DE19956260A1 - Abscheidevorrichtung, insbesondere für Trockenpulvermedikamente in Aerosolform - Google Patents
Abscheidevorrichtung, insbesondere für Trockenpulvermedikamente in AerosolformInfo
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Abstract
Abscheidevorrichtung, insbesondere für Trockenpulvermedikamente in Aerosolform oder dergleichen, bestehend aus einem kreisrunden oder mehreckigen Rohr (1), in welchem senkrecht zur Rohrachse verlaufend eine Filtereinrichtung (4) angeordnet ist, bei der das Rohr im Bereich der Filtereinrichtung (4) mit einem Rohrmantel (2) oder dergleichen umgeben ist, derart, dass zwischen dem Rohr (1) und dem Rohrmantel (2) eine Kammer (3) gebildet ist, und bei der in dem Rohr (1) vor und hinter der Filtereinrichtung (4) Öffnungen (7, 9) vorgesehen sind, die vom Rohrinnern zur Kammer (3) führen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Abscheidevorrichtung, insbesondere
für Trockenpulvermedikamente in Aerosolform.
Asthmapatienten, die Inhalationspräparate einnehmen müssen,
verwenden entweder ein Dosieraerosol (MDI - Metered dose
Inhaler)oder ein Trockenpulver in Aerosolform (DPI - Dry
Powder Inhaler). Trockenpulver in Aerosolform, die mit
Steroiden angeboten werden, beinhalten neben dem eigentlichen
Wirkstoff im Medikament zusätzlich Laktose, die ausschließlich
als Trägersubstanz für den Wirkstoff enthalten ist. In reiner
Form agglomeriert der Wirkstoff so stark, dass er beim
Einatmen des Patienten durch die Energie des Einatemstroms
nicht desagglomeriert werden kann, d. h. nicht zu kleinen
Aerosolteilchen zertrümmert wird. Dies hat zur Folge, dass bei
einem derartigen Medikament in Aerosolform nur 5-20% des
Wirkstoffes, der mit einem Atemzug freigesetzt wird, in die
Lunge gelangt. Ein erheblicher Teil des Wirkstoffes bleibt
hierbei an der Laktose haften und gelangt wegen der Größe des
Laktosepartikel nur in den Mund-Rachenraum des Patienten, so
dass lokale Nebenwirkungen (Soor, Heißerkeit,
Pilzbefall)erzeugt werden können und der Wirkstoff verschluckt
wird, was zu Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt bzw.
systemischen Nebenwirkungen führt. Außerdem wird der Patient
angeleitet, möglichst schnell zu inhalieren, damit genügend
Energie entsteht, um den Wirkstoff zu desagglomerieren. Bei
der Verwendung von Trockenpulveraerosolen ergeben sich damit
im wesentlichen drei Nachteile:
- - Viele schwer obstruktive Patienten können den Atemstrom gar nicht aufbringen,
- - eine zu schnelle Inhalation erhöht durch Impaktions abscheidung, d. h. durch die Trägheit der Aerosolteilchen, auch die Abscheidung des Wirkstoffes im Mund-Rachenraum, was zu einer Verringerung der inhalierten Medikamentendosis führt,
- - da jeder Patient mit unterschiedlicher Geschwindigkeit inhaliert, kommt es zu starken Schwankungen der Medikamentendosis in der Lunge.
Die bisher auf dem Markt befindlichen Trockenpulvermedikamente
in Aerosolform lösen nachteiligerweise das Losschlagen von
Wirkstoffteilchen durch reine Umlenkungen des Atemstromes.
Hierdurch prallen die mit Wirkstoff beladenen Laktoseteilchen
mehrmals mit einer Wandfläche des Inhaliergerätes zusammen und
es wird ein Teil des Wirkstoffes in Form von inhalierbaren
Teilchen freigesetzt. Zusätzlich gelangen Laktosepartikel mit
dem noch anhaftenden Wirkstoff in den Mund des Patienten,
wodurch im Mund Nebenwirkungen auftreten und im Magen-
Darmtrakt unerwünschte Nebenwirkungen hervorgerufen werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Abscheidevorrichtung, insbesondere für
Trockenpulvermedikamente in Aerosolform zu schaffen, die in
Verbindung mit einem Inhaliergerät die vorstehend angegebenen
Nachteile vermeidet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch
1 angegebenen Merkmale gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung schafft eine Abscheidevorrichtung, insbesondere
zur Verwendung mit Inhaliergeräten, die eine Vorabscheidung
von groben Aerosolpartikeln in dem Einatemstrom zwischen
Trockenpulvergerät- bzw. Inhaliergerät und dem Mund des
Patienten hervorruft.
Durch die erfindungsgemäße Abscheidevorrichtung wird
vorteilhafterweise sichergestellt, dass bei der Inhalation ein
Atemstrom teilweise über eine Umlenkkammer geführt wird, d. h.
der Atemstrom teilt sich in der Abscheidevorrichtung auf in
einen Strom, der durch die Filtereinrichtung geleitet wird,
und einen zweiten Strom, der seitlich durch eine Umlenkkammer
geführt wird. Durch Einstellung der Öffnungen zur Umlenkkammer
wird erreicht, dass nur kleine Aerosolteilchen durch die
Umlenkkammer geführt und in die Lunge inhalierbar sind,
während größere Aerosolpartikel an den Wänden der Umlenkkammer
abgeschieden werden. Ein Teil der kleinen, bereits von der
Laktose getrennten Aerosolteilchen und die Mehrzahl der großen
und damit schweren Laktoseteilchen werden von der
Filtereinrichtung zurückgehalten. Die kleinen, inhalierbaren
Aerosolteilchen, die kleiner als die Öffnungen der
Filtereinrichtung sind, können die Filtereinrichtung passieren
und stehen zur Inhalation zur Verfügung. Bei dem Aufprall von
Laktosepartikeln auf die Filtereinrichtung werden zusätzlich
Wirkstoffteilchen losgeschlagen und gelangen in den Raum
hinter der Filtereinrichtung, wodurch eine höhere
Medikamentendosis freigesetzt und die Deposition
wirkstoffbeladener Laktosepartikel im Mund-Rachenraum des
Patienten drastisch reduziert wird.
Die erfindungsgemäße Abscheidevorrichtung verhindert, dass
Laktose mit Wirkstoff in den Mund-Rachenraum des Patienten
gelangt, wodurch Nebenwirkungen im Mund-Rachenraum, im Magen-
Darmtrakt sowie systemische Nebenwirkungen weitgehend
unterbunden werden. Eine zu schnelle Inhalation lässt sich
durch entsprechende Konzeption der Öffnungen zur Umlenkkammer
verhindern, d. h. durch Einstellung des Strömungswiderstandes
der Konstruktion. Durch den Aufprall der Laktosepartikel auf
die Filtereinrichtung kann zusätzlicher Wirkstoff freigesetzt
werden, der dann zur Inhalation zur Verfügung steht.
Schließlich lässt sich die Reproduzierbarkeit der
Wirkstoffabgabe erhöhen.
Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Abscheidevorrichtung anhand der Zeichnung
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung durch die
Abscheidevorrichtung,
Fig. 2 eine Schnittansicht durch das rohrförmige Element der
Abscheidevorrichtung, und
Fig. 3 eine Schnittdarstellung durch den Rohrmantel.
Nachfolgend wird die Abscheidevorrichtung anhand der
Zeichnungen erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Schnittansicht durch die erfindungsgemäße
Abscheidevorrichtung, die zwischen einem Inhaliergerät für
Trockenmedikamente in Aerosolform, und dem Mund des Patienten
eingesetzt wird. Die Abscheidevorrichtung besteht aus einem
zylindrischen oder mehreckigen Rohr 1, welches über einen Teil
seiner Länge mit einem Rohrmantel 2 versehen ist, wobei Rohr 1
und Rohrmantel 2 aus gleichem Material, beispielsweise
Kunststoff bestehen können. Der Rohrmantel 2 befindet sich
vorzugsweise etwa mittig auf dem Rohr 1 und ist in der in Fig.
1 gezeigten Betriebsstellung fest mit dem Rohr 1 verbunden.
Zur Festlegung einer Umlenkkammer 3 ist das Rohr 1 über eine
vorgegebene Länge und in seinem vorzugsweise mittleren Bereich
mit einer Außendimension versehen, die kleiner ist als die
Außenabmessung über die restliche Länge des Rohres, d. h. bei
einem kreisrunden Rohr 1 ist der Außendurchmesser geringer
über die Länge der Kammer 3. Der Rohrmantel 2 ist über die
Länge der Kammer 3 mit einem größeren Innendurchmesser
gestaltet, derart, dass nach dem Aufschieben des Rohrmantels 2
auf das Rohr 1 die Kammer 3 durch die entsprechend geänderten
Außen- und Innendurchmesser definiert ist.
Quer zur Achse des Rohres 1 befindet sich eine
Filtereinrichtung 4, die in Form eines Netzes oder Siebes mit
einer im wesentlichen dem Rohrquerschnitt entsprechenden
Gestalt versehen und in das Rohr 1 eingesetzt ist. Zur
Stützung der Filtereinrichtung 4 ist das Rohr 1 etwa mittig
oder vorzugsweise mittig mit einem ringförmigen Vorsprung 5
versehen, der einen Rohrquerschnitt kleinerer Größe gegenüber
dem übrigen Rohrquerschnitt festlegt und dadurch als Anlage
für die Filtereinrichtung 4 dient.
In Strömungsrichtung gesehen, vor der Filtereinrichtung 4
befindet sich mindestens eine Öffnung 7, die in der Wand des
Rohres 1 ausgebildet ist und zur Umlenkkammer 3 führt. In
Stromrichtung betrachtet hinter der Filtereinrichtung 4
befindet sich weiterhin mindestens eine Öffnung 9 in der
Rohrwandung. Gemäß einer weiteren, Ausführungsform sind sowohl
die Öffnungen 7 als auch die Öffnungen 9 mit jeweils größerer
Zahl vorgesehen, wobei die Zahl der Öffnungen 7, 9 den
Strömungswiderstand über die Umlenkkammer 3 festlegen können.
Die Umlenkkammer 3 ist bei der dargestellten Ausführungsform
vorzugsweise als ringförmig verlaufender Spalt vorgesehen.
Wie sich aus den Fig. 1 bis 3 ergibt, ist das Rohr 1 mit
einem Rohransatz 1a und 1b versehen, der kleineren
Außendurchmesser besitzt gegenüber einer mit 11 und 12
bezeichneten Schulter, die kreisringförmig ausgebildet sind
und zur Aufnahme des Rohrmantels 2 dienen.
Fig. 2 zeigt im Detail das Rohr 1. Gleiche Bezugszeichen
bezeichnen gegenüber Fig. 1 gleiche Teile.
Fig. 3 zeigt eine Detailansicht des Rohrmantels 2.
Entsprechend den Schultern 11, 12 ist der Rohrmantel 2 mit
nach innen vorspringenden Schultern 14, 15 versehen, die
kreisringförmig verlaufen und einen Teil der Umlenkkammer 3 in
Richtung der Rohrachse begrenzen.
Wie sich aus Fig. 1 ergibt, wird der Inhalierstrom unterteilt
in einen Aerosolstrom A und einen Aerosolstrom B, wobei der
Aerosolstrom A durch die Filtereinrichtung 4 in Form eines
Netzes oder Siebes hindurchgeht, während der Aerosolstrom B
mit Partikeln größerer Größenordnung über die Umlenkkammer 3
umgelenkt wird, wie dies durch den Pfeil 18 veranschaulicht
ist. Der Aerosolstrom A beinhaltet Aerosolteilchen kleiner
Größenordnung, d. h. diese Aerosolteilchen sind kleiner als
der Öffnungsdurchmesser der Filtereinrichtung bzw. des die
Filtereinrichtung bildenden Netzes oder Siebes. Der
Aerosolstrom B enthält hingegen Aerosolteilchen, die größer
sind als die Öffnungsgröße des Netzes bzw. des Siebes, sowie
größere Aerosolpartikel, welche dµrch die zweifache Umlenkung
in der Kammer 3 gegen die Wände der Umlenkkammer abgeschieden
werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform hat die
Filtereinrichtung bzw. das diese Filtereinrichtung 4 bildende
Netz bzw. Sieb Öffnungen mit einer Größe von 3-150 µm
Durchmesser, wodurch sichergestellt ist, dass grobe
Laktosepartikel zurückgehalten werden. Die Größe der Öffnungen
7, 9 liegt zwischen 0,5 und 5 mm Durchmesser.
Claims (8)
1. Abscheidevorrichtung, insbesondere für Trockenpulver
medikamente in Aerosolform oder dergleichen,
bestehend aus einem kreisrunden oder mehreckigen Rohr (1),
in welchem senkrecht zur Rohrachse verlaufend eine
Filtereinrichtung (4) angeordnet ist, bei der das Rohr im
Bereich der Filtereinrichtung (4) mit einem Rohrmantel (2)
oder dergleichen umgeben ist derart, dass zwischen dem
Rohr (1) und dem Rohrmantel (2) eine Kammer (3) gebildet
ist, und
bei der in dem Rohr (1) vor und hinter der
Filtereinrichtung (4) Öffnungen (7, 9) vorgesehen sind,
die vom Rohrinneren zur Kammer (3) führen.
2. Abscheidevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kammer (3) ringförmig um das Rohr (1) herum
verläuft.
3. Abscheidevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rohr (1) über die, Länge der Kammer (3) eine
gegenüber der übrigen Rohraußenabmessung reduzierte
Abmessung aufweist.
4. Abscheidevorrichtung nach wenigstens einem der
vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rohrmantel (2) über die Länge der Kammer (3) eine
Innenabmessung aufweist, die gegenüber der übrigen
Innenabmessung des Rohrmantels (2) vergrößert ist.
5. Abscheidevorrichtung nach wenigstens einem der
vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rohr (1) etwa mittig zur Kammer (3) einen
ringförmig verlaufenden, nach innen gerichteten Vorsprung
(5) aufweist.
6. Abscheidevorrichtung nach wenigstens einem der
vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Filtereinrichtung (4) durch ein Sieb oder Netz
gebildet ist.
7. Abscheidevorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sieb oder Netz (4) Öffnungen mit einem
Durchmesser zwischen 3 und 150 µm aufweist.
8. Abscheidevorrichtung nach wenigstens einem der
vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öffnungen im Rohr (1) einen Durchmesser zwischen
0,5 und 5 mm aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999156260 DE19956260A1 (de) | 1999-11-23 | 1999-11-23 | Abscheidevorrichtung, insbesondere für Trockenpulvermedikamente in Aerosolform |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999156260 DE19956260A1 (de) | 1999-11-23 | 1999-11-23 | Abscheidevorrichtung, insbesondere für Trockenpulvermedikamente in Aerosolform |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19956260A1 true DE19956260A1 (de) | 2001-05-31 |
Family
ID=7929997
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999156260 Withdrawn DE19956260A1 (de) | 1999-11-23 | 1999-11-23 | Abscheidevorrichtung, insbesondere für Trockenpulvermedikamente in Aerosolform |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19956260A1 (de) |
Cited By (1)
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1999
- 1999-11-23 DE DE1999156260 patent/DE19956260A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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