DE42475C

DE42475C - Sicherheitsvorrichtung an Kassenschränken

Info

Publication number: DE42475C
Application number: DENDAT42475D
Authority: DE
Original assignee: W. BÄSCH in Berlin, Blücherplatz 3, und E. PALM in Berlin, Papenstr. 5/6
Anticipated expiration: 1907-07-14

Description

KAISERLICHES

PATFNTAMT

WAS

PATENTSCHRIFT

KLASSE 68: Schlosserei.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. Juli 1887 ab.

Die Thüren der Geldschränke bieten nur geringen Schutz gegen Aufbrechen. Durch Brechstangen, welche zwischen Thürrahmen und Thüranschlag angesetzt werden, läfst sich' die Thürplatte ablösen, so dafs die Riegel des nunmehr freiliegenden Schlosses von Hand verschoben werden können, um die Thürüffnung blofszulegen.

Die vorliegende Erfindung soll das gewaltsame Oeffnen der Geldschrankthüren erschweren.

Zu diesem Zweck werden im Thürrahmen mit Köpfen versehene Bolzen angeordnet, welche sich mit ihren Köpfen in entsprechend grofse Einschnitte oder Schlitze von mehreren in dem Kassenschrank angeordneten Schienen einlegen, wenn die ThUr zugeschlagen wird. Durch Verschieben der Schienen umfassen dieselben die Bolzenköpfe und sichern so die ThUr, abgesehen von dem eigentlichen Schlofs, gegen gewaltsames Oeffnen.

Auf beiliegender Zeichnung ist:

Fig. ι ein Horizontalschnitt durch den Kassenschrank,

Fig. 2 ein Verticalschnitt nach der Linie x-x, Fig. 3 ein Verticalschnitt nach der Liniej^-js.

Fig. 4 giebt eine schematische Darstellung eines mit dieser Einrichtung versehenen Kassenschrankes.

Im Innern des Kassenschrankes sind hinter dem Anschlag für die Thür die beweglichen Schienen s^l s² s³ s* angeordnet. Dieselben sind mit einer Anzahl von Schlitzen versehen, welche einen engeren Theil f' und einen weiteren Theil f² zeigen.

Die Verschiebung der Schienen s\ bis i⁴ wird durch die in den vier Ecken angeordneten Winkelhebel Λ¹ Λ² A³ h* vermittelt, welche feste Drehpunkte d haben, während die Hebelenden t mit Coulissenführung f in den Schienen gelagert sind.

Entsprechend den Schlitzen in den Schienen s¹ bis s* sind in der Thürplatte ρ die Bolzen b eingeschraubt, deren Schaft b¹ in die Schlitz-Öffnung l¹ und deren Kopf Z>² in die Schlitz-Öffnung f² hineinpafst.

Eine der Schienen besitzt einen Einschnitt e, in welchen sich Stift η einer Nufs «' oder der Bart eines Schlüssels einlegt, so dafs man mit. dem Griff g oder dem Schlüssel die Schiene von aufsen verschieben kann, wenn nicht ein Riegel r, welcher von dem eigentlichen Schlofs seine Bewegung erhält und sich in den Ausschnitt i der Schiene einlegt, diese Bewegung verhindert.

* Diese Sicherheitseinrichtung bethätigt sich in folgender Weise.

Wird die Thür des Kassenschrankes zugeschlagen, so treten die Köpfe b² der Bolzen b durch die Oeffnungen ^² der Schienen hindurch. Hierauf bewegt man vermittelst des ^; Griffes g die Schiene s^l nach unten. Durch die Winkelhebel Λ¹ bis h* wird diese Bewegung in entsprechender Weise auf die anderen Schienen i² i³ s* übertragen. Dadurch kommt jeder Bolzenschaft b^l in den engeren Einschnitt f¹ zu liegen, so dafs nunmehr jeder Bolzenkopf b² von der betreffenden Schiene umfafst ist, sich also nicht aus dem Schlitz f.¹ der Schiene herausziehen läfst.

Durch das nunmehr erfolgende Zuschliefsen

;'des eigentlichen Schlosses legt sich der Riegel r in den Ausschnitt i der Schiene s^l ein. Die

Claims

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Schienen lassen sich jetzt von aufsen' mittelst des Griffes g oder des entsprechenden Schlüssels nicht mehr bewegen; sie sind gesperrt. Erst ■wenn das Schlofs wieder geöffnet worden ist und dabei sich der Riegel r aus dem Ausschnitt i entfernt hat, ist es möglich,, die Schienen s^] bis s* vermittelst der Nufs n¹ so zu verschieben, dafs die Oeffnungen ^² sich vor den Bolzenköpfen £>² befinden, diese aus den Schienen frei austreten können und die ThUr geöffnet werden kann.

Durch die zahlreichen Verbindungsbolzen b soll dem Absprengen der Thürplatte ρ von dem Kasten A; und dem Blofslegen des an k befestigten Schlosses vorgebeugt werden.

P ATEN τ-Ans ρ ruch:

Eine Sicherheitseinrichtung gegen gewaltsames Oeffnen von Kassenschränken, bei welcher die im Inneren des Kassenschrankes hinter dem Anschlag für die Thür liegenden beweglichen Schienen s¹ bis s* um in der Thürplatte ρ befestigte Bolzenköpfe b² greifen, wobei die Schienen s¹ bis s^l in dieser Lage nach dem Zuschliefsen durch einen vom Schlofs bewegten Riegel r gesperrt werden, während sich nach dem Aufschliefsen die Schienen ä¹ bis s⁴ derart verschieben lassen, dafs die· Bolzenköpfe b² aus den Schienen s^l bis j⁴ durch entsprechende Ausschnitte ^² austreten, wodurch die Thür frei wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.