DE4239402A1 - Pulverinhalator - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Inhalieren
eines pulverförmigen, mikronisierten, in eine fließfähi
ge Formulierung gebrachten, pharmakologisch wirksamen
Arzneistoffes mit einem Vorratsbehälter für die Arznei
stofformulierung, der an seinem unteren Ende mit einer
drehbaren oder verschiebbaren, handbetätigten Dosier
platte zur wiederholten Aufnahme und Abgabe einer vorge
gebenen, reproduzierbaren Arzneistoffmenge aus dem Be
hälter 3 ganz oder teilweise abgeschlossen ist. Die Arz
neiformulierung kann aus reinem mikronisiertem Wirkstoff
(z. B. weiche Pellets) oder aus einer Mischung mit einem
pharmazeutisch akzeptablen Carrier (z. B. Laktose Mono
hydrat) bestehen. Außerdem weist die Vorrichtung ein
Mundstück zum Inhalieren auf, dem eine Dispergierkammer
vorgeschaltet ist.
Bei der Inhalation wird das dosierte Medikament inner
halb des Inhalators in weitgehend respirable Wirkstoff
partikel dispergiert. Es hat sich gezeigt, daß zahl
reiche Medikamente vorteilhaft als Aerosol in die Lunge
appliziert werden können. Hierdurch ist in vielen Fällen
eine besonders schnelle Arzneimittelwirkung bei gleich
zeitig sehr geringer und den Patienten wenig belastender
Wirkstoffdosis möglich.
Zahlreiche Geräte zur Applikation eines Aerosols wurden
bislang entwickelt. So können beispielsweise gelöste
Arzneistoffe mittels Druckluft- oder Ultraschallver
nebler so fein zerstäubt werden, daß das resultierende
Aerosol lungengängig ist. Nachteilig ist der für diese
Geräte erhebliche Energiebedarf für die Zerstäubung der
Lösungen in respirable Tröpfchen, der große Geräte zur
Folge hat und eine Abhängigkeit von externen Energie
quellen (z. B. Netzstrom, Akku′s) bedeutet. Auch lassen
sich viele Arzneistoffe nicht als stabile wäßrige Lösung
formulieren.
Ein anderer Weg zur Applikation von Wirkstoffen in die
Lunge besteht darin, den Wirkstoff in einem druckver
flüssigten Treibmittel zu lösen oder zu dispergieren.
Wird diese Lösung oder Dispersion mittels Dosiersystem
freigesetzt, so wird der Wirkstoff durch die plötzliche
Verdampfung des Treibmittels in feinster Form bereit
gestellt und kann inhaliert werden.
Diesen Systemen haften mehrere Nachteile an z. B.:
- - Die erforderliche koordinierte Auslösung des Sprüh stoßes mit der Inhalation gelingt sehr vielen Patienten nicht
- - Beitrag zur Umweltbelastung durch Treibgase
- - Kältereiz durch verdunstendes Treibmittel irritiert die Patienten
- - hohe Geschwindigkeit des Aerosols führt zur Abschei dung nennenswerter Mengen im Rachenraum und kann dort Nebenwirkungen begünstigen
- - insgesamt können nur kleine Wirkstoffdosen (um 1 bis 2 mg) verabreicht werden.
Um die Nachteile der Druckgasaerosole zu überwinden,
wurden mehrere Pulverinhalatoren entwickelt, bei denen
die Inhalationsluft des Patienten zur Dispergierung der
Arzneistofformulierung verwendet wird. Hierdurch wird
die für den Patienten schwierig zu bewerkstelligende
Koordination von Atmung und Auslösung der Dosis ent
behrlich.
Ein Beispiel für einen auf dem Markt befindlichen Pul
verinhalator ist in den Britischen Patentschriften
GB 1 122 284 bzw. 1 331 216 aufgeführt. Dieses Gerät
wird mit Hartgelatinekapseln geladen, in denen sich der
Wirkstoff in mikronisierter Form befindet. Nach Öffnung
der Kapsel durch 2 Nadeln wird durch den Inhalations
atemstrom die Kapsel in Rotation versetzt, wodurch der
mikronisierte Wirkstoff in den Luftstrom dispergiert
wird und über die Inhalationsluft in die Lungen des
Patienten gelangt.
Die bisher bekannten Pulverinhalatoren zeigen noch
Nachteile:
- - Sie müssen umständlich geladen und gereinigt werden
- - in der Regel sind mehrere Inhalationen erforderlich, um die Kapsel vollständig zu entleeren
- - Patienten können unbeabsichtigt in das Gerät hinein atmen, wodurch sich hierin Feuchtigkeit niederschlägt, die einen sehr nachteiligen Effekt auf die Dosierungs genauigkeit und Dispergierung folgender Wirkstoffdosen hat.
- - Einige Geräte zeigen einen hohen Atemwiderstand, was von Patienten als zusätzliche Belastung empfunden wird. Andere Geräte erfordern sehr hohe inspiratori sche Flußraten, um eine befriedigende Dispergierung zu erzielen, was besonders von kleinen Kindern und älteren Patienten nur ungenügend erreicht wird.
Ein Beispiel für einen Pulverinhalator mit Mehrfach
dosierung ist in EP 0 237 507 bzw. in EP 69 715 be
schrieben. Dort wird der Wirkstoff aus einem Silo über
eine perforierte Membran in einen Strömungskanal ge
bracht und mit der Inhalationsluft des Patienten dis
pergiert. Jedoch auch dieses Gerät hat noch Nachteile:
- - Abhängigkeit der Dosierungsgenauigkeit vom Inhalati onsfluß. Bei geringen Inhalationsströmen wurden Fehl dosierungen und Aussetzer beobachtet, was problema tisch ist, da der Patient wegen der geringen appli zierten Wirkstoffmengen keine Kontrolle über die Wirk stoffabgabe hat.
- - Abhängigkeit der Dispergierung vom Inhalationsfluß.
- - Patienten können hier, wie auch bei den obengenannten Einfach-Dosiergeräten unbeabsichtigt in das Gerät hin einatmen, wodurch sich hierin Feuchtigkeit nieder schlägt, die einen sehr nachteiligen Effekt auf die Dosierung und Dispergierung folgender Wirkstoffdosen hat.
Die Aufgabe der Erfindung liegt nun darin, einen Pulver
inhalator mit Mehrfachdosierung zu entwickeln, der bei
geringen Inhalationsströmen bereits zu einer guten Dis
pergierung der Formulierung führt und bei Erhöhung des
Inhalationsstromes ein weitgehend gleichbleibend hohes
Dispergierungsniveau beibehält. Unter Formulierung wird
hier und im folgenden eine Mischung aus Wirkstoff und
Hilfsstoff oder auch ein reiner, z. B. agglomerierter
Wirkstoff verstanden. Eine weitere Aufgabe besteht
darin, daß bei einem versehentlichen Exhalieren von
ungeübten Patienten (Ausatmen in den Inhalator) negative
Einflüsse auf die Dosierungsgenauigkeit und die
Gerätehygiene vermieden werden.
Diese Aufgabe wird, ausgehend von dem eingangs beschrie
benen Pulverinhalator, erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Dosierplatte Vertiefungen zur Aufnahme des
Arzneistoffes aufweist und in Strömungsrichtung gesehen
vor der Dispergierkammer ein mit einem Teil seiner
Längsfläche die Dosierplatte partiell überdeckenden
Beschleunigungskanal angeordnet ist, der tangential in
eine zylindrische Verweilzeitkammer mündet und daß die
Verweilzeitkammer über einen zentralen Auslaß mit
kleinerem Durchmesser als die zylindrische Verweilzeit
kammer mit einer kreisförmigen Austragkammer verbunden
ist, an die sich die Dispergierkammer tangential an
schließt.
Vorzugsweise ist dem Mundstück ein Diffusor zur Verzöge
rung des aus der Dispergierkammer austretenden Aerosols
vorgeschaltet.
Gemäß einer Weiterentwicklung ist der Beschleunigungs
kanal durch eine Exhalationssperre in Form einer elasti
schen Ventilklappe verschließbar, die sich beim
Inhalieren öffnet und den Aerosolstrom freigibt.
Vorzugsweise ist diese Ventilklappe als Bandfeder aus
gebildet, die gleichzeitig den Beschleunigungskanal und
die Vertiefungen in der Dosierplatte abdeckt und ver
schließt.
Vorteilhaft weist der Vorratsbehälter für den Arznei
stoff einen nierenförmigen Querschnitt auf, wobei die
Seitenwände senkrecht sind, oder mit einer Neigung von
maximal 30° zur Senkrechten ausgebildet sind.
Die Dosierplatte ist zweckmäßig so angebracht, daß sie
mit einem Teil ihrer Oberfläche den unteren Bereich des
Beschleunigungskanals 8 teilweise abschließt, so daß die
Vertiefungen in diesem Teilfeld unmittelbar unter dem
Beschleunigungskanal liegen, während sich die anderen
Vertiefungen unterhalb des Vorratsbehälters befinden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform können die Ver
tiefungen in der Aufsicht in der Dosierplatte eine
rechteckige, ovale oder kreisförmige Kontur haben, wobei
die größte Breite der Vertiefungen kleiner oder gleich
der Breite des Vorratsbehälters ist.
Eine weitere Verbesserung besteht darin, daß sich im Be
hälter oberhalb der Arzneistoffschüttung ein Trocken
mittel in einem separaten Behältnis befindet.
Mit der Erfindung werden folgende Vorteile erzielt:
Das Gerät weist für fließfähige Formulierungen (z. B. ad
häsive Pulvermischungen) eine sehr hohe Dosiergenauig
keit auf. Überdosierungen durch wiederholtes Drehen des
Dosierrades sind hierbei nicht möglich. Schon bei ge
ringen Flußraten wird der Wirkstoff zu einem sehr hohen
Anteil in respirable Partikel dispergiert. Bei geeigne
ten Formulierungen bleibt dieser hohe Anteil auch bei
höheren Flußraten nahezu konstant, d. h. die abgegebene
Dosis ist in einem relativ weiten Bereich nur wenig vom
inspiratorischen Fluß beeinflußt. Durch eine Exhala
tionssperre wird vermieden, daß Patienten irrtümlich in
das Gerät hineinatmen und es hierdurch verunreinigen und
gegebenenfalls das Produkt befeuchten. Weiterhin bleibt
nach jeder Inhalation nur äußerst wenig Formulierung im
Gerät zurück, die leicht durch eine dem Patienten mögli
che Reinigung entfernt werden kann. Das Gerät weist bei
der Inhalation nur einen mittleren Atemwiderstand auf,
der von Patienten nicht als unangenehm empfunden wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in den
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht (mit Teilschnitt),
Fig. 2 eine Draufsicht (mit Teilschnitt) und
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt zur Darstellung
des Beschleunigungskanals mit der daran an
schließenden Verweilzeitkammer (Schnitt A-A′
in Fig. 2).
Der Pulverinhalator gemäß Fig. 1 besteht grundsätzlich
aus einem in Gebrauchsstellung vertikal stehenden Do
sierteil 1 und einem daran anschließenden horizontalen
Dispergierteil 2. Im Dosierteil 1 ist ein halbkreisför
miger bzw. nierenförmiger Vorratsbehälter 3 für die
fließfähige Arzneistofformulierung untergebracht. Am
unteren Ende des Dosierteils 1 ist ein um die Längsachse
drehbares Dosierrad 4 mit Vertiefungen 5 angeordnet. Die
Vertiefungen 5 sind in die horizontale Oberfläche des
Dosierrades 4 eingearbeitet. Das Dosierrad 4 kann sich
um einen zylindrischen, am unteren Ende des Siloteils
angebrachten Lagerblock 6 drehen. Zur Fixierung des
Dosierrades 4 in bestimmten vorgegebenen Winkelposi
tionen ist innerhalb des Lagerblocks 6 eine Rastsperre
7 vorgesehen. Die äußere Mantel fläche des Dosierrades
4 ist mit einer Riffelung versehen, um die manuelle
Betätigung zu erleichtern.
Oberhalb des Dosierrades 4 (siehe auch Fig. 2 und 3)
erstreckt sich längs durch das Dispergierteil 2 ein
seitlich zur Mittelachse versetzter Beschleunigungskanal
8. Aus Fig. 2 ist in Verbindung mit Fig. 1 ersichtlich,
daß sich der Beschleunigungskanal 8 über einen Teil der
Dosierradoberfläche hinweg erstreckt. Gemäß Fig. 2 weist
das Dosierrad 4 vier Vertiefungen 5 auf, wobei eine der
Vertiefungen 5a gerade unterhalb des Beschleunigungs
kanals 8 liegt, während sich die anderen drei Ver
tiefungen unterhalb des Vorratsbehälters 3 befinden. Der
Beschleunigungskanal 8 mündet tangential in eine zylin
drische Verweilzeitkammer 9, die über einen zentralen
Auslaß 10 mit kleinerem Durchmesser als die zylindrische
Verweilkammer 9 mit einer kreisförmigen Austragskammer
11 verbunden ist. An die Austragskammer 11 schließt sich
ebenfalls tangential eine Dispergierkammer 12 an, die
in einen im Mundstücksbereich liegenden, konisch erwei
terten Diffusor 13 übergeht. Durch den Diffusor 13 im
Mundstück 14 wird das aus der Dispergierkammer 12 ein
strömende Aerosol in Richtung zur Austrittsöffnung 15
verzögert. Die Seitenwände des Dispergierteils 2 sind
in Form einer abnehmbaren Klammer 16 ausgebildet, so daß
(nach dem Abziehen der Klammer 15) die Kammern 9, 11,
12, 13 für Reinigungszwecke zugänglich sind.
Fig. 3 zeigt noch einmal das Dosierrad 4 mit dem Lager
block 6 und dem oberhalb des Dosierrades angeordneten,
seitlich versetzten Beschleunigungskanal 8. Im Beschleu
nigungskanal 8 ist eine Exhalationssperre oder Ventil
klappe in Form einer den gesamten Querschnitt des Be
schleunigungskanals 8 ausfüllenden Bandfeder 17 ange
bracht, die im Ruhezustand diagonal im Kanal 8 liegt.
Die Bandfeder 17 kann auch durch ein federbelastetes
starres Blech mit einer fest vorgegebenen Form ersetzt
werden. Sie ist so im Beschleunigungskanal angeordnet,
daß sie im Ruhezustand nicht nur den Kanal zur Ansaug
öffnung 18 hin abschließt, sondern mit ihrem Ende auch
die im Bereich des Beschleunigungskanals 8 liegende
Vertiefung 5a des Dosierrads 4 abdeckt. Dadurch wird
erreicht, daß in den Vertiefungen 5 befindliches Medi
kament auch bei einer Drehung des Inhalators nicht her
ausfallen kann. Gleichzeitig verhindert die diagonal
stehende Bandfeder 17, daß durch das Gerät exhaliert
werden kann, da der Beschleunigungskanal 8 durch die
Bandfeder 17 dicht versperrt wird. Auf diese Weise kann
auch bei zufälligen und unbeabsichtigten Exhalationen
(Ausatmen) keine Feuchtigkeit in das dosierbereite Medi
kament in die Vertiefungen 5 gelangen. Beim Inhalieren
wird dagegen die Bandfeder 17 durch den beim Inhala
tionsvorgang entstehenden Unterdruck angehoben, so daß
der Beschleunigungskanal 8, abhängig vom inhalierten
Volumenstrom und gleichzeitig auch die Vertiefung 5a
freigegeben werden, so daß die Vertiefung 5a mit hoher
Geschwindigkeit überströmt wird. Aufgrund der Turbulenz
der Strömung wird das pulverförmige Medikament aus der
Vertiefung 5a in den Beschleunigungskanal 8 ausgetra
gen.
Nachfolgend wird der Inhalationsvorgang und die Wir
kungsweise des Pulverinhalators beschrieben. Gemäß Fig.
1 befindet sich der zu inhalierende pulverförmige, mi
kronisierte formulierte Arzneistoff im Vorratsbehälter
3. Ein Teil der Vertiefungen 5 im Dosierrad 4 (gemäß
Fig. 2 alle bis auf die Vertiefung 5a) steht mit dem
Behälter 3 in Verbindung und wird dadurch aufgefüllt,
wenn sich der Dosierteil 1 in Vertikallage befindet. Vor
einer Inhalation dreht der Patient das Dosierrad 4 mit
der Hand des zur nächsten Einrastung weiter. Dabei wan
dert eine mit dem pulverförmigen Arzneistoff gefüllte
Vertiefung 5 aus dem Bereich unterhalb des Vorratsbehäl
ters 3 in den Bereich des Beschleunigungskanals, wobei
sich das Dosierrad 4 mit dieser Vertiefung 5a in Fort
setzung der unteren Längsfläche des Beschleunigungs
kanals 8 erstreckt. Bei der Inhalation wird, wie oben
beschrieben, die Bandfeder 17 angehoben und das Medika
ment aus der Vertiefung 5a des Dosierrades 4 in den Be
schleunigungskanal 8 transportiert. Von dort gelangt das
pulverförmige Medikament tangential in die Verweilzeit
kammer 9. Durch die verzögerte Freisetzung aus der Ver
weilzeitkammer 9 unterliegt die Wirkstofformulierung
längere Zeit den dispergierenden Kräften, so daß eine
insgesamt bessere Dispergierung in respirable Wirkstoff
partikel erreicht wird. Die bereits dispergierten Parti
kel gelangen über den zentralen Auslaß 10 in die Aus
tragskammer 11.
Durch die Verweilzeitkammer 9 wird die Wirkstoffabgabe
also über einen gewissen Zeitraum verzögert. Hierdurch
wird im Unterschied zu Pulverinhalatoren nach dem Stand
der Technik nicht bereits ein Großteil des Medikaments
zu Beginn der Inhalation bei relativ geringen Inhala
tionsgeschwindigkeiten und damit in einem schlechten
Dispergierzustand abgegeben.
Aus der Austragskammer 11 wird das Medikament durch die
tangential angesetzte Dispergierkammer 12 beschleunigt
und damit zusätzlich dispergiert. Im anschließenden sich
konisch erweiternden Diffusor 13 im Mundstück 14 wird
die Partikelgeschwindigkeit bis zum Austritt (Austritts
öffnung 15) verzögert, was die Wahrscheinlichkeit einer
Prallabscheidung relativ kleiner Partikel im Rachenraum
verringert.
Der Vorratsbehälter 3 im Dispergierteil 1 wird mit einem
Silodeckel 19 verschlossen. Im Deckel 19 kann ein klei
nes Behältnis mit einem Trockenmittel untergebracht wer
den, um die Arzneistofformulierung im Vorratsbehälter
3 vor Feuchtigkeit zu schützen.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Inhalieren eines pulverförmigen,
mikronisierten und formulierten, pharmakologisch
wirksamen Arzneistoffes in Form eines Aerosols,
bestehend aus einem Vorratsbehälter (3) für den
Arzneistoff, der in seinem unteren Ende mit einer
drehbaren oder verschiebbaren, handbetätigten Do
sierplatte (4) zur wiederholten Aufnahme und Abgabe
einer vorgegebenen, reproduzierbaren Arzneistoff
menge aus dem Behälter (3) ganz oder teilweise ab
geschlossen ist, und einem Mundstück (14) zum Inha
lieren, dem eine Dispergierkammer (12) vorgeschal
tet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosier
platte (4) Vertiefungen (5) zur Aufnahme des Arz
neistoffes aufweist und in Strömungsrichtung gese
hen vor der Dispergierkammer (12) ein mit einem
Teil seiner Längsfläche die Dosierplatte (4) par
tiell überdeckender Beschleunigungskanal (8) ange
ordnet ist, der tangential in eine zylindrische
Verweilzeitkammer (9) mündet und daß die Verweil
zeitkammer (9) über einen zentralen Auslaß (10) mit
kleinerem Durchmesser als die zylindrische Verweil
zeitkammer (9) mit einer kreisförmigen Austragskam
mer (11) verbunden ist, an die sich die Dispergier
kammer (12) tangential anschließt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Austrittsöffnung (15) im Mundstück
(14) ein Diffusor (13) zur Verzögerung des aus der
Dispergierkammer (12) austretenden Aerosols vorge
schaltet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Beschleunigungskanal (8) durch
eine Exhalationssperre in Form einer elastischen
Ventilklappe (17) verschließbar ist, die sich beim
Inhalieren öffnet und den Aerosolstrom freigibt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Ventilklappe als Bandfeder (17) ausge
bildet ist, die gleichzeitig den Beschleunigungs
kanal (8) und die Vertiefungen (5) in der Dosier
platte (4) abdeckt und verschließt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Behälter (3) einen nierenförmigen
Querschnitt aufweist, wobei die Seitenwände senk
recht oder mit einer Neigung von maximal 30° zur
Senkrechten ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Teilfeld der Dosierplatte (4) den
unteren Bereich des Beschleunigungskanals (8) teil
weise abschließt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vertiefungen (5) in der Dosier
platte (4) eine rechteckige, ovale oder kreisförmi
ge Kontur haben und ihre größte Breite kleiner oder
gleich der Breite des Vorratsbehälters (3) ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich im Behälter (3) oberhalb der
Arzneistoff-Schüttung ein Trockenmittel in einem
separaten Behältnis im Silodeckel (19) befindet.
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