DE4241867A1 - Verfahren zur Verlängerung der Nutzungsdauer von Elektrolytlösungen durch Eliminierung organischer Störstoffe - Google Patents
Verfahren zur Verlängerung der Nutzungsdauer von Elektrolytlösungen durch Eliminierung organischer StörstoffeInfo
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- C25D—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
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- C25D21/18—Regeneration of process solutions of electrolytes
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verlängerung der Nutzungsdauer von
Elektrolytlösungen, vornehmlich von schwermetallhaltigen Elektrolytlösungen bei
der Metallbe- und -verarbeitung, durch Eliminierung organischer Störstoffe.
Bei der Herstellung von galvanischen Metallüberzügen und Metallfolien werden
schwermetallhaltige Elektrolytlösungen verwendet, denen zum Erzielen von
bestimmten Oberflächeneigenschaften (Glanz, Duktilität, Zugfestigkeit usw.)
eine Reihe von Organica zugesetzt werden. Diese Organica unterliegen während
des Abscheidungsprozesses chemische Veränderungen, so daß organische Störstoffe
entstehen, die bei einer verlustfreien Prozeßführung bzw. bei einer
vollständigen Rückführung der prozeßbedingten Elektrolytverschleppungen in die
Prozeßstufe zu Prozeßstörungen führen würden. Die Anreicherung organischer
Störstoffe in Elektrolytlösungen kann durch Eintrag von Störstoffen erfolgen.
Eine bekannte technische Lösung zur Entfernung von prozeßstörenden Organica
stellen die Adsorption an Aktivkohle und die Oxidation mittels
Wasserstoffperoxid bzw. Kaliumpermanganat dar (DD 280 560). Nachteile des
Aktivkohle-Einsatzes sind die hohen Schwermetallverluste sowie die
Adsobensverluste bis 20% je Regenerierung. Beladane Aktivkohle stellt auf Grund
der Schwermetallbeladung und der schwierigen Regenerierbarkeit Sonderabfall
dar. Der Einsatz von Oxidationsmitteln fördert in vielen Fällen sogar die
Störstoffanreicherung.
Eine andere Verfahrensvariante zur Eliminierung organischer Störstoffe aus
galvanischen Elektrolytlösungen geht von der Öffnung des internen
Stoffkreislaufes aus und beinhaltet die Verfahrensstufen Schwermetallfällung im
Spülwasser als Hydroxid, Sedimentation des Schwermetallhydroxidschlammes,
Entwässerung durch Filtration, Wiederauflösung mit Schwefelsäure, Rückführung
der Elektrolytlösung in das galvanische Prozeßbad oder zur
Gewinnungselektrolyse, katodische Schwermetallabscheidung und -rückgewinnung
bei der Gewinnungselektrolyse, anodische Rückgewinnung der Schwefelsäure für
die Schlammauflösung. Die organischen Störstoffe verbleiben nach der
Schwermetallfällung und Schlammabtrennung im Filtrat, so daß eine Anreicherung
im galvanischen Elektrolyt unterbunden werden kann (Galvanotechnik 71 (1980)7,
712-720).
Eine weitere Verfahrensvariante geht ebenfalls von der Öffnung des internen
Stoffkreislaufes aus und beinhaltet die Verfahrenskombination Ionenaustausch-
Gewinnungselektrolyse. Das elektrolytelastete Spülwasser gelangt über den
Ionenaustauscher zur Trennung Organica - Schwermetallionen. Die Organica
verbleiben im aufbereiteten Spülwasser und werden dadurch aus der
Elektrolytlösung entfernt, während die schwermetallhaltigen Ionenaustauscher-
Eluate entweder in die Elektrolyt-Lösung zurückgeführt oder mit Hilfe der
Gewinnungselektrolyse auf Metall aufgearbeitet werden (Acta
hydrochim.et.hydrobiol. 12(1984)2, 183-202). Alle erwähnten
Regenerierungsvarianten haben den Nachteil, daß viel zu hohe Stoffverluste
auftreten und stellen deshalb keine Problemlösung im Sinne schadstoffarmer
Prozeßtechnik dar.
Das Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zur Eliminierung von arganischen
Störstoffen aus schwermetallhaltigen Elektrolytlösungen zur Verlängerung deren
Nutzdauer und zur Vermeidung von Abwasser und schwermetallhaltigen Abfällen.
Diese Elektrolytregenerierung soll mit regenerierbaren Adsoberpolymeren
erfolgen, wobei organische Lösungsmittel als Regeneriermittel für die beladenen
Adsoberopolymere auszuschließen sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verlängerung der
Nutzungsdauer von schwermetallhaltigen Elektrolytlösungen durch Eliminierung
organischer Störstoffe mit regenerierbaren Adsoberpolymeren zu entwickeln.
Nach der adsorptiven Störstoff-Eliminierung muß die Elektrolytlösung
erfindungsgemaß uneingeschränkt weiter nutzbar sein. Entscheidende
Voraussetzung für eine Verfahrensanwendung ist die vollständige Regenerierung
der Adsorberpolymere, ohne organischer Lösungsmittel.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die Regenerierung durch
anorganische Säuren oder Laugen erfolgt.
Im Falle einer bei speziellen stofflichen Zusammensetzungen der
Elektrolytlösung nicht erreichbaren vollständigen Regenerierung ist statt
dessen eine oxidative Vorbehandlung durch Spülen mit einer H2O2-Lösung
vorgesehen, wobei dann die Regenerierung nur durch Spülen mit einer NaOHLösung
durchgeführt wird.
Zur Erreichung der Wiedereinsetzung der bei der Eliminierung anfallenden
organicahaltigen Regenerate durch Redoxprozesse, beispielsweise UV-
/Oxidationsmittelbehandlung, erfolgt eine Mineralisierung der desorbierten
Organica.
Als Säuren finden Salz-, Schwefel- oder Salpetersäure, als Laugen Natron-
oder Kalilauge Verwendung. Säuren bzw. Laugen werden verdünnt, vorzugsweise in
dem Konzentrationsbereich 2-10% eingesetzt.
Die Wirksamkeit des erfindungsgemaßen Verfahrens soll an nachfolgenden
Beispielen erläutert werden:
Ein mit Organica hoch belasteter galvanischer Vernicklungselektrolyt (Total
Oranic Carbon = 25,Sg/l C, Nickel-Konzentration = 95,9g/l), der bedingt durch
die hohe Organica- Konzentration keine Funktionstüchtigkeit mehr besaß, wurde
mit Hilfe von Adsorberpolymeren regeneriert. Die adsorptive Regenerierung des
galvanischen Vernicklungselektrolyten erfolgte mit dem Adsoberpolymer
Ethylvinylbenzen-Divinylbenzen-Copolymerisat ohne polare Gruppen (Wofatit EP
61) im Säulenverfahren im Abstrom mit einer Fließgeschwindigkeit von ca.
2,5m/h. Der Säuleninnendurchmesser betrug ca. 3 cm, die Schütthöhe des
Adsorberpolymers ca. 70 cm. Es wurden unverdünnter Elektrolyt und die
Verdünnung Elektrolyt : Wasser = 1 : 5 untersucht. Die Beladung der
Adsorptionssäule wurde bis zur Ausnutzung der GVK durchgeführt. Die GVK ist die
Gesamtvolumenkapazität des Adsorberpolymers für die Gesamtorganica (GO), d. h.
Summe Einsatzorganica + gebildete bzw. eingetragene Fremdorganica, ausgedrückt
als organisch gebundener Kohlenstoff in gC/l Adsorber. Die Bestimmung der GVK
erfolgt durch Auswertung von Durchbruchskurven unter der Bedingung, daß die
Beladung der Adsorptionssäule bis TOC = TOC vorgenommen wird.
Es wurden folgende Ergebnisse erreicht:
GVK bei der Regenerierung des unverdünnten Elektrolyten: ca. 63 gC/l Adsorber
GVK bei der Regenerierung des 1 : 5 verdünnten Elektrolyten: ca. 37 gC/l Adsorber.
GVK bei der Regenerierung des unverdünnten Elektrolyten: ca. 63 gC/l Adsorber
GVK bei der Regenerierung des 1 : 5 verdünnten Elektrolyten: ca. 37 gC/l Adsorber.
Durch die Regenerierung des Elektrolyten wurde der TOC von 25,5 g/L auf 10,4
g/l C abgesenkt.
Nach der Regenerierung des Elektrolyten erfolgte eine Korrektur der
Einsatzorganica entsprechend der Firmen - Rezeptur. Anschließende Untersuchungen
in der Hull-Zelle zeigten, daß der Elektrolyt wieder uneingeschränkt einsetzbar
war.
Eine mit dem Adsorberpolymer Ethylvinylbenzen-Divinylbenzen-
Copolymersisat ohne polare Gruppen (Wofatit EP 61) gefüllte Säule
(Innendurchmesser der Säule : 0,9 cm; Schütthöhe des Adsorberpolymers: 16 cm)
wurde mit nicht mehr funktionstüchtigen galvanischen Vernicklungselektrolyten
(TOC = 4,8 g/l C, Nickelkonzentration = 78,1 g/l) beschickt. Die Beladung
erfolgte im Abstrom mit einer Fließgeschwindikgeit von ca. 2,5 m/h bis zum
Erreichen der GVK.
Die Regenerierung des beladenen Adsorbrpolymers erfolgte in der gleichen Säule
nach folgendem Regenerierschema:
- 1. Leerdrücken der Säule im Abstrom.
- 2. Auffüllen im Deionat im Aufstrom (Fließgeschwindigkeit: ca. 3 m/h).
- 3. Waschen mit Deionat im Abstrom, bis kein Nickel mehr im Waschwasser nachweisbar ist (Fließgeschwindikgeit ca. 2,5 m/h).
- 4. Absenken der Wassersäule bis zum Adsorberpolymer.
- 5. Behandlung des Adsorberpolymers mit 5 Bettvolumina ca. 2,5%iger Wasserstoffperoxid - Lösung im Abstrom und Kreislaufbetrieb (Fließgeschwindigkeit: ca. 1,7 m/h; Dauer max. 1h).
- 6. Waschen mit Deionat im Abstrom, bis kein Wasserstoffperoxid mehr im Waschwasser nachweisbar ist (Fließgeschwindikgeit: ca. 2,5 m/h).
- 7. Absenken, wie 4.
- 8. Behandlung des Adsorberpolymers mit 5 Bettvolumina ca. 6%iger Natronlauge im Abstrom und Kreislaufbetrieb (Fließgeschwindikgeit : ca. 1,7 m/H, Dauer max. 1 h) 9. Absenken, wie 7.
- 10. Waschen mit Deionat im Abstrom bis das Waschwasser alkalifrei ist (Fließgeschwindikgeit: ca. 2,5 m/h).
Anschließend erfolgt die erneute Beladung des Adsorberpolymers. Die GVK blieb
während der untersuchten 10 Zyklen konstant und betrug jeweils ca. 16 gC/l
Adsorber.
Claims (3)
1. Verfahren zur Verlängerung der Nutzungsdauer von
Elektrolytlösungen durch Eliminierung von organischen Störstoffen,
vornehmlich in Galvaniken der Metallbe- und
-verarbeitung, dadurch gekennzeichnet, daß regenerierbare Adsorbentien
insbesondere Adsorberpolymere, eingesetzt werden, deren Regenerierung
durch anorganische Säuren oder Laugen erfolgt, wobei im Falle einer unter
speziellen stofflichen Zusammensetzungen der
Elektrolytlösung damit nicht erreichbaren vollständigen Regenerierung statt
dessen eine oxidative Vorbehandlung durch Spülen mit einer H2O2-Lösung
durchgeführt und dann die Regenerierung nur durch Spülen mit einer
NaOHLösung vorgenommen wird.
2. Verfahren gemaß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß zur Erreichung der
Wiedereinsetzung der bei der Regenerierung der Adsorberpolymere anfallenden
organicahaltigen Regenerate durch Redoxprozesse, beispielsweise UV-
Oxidationsmittelbehandlung, eine Mineralisierung der desorbierten Organica
erfolgt.
3. Verfahren gemaß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß als Säuren Salz-,
Schwefel- oder Salpetersäuren sowie als Laugen Natron- oder Kalilauge
verdünnt, vorzugsweise im Konzentrationsbereich 2-10% eingesetzt
werden.
Priority Applications (5)
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---|---|---|---|
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