hergestellte Straßenbelag bildet nach dem Erkalten
einen einzigen Block, da die Asphaltdecke fest mit der Betonunterlage verbunden
ist. Dank dieser Tatsache kann man im Vergleich zu der auf Zementbeton gegossenen
Asphaltdecke eine weit dünnere, -unter Umständen nur 5 bis 3o mm dicke Asphaltschicht
legen, ohne Gefahr zu laufen, daß sie von den Fahrzeugrädern abgerissen wird. Mit
einer nur 5 mm dicken Schicht erhält man schon einen ausgezeichnetcn Straßenbelag.
Die
beiden Schichten sind so fest miteinander verbunden, daß es sehr schwierig ist,
sie voneinander zu trennen, auch wenn man sie wiederholt mit einem Hammer bearbeitet.
Die Asphaltschicht behält überdies alle ihre Eigenschaften als geschmeidiger, plastischer
und- elastischer Stoff und schützt den Pechbeton vorzüglich vor den Stößen der Wagenrüder,
Pferdehufe usw. und ermöglicht es, den neuartigen Pechbetoil zum Belegen von Straßen
zu verwenden.
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Da die beiden fest miteinander verbundenen Schichten ein Ganzes bilden,
so kann sich die obere Asphaltschicht nicht von dem Pechbetonunterbau trennen, noch
Falten bilden, wie es vorkommt, wenn der Asphalt auf einen Unterbau, wie z.B. Zementbeton,
gegossen wird -, an dem er nicht fest anhaftet. Im letzteren Falle bewirken,
besonders im Sommer, die Räder von schwerbeladenen Wagen, daß sich die Asphaltschicht
vom Unterbau, loslöst.
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Mit dem neuen Beton werden auch die Nachteile des Frostes vollständig
vermieden. Bekanntlich bilden sich bei Straßenbelägen mit Zeinentunterbau und Asphaltdecke
bei großer Kälte und infolg e von zwischen Asphalt und Unterbau #eingesickertem
Wasser Risse in der Asphaltdecke.
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Man kann auch die untere Fläche der Pechbetonschicht mit einer elastischen
Schicht versehen, besonders wenn sich der Belag zwischen Straßenbahnschienen befindet.
Auf diese Weise leidet der Belag weniger von den Stößen der Straßenbahn. Zu diesem
Zweck gießt man eine Schicht Asphalt oder ein Gemisch von Teer und Pech auf das
Straßensteinbett oder den Boden und bedeckt sie mit hartem Pechbeton, über den man
wiederum eine elastische Schicht aus Asphalt o. dgl. gießt.
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Ein weiteres Beispiel für einen Straßen,-belag ist folgendes: Auf
das Steinbett einer Straße oder auf den Boden wird ein warmes Gemisch von Pech,
Steinschotter und Sand gegossen, um eine 5 bis 15 cm dicke Schicht
zu erhalten. Dann gießt man auf dieses Gemisch warme flüssige oder geschmolzene
Stoffe, z. B. Gasteer, ein Gemenge von Teer und Pech, ein Bitumen o. dgl.; zuletzt
streut man auf den so hergestellten Belag einen pulverigen Stoff, wie Sand, den
man stampft oder einwalzt.
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Auf diese Weise erhält man einen Straßenbelag, dessen Oberfläche geschmeidig
und elastisch ist, während seine Unterlage hart, widerstandsfähig und wasserdicht
ist.
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Um die Verbindung zwischen dem kalten Beton und dem Asphalt oder einem
gleichartigen Beton zu erleichtern, kann man den kalten Beton mit flüssigem Teer
oder einem geeigneten Firnis bestreichen und dann den Asphalt bzw. den Beton daraufgießen.
#Vill man z. B. einen tags vorher gegossenen Pechbeton am darauffolgenden Tag mit
frischem Beton verbinden, so genügt es, wenn man am Rande der vorhergehenden Lage
eine Dehnungsfuge einbringt und in diese eine Mischung von Asphalt oder Pech mit
Sand oder Steinpulver gießt; diese Mischung bildet einen an Bindemittel reichen
Mörtel und verbindet die beiden Schichten fest miteinander.
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Man kann allenfalls diesen Mörtel bei hoher Temperatur, z. B. bei
3oo", gießen, um den Rand der Betonschicht etwas zu schmelzen und so die Verbindung
zu erleichtern. Um die Ausdehnungsfuge herzustellen, verfährt man in gleicher Weise,
nur verwendet man dann Asphalt oder ein geschmeidiges, bitumenhaltiges Gemenge.
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Anstatt die im vorstehenden Beispiel erwähnte Betonmasse aus Kalkgestein
und Sand zu verwenden, kann man auch irgendeine andere Pechbetonmasse gebrauchen,
vorausgesetzt, daß man, wie vorstehend beschrieben, verfährt, nämlich eine dünne
Schicht Asphalt heiß auf den Beton gießt, so daß sie sich mit dem Beton fest verbindet
und nach Erkalten mit diesem nur noch einen einzigen Block bildet.
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Zum Unterschied von anderen Straßenbelägen wird zur Herstellung der
neuen Beläge kein Zement benutzt, sondern ein Pechbeton, bestehend aus steinigem
Material und einem Pech als Bindemittel, das auch bei starker Sonnenwärme nicht
halbflüssig wird. Ein solches Material ist hart und widerstandsfähig, es wäre aber
an sich für einen, Straßenbelag nicht elastisch genug. Diese Eigenschaft wird dem
harten und spröden Straßenbelag jedoch im vorliegenden Falle schon durch eine dünne,
geschmeidige und elastische Schicht aus Teer, Asphalt, Pech o. dgl. erteilt. Die
Benutzung einer solchen Schicht ist an sich bekannt; neu ist aber das Verwenden
einer Unterlage aus Pechbeton, der aus einem besonders gegen Sonnenhitze widerstandsfähigen
Material besteht, und das Versehen einer solchen Unterlage mit einer verhältnismäßig
sehr dünnen, für den Straßenschutz in anderen Fällen ganz ungeeigneten Schicht,
also die Verbindung zweier nicht stofffremder Schichten mit dem Zweck entsprechend
sich kompensierenden Eigenschaften.