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Atmungseinrichtung. Gegenstand der Erfindung bildet eine Atmungseinrichtung
für den Aufenthalt in ganz dünner Luft. Es sind bereits Atmungseinrichtungen bekannt,
welche den menschlichen Atmungsorganen in höheren Luftschichten die für den Vollbesitz
der geistigen und körperlichen Kräfte benötigte Luftmenge zuzuführen gestatten,
ohne daß verdichteter Sauerstoff mitzunehmen ist. Bei Benutzung dieser Vorrichtungen
wird höchstens der ganze Kopf einem Luftdruck ausgesetzt, der annähernd dem an der
Erdoberfläche herrschenden gleichkommt. Diese Vorrichtungen sind jedoch für den
Aufenthalt in ganz dünnen Luftschichten nicht mehr geeignet, da sie dem Umstand
keine Rechnung tragen, daß von einer bestimmten Höhe an der Blutdruck den Druck
der den Körper umgebenden Atmosphäre übersteigt und dann Blutverluste eintreten.
Um nun bei nahezu voller Leistungsfähigkeit des Körpers einen Aufenhalt auch in
ganz dünnen Luftschichten zu ermöglichen, weist die Atmungseinrichtung nach vorliegender
Erfindung einen an sich bekannten, zum Umschließen des ganzen Körpers
dienenden
Überzug aus leichtem und wasserdichtem Stoff auf, der es ermöglicht, den ganzen
Körper mit einer Luftschicht von gewünschtem Druck zu umgeben. Diese Schicht verhindert
bei jeder Höhenlage alle Blutverluste.
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Auf der Zeichnung sind beispielsweise Ausführungen der Erfindung veranschaulicht.
Abb. i zeigt teilweise im Schnitt und teilweise in Seitenansicht die von einem Bergsteiger
getragene Atmungseinrichtung und Abb.2 in einem etwas größeren Maßstab eine Abänderung
einer Einzelheit.
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Die veranschaulichte Atmungseinrichtung weist einen Überzug i aus
leichtem, starkem und wasserdichtem Stoff, beispielsweise Gummi, auf. Dieser Überzug
ist dem Körperumfange des Bergsteigers, für den die Einrichtung bestimmt ist, möglichst
angepaßt und so geformt, daß er bei Benutzung der Einrichtung den ganzen Körper
umschließt. Um eine Versteifung in der Querrichtung zu schaffen, ist der Überzug
i mit einer Anzahl Rippen 2 versehen; in Augenhöhe ist eine durchsichtige Scheibe
3 in denselben eingesetzt. 4 bezeichnet eine von Hand zu bedienende Pumpe, welche
aus der Umgebung entnommene dünne Luft auf einen für annähernd normale Atmung erforderlichen
Druck verdichten kann und durch einen Schlauch 6 in einen Zwischenbehälter 5 fÖrdert.
Dieser ist so am Überzug i befestigt, daß er beim Anlegen des letzteren auf den
Rücken des die Einrichtung Benutzenden zu liegen kommt. 7 ist eine Mundnasenmaske,
welche zum Festmachen am Kopfe bestimmt und luftdicht mit dem Überzug i verbunden
ist. An diese :Maske 7 ist ein mit dem Zwischenbehälter 5 in Verbindung stehender
Schlauch 8 angeschlossen. 9 und io bezeichnen zwei federbeeinflußte Ventile, von
denen 9 als Saugventil wirkt und das Überströmen verdichteter Luft aus dem Zwischenbehälter
5 in den Maskenraum ii beherrscht, während Ventil io als Druckventil wirkt und das
Überströmen der ausgeatmeten Luft aus dem Raum ix in den Raum zwischen Überzug i
und Körper gestattet. Am Überzug i ist ferner ein Überdruckventil 12 befestigt,
das beim Überschreiten eines bestimmten Druckes in der den Körper umgebenden Luftschicht
eine Verbindung mit der Umgebung herstellt. Unter Umständen ist es möglich, ohne
Zwischenbehälter 5 auszukommen. Eine mit einem Absperrventil versehene Nebenleitung
13 ermöglicht es der Pumpe4, die Luft unter Umgehung des als Spei-
cher und
Druckausgleichgefäß dienenden Zwischenbehälters 5 unmittelbar in den Raum zwischen
Überzug i und Körper zu fördern. Um das Anziehen des Überzuges r zu ermöglichen,
kann dieser mit einem Längsrückenschlitz versehen sein oder aus einem Kopfschulterstück
und einem Beinstück sich zusammensetzen. In beiden Fällen ist dafür zu sorgen, daß
der Überzug nach dem Anziehen nach außen luftdicht gemacht werden kann. Ist dies
geschehen und wird die Pumpe 4 in der veranschaulichten '\Veise beispielsweise mittels
der Arme des Bergsteigers bedient, so kann nach kurzer Zeit der ganze Körper in
jeder Höhenlage von einer Luftschicht von gewünschtem Drucke umgeben werden und
gleichzeitig Atmungsluft von solchem Drucke zugeführt werden, daß annähernd ein
normales Atmen möglich ist.
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Wie in Abb. 2 gezeigt, kann die Maske 7 durch eine - Zwischenwand
14 in zwei Kanäle 15, 16 unterteilt sein. Der Kanal 15, in welchem ein Sieb 17 angeordnet,ist,
ist an die Nase angeschlossen, während der Kanal 16 mit dem Mund und der den Körper
umschließenden Luftschicht in Verbindung steht. Der Schlauch 8 ist in diesem Falle
an den Kanal 15 angeschlossen.
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Die Art der zur Verwendung kommenden Pumpe und Ventile sowie die Versteifungsweise
des Überzuges und die Betätigungsweise der Pumpe spielen für das Wesen der Erfindung
keine Rolle. Die beschriebene Einrichtung ist nicht nur für Bergsteiger, sondern
auch für Luftschiffer, Flugzeuginsassen usw. sehr geeignet. Es sei schließlich bemerkt,
daß die zum Überziehen der Hände und Füße dienenden Teile des Überzuges auch besondere
Bestandteile bilden können, die bei Benutzung der Einrichtung mit dem Hauptteil
des Überzuges luftdicht zu verbinden sind.