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Verfahren zum Ablagern der Abraummassen mittels Abraumförderbrücke.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ablagern von
Abraummassen. Das Verfahren besteht darin, daß zum planmäßigen Aufbau der Haldenseite
die Abraummassen um das haldenseitige Stützwerk verteilt werden, also an jeder gewünschten
Stelle zum Abwurf gebracht werden können. Der Absturz der über eine Brücke geförderten
Abraurnmassen erfolgt also, an verschiedenen Absturzstellen. a Beim Abbau des Feldes
im Sinne der Längsrichtung der Brücke ist es nötig, für die Schienenanlage auf der
Haldenseite eine Fahrbahn zu schaffen. Bei den stark wechselnden Stärken und Höhenlagen
der Deckgebirge und Flöze und des Liegenden werden auf der Deckgebirgsseite stark
wechselnde Erdmassen gewonnen, für die auf der Haldenseite ein jeweils gleichfalls
stark wechselndes Gelände zur Verfügung steht. In den durch das Gelände bedingten
Raum müssen die Gebirgsmassen so verstürzt werden, daß eine Fahrbahn für die Gleisanlage,
also eine annähernd ebene Fläche entsteht. Werden die Gebirgsmassen zwischen den
Stützpunkten der Brücke verstürzt, so muß die letztgenannte Ebene auf Haldenoberfläche
erzeugt werden. Die Massen, welche bei jeder Stellung der Brücke nach Erzeugung
dieser Ebene noch überschüssig sind, müssen deshalb in der Schlucht in horizontaler
Richtung verteilt werden. Es muß also die Schlucht so breit werden, daß auch bei
sehr unregelmäßigem oder bei sehr großem Materialüberschuß noch genügend Zwischenraum
zwischen Halde und Kohlenbetrieb bleibt. Diese breite Schlucht bedingt eine große
Stützweite der Brücke, infolgedessen große Eigengewichte derselben und große Stützdrücke.
Dieselben sind aber besonders auf der Haldenseite sehr unerwünscht, da die Tragfähigkeit
der lose aufgeschütteten Halde verhältnismäßig gering ist. Auch die durch, die große
Stützweite der Brücke bedingte, verhältnismäßig große Länge des Transportweges für
das gesamte Material ist nicht erwünscht. Diese Nachteile werden durch das gekennzeichnete
Verfahren beseitigt.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens in Ansicht und Draufsicht dargestellt.
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Das von den Baggern a und b gewonnene Material wird
durch bekannte Transportmittel (Gurtförderer, Plattenbänder, Einzelfahrzeuge usw.)
über die Brücke gefördert und an der Haldenseite abgegeben. Die eine Stellt c liegt
vor der Stütze g. Die Materialzufuhr zu dieser Stelle wird durch bekannte Mittel
(Regulierklappen, Weichen usw.) beliebig so geregelt, daß von der gesamten Materialmenge
immer nur so viel abgezogen wird, als zur Auffüllung der Grube bis zur Höhe des
gewünschten Planums t nötig ist.
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Das überschüssige Material wird über die Spitze hinweg zu der hinter
derselben liegenden Absturzstelle e geführt und kann hier in beliebiger Menge aufgeschüttet
werden. Es wird auf diese Weise eine Zwischenberme erzeugt, auf der die Schienenanlage
für das Stützfahrwerk verlegt werden kann. Die Stützweite der Brücke wird verhältnismäßig
gering, und die Stützdrücke werden daher niedrig.
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Die entstehende Berme gibt gleichzeitig eine wünschenswerte Sicherung
gegen Abrutschen der Haldenböschung in den Kohlenbetrieb, Sie ergibt außerdem in
einfacher Weise die nötige Bauhöhe für eine Pendelstütze g, die auf der Haldenseite
nötig ist. Bei der Anordnung einer solchen Pendelstütze wird man dieselbe zweckmäßig
schräg nach außen stellen, so daß die dadurch entstehende Horizontalkomponente einem
Abrutschen der Böschungskante entgegenwirkt. Außerdem gestattet die Pendelstütze
die nötige Spannweitendifferenz
der Brücke beim Arbeiten der Gleisrückmaschinen
und bei Schrägstellung der Brücke.
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Befindet sich die Absturzstelle c innerhalb des Brückenträgers h,
so würde also das abzustürzende Material im weiteren Verlaufe des Abbaues eine Böschungskante
erzeugen, die etwa mit der Brückenachse zusammenfällt. Es ist aber erforderlich,
daß diese Böschungskante nicht mit der Brückenachse zusammenfällt, sondern weit
vor der Brücke liegt, weil einerseits der Unterwagen k mit Rücksicht auf die Stabilität
der Brücke eine gewisse Länge besitzen muß, und auch ein gewisser Abstand der Böschungskante
von der Unterwagenkonstruktion nötig ist, um ein Abrutschen der Böschung zu verhüten.
Würde sich der Absturz innerhalb des Brückenträgers befinden, so müßte die der Strecke
c-1 entsprechende Erdmenge durch besondere Förderanlagen herbeigeschafft und verstürzt
werden.
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Eine Ausführungsform beseitigt diesen übelstand in einfachster Weise,
indem durch einen anschließenden Zusatzförderer beim weiteren Verlauf des Abbaues
die Böschungskante tt-L erzeugt wird, die sich im notwendigen Abstand von der Brückenmitte
befindet.
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In manchen Fällen wird es auch zweckmäßig sein, den Abstand der Absturzstelle
von dem haldenseitigenFahrwerk zu verändern. Es ist dann z. B. möglich, für einen
gewissen Betriebsabschnitt sämtliches Material z. B. vor der Stütze abzugeben und,
wenn das erzeugte Planum die nötige Breite hat, für den darauffolgenden Betriebsabschnitt
sämtliche Massen über die haldenseitige Stütze hinweg auf Halde zu fördern. Die
Veränderlichkeit der Absturzpunkte kann erzeugt werden durch einen in seiner Lage
veränderbaren Zusatzförderer, wie z. B. durch einen drehbaren Ausleger.
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Das von der Gewinnungsseite ankommende Material wird über Kopf auf
einen Ausleger abgestürzt, der in der Längsrichtung verschiebbar auf der Brücke
angeordnet ist. Das Transportband ist reversierbar. je nach der Stellung des Auslegers
wird der Abstand der Absturzpunkte von dem haldenseitigen Fahrwerk verändert. Ein
weiterer Vorteil der Beweglichkeit des Abwurfpunktes liegt auch in folgendem Wenn
das Haldenmaterial stets nur auf die obere Kante der Halde geschüttet wird, muß
es an dieser im Böschungswinkel hinabrutschen. Die Ablagerung wird also verhältnismäßig
lose sein. Durch die Veränderlichkeit des Absturzpunktes von der Stütze ist man
aber in der Lage, jeden Punkt der Böschung zu beschicken, d. h. das Material unmittelbar
an seinen endgültigen Ablagerungspunkt zu bringen und es hier durch die volle Wucht
des freien Fallens festzuschlagen. Man kann also - mit anderen Worten gesagt - die
Halde schichtenförmig aufbauen. Da die Halde alsbald die Brückenstütze aufnehmen
soll, ist diese Art der Ablagerung von günstigem Einfluß auf die Tragfähigkeit.
Es ist außerdem möglich, mit Hilfe des beweglichen Absturzpunktes an beliebiger
Stelle des Planums für die Haldengleise Auffüllungen vorzunehmen, wenn infolge von
Unterwaschungen u. dgl. ein Versacken des Planums eintreten sollte.
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In weiterer Ausführung des Erfindungsgedankens wird das von der Deckgebirgsseite
ankommende Material auf einen schwenkbaren Ausleger p gegeben- je nach der Stellung
des Auslegers kann das Material in der Fahrtrichtung der Brücke abgestürzt werden.
je nach Stellung des Auslegers kann es auch vor oder hinter der haldenseitigen Fahrbahn,
und zwar in beliebigem Abstand von dieser, abgestürzt werden. Diese Anordnung bietet
noch den Vorteil, daß man bei entsprechender Lage des Auslegers gegebenenfalls auch
in das freigelegte Liegende hineingreifen kann, um dort irgendwelche Löcher u. dgl.
auszufüllen. Der Ausleger kann auch für Montagezwecke benutzt werden, indem man
an denselben eine Winde oder einen Flaschenzug o. dgl. anhängt. Statt des drehbaren
Auslegers kann natürlich ebensogut z. B. eine herumschwenkbare Auslaufschurre verwendet
werden.