DE4238751A1 - Korrosionsschutzanlage - Google Patents
KorrosionsschutzanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Korrosionsschutzanlage für
unter Bildung von Spalten zusammenstoßenden Oberflächen
metallischer Bauteile oder ganzer Systeme gegenüber
ionenleitenden flüssigen Korrosionsmedien, bestehend
aus in den Spalten gegenüber den Metalloberflächen
elektrisch isoliert angeordneten Anoden.
Korrosionsvorgänge beruhen auf
Phasengrenzflächenreaktionen zwischen Metalloberfläche
und insbesondere ionenleitenden flüssigen
Korrosionsmedien. Diese lösen vielfältige
Schädigungsmechanismen durch elektrochemische Vorgänge
aus, die sowohl zu gleichmäßigem als auch
ungleichmäßigem Werkstoffabtrag und selektiven
Eigenschaftsveränderungen des metallischen Werkstoffs
führen können; insbesondere kommt es hierdurch zur
Ausbildung von Lokalelementen. Zu den wichtigsten Arten
elektrochemischer Schäden zählt die sogenannte
Spaltkorrosion. Diese ist auf die Bildung von
Korrosionselementen zurückzuführen, die durch
Konzentrationsunterschiede im Korrosionsmedium
verursacht sind und beträchtliche Probleme in der
Praxis auslösen. Die Spaltkorrosion ist besonders
gefährlich, weil sie sehr hohe
Korrosionsgeschwindigkeiten, die zu Durchbrüchen im
Metall führen, verursacht. Um Spaltkorrosion zu
vermeiden, werden glatte spaltlose Oberflächen auch an
Übergangsstellen hergestellt, der Spalt abgedichtet
oder so groß ausgelegt, daß infolge Durchströmen oder
Austausch keine Konzentrationsunterschiede im
Korrosionsmedium entstehen können, oder Schweißnähte
ohne verbleibenden Wurzelspalt erzeugt. Der im
Korrosionselement fließende elektrische Gleichstrom
bewirkt überwiegend an den anodischen Bezirken eine
Auflösung des metallischen Werkstoffs.
In der DE-A-25 20 376 ist ein Kathodenschutzsystem für
die mit einem elektrisch isolierenden Innenbelag
versehene Innenoberfläche einer metallischen
Rohrleitung beschrieben. Dabei ist zwischen den Stößen
aneinandergrenzender Rohrabschnitte jeweils ein
inneres, elektrisch isolierendes Rohrstück vorgesehen.
Zwischen den Verbindungsmuffen der Rohrabschnitte sind
unlösliche, gegenüber den Rohrabschnitten elektrisch
isolierende Anoden angeordnet und mit metallischen, im
Erdbereich außerhalb der Rohrabschnitte verlegten
Kathoden elektrisch leitend verbunden. Mit diesem
Kathodenschutzsystem soll ein Korrosionsschutz an den
vom isolierenden Innenbelag freien Stößen der
Rohrabschnitte erzielt werden.
Aus der JP-A-60 114 582 ist eine Kathodenschutzanlage
für mechanisch miteinander verbundene metallische
Bauteile, beispielsweise Rohre, bekannt. Dabei wird
eine Dichtung aus Aluminium zwischen den Flanschen
eines Rohres aus Kohlenstoffstahl und eines Rohres aus
rostfreiem Stahl angeordnet, um als Opferanode zu
dienen und deren Korrosion zu unterbinden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die
Korrosionsschutzanlage der eingangs beschriebenen Art
so auszugestalten, daß das Auftreten von Spaltkorrosion
an zusammenstoßenden Oberflächen metallischer Bauteile
unterbleibt.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die
elektrisch leitend mit den Bauteilen verbundene Anode
in einen eine offene Porosität aufweisenden, elektrisch
isolierend wirkenden Körper eingebettet ist. Durch
diese Maßnahme ist zwar die Anode von den zu
schützenden metallischen Oberflächen der Bauteile
elektrisch isoliert, jedoch wird ein Eindringen des
ionenleitenden flüssigen Korrosionsmedium in den
porösen Festkörper und damit das Fließen eines
elektrischen Gleichstroms von der Anode zu den zu
schützenden metallischen Oberflächen der als Kathode
wirkenden Bauteile ermöglicht. Die Korrosion ist neben
einigen anderen Faktoren abhängig von den in der
elektrochemischen Spannungsreihe angegebenen einzelnen
Metall-Normalpotentialen und der Leitfähigkeit des
ionenleitenden flüssigen Korrosionsmediums. Um die
Metalloberfläche der Bauteile vor Spaltkorrosion zu
schützen, ist es erforderlich, ein negativeres
Potential als das freie Korrosionspotential im Spalt
dem Metall der Bauteile aufzuprägen, wodurch die
Bauteile polarisiert und vor Spaltkorrosion geschützt
sind. Um einen kathodischen Korrosionsschutz zu
installieren, muß der Schutzstrom etwa dem
Korrosionsstrom mit umgekehrtem Vorzeichen entsprechen.
Als Richtlinie gilt, daß der von der Anode zum
kathodisch gemachten Bauteil fließende Gleichstrom so
groß sein muß, daß das Potential der zu schützenden
Metalloberfläche die in DIN 30 676 vorgegebenen
Schutzpotentiale mindestens erreichen muß, wobei sich
die Potentialmessung im Spalt schwierig gestaltet.
Um einen Gleichstrom konstanter Stromstärke zu
erzeugen, ist es nach einem weiteren Erfindungsmerkmal
angebracht, die aus korrosionsbeständigen Werkstoffen,
wie Titan- oder Nickelbasislegierungen, bestehenden
Anoden mit einem konstanten Strom zu beaufschlagen, der
durch ein Kontrollgerät gesteuert wird. Wichtig ist,
daß die Anoden mit dem zu schützenden Bauteil einen
guten elektrischen Kontakt bilden, um zu gewährleisten,
daß der benötigte Schutzstrom voll in die
Metalloberfläche eingeht.
Eine weitere Ausgestaltung der kathodischen
Korrosionsschutzanlage besteht in der Verwendung von
Opferanoden aus reaktiven Metallen, wie Zink-,
Aluminium- oder Magnesiumlegierungen, deren Potential
negativer als das der zu schützenden Metalloberflächen
ist, so daß letztere polarisiert und vor Korrosion
geschützt sind.
Nach einer besonderen Ausführungsform der
erfindungsgemäßen kathodischen Korrosionsschutzanlage
wird das frei wählbare Potential des als Kathode
wirkenden Bauteils mittels potentialgeregelter
Stromquelle, vorzugsweise einem Gleichrichter, über
eine handelsübliche Bezugselektrode, beispielsweise
bekannt als Kalomel- oder
Silber/Silberchlorid-Elektrode, konstant gehalten.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft
erläutert.
Fig. 1 zeigt in einem Längsschnitt die schematische
Darstellung einer kathodischen Korrosionsschutzanlage
für die zusammenstoßenden Oberflächen der
Flansche (1, 2) von Stahlrohren (3, 4). Dabei ist
zwischen den Flanschen (1, 2) eine in einen porösen
Festkörper, gebildet durch eine
Mineralfaser-Dichtung (5), eingebettete
kreisringförmige Anode (6) angeordnet, die über
Leitungen (7, 8) mit den als Kathode geschalteten
Stahlrohren (3, 4) elektrisch leitend verbunden ist.
Die Leitungen (7, 8) sind mit einer regelbaren
Fremdstromquelle (9) verbunden.
Fig. 2 zeigt in einem Längsschnitt in schematischer
Darstellung die Endabschnitte von zwei
Stahlrohren (10, 11), zwischen deren gegenüberliegenden
Flanschen (12, 13) eine kreisringförmige Anode (14) aus
Zink angeordnet und in einem aus porösem Werkstoff
bestehenden Festkörper (15) eingebettet ist. Die
Anode (14) ist über Leitungen (16, 17) elektrisch
leitend mit den als Kathode gemachten
Stahlrohren (10, 11) verbunden.
Claims (5)
1. Korrosionsschutzanlage für unter Bildung von Spalten
zusammenstoßenden Oberflächen metallischer Bauteile
oder ganzer Systeme gegenüber ionenleitenden
flüssigen Korrosionsmedien, bestehend aus in den
Spalten gegenüber den Metalloberflächen elektrisch
isoliert angeordneten Anoden, dadurch
gekennzeichnet, daß die mit den als Kathode
geschalteten Bauteilen (3, 4, 10, 11) verbundene
Anode (6, 14) in einen eine offene Porosität
aufweisenden, elektrisch isolierend wirkenden
Festkörper (5, 15) eingebettet ist.
2. Kathodische Korrosionsschutzanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anoden (6, 14) mit
einer Fremdstromquelle (9) verbunden sind.
3. Kathodischer Korrosionsschutz nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anoden (6, 14) aus
einem korrosionsbeständigen Metall, insbesondere aus
Titan- oder Nickelbasislegierungen, bestehen.
4. Kathodischer Korrosionsschutz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anoden (6, 14)
insbesondere aus Zink-, Aluminium- oder
Magnesiumlegierungen bestehen.
5. Kathodische Korrosionsschutzanlage nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Potential der als Kathode geschalteten
Bauteile (3, 4, 10, 11) mittels potentialgeregeltem
Gleichrichter über eine Bezugselektrode konstant
gehalten ist.
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