DE425130C - Druckluftbremsvorrichtung mit Haupt- und Hilfszylinder - Google Patents

Druckluftbremsvorrichtung mit Haupt- und Hilfszylinder

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DE425130C
DE425130C DEW65110D DEW0065110D DE425130C DE 425130 C DE425130 C DE 425130C DE W65110 D DEW65110 D DE W65110D DE W0065110 D DEW0065110 D DE W0065110D DE 425130 C DE425130 C DE 425130C
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DEW65110D
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Westinghouse Bremsen GmbH
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Westinghouse Bremsen GmbH
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60TVEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
    • B60T15/00Construction arrangement, or operation of valves incorporated in power brake systems and not covered by groups B60T11/00 or B60T13/00
    • B60T15/02Application and release valves
    • B60T15/36Other control devices or valves characterised by definite functions
    • B60T15/38Other control devices or valves characterised by definite functions for quick take-up and heavy braking, e.g. with auxiliary reservoir for taking-up slack
    • B60T15/40Other control devices or valves characterised by definite functions for quick take-up and heavy braking, e.g. with auxiliary reservoir for taking-up slack with separate take-up and applying cylinders

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Transportation (AREA)
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Description

  • Druckluftbremsvorrichtung mit Haupt- und Hilfszylinder. Die Erfindung betrifft Druckluftbremsvorrichtung derjenigen Art, bei welcher zwei Bremshebel verwendet werden, die durch eine Z"erbindungsstange verbunden sind und getrennt voneinander durch zwei oder mehr Bremsensteuerungselemente, jedes bestehend aus einem Bremszylinder mit Bremskolben, angetrieben werden. Hierbei bewegt der Kolben des einen, des Hilfssteuerelements, zunächst das Bremsgestänge vor, wenn dein Hilfszylinder Druckluft zugeführt wird, so daß die Bremsklötze an die Räder angelegt werden, während der eigentliche Bremsdruck durch das andere, das Hauptbremsensteuerungselement, verursacht wird. Die Umstellung des Gestänges in die Bremsstellung erfordert einen erheblichen Kolbenhub, besonders wenn die Bremsklötze stark abgenutzt sind. Je länger dieser Hub wird, um so größer ist der Druckluftverbrauch bei jeder Bremsung.
  • Um diesen Luftverbrauch zu vermindern, sind Bremsgestänge mit veränderlichen Übersetzungsverhältnissen vorgeschlagen worden, bei welchen während des ersten Teils des Kolbenweges, der den Vorschub des Bremsgestänges bewirkt, eine kleinere und dann erst die normale Hebelübersetzung zur Wirkung kommt. Bekannt ist ferner eine Anordnung, bei welcher das Hilfssteuerelement mit einer Kniehebelvorrichtung versehen ist, uni eine schnelle Anlegung der Bremsklötze an die Räder zu bewirken. Indes war dabei die Anordnung so getroffen, daß der von dem einen Steuerungselement ausgeübte - Druck durch das zweite Steuerungselement von dein einen Bremshebel auf den andern übertragen wurde, so daß die Bewegung des Bremshilfskolbens nicht unabhängig von dein durch den Hilfszylinderkolben ausgeübten Druck war, und die beiden Elemente waren an dem gleichen Punkte eines der Bremshebel angeschlossen.
  • Gemäß der Erfindung wird der Kolben des Hilfsbremszvlinders an einem verhältnismäßig nahe an der Verbindungsstange liegenden Punkte eines der Bremshebel angeschlossen, während der Kolben des Hauptbremsensteuerungselementes an einem weit?r von der Verbindungsstange entfernt liegenden Punkte des Bremshebels angeschlossen. ist. Hierdurch wird erreicht, daß eine verhältnismäßig geringe Auswärtsbewegung des Kolbens lie zur Heranführung der Bremsklötze an die Räder erforderliche Bewegung bewirkt, so daß hierzu nur eine verhältnismäßig geringe Menge Druckluft erforderlich ist und Gier Hilfsbehälter erheblich kleiner aushefiihrt wenden kann als bisher. Wird die Bremswirkung dann verv ollstiin,-agt durch die Zuführung von Druckmittel zum Hauptbremszylinder, so wird wegen der Lage des Verbindungspunktes des Kolbens dieses Zylinders am Bremshebel der erforderliche Bremsdruck auf die Bremsklötze unter Benutzung der vollen Hebelwirkung der Breinshebel ausgeübt, so daß der gewünschte Bremsdruck mit einem Druckminimum im Hauptbremszylinder erzielt wird. Bei der Anordnung nach der Erfindung« ird die Verwendung von Kniehebeln und vervielfachenden Hebelübersetzungen, welche. die Konstruktion verwickelt und unsicher in der Wirkung machen, in einfacher Weise vermieden.
  • Um zu erreichen, daß die Kolbenstange des Hauptsteuerungseletnents sich aus ihrem Zylinder unter der Einwirkung des Hilfssteuerungselements nach außen bewegen kann, ohne eine entsprechende Bewegung des Hauptzyiinderkolbens zu erzwingen, wird vorteilhaft die Kolbenstange des Hauptsteuerungselements mit ihrem Kolben durch eine an sich bekannte einseitig wirkende Sperrvorrichtung verbunden. Auch kann bei der Anordnung nach der Erfindung durch Bemessung der Druckeinlässe in den Nebenzylinder und den Hauptzylinder in einfacher Weise erreicht werden, daß der Nebenzylinder schnell eine mäßig starke Bremskraft ausübt, die alsdann durch die Wirkung des Hauptzylinders allmählich erhöht wird, so daß auf einfachste Weise Abstufungen in den Bremswirkungen erzielt werden, ohne daß verwickelte Ventile dazu erforderlich sind. So ist es gemäß der Erfindung möglich, die für verschiedene Zuglängen und Fahrgeschwindigkeiten günstigste Entwicklung der wirksamen Bremskraft ohne Anwendung eines besonderen Druckregulierventils zu erreichen und das Steuerventil durch Fortlassung des Druckreglers zu vereinfachen. Auch kann eine beschleunigte Übertragung der Bremswirkung von Wagen zu @#@'agen mit der Einrichtung nach der Erfindung vorgesehen werden, ohne daß dazu die Anwendung einer besonderen Übertragungskatnmer im Steuerventil erforderlich ist. Außerdem ermöglicht der Gegenstand der Erfindung eine zweckmäßige Abstufung der Bremskraft entsprechend zier jeweiligen Fahrzeuglast.
  • Die Zeichnungen stellen verschiedene Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes dar. Die Ausführungsform nach Abb. i zeigt eine Anordnung mit gleichzeitigem Einlaß von Druckluft in beide Bremszylinder. Abb. 2 zeigt das Steuerventil nach Abb. i teilweise im Schnitt. Abb. 3 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher die Druckluft zunächst nur in den Nebenzylinder geleitet wird und erst aus diesem Zylinder auch in den Hauptzylinder gelangt. In der Abb. .f sind die verschiedenen Stellungen eines Hahnes angegeben, der bei der Anordnung nach Abb. 3 dazu verwendet werden kann, den Luftdurchgang vom -Nebenzylinder zum Hauptzylinder nach Bedarf mehr oder weniger zu drosseln. Abb. 5 stellt eine weitere Ausführungsform der Erfindung dar, die eine Abstufung der Bremskraft entsprechend der Fahrzeuglast ermöglicht, j e nachdem das Fahrzeug leer oder schwer beladen ist. Die Abb. 6 zeigt in einer Seitenansicht und einer Ansicht von oben eine Schaltvorrichtung, die dazu dient, den in Abb. 5 gezeichneten Hahn 22 von einer Seite des Fahrzeuges aus umzustellen.
  • Von den normalen Bremsteilen ist in den Abbildungen die Hauptbrenisleitung mit L, der Hilfsluftbehäiter mit B, das Steuerventil finit S und das Auslösev entil mit _A bezeichnet. Das Zweigrohr, das von der Hauptleitung L nach dem Steuerventil S führt, wird gewöhnlich mit einem einfachen Absperrhahn versehen, um nötigenfalls durch Schließen dieses Hahnes die Bremsvorrichtung eines Fahrzeuges außer Tätigkeit setzen zu können, ohne den Betrieb der Bremse an anderen Fahrzeugen des Zuges zu stören.
  • Bei allen Ausführungsbeispielen der Erfinclung ist der Hauptbremszylinder mit- i, der Nebenl>reinszvlinder mit 2, die lose Druckstange des Hauptzylinders mit 3, die Kolbenstange des _Nebenzylinders mit 4., der mit diesen Stangen verbundene Haupthebel des Bremsgestänges mit 5, die hohle Kolbenstange des Hauptzylinders mit 6, die daran befestigte Sperre mit ;, der Anschlagstift der Sperre mit S, das vom Steuerventil nach dem Hauptzylinder führende Rohr mit 9 und das Rohr, welches das Steuerventil mit dem Nebenzylinder verbindet, mit io#bezeichnet.
  • Gemäß der Erfindung sind die Bremsensteuerungshebel, die durch eine Stange verbunden sind, derart angeschlossen, daß die Stange d. des Hilfsbremszylinders mit dem Bremshebel 5 an einem verhältnismäßig nahe an der Verbindungsstange liegenden Punkte verbunden ist, während der Kolben des Hauptbremszvlinders i an einem weiter von der Verbindungsstange entfernt liegenden Punkte des Bremshebels 5 angeschlossen ist.
  • Die Druckstange 3, die in der hohlen Kolbenstange 6 gleiten kann, ist mit Einschnitten versehen, ähnlich einer Zahnstange. Die Sperre 7 ist von bekannter Bauart; sie .enthält einen Bolzen mit einer . gespannten' Schraubenfeder, die stets bestrebt ist, einen Riegel derart einzustellen, daß er in einen Einschnitt der Druckstange 3 eingreift. Solange der Kolben des Hauptzylinders i sich jedoch in der in Abb. i gezeichneten Lösestellung befindet. wird der Sperriegel durch den Anschlagstift g, der sich gegen den Zylinderdeckel legt, in die gezeichnete Lage bewegt, so daß die Druckstange in ihrer Längsi ichtung ungehindert verschoben werden kann.
  • Das in allen Ausführungsbeispielen verwendete Steuerventil S entspricht in seiner allgemeinen Bauart dem bekannten >verbesserten« Westinghouse-Steuerventile mit Übertragungskammer. Es kann jedoch für die Zwecke dieser Erfindung erheblich vereinfacht werden, wie die Abb.2 zeigt, da die Ventileinrichtung, die gewöhnlich angewandt werden muß, um den Einlaß der Druckluft in den Bremszylinder sachgemäß abzustufen (das sogenannte »Mindestdruckventil«), bei Äusführung der vorliegenden Erfindung fortgelassen werden kann. Darin besteht ein großer Vorteil, den die vorliegende Erfindung bietet. Anstatt des gezeichneten Westingliouse-Steuerventils ist jedoch auch jede andere bekannte Stetieeventilbauart verwendbar, und auch dabei ist ein yTindestdruckventil nicht erforderlich.
  • Die Wirkungsweise der Bremseinrichtung nach den AM. i Lind 2 ist folgende: Die Druckluft wird in bekannter Weise durch die Hauptleitung I_ und das Steuerventil S in den Hilfsluftbehälter B geleitet und dort für den Betrieb der Bremse aufgespeichert. Durch Druckverminderungen in der Leitung L wird das Steuerventil S umgestellt, worauf Druckluft aus dem Behälter B durch den Schieber i i (Abb. 2) des Steuerventils in die Ventilkammer 12 eingelassen wird. Diese Kammer steht durch den Kanal 13 und (las Rohr io (Abb. i) mit dem Nebenzyiiiider 2 sowie durch die enge Bohrung 14 und das Rohr 9 (Abb. a) mit dem Hauptzylinder i in Verbindung. Die «reiten Durchginge, die nach dem \Tebenbremszylinder führen, gestatten der Druckluft aus der Kammer 1 2 schnell in diesen Zylinder überzuströmen, und dessen Kolben tvird nun durch den Luftdruck nach links getrieben, wobei er durch die Kolbenstange q. den Gestängehebel 5 in die Bremsstellung bewegt und die Bremsklötze mit mäßiger Kraft an die Räder preßt. Dabei verschiebt der Hebel 5 auch die damit verbundene Druckstange 3 nach links.
  • Von der Kammer 12 gelangt die Preßluft durch die enge Bohrung 1¢ nur langsam in den Häuptzylintler z, und da dessen Rauminhalt erheblich größer ist als derjenige des Nebenzylinders 2, so kommt der Kolben des Hauptzylinders erst zur Wirkung, nachdem der Nebenzylinder das Gestänge umgestellt und die gezahnte Druckstange 3 aus der in Abb. i gezeichneten Lage nach links verschoben hat. Wenn nun der Kolben des Hauptbremszylinders mit der daran befestigten hohlen Stange 6 durch den Luftdruck nach links getrieben, so hebt sich der Anschlagstift 8 der Sperre 7 von dem Deckel des Bremszylinders ab, sobald der Hauptbremskolben einen kurzen Weg zurückgelegt hat. Dann verschiebt der federbelastete Stoßbolzen der Sperre 7 den Sperriegel aus der gezeichneten schrägen Stellung in eine Lage rechtwinklig zu der Druckstange 3, und der Riegel greift in einen Einschnitt dieser Stange ein, wodurch er die hohle Kolbenstange 6 mit der Druckstange 3 verriegelt. Dadurch wird eine Weiterbewegung des Hauptbremskolbens verhindert, und dieser Kolben überträgt nun die Bremskraft durch die Stange 6, die Sperre 7 und die Druckstange 3 auf den Hebel ; und die damit verbundenen Bremsklötze.
  • Beim Lösen der Bremse verbindet der Schieber i i des Steuerventils in bekannter Weise den Kanal 15 (Abb. 2) mit der Außenluft. Dann strömt die im Hauptzylinder i vorhandene Druckluft durch das Rohr 9 (Abb. i) und den Kanal 15 schnell ins Freie aus, während die Druckluft aus dem Nebenzylinder 2 durch das Rohr io nach der Steuerventilkammer 12 zurückströmt und durch die Kanäle 14 und 15 ebenfalls ins Freie gelangt. Dann werden die Kolben der beiden Bremszylinder durch die vorher zusammengedrückten Rückdruckfedern in die gezeichneten Lösestellungen zurückbewegt. Beim Rückgange der Kolbenstange 6 stößt der Anschlagstift 8 der Sperre an den Deckel des Hauptzylinders, und dadurch wird der Sperriegel 7 wieder in die gezeichnete Lage gedreht, so daß er nicht mehr in die Einschnitte der Druckstange 3 eingreifen kann. Diese Stange wird daher mit dem Hebel 5 wieder in die gezeichnete Lage zurückbewegt.
  • Anstatt der in den Ausführungsbeispielen gezeichneten Sperre 7, 8 kann jede andere bekannte Bauart angewandt werden. Dem gewählten Durchmesser des Nebenzylinders 2 entspricht ein bestimmter Druck auf die Bremsklötze, der bei Einleitung einer Bremsung sofort ausgeübt wird, und von der Weite der Bohrung 14 (Abb:2) im Steuerventile ist die nachfolgende Entwicklung des nutzbaren Druckes auf den Kolben des Hauptbremszylinders abhängig. Bei Verwendung eines Steuerventils von anderer Bauart oder bei Speisung der Bremszylinder mit Leitungsdruckluft kann eine geeignete Drosselung der Lufteinströmung in den Hauptbremszylinder ebenfalls ohne Schwierigkeiten vorgesehen werden. Durch die Doppelwirkung des Haupt- und N ebenzyiinders wird die Anwendung eines besonderen Druckreglers überflüssig.
  • Zur weiteren Vereinfachung der Bremseinrichtung kann der @Tebenbremszylinder 2 als Übertragungskammer zur schnellen Fortpflanzung der Bremswirkung von Wagen zu Wagen benutzt werden, indem dieser Zylinder bei Einleitung einer Bremsung entweder ausschließlich oder teilweise mit Leitungsluft und der Hauptbremszylinder- mit Druckluft aus dem Hilfsluftbehälter gefüllt wird. Bei dem in Abb. 2 dargestellten Steuerventile fällt dann die kugelförmige Übertragungskammer fort, und das nach dem INebenzylinder 2 führende Rohr io wird mit dem Kanale 16 (Abb.2) verbunden, den der Schieber i i des Steuerventils bei Einleitung einer Bremsung mit Leitungsdruckluft füllt, die dann auch in den Nebenzylinder 2 gelangt. Dadurch wird der Druck in der Leitung schnell vermindert und die Fortpflanzung der Bremswirkung beschleunigt.
  • Die Abb. 3 stellt eine andere Ausführungsform der Erfindung dar, wobei die Druckluft nach den beiden Bremszylindern nicht auf zwei getrennten Wegen, sondern gemeinsam durch das Rohr 17 zugeführt wird. Dabei steht die Ventilkammer 12 (Abb.2) des Steuerventils durch einen weiten Durchgang mit dem Rohre 17 in Verbindung, und der Kanal 13 des Steuerventils fällt fort. Dies Rohr 17 führt also von der Kammer 12 des Steuerventils S nach dem Nebenbremszylinder 2, so daß dieser stets zuerst zur Wirkung kommt. Der Nebenzylinder steht mit dein Hauptzylinder i durch ein Rohr 18 in Verbindung, in welches ein Dreiweghahn i9 eingebaut werden kann. Dieser Hahn, der in Abb. 4 besonders dargestellt ist, öffnet bei seinen drei Einstellungen Durchgänge von verschieden weiten Querschnitten. Bekanntlich muß zur Erzielung von stoßfreien Bremsungen die Entwicklung der wirksamen Bremskraft um so langsamer erfolgen, je länger die Züge sind und je langsamer sie gewöhnlich fahren. Durch entsprechende Einstellung des Hahnes i 9 kann man die Zeitdauer der Druckentwicklung im Hauptbremszylinder i der Länge und durchschnittlichen Fahrgeschwindigkeit der Züge anpassen, in welchen der betreffende Wagen zur Zeit läuft. Für lange Güterzüge wird zweckmäßig die engste Bohrung des Hahnes (Griffstellung III, Abb.4) angewandt. Die Stel- Jung II ist für- mittlere Zuglängen bestimmt, und für kurze Personen- und Schnellzüge eignet sich am besten die Stellung I mit weitem Durchgang.
  • Ein derartiger Schalthahn kann bei der Bremseinrichtung nach Abb. i in das Rohr 9 eingebaut werden, wenn man bei dieser Ausführungsform die Entwicklung des Druckes im Hauptbremszylinder regelbar einrichten will. Die enge Bohrung 14 (Abb. 2) im Steuerventile ist dann zu erweitern, so daß sie mindestens eine Durchgangsweite erhält, die der größten Bohrung des Hahnes entspricht.
  • Durch die getrennte Anordnung der beiden Bremszylinder wird die Kolbenstange 4 verkürzt und unter Umständen die Anbringung der Zylinder an den Fahrzeugen erleichtert.
  • Die Abb.5 stellt eine Ausführungsform der Erfindung dar, die alle Vorteile der bereits beschriebenen Anordnungen bietet und außerdem eine Abstufung der Bremskraft bei stark belasteten und leeren Fahrzeugen ermöglicht, ähnlich wie dies bei bekannten Bremseinrichtungen bereits geschieht. Zu diesem Zwecke wird in dem Rohre 2o, 21, das vom Steuerventile S nach dem Nebenzylinder 2 führt, ein Schalthahn 22 vorgesehen, der bei einer Einstellung die Rohrzweige 2o und 21 unmittelbar miteinander verbindet, wie die Abb. 5 zeigt, und bei einer anderen Einstellung den unmittelbaren Durchgang von 2o nach 21 abschließt und die vom Steuerventile S durch das Rohr 2o herkommende Druckluft durch einen Druckdurchlaßregler 23 sowie die Rohre 24 und 21 nach dem Nebenzylinder leitet. Mit dem Rohre 24 kann eine Luftkammer 25 verbunden werden, die von der Luft, welche durch dies Rohr strömt, mit Druck gefüllt wird.
  • Der Durchlaßregler 23 dient dazu, den Durchlaß der Druckluft selbsttätig abzusperren, sobald im Nebenzylinder ein bestimmter Druck erreicht ist, für den der Regler eingestellt ist. Solche Regler sind bekannt; sie enthalten gewöhnlich einen Kolben, der einerseits von der durchströmenden Druckluft und andererseits von dem Drucke einer einstellbaren Feder beeinflußt wird. Wenn der Luftdruck die Federspannung überwindet, so wird der Kolben umsteuert, und dabei schließt er das Durchlaßv entil ab.
  • Bei dieser Ausführungsform der Erfindung werden die Größenverhältnisse des Hauptbremszylinders i und des Hilfsluftbehälters B so gewählt, daß die bei der normalen Wirkungsweise der Bremsteile erzielte volle Bremskraft zur Abbremsung des Eigengewichtes und einer verhältnismäßig hohen Last des Fahrzeugs - evtl. der vollen Last -ausreicht. Wenn das -Fahrzeug schwer beladen ist, so wird der Schalthahn 22 so eingestellt, wie die Abb. 5 zeigt, dann .entspricht die Wirkung der Bremseinrichtung derjenigen nach Abb.3, und die Teile 23, 24 und 25 bleiben außer Tätigkeit. Ist das Fahrzeug nur wenig belastet oder leer, so stellt man den Schalthahn 22 in seine zweite Arbeitsstellung, wobei er die beim Bremsen vom Steuerventile S durch das Rohr 2o herkommende Druckluft durch den Durchlaßregler 23 und die Rohre 24 und 21 nach dem Nebenzylinder 2 leitet, von wo sie auch in den Hauptzylinder i überströmt, wie mit Bezug auf die Abb.3 beschrieben worden ist. Gleichzeitig wird die Luftkammer 25 aus dem Rohre 24 mit Druck gefüllt; sie bildet also eine Vergrößerung der Zylinderräume und bewirkt bei allen Bremsungen entsprechend der gewählten Größe der Kammer eine Verminderung des Luftdruckes, der in den Zylindern i und 2 erzielt wird. Sobald der in den Nebenzylinder 2 eingelassene Druck eine bestimmte Höhe erreicht, die dem Leergewichte des Fahrzeugs angepaßt wird, schließt der Durchlaßregler 23 selbsttätig die weitere Zuführung von Druckluft ab. Der Höchstdruck in den Bremszylindern i und 2 und damit auch die Abnahme des Druckes im Hilfsluftbehälter wird also bei den Bremsungen bestimmt begrenzt. Durch die Einstellung des Reglers 23 kann diese Druckbegrenzung so eingerichtet werden, daß bei beiden Stellungen des Schalthahnes 22 bei Vollbremsungen die gleiche Druckabnahme im Hilfsluftbehälter B eintritt. Dadurch wird bei allen Bremsungen ein gleichzeitiges Lösen der Bremsen erzielt, unabhängig davon, ob an den verschiedenen Wagen die Luftkammern 25 eingeschaltet oder ausgeschaltet sind. Die Bremsen an leeren und beladenen Wagen lösen also stets gleichzeitig sowie in Übereinstimmung mit den normalen Einkammerbremsen.
  • Wird kein Durchlaßregler 23 verwendet, so kann man durch Anordnung eines einfachen Druckablaßventils in Verbindung mit der Luftkammer 25 den in dieser Kammer und in den beiden Bremszylindern herrschenden Luftdruck auf eine bestimmte Höhe begrenzen.
  • Die Einstellung des Hahnes 22 kann mittels der in der Abb. 6 dargestellten Umschaltvorrichtung, bestehend aus einem Hebel 26, einer Welle 27 und einer Zugstange 2ä, von den Längsseiten des Fahrzeugs aus erfolgen, wobei die Stellung des Hebels 26 die jeweilige Hahnstellung für -»leere« und »beladene« Fahrzeuge an einem Schilde 29 anzeigt, das an einem Langträger des Fahrzeuguntergestelles befestigt ist. Bei getrennter Zuführung der Druckluft stach den beiden Zylindern (Abb. i) kann man den in der Abb.5 dargestellten Schalthahn 22 nebst zugehörigem Druckdurchlaßregler 23, dem Umleitungsrohre 24 und der Luftkammer 25 mit dem Lufteinlaßrohre g des Hauptzylinders i verbinden, während der Nebenzylinder 2 unabhängig von diesen Teilen durch das Rohr io mit Druckluft gespeist wird.
  • Die Erfindung ist natürlich nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern kann mit zahlreichen Abweichungen davon ausgeführt werden, ohne den Patentschutz zu beeinträchtigen. Insbesondere bildet die Anwendung eines Steuerventils keinen wesentlichen Teil der Erfindung, sondern die zur Speisung der Bremszylinder erforderliche Druckluft kann unmittelbar aus der Hauptleitung L zugeführt werden, wie dies bei direktwirkenden Bremsen geschieht.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Druckluftbremsvorrichtung mit einem Paar Bremshebel, die durch eine Verbindungsstange verbunden und von Haupt- und Hilfsbremsensteuerungselementen, die jedes aus einem Bremszylinder und Kolben bestehen, getrieben werden, wobei das Hilfsbremselement, wenn Druckluft ihm zugeführt wird, die Heranbringung der Bremsklötze an die Räder bewirkt, während der eigentliche Bremsdruck durch das Hauptbremsensteuerungselement verursacht wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben des Hilfsbremszylinders an einem verhältnismäßig nahe an der Verbindungsstange liegenden Punkte eines der Bremshebel angeschlossen ist, so daß eine verhältnismäßig geringe Auswärtsbewegung des Kolbens die zur Heranführung der Bremsklötze an die Räder erforderliche Bewegung bewirkt, während der Kolben des Hauptbremsensteuerungselementes an einem weiter von der Verbindungsstange entfernt liegenden Punkt des Bremshebels angeschlossen ist, so daß ein hohes Maß von Bremsdruck durch eine verhältnismäßig geringe Auswärtsbewegung des Kolbens des Hauptelements erzeugt wird.
  2. 2. Ausführungsform der Bremsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange (3) des Hauptsteuerungselementes (i, 2) mit ihrem Kolben durch eine an sich bekannte Sperrvorrichtung (7) verbunden ist, sö daß. sich die Kolbenstange (3) aus ihrem Zylinder (i) unter der Einwirkung des Hilfssteuerungselementes (2, q.) nach außen bewegen kann, ohne eine entsprechende Bewegung des Häuptzylinderkolbens zu erzwingen.
  3. 3. Druckluftbremse nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluft dem Nebenzylinder (2) durch weite Kanäle zugeführt und der Druckeinlaß in den Hauptzylinder (i) gedrosselt wird, so daß der NTebenzylinder schnell eine mäßig starke Bremskraft ausübt, die demnächst durch die Wirkung des Hauptzylinders allmählich erhöht wird. q..
  4. Druckluftbremse nach den Ansprüchen i bis 3, gekennzeichnet durch die Anordnung eines Hahnes (i9) mit Durchgängen von verschiedenen Weiten in der Druckzuleitung nach dem Hauptzylinder, wodurch der Druckeinlaß in diesen Zylinder den Längen und Fahrgeschwindigkeiten der Züge, in welche das Fahrzeug eingestellt wird, angepaßt werden kann, ohne den schnellen Drückeinlaß in den Nebenbremszylinder zu beeinträchtigen.
  5. 5. DruckluftbremsenachAnspruchi,dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluft dem Nebenbremszylinder aus der Hauptleiteng und dem Hauptbremszylinder aus dem Hilfsluftbehälter zugeführt wird, so daß der Nebenzylinder die Fortpflanzung der Bremswirkung von Wagen zu Wagen beschleunigend beeinflußt.
  6. 6. Druckluftbremse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremszylinder (i, 2) bei schwer beladenen Fahrzeugen in der gewöhnlichen Weise zur Wirkung kommen, während bei leicht belasteten und leeren Fahrzeugen durch Umstellen eines Schalthahnes (22) die zur Speisung eines oder beider Bremszylinder dienende Druckluft durch einen Durchlaßregler (23) geleitet wird, der den Luftdurchlaß selbsttätig absperrt, sobald in dem zugehörigen Bremszylinder ein bestimmter Luftdruck erreicht ist.
  7. 7. Druckluftbremse nach den Ansprüchen i und 6, dadurch gekennzeichnet, <laß bei der mittels des Hahnes (22) für leere Fahrzeuge eingeschalteten Druckluftzuleitung nach den Bremszylindern eine Luftkammer (25) mit dem gleichen Drucke gefüllt wird wie der damit in Verbindung stehende Bremszylinder.
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