DE4242744C2

DE4242744C2 - Stelleinrichtung am Farbkasten von Offset- oder Hochdruckmaschinen

Info

Publication number: DE4242744C2
Application number: DE4242744A
Authority: DE
Inventors: Rainer Buschulte
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1992-12-17
Filing date: 1992-12-17
Publication date: 2001-05-10
Anticipated expiration: 2012-12-18
Also published as: US5383395A; JPH06218905A; DE4242744A1; GB2273465B; GB9325674D0; GB2273465A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Stelleinrichtung am Farbkasten von Offset- oder Hochdruckmaschinen mit Stellelementen zum zonenweise Einstellen des Farbspaltes gegenüber der Farbkastenwalze, wobei die Stellelemente in Achsrichtung der Farbkastenwalze nebeneinander angeordnet und über Stellschrauben einzeln manuell einstellbar sind.

Eine bekannte Ausführung dieser Art (DE 27 11 553 A1) benutzt Stellschrauben zum Einstellen der Stellelemente, die vorteilhaft mit einem feinen Gewinde mit geringer Steigung ausgeführt sind. Es hat sich gezeigt, daß der Drucker, wenn er z. B. aus der Nullstellung zur maximalen Farbgebung verstellen will, viele Umdrehungen an der Stellschraube ausführen muß, so daß er z. B. an einem Farbkasten mit 30 Stellschrauben längere Zeit beschäftigt ist, um die einzelnen Stellelemente auf das Farbprofil einzustellen. Besitzt der Drucker eine Maschine mit mehreren Farbwerken, so geht die Einstellung der Maschine auf ein neues Druckprodukt schon aufgrund der Farbzoneneinstellung zu langsam.

Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die mauelle Einstellung der einzelnen Stellelemente unter Beibehaltung der sehr großen Feinfühligkeit zu beschleunigen.

Gemäß der Erfindung gelingt dies dadurch, daß ein Gewinde der jeweiligen Stellschraube in mit der Gewindesteigung verzahnte Räder eingreift, daß die verzahnten Räder in einem Klemmkörper gelagert und durch Reibschluß in ihrer Drehbewegung gebremst sind und daß der Stellschraube ein Schwenkhebel zugeordnet ist, der am Farbkasten gelagert ist und der beim Verschwenken die Stellschraube nach Überwindung des Reibschlusses der Räder axial verschiebt und das mit der Stellschraube gekoppelte Stellelement betätigt. Mit dieser Lösung ist es dem Drucker möglich, zunächst über den Schwenkhebel eine grobe Voreinstellung des Stellelements durchzuführen und danach über die Stellschraube eine Feinjustierung vorzunehmen. Der Drucker kann somit in kürzester Zeit einen großen Stellbereich abfahren und benötigt sodann nur noch wenige Drehungen an der Stellschraube, so daß innerhalb kürzester Zeit eine exakte Einstellung manuell durchgeführt werden kann.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Stellschraube den Klemmkörper durchdringt und daß der Klemmkörper längsgeschlitzt ist und einen Ansatz aufweist, auf den ein Federelement einwirkt, so daß die verzahnten Räder gebremst und spielfrei auf das Gewinde der Stellschraube gedrückt werden. Hiermit ist eine sehr exakte Einstellung der Stellelemente gewährleistet.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfaßt der Schwenkhebel die Stellschraube und überträgt die Schwenkbewegung über Druckfedern spielfrei auf die Stellschraube. Durch diese präzise Führung des Stellhebels kann seine Position z. B. durch eine Skala überwacht werden, so daß auch eine Voreinstellung des Farbwerks erfolgen kann.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Stelleinrichtung am Farbkasten,

Fig. 2 einen Querschnitt durch den Klemmkörper.

Der Farbkasten 1 ist einer Farbkastenwalze 2 zugeordnet und nimmt die für die Druckarbeit benötigte Farbe 3 auf. Den Boden des Farbkastens 1 bilden Druckleisten 4, die im gezeigten Ausführungsbeispiel zonenbreit ausgebildet sein können und in ihrem unteren Bereich die ebenfalls zonenbreit ausgebildeten Stellelemente 5 zum Dosieren des in das Farbwerk zu fördernden Farbfilms aufnehmen. Die Druckleisten 4 und die Stellelemente 5 können mit einer elastischen Folie 6 abgedeckt sein. Die Druckleisten 4 können hierbei unter der Kraft von Federn die Stellelemente 5 über die Folie 6 an die Farbkastenwalze 2 andrücken. Hierbei stützen sich die Druckleisten 4 auf einer Farbkastentraverse 7 ab, die in den Maschinenseitengestellen gelagert ist.

In der Farbkastentraverse 7 ist eine Stellschraube 8 in Lagerbüchsen 9 gelagert. An einem Ende der Stellschraube 8 ist ein Arm 10 drehbar gelagert, der über Federn 11 spielfrei gehalten ist. Am Ende des Arms 10 ist ein Federgelenk 12 über die Schraube 13 befestigt. An jedem Stellelement 5 ist ein Hebel 14 befestigt, an dem das Federgelenk 12 ebenfalls über eine Schraube 15 befestigt ist. Sobald die Stellschraube 8 in axialer Richtung eine Bewegung ausführt, wird diese über den Arm 10, das Federgelenk 12 und den Hebel 14 auf das Stellelement 5 übertragen, so daß dieses verdreht wird, um den Dosierspalt für die Farbe auf das gewünschte Maß einzustellen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 befindet sich das Stellelement 5 in seiner Null-Stellung.

Auf der dem Arm 10 gegenüberliegenden Seite trägt die Stellschraube 8 eine Rändelmutter 16, mit der die Stellschraube 8 verdreht werden kann. Neben der Rändelmutter 16 ist ein Schwenkhebel 17 vorgesehen, der eine Ausnehmung 18 aufweist, mit der er die Stellmutter 8 umfaßt. Auch hier sind Druckfedern 19 vorgesehen, mit denen der Schwenkhebel 17 in jeder Stellung spielfrei mit der Stellschraube 8 gekoppelt ist. Hierzu sind dachförmig abgeschrägte Scheiben 20 vorgesehen. Wie angedeutet, kann dem Schwenkhebel 17 eine Skala 21 zugeordnet sein, auf der die jeweilige Stellung des Hebels und somit des Stellelements 5 ablesbar ist.

Im mittleren Bereich trägt die Stellschraube 8 ein Gewinde 22, das im gezeigten Ausführungsbeispiel oben und unten in je ein Rad 23 eingreift, das an seinem äußeren Umfang eine Verzahnung 24 trägt, die mit der Steigung des Gewindes 22 übereinstimmt. Das Gewinde 22 wirkt hiermit als Schnecke und das Rad 23 als Schneckenrad. Beide verzahnten Räder 23 sind über Zapfen 25 in einem Klemmkörper 26 gelagert (Fig. 1 und 2). Die Stellschraube 8 durchdringt dabei den Klemmkörper 26, der wiederum über Schrauben 27 an der Farbkastentraverse 7 befestigt ist. Der Klemmkörper 26 ist kreuzweise geschlitzt, wobei der Schlitz 28 die beiden Räder 23 aufnimmt und der quer dazu verlaufende Schlitz 29 ein Federn des Klemmkörpers 26 zuläßt. Zur Erleichterung der Feder sind weitere Ausnehmungen 30 vorgesehen. In seinem vorderen Bereich ist an dem Klemmkörper 26 ein Ansatz 31 ausgebildet, an dessen äußeren Umfang eine Nut 32 zur Aufnahme eines Federelements 33 vorgesehen ist.

Durch das Federelement 33 wird der geschlitzte Bereich des Klemmkörpers 26 so zusammengedrückt, daß die Räder 23 mit ihrer Verzahnung 24 spielfrei auf das Gewinde 22 der Stellschraube 8 gedrückt werden. Durch diese Andrückkräfte und durch das Zusammendrücken des Schlitzes 28 durch das Federelement 33 erhalten die beiden Räder 23 einen Reibschluß und werden hierdurch in ihrer Drehbewegung gebremst. Wird nun über die Rändelmutter 16 die Stellschraube 8 verdreht, um das Stellelement 5 einzustellen, so dreht sich das Gewinde 23 in der Verzahnung 24 der Räder 23 und die Stellschraube 8 verschiebt sich axial. Durch den Reibschluß der Räder 23 drehen sich diese hierbei nicht. Wird über den Schwenkhebel 17 eine höhere Kraft aufgebracht und der Hebel 17 in eine andere Position verschwenkt, so wird hiermit der Reibschluß der Räder 23 überwunden und diese entsprechend der Schwenkbewegung des Schwenkhebels 17 verdreht. Sobald die Schwenkbewegung des Schwenkhebels 17 beendet ist, kann über die Rändelmutter 16, wie zuvor beschrieben, die Stellschraube 8 feinjustiert werden. Auch hierbei zeigt der Schwenkhebel 17 auf der Skala 21 die jeweilige Position genau an. Beide Bewegungsabläufe, sowohl das Verdrehen über die Rändelmutter 16, als auch das Verschwenken des Schwenkhebels 17 bewirken eine Axialverschiebung der Stellschraube 8, wobei beide Bewegungen unabhängig voneinander erfolgen. Hierbei ist der Schwenkhebel 17 über einen Zapfen 34 in einem Lager 35 schwenkbar gelagert, das wiederum an der Farbkastentraverse 7 des Farbkastens 1 befestigt ist.

Teileliste

1

Farbkasten

2

Farbkastenwalze

3

Farbe

4

Druckleiste

5

Stellelement

6

Folie

7

Farbkastentraverse

8

Stellschraube

9

Lagerbüchse

10

Arm

11

Federn

12

Federgelenk

13

Schraube

14

Hebel

15

Schraube

16

Rändelmutter

17

Schwenkhebel

18

Ausnehmung

19

Druckfeder

20

Scheibe

21

Skala

22

Gewinde

23

Rad

24

Verzahnung

25

Zapfen

26

Klemmkörper

27

Schraube

28

Schlitz

29

Schlitz

30

Ausnehmungen

31

Ansatz

32

Nut

33

Federelement

34

zapfen

35

Lager

36

Reibelemente

Claims

1. Stelleinrichtung am Farbkasten von Offset- oder Hochdruckmaschinen mit Stellelementen zum zonenweise Einstellen des Farbspaltes gegenüber der Farbkastenwalze,
wobei die Stellelemente in Achsrichtung einer Farbkastenwalze nebeneinander angeordnet und über Stellschrauben einzeln manuell einstellbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gewinde (22) der jeweiligen Stellschraube (8) in mit der Gewindesteigung verzahnte Räder (23) eingreift,
daß die verzahnten Räder (23) in einem Klemmkörper (26) gelagert und durch Reibschluß in ihrer Drehbewegung gebremst sind und
daß der Stellschraube (8) ein Schwenkhebel (17) zugeordnet ist, der am Farbkasten (1, 7) gelagert ist und der beim Verschwenken die Stellschraube (8) nach Überwindung des Reibschlusses der Räder (23) axial verschiebt und das mit der Stellschraube (8) gekoppelte Stellelement (5) betätigt.

2. Stelleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellschraube (8) den Klemmkörper (26) durchdringt und daß der Klemmkörper (26) geschlitzt (28, 29, 30) ist und einen Ansatz (31) aufweist, auf den ein Federelement (33) einwirkt, so daß die verzahnten Räder (23) gebremst und spielfrei auf das Gewinde (22) der Stellschraube (8) gedrückt werden.

3. Stelleinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (17) die Stellschraube (8) umfaßt und die Schwenkbewegung über Druckfedern (19) spielfrei auf die Stellschraube (8) überträgt.