DE4266A - Thermischer Explosionsgefahr-Anzeiger. E. hermes & j - Google Patents
Thermischer Explosionsgefahr-Anzeiger. E. hermes & jInfo
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Description
1878.
Klasse 13.
EDUARD HERMES und J. E. BROSZUS in BERLIN. Thermischer Explosions-Gefahr-Anzeiger.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. Mai 1878 ab,
Der in Rede stehende Apparat soll functioniren bei eintretendem Siedeverzuge, bei zu
starkem Ansatz von Kesselstein, bei Wassermangel, bei zu grofser Dampfspannung und
endlich beim Ueberhitzen des Kesselbleches durch Stichflamme. Ein gebogenes Rohr ist so
in den Kessel eingepafst, dafs das Knie d desselben, Fig. 4 und Fig. 6, die Kesselwand an
einer Stelle berührt, die der gröfsten Hitze ausgesetzt ist, und zugleich nur wenig unterhalb
des zulässig niedrigsten Wasserstandes sich befindet. In diesem Rohre ist ein Metallpfropfen
e, Fig. 4, angebracht, der aus einer Legirung von leicht schmelzbaren Metallen derartig
präparirt ist, dafs er bei einem bestimmten, dem betreffenden Atmosphärendruck entsprechenden
Hitzegrad des Wassers schmilzt. Da nun das Knierohr einerseits mit dem Dampfraume
des Kessels und andererseits mit einer Pfeife in Verbindung steht, welche Verbindung
nur durch den Pfropfen abgesperrt ist, so wird bei eintretendem Schmelzen des Pfropfens die
Pfeife ertönen. Der Dampf geht nämlich bei gezeichneter Stellung des Hahnes k, Fig. 1, aus
dem Kesselräume durch k in das Rohr b und drückt auf den Pfropfen e. Sobald dieser nun
schmilzt, wird dem Dampfe durch d und c, Fig. 6, und durch/, Fig. 2, der Durchgang zur
Pfeife geöffnet. So wird also eine, der gegebenen Atmosphärenzahl nicht entsprechende,
d. h. zu hohe Temperatur des Wassers, also der Siedeverzug, durch Pfeifen angekündigt;
ebenso auch der zu grofse Dampfdruck, weil dabei der Hitzegrad des Wassers ebenfalls den
Schmelzpunkt des Pfropfens erreicht; ferner das Sinken des Wasserstandes unter das zulässige Mafs, weil dadurch das der starken
Feuerung ausgesetzte Kesselblech nur mit einer geringen Wasserschicht bedeckt ist. Beim
Ueberhitzen der Kesselbleche durch Stichflamme meldet der Apparat die zu hohe locale Temperatur
des Wassers. Bei zu starkem Ansatz von Kesselstein endlich schmilzt der Pfropfen, weil
Kesselstein ein besserer Wärmeleiter als Wasser ist.
Das wesentlich neue und zweckmäfsigste des durch beiliegende Zeichnung erläuterten Apparates
ist die Einrichtung, dafs man denselben von aufsen her mit Leichtigkeit beschicken
kann. Selbst die ganze Vorrichtung kann von aufsen her, wie Fig. 6 zeigt, in die Kesselwand
durch ein einziges Loch hinein- und herausgebracht werden. Der Pfropfen e, Fig. 4, kann
durch die nur mit einer Schraube g, Fig. 1, verschlossene Röhre b, Fig. 1, hineingeschafft
werden, nachdem man vorher den Hahn k, Fig. i, vermittelst eines Schlüssels am Vierkant
i, Fig. i, so gedreht hat, dafs der Zutritt des Dampfes abgesperrt ist, was man an einer
Marke, die dort passend anzubringen ist, leicht sehen kann. Es kann demnach ohne jede Betriebsstörung
der Apparat wieder nach geschehener Meldung der Gefahr in Thätigkeit gesetzt werden.
Eine andere Drehung des Hahnes k, Fig. 2, erlaubt aufserdem noch dem Dampfe, rückwärts
durch c, Fig. 6, und dann durch die von der Schraube g vorher befreite Röhre b zu strömen.
Dadurch ist dann die Möglichkeit gegeben, die etwaigen Reste des zerstörten Pfropfens leicht
zu entfernen und auch, falls es nöthig, einen Pfropfen wieder hinauszublasen; ferner endlich
die Pfeife, in Bezug auf ihren Ton, selbst bei schon fest eingesetztem Pfropfen zu prüfen.
Claims (3)
1. Die ermöglichte Einsetzung dieses ganzen Apparates von aufsen her.
2. Die ermöglichte Einsetzung des Pfropfens ebenfalls von aufsen her, ohne jede
Störung des Betriebes.
3. Die Anordnung, welche ermöglicht, den Dampf zurückzuleiten, um die Pfeife auch
bei schon fest eingesetztem Pfropfen zu prüfen.
Alles wie gezeichnet und beschrieben.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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