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Grabenziehmaschine mit Bagger. Die Erfindung bezieht sich auf ein
besonders für die Marsch- und Moorgegenden bestimmtes landwirtschaftliches Arbeitsgerät
und betrifft eine fahrbare und maschinell angetriebene Grabe.nzieh- und Ausräumvorrichtung.
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Es ist eine bekannte Tatsache, daß zur Kultivierung von Sumpf- und
Bruchland das Ziehen. von Gräben eine notwendige Vorbedingung ist. Noch wichtiger
ist alsdann zur Instandhaltung des gewonnenen Bodens ein ständiges und gutes Sauberhalten
der gezogenen Gräben, da hiervon die Rentabilität des Bodens abthängt. Das Ausräumen
dieser Gräben, welches eine fortlaufende und je nach Umständen nach einem oder mehreren
Jahren sich wiederholende Arbeit bildet, wird bis jetzt noch immer mit Handgeräten
ausgeführt, was natürlich wegen der großen Grabenabmessungen mit erheblichen Unkosten
und Arbeitsverlusten verbunden ist. Beispielsweise braucht ein Mann allein für das
Ausräumen eines enra 5oo m langen Grabens, welcher normalerweise vielfach über einen
Meter tief und breit ist, etwa vierzig Tagewerke, worin dann noch nicht das `'.erteilen
oder Wegschaffen des ausgeräumten Schlammes enthalten ist. Welcher ungeheure Arbeitsaufwand
dann bei einem größeren Besitz notwendig ist, ergibt sich aus diesem kleinen Beispiel.
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Die Notwendigkeit, diese langwierige und kostspielige Arbeit des Ausräumens
und auch des Ziehens der Gräben schneller und billiger ausführen zu können, bildet
das Grundprinzip der vorliegenden Erfindung.
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Zur Erreichung dieses Zweckes wird ein fahr- und gut lenkbares Wagengestell
mit einem mehrfach verstellbaren baggerähnlichen Gerüst versehen, in welchem sich
innerhalb von Führungsschienen eine größere Anzahl Flache und mit Schneidkanten
ausgebildete Becher bewegen, welche außer dem Ziehen der Gräben sowohl das Ausräumen
als auch gleichzeitig das Verteilen des aufgenommenen
Schlammes.
Erde o. dgl. bewerkstelligen können. Der Antrieb des Wagens als auch der Becher
erfolgt durch einen Wind- oder Verbrennungsmator bzw. durch eine andere sich dazu
eignende Kraftmaschine.
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In der beiliegenden Zeichnung ist .eine beispielsweise Ausführungsform
der nach dem. Prinzip der Erfindung ausgebildeten Grabenzieh- und Ausräummaschine
dargestellt, und zwar Zeigen: Abb. i die Grabenzieh- und Ausräummaschine in Arbeitsstellung
von hinten gesehen, Abb. 2,eine Ansicht der eigentlichen Grabenzieh- und Aus,räumvorrichtung
von oben gesehen, Abb.3 eine Seitenansicht des Fahrgestelles mit Antriebsteilen,
Abb. ¢ .eine Ansicht desselben Fahrgestelles von oben, Abb.5 eine Seitenansicht
des zur Unterstützung des Aus,räumgestelles dienenden Nebenwagens und Abb. 6 die
Seitenansicht eines einzelnen Ausräumbeahers.
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Die Grab.enzieh- und Ausräummaschine besteht im wesentlichen aus drei
Hauptteilen, und zwar einem Hauptwagen, welcher mit der erforderlichen Antriebsmaschine
und den benötigten Getriebeteilen ausgerüstet ist (Abb.3 und 4.), dem eigentlichen
AusräumgestelI (Abb.2) und einem zur Unterstützung des letzteren dienenden Nebenwagen
(Abb. 5).
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Der auf zwei Hinterrädern i und zwei Vordorrädern 2 ruhende und evtl,
mit nach anderen Unterstützungsrädern versehene Hauptwagen 3 wird durch drei Steuerräder
q., welche auf einer Sehneckenwelle 5 sitzen, gut lenkbar eingerichtet. Hierbei
greift die Schnecke 6 in der üblichen Weise in ein Schneckenrad 7, wodurch die Hebel
8 und 9 und somit die ! beiden Vorderräder 2 betätigt werden.
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Der Antrieb zur Fortbewegung des Hauptwagerts geschieht durch die
mit Kettenrädern io versehenen Hinterräder, und zwar in zweifacher übersetzung,
einmal durch Schnecken-an-rieb und das andere Mal durch gewöhnlichen Zahnantrieb.
Ungefähr in der Mitte des Hauptwagens steht der Turm i i reit der senkrechten Antriebswelle.
12. Der Antrieb dieser Welle erfolgt durch ein Windrad 13 bzw. durch einen Verbrennungsmotor
14 oder eine andere zweckentsprechende Kra#trnaschine. Die Antriebswelle 12 ruht
in einem Spurlagor 15 und trägt oberhalb desselben ein Kegek-ad 16. In dieses greifen
die Kegelräder 17 und 18.
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Das Kegelrad 17 treibt die mehrfach und zweckmäßig gelagerte Hauptwelle
19 an. Auf dieser sitzt die Schnecke 20, welche in das auf der Getriebewelle 21
sitzende Schneckenrad 22 eingreift und die kleinen Kettenräder 23 in Drehung versetzt.
Die Ketten 23 sind mit aus. rückbaren Klauenkupplungen 24. versehen, da. mit beim
Wenden des Wagens ein Brechen der Ketten 25 vermieden wird. Die Kettenräder 23 treiben
sodann durch die Ketten 25 die Kettenräder i o der Hinterräder an.
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Diese ilborsetzung bildet den langsamen Arbeitsgang, während der schnellere
Arbeitsbang direkt von dem Kegelrad 18 über ein Kettenrad 26, eine Kette 27 auf
ein Kettenrad 2(i' und vorn hier aus auf die Zahnräder 29 und 3o übertragen und
bewerkstelligt wird, ivob;ei das Zahnrad 3o ebenso wie das Schnekkenrad 22 auf der
Getriebewelle 21 sitzt. Beide Übersetzungen sind natürlich einzeln ein- bzw. ausschaltbar
eingerichtet.
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Außer der Fortbewegung des Hauptwagens dient die Hauptwelle i 9 auch
gleichzeitig zum Antrieb der eigentlichen Ausräumvorrichtung. Diese besteht zunächst
aus den beiden zusammenhängenden Hauptgestellwangen 31, welche an dem einen Ende
mit Augenlagern32 versehen und mit diesen auf der Hauptwelle i9 drehbar gelagert
sind, während die anderen ebenfalls augenförmigen Enden 33 zur Aufnahme der beiden
schwenkbaren Gestellwan;gen 3,1 dienen. Diese letzteren sind ebenfalls beide zusammenhängend
und lassen sich am oberen Ende durch die Versteifungsstangen 35 festsetzen. Um den
Gestenwangen 34 eine beliebige Winkelstellung für die gewünschte Grabenschrägung
geben zu können, sind für die Versteifungsstangen 35 an den Hauptgestellwangen 31
verschiedene Befestigungslöcher 36 vorgesehen. Am unteren Ende 37 der Gestenwangen
34 sind als drittes Wangenpaar die horizontalen und ebenfalls schwenkbar eingerichteten
Gestellfortsätze 37 befestigt. Das freie Ende 38 dieser Gestellfortsätze ist durch
Leisten 39 mit dem U-Eisen .4o verbunden, welches oben einen mit mehreren: Löchern
versehenen Winkel 41 trägt. Dieser läßt sich durch. Holzerz o. dgl. an dem ebenfalls
mit mehreren Löchern versehenen und an den Gestenwangen 34 angeordneten Bügel 4.2
befestigen, so daß also für . jede Schrägstelluxig der Gestenwangen 34 eine horizöntale
Lage der Ges.teilfortsätze 37 erreicht werden kann. Der Antrieb der Ausräumvorrichtung
erfolgt nun durch die auf der Hauptwelle 19 sitzenden Kettenräder q.3 und weiter
durch eine Kette 44 auf die Kettenräder ¢5. Von letzteren werden die auf der gleichen
Wolle sitzenden Kettenräder 46 und somit der ganze Kettentrieb 4.7 mit den Ausräumbechern
48 gemäß der Pfeilrichtung in Bewegung gesetzt. Der Kettenantrieb 417 Läuft hierbei
über die weiteren. Kettenräder 4.9, 50 und 51 und zurück über die Führungsräder
52, welche mittels kurzer Zapfen und Konsolwinkel 53 an denn Gestellwangen 34 befestigt
sind; um
eine C berführung der Ketten ohne Hindernis für die Becher
zu ermöglichen. Die Ketten .l; werden im Bereich° der Wangen 34 und in U-Eisen 4o
bzw. 54 geführt, während im Bereiche der Hauptgestellivangen zur Führung Winkeleisen
55 vorgesehen sind, damit an diesen Stellen ein leichtes Auswechseln der Becher
erfolgen kann. Eine Stellschraube 60 ermöglicht es, die Winkeleisen 55 in richtige
Stellung zum Lauf der Kette rt7 zu bringen, während die Spannschrauben 6 i zum Anziehen
des ganzen Kettentriebes dienen.
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Die Becher 48 sind mittels Gelenken 56 und Gelenkarmen 57 an dein
Kettentrieb 47 befestigt. Jeder Arm sowie die Vorderkante des Bechers sind mit scharfen
Messem 58 bzw. 5c versehen, damit beim Ausräumen der Gräben Wurzelwerk, Gras o.
dgl. leicht mitbeseitigt werden kann.
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Zur Abstützung des ganzen Ausräumgestells dient ein zweirädriger Nebenwagen
62, welchcr rab:manartig ausgebildet ist, so daß sich das Gestell zc@isc,lie@n diesem
Rahmen auf- und abwärts bewegen kann. Gehalten wird hierbei das Gestell. von zwei
Drahtseilen 63, welche auf c#ineT drehbaren und mit S,perrvorrichtun,g 64 versehenen
-Welle 65 aufgewickelt werden. In Arbeiasstellung wird der Nebenwagen durch die
Streben 66 stabil mit dem Hauptwagen ; verbunden, wobei die Streben scharnmerartig
gelagert werden, so daß sie sich in Verbindung mit dem Nebenwagen auf und nieder
bewegen können. Dies ist erforderlich, da die mit Gräben durchzogenen Feldstücke
mehr oder weniger gewölbt sind und der Wagen 62 meistens tiefer läuft als der Hauptwagen.
Ist die Länge des Ausräumgestelles so, groß, daß eine Entlastung dieser Streben
erforderlich ist, so wird das Hinterrad des Nebenwagens 62 durch eine Kupplungswelle
67 mit den Hinterrädern des Hauptwagens verbunden. Da die Räder beider Wagen gleichen
Durchmesser haben, so mu.ß sich dann der Nebenwagen in derselben Geschwindigkeit
wie der Hauptwagen bewegen. Das Rädergestell des Nebenwagens ist weiterhin so ausgebildet,
daß sich die Räder 68 auf die Achsen 69 umstecke lassen, wodurch beim Abtransportieren
der gesamten Ausräummaschine der Nebenwagen einfach hinter den Hauptwagen gehängt
werden kann, während sich das Ausräumgestell 3 i mit allem Zubehör hochkippen läßt
und in diese- Lage durch eire besondere Vorrichtung gehalten wird.
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Bei Verwendung der Grabenzieh- und Ausräummaschine wird dieselbe zunächst
entsprechend der in Abb. i dargestellten Weise zusammengestellt. Nachdem das Ausräumgestell
mit den Bechern in die richtige Lage gebracht worden ist, wird der Kettentrieb 4.;
durch -Anlassen der Kraftmasrhin.e in Bewegung gesetzt. Die Geschwindigkeit des
Kettentriebes läßt sich dadurch regeln, daß die Kettenräder .13 und 45 beispielsweise
in drei supplementierenden Durchmessern ausgeführt sind, so daß durch entsprechendes
Auflegen der Kette 44 auf je. ein zusammengehöriges Kettenräderpaar die gewünschte
Geschwindigkeit in drei verschiedenen Übersetzungen erfolgen kann. Durch Einschalten
des Hauptwagen-,int.riebes wird sodann gleichzeitig mit den arbeitenden Bechern
ein Vorschub derselben bewerkstelligt, wobei durch die von jeder Seite zu bedienenden
Steuerräder 4 die Richtung des Wagens leicht bestimmt werden kann. Sobald die Becher
48, weIche durch den Nebenwagen 62 in jede beliebige Höhe auf das genaueste eingestellt
werden können, unterlialb der Hauptgestellwangen 37 gelangen, entleeren sich die
Becher wegen der zweckmäßig gewählten Form und Anordnung allmählich auf die ganze
Breite des Feldes.
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Hinsichtlich der Bauausführung kann natürlich die Ausräummaschine
in ihren Einzeili@elten Änderungen erfahren, ohne daß hierdurch der Rahmen der Erfindung
überschritten wird.