DE4324862C2 - Elektrolysezelle zur Regenerierung von metallbeladenem Ionenaustauscherharz und Verfahren zur Regeneration metallbeladenen Austauscherharzen - Google Patents
Elektrolysezelle zur Regenerierung von metallbeladenem Ionenaustauscherharz und Verfahren zur Regeneration metallbeladenen AustauscherharzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Regenera
tion von metallbeladenen Ionenaustauscherharzen sowie
ein Verfahren zur Regeneration von metallbeladenen
Austauscherharzen.
Werden Ionenaustauscherharze zur Entfernung von Me
tallionen aus wäßrigen Lösungen eingesetzt, so müssen
sie von Zeit zu Zeit regeneriert werden, um die ge
bundenen Metallionen wieder vom Harz zu entfernen.
Dies geschieht dadurch, daß Mineralsäuren über die
Harze gegeben werden. Dabei werden die Metallionen
gegen Wasserstoffionen ausgetauscht und so wieder in
Lösung gebracht. Es entsteht eine saure Metallsalzlö
sung, die entsorgt werden muß. Dies geschieht in den
meisten Fällen durch eine Metallfällung, bei der Hy
droxidschlämme anfallen, die deponiert werden müssen.
Zur Entfernung von Metallionen aus wäßrigen Lösungen
werden heute neben der konventionellen Hydroxidfäl
lung vor allem die Flüssig-Flüssig-Extraktion und die
Supported Liquid Membrane (SLM)-Technik eingesetzt.
Bei der Hydroxidfällung werden die in der Lösung ent
haltenen Metallionen durch Zugabe von Alkali- oder
Erdalkalihydroxiden in ihre schwerlöslichen Hydroxide
überführt, die dabei ausfallen. Diese Hydroxide wer
den von der Lösung getrennt und als wasserhaltiger
Schlamm deponiert.
Bei der Flüssig-Flüssig-Extraktion wird die metall
haltige Lösung innig mit einem Extraktionsmittel ge
mischt, das aus einem flüssigen Ionenaustauscher und
einer organischen, nicht mit Wasser mischbaren Trä
gerphase besteht. Dabei entsteht eine Emulsion und
damit eine sehr große Grenzfläche zwischen wäßriger
und organischer Flüssigkeit. Durch die Grenzfläche
treten die Metallionen und bilden mit dem Ionenaus
tauscher einen Komplex, wobei im Austausch Wasser
stoffionen in die wäßrige Lösung gelangen. Nach dem
Austausch werden die wäßrige und die organische Pha
se durch Schwerkraft getrennt. Letztere wird mit ei
ner zweiten wäßrigen Phase wiederum gut gemischt,
wobei die Metallionen in diese zweite wäßrige Phase
übergehen und das Extraktionsmittel regeneriert wird.
Damit sind die Metallionen in höherer als der ur
sprünglichen Konzentration in der zweiten Lösung,
während das Extraktionsmittel für die nächste Bela
dung zur Verfügung steht.
Der Nachteil dieser Technik ist der nicht zu vermei
dende Verlust von Extraktionsmittel beim Extraktions
prozeß. Wegen der großen Toxizität des flüssigen Io
nenaustauschers und des durch die organische Trägerp
hase verursachten Anstieges des CSB-Wertes muß das
von Metallen abgereicherte Wasser einer abschließen
den Reinigung unterzogen werden. Dies verursacht zu
sätzliche Kosten und erzeugt neuen Abfall, wie z. B.
Hydroxidschlamm oder beladene Aktivkohle. Außerdem
stellt der Verlust des Extraktionsmittels einen er
heblichen wirtschaftlichen Verlust dar, da der Ersatz
teuer ist.
Auch die SLN-Technik arbeitet mit einem Extraktions
mittel. Dieses befindet sich jedoch auf einer Seite
und in den Poren einer hydrophoben Membran, auf deren
anderer Seite sich die metallhaltige wäßrige Lösung
befindet. Die Membran stellt somit die Grenzfläche
dar, an der sich der Metallaustausch vollzieht. Bei
dieser Technik ist der Verlust an Extraktionsmittel
geringer als bei der Flüssig-Flüssig-Extraktion, je
doch muß auch hier eine anschließende Entfernung aus
der Lösung erfolgen.
Alle heute zur Anwendungsreife entwickelten Verfahren
zur Aufarbeitung von metallhaltigen Hydroxidschlämmen
arbeiten ausschließlich mit der Flüssig-Flüssig-Ex
traktion. Damit sind sie mit allen oben geschilderten
Nachteilen dieser Technik behaftet. Außerdem gibt es
bis heute kein schlüssiges Konzept, wie die Entfer
nung des Extraktionsmittels aus der zu reinigenden
Lösung ohne die Erzeugung zusätzlichen problemati
schen Abfalls durchgeführt werden kann.
Elektrolysezellen zur Regeneration von metallbelade
nem Ionenaustauscherharz sowie Verfahren zur Entfer
nung von Metallionen aus einer wäßrigen Lösung sind
beispielsweise bekannt aus der DE 38 08 043 A1, der
DE 40 16 000 A1 oder Strathmann H., Chmiel H.: "Die
Elektrodialyse" in Chem.-Ing.-Techn. 56 (1984), Seite
214 bis 220. Strathmann und Chmiel beschreiben eine
Elektrolysezelle, bei der zwei Kationenaustauscher-
Membranen so angeordnet sind, daß in dem entstehenden
Hohlraum Ionenaustauschermaterial eingefüllt werden
kann. Auch bei den vorstehend beschriebenen Zellen
ist aufgrund des hohen Lösungsmittelverbrauchs keine
wirtschaftliche Betriebsweise möglich.
Ausgehend von dieser Problemstellung ist es die Auf
gabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und
Verfahren zum Betreiben dieser Vorrichtung anzugeben,
mit den metallbeladene Harze aufgearbeitet werden
können, ohne daß metallhaltige Konzentrate oder son
stige zu entsorgende Abwässer entstehen.
Die Aufgabenlösung hinsichtlich der Vorrichtung er
folgt durch die kennzeichnenden Merkmale des An
spruchs 1, verfahrensmäßig durch den Anspruch 8. Die
Unteransprüche 2 bis 7 zeigen vorteilhafte Weiterbil
dungen der Vorrichtung auf.
Die Vorrichtung zeichnet sich besonders dadurch aus,
daß metallbeladene Harze regeneriert werden können
und das Metall dabei in elementarer Form durch Ab
scheidung an der Kathode gewonnen wird. Dies ist ohne
Erzeugung metallhaltiger Konzentrate oder andere Ab
wasser möglich. Die Regeneration erfolgt dabei mit
geringen Mengen von Elektrolyt in einem geschlossenen
Kreislauf, so daß eine hohe Anlagensicherheit gewähr
leistet ist.
Die Vorrichtung bietet weiterhin den Vorteil, daß
verschiedene Aufarbeitungsprozesse mit ein und der
selben Vorrichtung durchgeführt werden können. Neben
der vorstehend beschriebenen Aufarbeitung von metall
beladenen Austauscherharzen ist die Vorrichtung auch
dazu geeignet, Metallionen aus wäßrigen Lösungen zu
entfernen oder auch Hydroxidschlämme aufzuarbeiten.
In Verbindung mit geeignetem Ionenaustauscherharz
können nämlich bestimmte Metallionen aus wäßriger Lö
sung entfernt und als elementares Metall abgeschieden
werden, ohne die zu reinigende Lösung mit toxischen
Stoffen zu belasten, wie bei der Flüssig-Flüssig-Ex
traktion oder der SLM-Technik. Die Metallentfernung
und die kathodische Abscheidung findet dabei in einer
Vorrichtung statt, wobei eine sehr kompakte Bauweise
gegeben ist. Bei der Aufarbeitung metallhaltiger Lö
sungen, die bei der Laugung von Hydroxidschlämmen
anfallen, wird die zu reinigende Lösung nicht mit
toxischen Extraktionsmitteln und anderen Organika
belastet. Die Notwendigkeit zum regelmäßigen Ersatz
von Extraktionsmitteln besteht nicht.
Erfindungswesentlich bei der Vorrichtung ist, daß die
Elektrolysezelle, durch zwei in dem Gehäuse der Zelle
angeordneten Separatoren, in drei Kammern aufgeteilt
wird. Die mittlere Kammer (Arbeitsraum) enthält dabei
das Ionenaustauscherharz, das metallbeladen ist. Die
ser Arbeitsraum mit dem metallbeladenen Austau
scherharz wird dabei durch zwei Separatoren, die je
weils flüssigkeits- oder kationendurchlässig ausge
bildet sein können, begrenzt und somit von den Elek
troden abgetrennt. Durch diese Anordnung entsteht
deshalb zusätzlich ein Kathodenraum, der von der Ka
thode und der kathodenseitigen Gehäusewand begrenzt
ist und ein Anodenraum, der von dem anodenseitigen
Separator und der anodenseitigen Gehäusewand gebildet
wird. Diese Vorrichtung verfügt nun über entspre
chende Einrichtungen zur Zuführung und zur Abführung
von Elektrolytlösung, wobei der Elektrolytstrom im
Kreislauf geführt wird. Die Strömungsrichtung wird so
gewählt, daß der Elektrolytstrom vom Arbeitsraum zur
Kathode hin führt, an der die Metalle abgeschieden
werden. Wichtig hierbei ist, daß eine nahezu voll
ständige Durchströmung des Harzes gewährleistet ist,
damit der Austausch von H⁺-Ionen gegen Metallionen
stattfinden kann.
Zur Regeneration des metallbeladenen Harz es wird nun
an die Elektroden ein Gleichstrom angelegt. Durch
diesen Gleichstrom werden an der Anode Wasserstoff
ionen erzeugt, die durch das elektrische Feld in
Richtung Kathode transportiert werden. Dabei passie
ren sie das Kationenaustauscherharz und werden durch
Metallionen ausgetauscht. Die dabei freiwerdenden
Metallionen werden dann zur Kathode geführt und dort
zum Metall reduziert. Während der Regeneration des
Harz es ist die Aufarbeitungszelle mit Elektrolyt ge
füllt. Ist nun eine Kammer mit einem kationendurch
lässigen Separator von den anderen Kammern abge
trennt, so wird der Elektrolyt in dieser Kammer im
Kreislauf umgewälzt. Befindet sich zwischen zwei Kam
mern ein flüssigkeitsdurchlässiger Separator, so wird
der Elektrolyt in Richtung von der Anode zur Kathode
durch die Kammern umgewälzt. Je nach Konfiguration
können also 1, 2 oder 3 Elektrolytkreisläufe vorhan
den sein.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Elektro
lysezelle mittels der Elektrolytkreisläufe wird nun
erreicht, daß, wenn ein flüssigkeitsdurchlässiger
Separator eingebaut ist, die Wanderung der Kationen
noch zusätzlich durch die Elektrolytumwälzung unter
stützt wird.
Diese erfindungsgemäße Vorrichtung kann nun für ver
schiedene Aufarbeitungsprozesse ausgenutzt werden. So
können zum einen metallbeladene Ionenaustauscherharze
regeneriert werden, andererseits können auch Metal
lionen aus wäßrigen Lösungen entfernt werden, nämlich
in der Weise, daß die metallionenenthaltende Lösung
auf ein Austauscherharz aufgegeben wird und dann wie
vorstehend beschrieben das Austauscherharz regene
riert wird. Zusätzlich kann die Vorrichtung auch noch
zur Aufarbeitung von Hydroxidschlämmen eingesetzt
werden, wenn die Metallionen durch Aufschlämmung des
Reststoffes, z. B. mit einem Laugungsmittel, in Lösung
gebracht werden und dann diese Rohlösung wiederum auf
das Austauscherharz aufgebracht wird.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der vor
liegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und anhand
der Zeichnungen. Es zeigen hierbei:
Fig. 1 den Aufbau und das Funktionsprinzip der
Aufarbeitungszelle,
Fig. 2 die Strömungsführung des Elektrolyten in
der Aufarbeitungszelle mit einem anodensei
tigen kationendurchlässigen und einem ka
thodenseitigen flüssigkeitsdurchlässigen
Separator, und
Fig. 3 die Strömungsführung mit einem kathodensei
tigen und anodenseitigen flüssigkeitsdurch
lässigen Separator.
Fig. 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau und das Funk
tionsprinzip der Elektrolysezelle. Das Kationenaus
tauscherharz wird dabei durch die Separatoren 3, 4
von der Anode 1 und der Kathode 2 abgetrennt. Dadurch
entsteht der Arbeitsraum 7, der vollständig mit dem
aufzuarbeitenden Harz gefüllt ist. Zur Regeneration
des Harzes wird an die Elektroden 1, 2 ein Strom an
gelegt. Durch diesen werden an der Anode 1 Wasser
stoffionen erzeugt, die durch das elektrische Feld in
Richtung Kathode 2 transportiert werden. Sie durch
dringen den Separator 4 und wandern durch das Harz
weiter in Richtung Kathode 2, unterstützt durch den
Elektrolytstrom in diese Richtung.
Ist anodenseitig ein flüssigkeitsdurchlässiger Sepa
rator 4 eingebaut, so werden die H⁺-Ionen durch das
elektrische Feld und zusätzlich durch den Elektrolyt
strom von der Anode 1 zum Separator 4, durch diesen
hindurch in Richtung Kathode 2 transportiert.
Bei ihrer Wanderung durch die Harzschüttung werden
die H⁺-Ionen gegen die Metallionen ausgetauscht. Da
durch werden diese in Lösung gebracht und, da sie
positiv geladen sind, ebenfalls durch das elektrische
Feld und den Elektrolytstrom in Richtung Kathode 2
transportiert. Sie treten durch den kathodenseitigen
Separator 3 und werden schließlich an der Kathode 2
reduziert und so abgeschieden.
Fig. 2 zeigt die Strömungsführung des Elektrolyten in
der Aufarbeitungszelle für die Ausführungsform mit
einem anodenseitigen kationendurchlässigen Separator
4 und einem kathodenseitigen flüssigkeitsdurchlässi
gen Separator 3. Für diese Ausführungsform ist es nun
erforderlich, daß der Elektrolyt durch geeignete Zu-
und Abführungseinrichtungen im Anodenraum 5 im Kreis
lauf geführt wird. Dadurch, daß der anodenseitige
Separator 4 nur kationendurchlässig ist, kann die
Elektrolytflüssigkeit nicht hindurchtreten und zirku
liert somit im Kreislauf um die Anode 1 herum. Die
H⁺-ionen werden dabei zusätzlich durch die Elektro
lytumwälzung in Anodenraum 5 bei ihrer Wanderung zum
Separator 4 unterstützt. Der Arbeitsraum 7 ist in
dieser Ausführungsform auf der Kathodenseite durch
einen flüssigkeitsdurchlässigen Separator 3 begrenzt.
Die Vorrichtung verfügt deshalb über einen zweiten
Elektrolytkreislauf, der die Elektrolytlösung in den
Arbeitsraum 7 führt, wobei denn die Elektrolytlösung
durch den flüssigkeitsdurchlässigen Separator 3 in
den Kathodenraum 6 gelangt, von wo aus er im Kreis
lauf zurück in den Arbeitsraum 7 geführt wird. Vor
teilhafterweise wird der Elektrolytkreislauf dabei so
gestaltet, daß die Elektrolytlösung von zwei Seiten aus
im Kreislauf durch den Arbeitsraum 7 geführt
wird. Die Wanderung der Metallionen wird dabei durch
den geschlossenen Elektrolytkreislauf unterstützt.
Fig. 2 zeigt die Anordnung der Separatoren 3, 4 in
einem Gehäuse 8 mit rechteckigem Grundriß. In der
konkreten Ausgestaltung ist es dabei nicht entschei
dend, ob dieses 3-Kammerprinzip nun in einer zylin
drischen oder einer mit rechteckigem oder quadrati
schem Grundriß versehenen Elektrolysezelle durchge
führt wird. Für die Betriebsweise ist jedoch noch
wichtig, daß die Anordnung der Elektrolytzuführung so
ausgestaltet sind, daß das gesamte Volumen des Harzes
gleichmäßig durchströmt wird.
Fig. 3 zeigt die Ausführungsform mit flüssigkeits
durchlässigen Separatoren 3 und 4.
In diesem Falle ist dann nur ein Elektrolytkreislauf
nötig. Günstig bei dieser Variante ist, daß der H⁺-
Ionen-Transport durch die Separatoren 3, 4 hindurch
durch die Elektrolytlösung unterstützt wird.
Mit der Vorrichtung nach Fig. 2 wurde beispielhaft
Kupfer aus einem Kupferhydroxidschlamm entfernt.
Dieser Schlamm enthielt 290 000 mg Kupfer/kg Trocken
substanz. Es wurden 100 g Schlamm mit 132 ml (entspr.
200 g) 50%iger Schwefelsäure aufgeschlämmt und eine
Stunde bei 70 °C gerührt. Dabei ging der überwiegende
Anteil des Kupfers in Lösung. Danach wurde die Sus
pension mit 200 ml vollentsalztem Wasser verdünnt und
über ein Faltenfilter filtriert. Dabei blieb ein un
löslicher Rückstand von 14,3 g auf dem Filter. Die
Rohlösung enthielt 6 843 mg Kupfer/l. Jetzt wurde der
ph-Wert der Rohlösung mit 3 molarer Natronlauge auf
3,43 eingestellt. Dabei fiel ein feiner, kristalliner
Niederschlag aus, der durch Faltenfiltration abge
trennt wurde.
Die Aufarbeitungszelle wurde in der Konfiguration mit
anodenseitiger Kationenaustauschermembran und katho
denseitigem flüssigkeitsdurchlässigem Polypropylenge
webe betrieben. Der Elektrolyt wurde getrennt im Ano
denraum und vom Arbeitsraum über den Kathodenraum
wieder zum Arbeitsraum im Kreislauf umgewälzt. Das
Volumen der Harzschüttung betrug 200 ml. Als Anode
wurde platiniertes Titan verwendet, als Kathode ein
Messingblech.
Im ersten Versuch wurde das Ionenaustauscherharz in
der Aufarbeitungszelle mit der Rohlösung beladen und
danach mit 250 ml vollentsalztem (VE-)Wasser gespült.
Die Zelle wurde mit Schwefelsäureelektrolyt (5 vol%)
gefüllt. Der Elektrolyt wurde in den beiden Kreisläu
fen umgewälzt. Die Elektroden wurden an eine Kon
stantstromquelle angeschlossen. Zur Regeneration des
Harzes und gleichzeitigen Kupferabscheidung an der
Kathode wurde ein Strom von 500 mA eingesetzt.
Nach Ablauf der Regenerationszeit (siehe Tabelle l)
wurde der Strom abgeschaltet, die Elektroden von der
Stromquelle getrennt und der Elektrolyt aus der Zelle
abgelassen.
Die bereits einmal abgereicherte Beladungslösung aus
dem ersten Versuch wurde mit dem dort angefallenen
Spülwasser vermischt, und diese Lösung wurde mit 3
molarer Natronlauge wieder auf einen pH-Wert größer 3
eingestellt (sie Tabelle 1). Nun wurde das Ionenaus
tauscherharz mit dieser Lösung erneut beladen und
anschließend wieder mit 250 ml VE-Wasser gespült. Es
folgte die Regeneration des Harz es wie oben beschrie
ben. Es wurden noch zwei weitere Beladungen mit der
jeweils immer weiter abgereicherten metallhaltigen
Lösung plus den bis dahin jeweils angefallenen Spül
wässern durchgeführt. Vor der Beladung wurde eben
falls jedes Mal der pH-Wert größer 3 eingestellt.
Nach der Beladung wurde das Harz jeweils regeneriert
(siehe Tabelle 1).
In allen vier Versuchen zusammengenommen wurde die
Beladungslösung um 6 787 mg Kupfer abgereichert. An
der Kathode wurde dabei zusammen 6 781 mg Kupfer ab
geschieden. Damit ergibt sich eine Kupferausbeute von
99,9%. Die Stromausbeute betrug 71%.
Die Endkonzentration der Beladungslösung nach vier
Beladungen betrug 26 mg Kupfer/1.
Claims (8)
1. Elektrolysezelle zur Regeneration von metallbe
ladenem Ionenaustauscherharz, bestehend aus ei
ner in einem Gehäuse angeordneten Kathode, Anode
und einer durch die Zelle geführten Elektrolyt
lösung, wobei zwei das Gehäuse (8) in 3 Räume
(5, 6, 7) teilende Separatoren (3, 4) vorgesehen
sind, die so im Gehäuse (8) angeordnet sind, daß
ein durch einen anodenseitigen Separator (4) und
einen kathodenseitigen Separator (3) begrenzter
Arbeitsraum (7), ein durch den anodenseitigen
Separator (4) und der anodenseitigen Gehäusewand
begrenzter Anodenraum (5) und ein durch den ka
thodenseitigen Separator (3) und der kathoden
seitigen Gehäusewand begrenzter Kathodenraum (6)
entsteht,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Separatoren (3, 4) jeweils kationen- oder
flüssigkeitsdurchlässig sind und daß die Elek
trolytlösung über eine Zu- und Abführungsein
richtung, die eine nahezu vollständige Durch
strömung des Harzes gewährleistet, vom Arbeits
raum (7) zur Kathode (2) geführt wird, wobei
mindestens ein geschlossener Elektrolytkreislauf
vorgesehen ist.
2. Elektrolysezelle nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der anodenseitig angeordnete
Separator (4) ein kationendurchlässiger und der
kathodenseitige Separator (3) ein flüssigkeits
durchlässiger Separator ist und daß der Elektro
lyt im Kreislauf durch den Anodenraum (5) gelei
tet wird und daß ein zweiter Elektrolytkreislauf
vorgesehen ist, wobei der Elektrolyt vom Ar
beitsraum (7) ausgehend durch den Kathodenraum
(6) und wieder zurück in den Arbeitsraum (7)
geführt wird.
3. Elektrolysezelle nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der anodenseitige Separator
(4) ein flüssigkeitsdurchlässiger und der katho
denseitige Separator (3) ein kationendurchlässi
ger Separator ist und daß der Elektrolyt im
Kreislauf durch den Kathodenraum (6) geleitet
wird und daß ein zweiter Elektrolytkreislauf
vorgesehen ist, wobei der Elektrolyt vom Anoden
raum (5) ausgehend durch den Arbeitsraum (7) und
wieder zurück in den Anodenraum (5) geführt
wird.
4. Elektrolysezelle nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der erste und der zweite Sepa
rator (3, 4) ein kationendurchlässiger Separator
ist und daß jeweils ein Elektrolytkreislauf im
Kathodenraum (6), Arbeitsraum (7) und Anodenraum
(5) vorgesehen ist.
5. Elektrolysezelle nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der erste und zweite Separator
(3, 4) flüssigkeitsdurchlässig ist und ein Elek
trolytkreislauf vorgesehen ist, wobei der Elek
trolyt ausgehend vom Anodenraum (5) durch den
Arbeitsraum (7) zum Kathodenraum (6) und wieder
zurück geführt wird.
6. Elektrolysezelle nach Anspruch 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der kationendurchlässige
Separator eine Kationenaustauschermembran ist.
7. Elektrolysezelle nach Anspruch 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der flüssigkeitsdurchlässige
Separator ein für die zu passierende Flüssigkeit
entsprechendes Gewebe
ist.
8. Verfahren zur Regeneration von metallbeladenem
Ionenaustauscherharz mit einer Vorrichtung nach
Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) das mit Metall beladene Austauscherharz in den Arbeitsraum gefüllt wird,
- b) die Zelle mit Elektrolyt gefüllt und der Elektrolyt im Kreislauf umgewälzt wird,
- c) die Zelle mit einer Gleichstromquelle ver bunden und zur Regeneration ein konstanter Strom durch die Zelle geleitet wird, wobei das Metall sich an der Kathode abscheidet, und
- d) daß nach einer entsprechenden Regenera tionszeit die Stromquelle abgeschaltet und der Elektrolyt aus der Zelle abgelassen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4324862A1 DE4324862A1 (de) | 1995-01-26 |
DE4324862C2 true DE4324862C2 (de) | 1997-01-23 |
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DE4324862A Expired - Fee Related DE4324862C2 (de) | 1993-07-23 | 1993-07-23 | Elektrolysezelle zur Regenerierung von metallbeladenem Ionenaustauscherharz und Verfahren zur Regeneration metallbeladenen Austauscherharzen |
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---|---|---|---|---|
DE3808043A1 (de) * | 1988-03-11 | 1989-09-21 | Cillit Wassertechnik | Verfahren und vorrichtung zur teil- oder vollentsalzung von wasser |
DE4016000C2 (de) * | 1990-05-18 | 1993-10-21 | Hager & Elsaesser | Vorrichtung zur Aufbereitung von metallhaltigen Flüssigkeiten durch Ionenaustausch und gleichzeitige oder periodische Regenerierung des Ionenaustauscherharzes durch Elektrodialyse |
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1993
- 1993-07-23 DE DE4324862A patent/DE4324862C2/de not_active Expired - Fee Related
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---|---|
DE4324862A1 (de) | 1995-01-26 |
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