DE4239658C2 - Verfahren zum Füllen von Ventilsäcken mittels einer Füllmaschine - Google Patents
Verfahren zum Füllen von Ventilsäcken mittels einer FüllmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Füllen von Ventilsäcken
mittels einer Füllmaschine gem. dem Oberbegriff des Anspruches
1 sowie eine nach dem Verfahren arbeitende Füllmaschine.
Aus der US-PS 3 900 055 ist ein in Rede stehendes Verfahren be
kannt. Das Füllrohr der dazu verwendeten Füllmaschine hat außer
dem Innenrohr noch einen konisch ausgebildeten, mittels Druck
luft aufschlagbaren Blähschlauch. Außerdem ist die Füllmaschine
mit einer mechanischen Tasteinrichtung ausgerüstet. Diese be
steht im wesentlichen aus einer in Längsrichtung des Füllrohres
entgegen der Wirkung von zwei Federn verschiebbaren Kontakt
platte. Die Federn umgreifen Bolzen, die senkrecht zur Kontakt
platte stehen und an dieser festgesetzt sind. Die Kontaktplatte
weist an der dem Blähschlauch abgewandten Seite eine mit einem
Langloch versehene Lasche auf. In das Langloch dieser Lasche
greift das abgewinkelte Ende eines drehbaren Auslösehebels ein.
An der der Lasche abgewandten, vorderen Seite ist an die Kon
taktplatte ein Stab angesetzt, der den aufgesteckten Boden des
Ventilsackes übergreift. Um den Füllvorgang auszulösen, muß die
federbelastete Kontaktplatte in der Antransportrichtung des
Ventilsackes bewegt werden. Durch das Verschwenken des Auslöse
hebels wird ein Mikroschalter betätigt, wodurch der Füllvorgang
ausgelöst wird. Die Abdichtung des Ventils des Ventilsackes ge
genüber dem Füllrohr erfolgt durch Aufweiten des Bläh
schlauches, wodurch außerdem auch der Ventilsack gehalten wird.
Die konische Ausführung ist notwendig, um Toleranzen des Ven
tils auszugleichen. Die Kontaktplatte wird durch die Wirkung
der Federn entgegen der Antransportrichtung des leeren Ventil
sackes zurückbewegt, sobald ein Ventilsack während des Füllens
vom Füllrohr abgestoßen wird. Dies kann besonders durch die ko
nische Ausbildung des Blähschlauches erfolgen. Dadurch wird der
Füllgutstrom sofort unterbrochen, damit kein Füllgut in den
Außenbereich der Füllmaschine gelangt.
Bei dieser Füllmaschine ist es notwendig, daß die Kontaktplatte
zum Auslösen des Füllvorganges bewegt wird. Dazu ist eine rela
tiv große Kraft notwendig, die auch auf das Ventil des Ventil
sackes wirkt. Diese notwendige Kraft zum Verfahren der Kontakt
platte muß von der Aufsteckvorrichtung oder von der die Ventil
säcke aufsteckenden Person aufgebracht werden. Dabei kann es
auch zu unerwünschten Verformungen des Ventils kommen. Ferner
kann es passieren, daß der vordere Rand des Ventils auch nur
bis zu der federbelasteten Kontaktplatte gefördert wird, so daß
zwar der Ventilsack aufgesteckt wird, die Auflösung jedoch
nicht erfolgt, da dazu ein bestimmter Verschiebeweg der Kon
taktplatte notwendig ist. Bei den heutzutage angestrebten Füll-
Leistungen ist diese vorbekannte Vorrichtung nicht einsetzbar.
Aus der US-PS 5 142 846 ist eine Füllmaschine zum Füllen von
oben offenen Säcken bekannt. Die Füllmaschine ist mit einer
Halteeinrichtung für die zu füllenden Säcke ausgerüstet. Nach
dem Füllen der Säcke werden diese zu einer Verschließeinrich
tung transportiert. In dieser Transferstrecke ist eine Besäum
einrichtung für den oberen Rand der Säcke angeordnet. An der
Sackhalteeinrichtung sind pneumatische Mittel montiert, um die
Lage des oberen Sackrandes zu kontrollieren. Diese pneumati
schen Mittel arbeiten mit Druckschaltern zusammen. Aufgrund der
anderen Sackart ist diese Füllmaschine mit dem gattungsgemäßen
Verfahren bzw. der Füllmaschine nicht vergleichbar.
Ausgehend von einem durch die US-PS 3 900 055 vorbekannten
Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der eingangs näher erläuterten Art so auszugestalten,
daß bei der Umsetzung des Verfahrens auf eine mechanisch arbei
tende Tasteinrichtung mit der bekannten Trägheit verzichtet
werden kann. Außerdem soll vermieden werden, daß der Füllvor
gang ausgelöst wird, wenn der Ventilsack nicht ordnungsgemäß
aufgesteckt ist oder daß bei einem aufgesteckten Ventilsack der
Füllvorgang nicht ausgelöst wird. Der Erfindung liegt ferner
die Aufgabe zugrunde, eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
arbeitende Füllmaschine anzugeben, die mit hoher Leistung ar
beitet und bei der der konstruktive Aufwand minimiert wird.
Die auf das Verfahren gerichtete Aufgabe wird durch die Merk
male des Kennzeichens des Anspruches 1 gelöst.
Während bislang der Blähschlauch ausschließlich dazu benutzt
wurde, um den Sack während des Füllvorganges durch das Aufwei
ten zu halten und gleichzeitig abzudichten, hat er nunmehr eine
Doppelfunktion, da er zusätzlich dazu benutzt wird, um den
Füllvorgang auszulösen, wenn der Sack füllgerecht auf das Füll
rohr aufgesteckt wurde. In technisch funktioneller Hinsicht ist
er zur Ermittlung des aufgesteckten Ventilsackes wie ein Innen
fühler zu sehen, der die Ventilinnenflächen von innen her abta
stet. Dadurch wird in vorteilhafter Weise erkannt, ob das Ven
til des Ventilsackes auf das Füllrohr aufgesteckt wurde, oder
ob beispielsweise der Ventilsack umgekehrt U-förmig über dem
Füllrohr hängt. Der mechanische Aufwand wird durch die Doppel
funktion des Blähschlauches nicht erhöht, da die Leitung zur
Druckluftzuführung ohnehin vorhanden ist. Darüber hinaus ent
fallen die mechanischen Teile der Tasteinrichtung. Bei der
Durchführung dieses Verfahrens wird von Füllvorgang zu Füllvor
gang eine konstante Luftmenge zum Aufweiten des Blähschlauches
benutzt. Ist nun das Ventil des Ventilsackes füllgerecht auf
das Füllrohr aufgesteckt, wirkt das üblicherweise als Schlauch
ausgebildete Ventil wie ein Widerlager für den Blähschlauch, so
daß die Aufweitung begrenzt ist. Da die Luftmenge jedoch immer
konstant bleibt, steigt in diesem Fall der Druck stärker an,
als wenn der Sack nur über dem Füllrohr hängt oder das Füllrohr
vollkommen frei ist, da dann der Blähschlauch sich stärker auf
weiten kann. Die Luftmenge wird so gewählt, daß bei auf das
Füllrohr aufgestecktem Sack der Druck einen Wert von beispiels
weise 0,35 Bar nicht übersteigt, um zu verhindern, daß das Ven
til des Ventilsackes platzt. Bei fehlendem Ventilsack steigt
der Druck auf einen geringeren Wert an, beispielsweise auf 0,2
Bar. Diese Werte können jeweils so ausgewertet werden, daß der
Füllvorgang ausgelöst wird oder nicht.
In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß zur Ermittlung
des Innendruckes des Blähschlauches der Druck in einer ange
schlossenen Druckluft-Zuführleitung gemessen wird. Dadurch läßt
sich das erfindungsgemäße Verfahren konstruktiv besonders ein
fach umsetzen.
Die auf die Füllmaschine gerichtete Aufgabe wird durch die im
Kennzeichen des Anspruches 5 aufgeführten Merkmale gelöst. Ab
gesehen von einfachen Elementen, wie Manometer, Schalter und
dgl. wird der mechanische Aufwand dadurch nicht erhöht. Die er
findungsgemäße Füllmaschine arbeitet äußerst zuverlässig, da
die mechanischen Übertragungselemente fehlen.
Weitere Kennzeichen und Merkmale einer vorteilhaften Ausgestal
tung der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand von weiteren
Unteransprüchen und ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
Es zeigt:
Fig. 1 die pneumatische Anordnung als Schalt
bild für die erfindungsgemäße Füllmaschine
sowie für die Durchführung des Verfahrens.
Die Füllmaschine mit dem einen Blähschlauch aufweisenden Füll
rohr ist nicht dargestellt, da sie zum allgemeinen Stand der
Technik gehört. Die in der Fig. 1 dargestellte pneumatische
Anordnung beinhaltet einen Druckluftanschluß 10, um die An
ordnung an eine nicht dargestellte Druckluftversorgung anzu
schließen. Die Anordnung ist außerdem mit einem 2/2-Wegeventil
11 ausgerüstet, welches von einem Magnetventil 12 angesteuert
werden kann. Damit der Druck in der Anordnung gleichbleibend
ist, ist in der Leitung zwischen dem 2/2-Wegeventil 11 und dem
Druckluftanschluß 10 ein Druckregler 13 angeordnet. Das
2/2-Wegeventil ist durch eine andeutungsweise dargestellte
Rohrleitung mit einem Druckbehälter 14 gleitend verbunden,
der eine vorbestimmte Luftmenge aufnimmt. Die Bestimmung der
Luftmenge wird auch über den Druck im Druckbehälter 14 be
stimmt. An den Druckbehälter ist eine weitere andeutungsweise
dargestellte Leitung angeschlossen, die zu dem nicht darge
stellten Blähschlauch des Füllrohres führt. In diese Leitung
ist ein 3/2-Wegeventil 15 installiert, welches zum Aufblasen
des nicht dargestellten Blähschlauches durch ein Magnet
ventil 16 ansteuerbar ist. Zwischen dem 3/2-Wegeventil und
dem Blähschlauch ist ein Manometer 17 und ein Druckschalter
18 vorgesehen. Mittels des Manometers 17 wird der Druck in
der Zuführleitung zum Blähschlauch ermittelt. Wird durch das
Manometer 17 festgestellt, daß beispielsweise der Druck auf
einen Wert von 0,35 Bar angestiegen ist, wird von dem Druck
schalter 18 ein Steuersignal erzeugt, wodurch der Füll
vorgang ausgelöst wird. Beträgt der Druck beispielsweise nur
0,2 Bar konnte sich der Blähschlauch durch die vorbestimmte
und eingeblasene Luftmenge ungehindert aufweiten, da auf das
Füllrohr kein Ventilsack aufgesteckt wurde. Von dem Druck
schalter 18 wird deshalb der Füllvorgang nicht freigegeben. In
der Anordnung ist durch den Pfeil 19 angedeutet, daß die
Rohrleitung an den Blähschlauch angeschlossen ist.
Die in der Fig. 1 dargestellte Anordnung ist beispielhaft
zu sehen. Wesentlich für die erfindungsgemäße Füllmaschine
sowie für das Verfahren ist es, daß der Blähschlauch des Füll
rohres nach dem Aufsteckvorgang mit einer stets gleichbleibenden
Menge von Druckluft beaufschlagt wird, und daß zur Steuerung
des Füllvorganges der gemessene Druck ausgewertet wird.
Nach Ende des Füllvorganges wird das 3/2-Wegeventil 15 so ge
öffnet, daß die Luft in die Atmosphäre entweichen kann. Der
Druckbehälter 14 kann bereits wieder mit Druckluft gefüllt
werden, nach dem der Blähschlauch aufgeweitet wurde. Dazu
ist dann eine entsprechende Umschaltung des 3/2-Wegeventils
15 notwendig, damit die in den Behälter 14 einströmende Luft
nicht entweichen kann.
Claims (5)
1. Verfahren zum Füllen von Ventilsäcken mittels einer Füll
maschine, die mit einem Füllrohr ausgerüstet ist, welches
aus einem starren Innenrohr und einem dieses zumindest auf
einer Teillänge umhüllenden Blähschlauch gebildet ist, der
sich bei aufgestecktem Ventilsack durch Aufweitung mittels
Druckluftbeaufschlagung dichtend gegen die Ventilinnenflä
chen des Ventils des Ventilsackes fügt, und mit einer ein
Steuersignal auslösenden Tasteinrichtung für den normaler
weise füllgerecht auf das Füllrohr aufgesteckten Ventil
sack, dadurch gekennzeichnet, daß der Blähschlauch das
Tastelement der Tasteinrichtung ist und mittels einer vor
bestimmten Luftmenge aufgeweitet wird, daß der Innendruck
des Blähschlauches ermittelt und daß in Abhängigkeit von
der Höhe des jeweiligen Druckes das den Füllvorgang frei
gebende Steuersignal ausgelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Ermittlung des Innendruckes des Blähschlauches der Druck
in der Druckluftzuführleitung gemessen wird, die leitend
mit dem Blähschlauch verbunden ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
stets gleichbleibende Menge von Druckluft für die Beauf
schlagung des Blähschlauches in einen Druckluftbehälter
(14) eingebracht wird und daß die Steuerung der Druckluft
durch Ventile (11, 12, 15, 16) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Druckluftzuführleitung ein Manometer (17) zur Ermittlung
des Druckes und ein Druckschalter (18) zugeordnet ist, der
in Abhängigkeit von dem ermittelten Druck in der Druck
luftzuführleitung das jeweilige Steuersignal zur Beein
flussung des Füllvorganges auslöst.
5. Füllmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasteinrichtung aus ei
nem mittels Druckluftbeaufschlagung aufweitbaren Bläh
schlauch, einem Druckluftbehälter (14) zur Abgabe einer
vorbestimmten Luftmenge zur Aufweitung des Blähschlauches
und aus einem auf einen Druckschalter (18) wirkenden Mano
meter (17) zur Erfassung des Drucks im Blähschlauch be
steht.
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