DE4234832A1 - Verfahren zum Betrieb einer Ringspinnmaschine und Ringspinnmaschine zur Ausführung dieses Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Betrieb einer Ringspinnmaschine und Ringspinnmaschine zur Ausführung dieses VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Ring
spinnmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es ist bereits ein Verfahren zum Anfahren einer Ringspinn
maschine nach einem Stillstand, insbesondere zum faden
schonenden Anfahren einer mit Ringrahmen und Spindeln ausge
statteten Ringspinnmaschine bekannt (DE 39 02 530 A1), bei
dem der Stellantrieb für den Ringrahmen so geschaltet ist,
daß sich beim Wiederanlauf der Spinnmaschine der Ringrahmen
in jedem Fall nach unten bewegt. Beim Wiedereinschalten der
Spinnmaschine laufen zuerst die Arbeitsspindeln an und an
schließend zeitverzögert die Streckwerke. Sinn dieser Maß
nahmen ist es, die Anzahl von Fadenbrüchen beim Anfahren
einer Ringspinnmaschine zu reduzieren.
Beim derartigen Verfahren besteht nicht nur das Problem, daß
Kringel im Garn beim Anfahren vermieden bzw. beseitigt wer
den sollen, sondern auch daß der Spinn- und Wickelvorgang
einwandfrei eingeleitet wird. Hierzu gehört, daß zunächst
die Ballonbildung erfolgt und anschließend der normale Spinn
vorgang beginnt, bei welchem der Läufer in wohldefinierter
Weise hinter der Drehbewegung der Spindel Zurückbleiben muß.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, ein Verfahren der ein
gangs genannten Gattung zu schaffen, bei welchem während des
Anfahrens unter Minimierung der auftretenden Fadenbrüche
eine sichere Ballonbildung und automatisch eine schnelle
Einstellung des richtigen Verhältnisses zwischen Spindel-
und Läuferumlauf erfolgt.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung die Merkmale
des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 vor. Bevor
zugte Maßangaben sind den Ansprüchen 2 und 3 zu entnehmen.
Auf diese Weise wird bei dem raschen Absenken des Ringrah
mens vor dem Einschalten der Spindeln eine Straffung des
Fadens zwischen dem Fadenführer und dem Läufer herbeige
führt, wobei außerdem etwa dort entstandene Kringel besei
tigt werden. Außerdem wird durch diese schnelle Bewegung der
Läufer auf dem Läuferring verkantet, so daß sein Laufwider
stand auf dem Läuferring erhöht wird. Während des Hochlau
fens der Spindeln wird der Ringrahmen weiter mit reduzierter
Geschwindigkeit abgesenkt, wobei sich augenblicklich der
Ballon ausbildet. Sobald dann die Streckwerke zugeschaltet
werden, d. h. die Zulieferung erfolgt, bleibt aufgrund der
durch die Abwärtsbewegung des Ringrahmens bedingten Verkan
tung des Läufers auf dem Läuferring dieser etwas hinter der
Umlaufbewegung der Spindel zurück, so daß jetzt nicht nur
die erwünschte Drehung in den Faden eingebracht wird, son
dern gleichzeitig der Aufwickelvorgang stattfindet. Ein
stabilisierter Spinn-Wickelvorgang ist somit in kürzester
Zeit ohne die Gefahr von Fadenbrüchen erreicht.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn nach Anspruch 4 zusammen
mit dem Zuschalten der Streckwerke auch eine Wechselhubvor
richtung eingeschaltet wird. Sofern diese nach Anspruch 5
sich gerade in der Phase der Abwärtsbewegung befindet, wird
nach dem Zuschalten der Streckwerke die Abwärtsbewegung des
Ringrahmens weiter beschleunigt.
Schließlich ist es nach Anspruch 6 zweckmäßig, wenn nach dem
Einschalten der Wechselhubvorrichtung die Anfahrhubvorrich
tung wieder zu einem geeigneten Zeitpunkt abgeschaltet wird.
Die Anfahrhubvorrichtung soll also lediglich beim Anfahren
und gegebenenfalls auch Abschalten der Maschine oder bei
Fadenbrüchen während des Betriebs eingeschaltet werden.
Vorteilhaft bei der Ausführungsform nach Anspruch 7 ist, daß
vor dem Abschalten der Maschine eine Wicklung an der Spindel
befestigt wird, die auch bei abgenommenem Kops erhalten
bleibt und während des Anfahrens die Spannung des vom Streck
werk zugeführten Fadens ermöglicht.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn der Ringrahmen sich beim
Beginn des Betriebs der Ringspinnmaschine in der Unterwinde
position befindet und beim Anfahren zunächst bei stillstehen
den Spindeln und stillstehenden Streckwerken in eine obere
Absenkposition überführt wird, und zwar bevorzugt mit einer
hohen Geschwindigkeit gemäß Anspruch 10. Die Bewegung des
Ringrahmens soll gemäß Anspruch 9 bis in den Bereich der
halben Länge des zu bildenden Kopses erfolgen.
Auf diese Weise werden Kringel aus dem unteren Bereich des
Fadens sicher entfernt. Dies wirkt sich beim anschließenden
schnellen Absenken des Ringrahmens vorteilhaft aus.
Von besonderer Wichtigkeit ist der möglichst schlagartige
Übergang von der Aufwärtsbewegung des Ringrahmens in die
Abwärtsbewegung gemäß Anspruch 11.
Die Zuschaltung der Streckwerke soll zweckmäßig gemäß
Anspruch 12 erfolgen, wodurch im unteren Drittel der auf die
Spindel aufgesetzten Hülse eine sichere Wicklungslänge er
zeugt wird.
Aufgrund der insbesondere beim Anfahren sehr genau einzuhal
tenden Bewegungsabläufe des Ringrahmens ist bei einer das
erfindungsgemäße Verfahren ausführenden Ringspinnmaschine
besonders vorteilhaft die Ausbildung nach Anspruch 13.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der
Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt:
Fig. 1 eine stark vereinfachte Übersichtsansicht einer
erfindungsgemäßen Ringspinnmaschine,
Fig. 2 eine vergrößerte schematische perspektivische An
sicht des Antriebes des Ringrahmens der Ringspinn
maschine nach Fig. 1,
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Spinn
stelle einer Ringspinnmaschine,
Fig. 4 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 3 im Bereich
des Läufers und des Läuferringes, und
Fig. 5 ein Diagramm, in welchem die Abszisse eine Zeitachse
und die Ordinate eine Wegachse darstellt und welches
die momentane Höhe des Ringrahmens der erfindungs
gemäßen Ringspinnmaschine in Abhängigkeit von der
Zeit insbesondere beim Anfahren der Maschine wieder
gibt, wobei rechts in Fig. 5 schematisch eine Spin
del im Maßstab der Ordinate des Diagramms angedeutet
ist.
Nach Fig. 1 weist eine erfindungsgemäße Ringspinnmaschine
auf beiden Seiten Reihen von nur angedeuteten Streckwerken
12 auf, vor und unterhalb von denen Spindeln 11 vorgesehen
sind. In Fig. 1 ist nur eine der Reihen von Spindeln 11 ange
deutet. Unterhalb der Streckwerke 12 befindet sich ein
Absaugkanal 33 mit Absaugbohrungen 34 für jedes einzelne
Streckwerk 12.
Die Streckwerke 12 sind über Motoren 35 und Getriebe 36 ange
trieben.
Für den Antrieb der Spindeln ist ein Hauptmotor 37 vorge
sehen, welcher ebenso wie die Motoren 35 von einem Frequenz
umrichter 38 mit geeigneter Drehzahl angetrieben werden.
Die Spindeln sind gemäß den Fig. 3 und 4 ausgebildet. Sie
sind vertikal und drehbar auf einer Spindelbank 39 angeord
net und werden durch ein Spindelband 40 vom Hauptmotor 37
über geeignete Getriebeglieder angetrieben. Oberhalb des
Antriebswirtels 41 befindet sich ein Unterwindewirtel 19,
der oben durch eine Krone 42 abgeschlossen ist. Auf die
Spindel 11 ist eine Hülse 43 aufgesteckt, auf der der zu
wickelnde Kops 14 angeordnet ist.
Über den Spindeln 11 ist nach den Fig. 1 bis 3 ein Ringrah
men 13 angeordnet, der sich entlang der Reihe von Spinnstel
len 11 erstreckt und für jede Spindel eine Öffnung 15 auf
weist, die groß genug ist, damit auch der voll ausgebildete
Kops 14 darin mit allseitigem Spiel zum Ringrahmen 13 Platz
hat.
Oben auf dem Ringrahmen 13 befindet sich der die Öffnung 15
konzentrisch umgebende Läuferring 16 mit dem darauf angeord
neten Läufer 17.
Nach Fig. 3 erstreckt sich vom Streckwerk 12, und zwar vom
durch einen Druckzylinder 45 beaufschlagten Vorderzylinder
44 ein Faden 21 durch einen oberhalb der Spindel 11 angeord
neten Fadenführer 32 durch einen Ballonbegrenzungsring 46
zum Läufer 17, durch den er hindurchgezogen ist und zum
gerade im Aufwickeln begriffenen Kops 14 geführt ist.
Durch einen Doppelpfeil F ist die Auf- und Abbewegung des
Ringrahmens 13 symbolisiert.
Im normalen Spinnbetrieb führt der Ringrahmen 13 eine verti
kale Auf- und Abbewegung im Bereich des Windungshubes 23 aus
und schreitet dabei pilgerschrittartig nach oben voran, bis
der Kops 14 die volle Länge 47 erreicht hat.
Der Mechanismus für die Bewegungserzeugung des Ringrahmens
13 ist in Fig. 2 im einzelnen dargestellt. Danach ist der
Ringrahmen 13 über ein oder mehrere Seile 48 an einem Wickel
rad 49 aufgehängt, welches auf einer Welle 50 sitzt, die mit
einem Absolutwertgeber 29 und mit einem Antriebsrad 52 dreh
fest gekuppelt ist. Von dem Antriebsrad 52 läuft ein weite
res Seil 53 über zwei an einem Hebel 54 angeordnete Umlenk
rollen 55. Das Seil 53 gelangt dann zu einem Wickelrad 10
welches drehfest auf einer Welle 56 sitzt, die über ein Ge
triebe 57 von einem Stellmotor 58 durch ein Bewegungssteuer
gerät 30 gesteuert angetrieben werden kann. Auf der vom Ge
triebe 57 abgewandten Seite des Wickelrades 10 endet die
Welle 56 in einer Kupplung 59, die ebenfalls von dem Bewe
gungssteuergerät 30 betätigbar ist. Die von der Welle 56
abgewandte Hälfte der Kupplung 59 ist drehfest mit einem
Klinkenrad 60 verbunden.
Der mit seinem Ende 61 am Maschinengehäuse angelenkte Hebel
54 wird von einer Herzkurvenscheibe 62 beaufschlagt, die auf
einer Welle 63 befestigt ist, die ihrerseits über ein Ge
triebe 64 mit dem Vorderzylinder 44 der Streckwerke 12 syn
chronisiert angetrieben wird (Fig. 1). Die Scheibe 52 ist
durch eine Zugfeder 51 in Richtung einer Absenkung des Ring
rahmens 13 vorgespannt.
Von dem auf diese Weise gebildeten und in Fig. 2 im einzel
nen dargestellten Antrieb 31 für den Ringrahmen 13 sind in
Fig. 1 nur einige Einzelteile schematisch angedeutet.
Oberhalb der Streckwerke 12 der Fig. 1 befinden sich die bei
Ringspinnmaschinen üblichen Vorgarnspulenhalterungen 18.
Anhand von Fig. 5 wird nunmehr das erfindungsgemäße Verfah
ren im einzelnen beschrieben.
Rechts in Fig. 5 ist maßstabsgetreu zur links eingezeichne
ten Ordinate eine Spindel 11 mit einer darauf angeordneten
Anfangswicklung 65 wiedergegeben.
Zum Zeitpunkt t1 befindet sich der Ringrahmen 13 in einer
Unterwindestellung 27, in die er beim Abschalten der Spinn
maschine gebracht worden ist. Dabei gelangt der Läufer in
die in Fig. 5 mit 17′ bezeichnete Unterwindeposition, in der
auf den unterhalb der Hülse 43 befindlichen Unterwindewirtel
19 eine Unterwindung 20 aufgewickelt wird. Oberhalb des
Unterwindewirtels 19 befindet sich die Krone 42, welche den
Zweck hat, beim Abnehmen eines vollen Kopses die zwischen
ihm und der Unterwindung 20 vorhandene Fadenverbindung zu
unterbrechen.
Zum Zeitpunkt t1 erstreckt sich also von der Unterwindung 20
ein Faden 21′ zwischen dem Unterwindewirtel 19 und dem
Fadenführer 32 bzw. dem Vorderzylinder 44 des Streckwerks 12
(Fig. 3).
Zum Zeitpunkt t1 wird vom Bewegungssteuergerät 30 (Fig. 2)
der Motor 58 bei geöffneter Kupplung 59 eingeschaltet,
worauf der Ringrahmen 13 mit einer Geschwindigkeit von
beispielsweise 54 mm/sec schnell in die Absenkposition 28
gemäß Fig. 5 angehoben wird. Hierbei werden etwa im Faden
21′ vorhandene Kringel 66 beseitigt. Nach dem Erreichen der
Absenkposition 28 des Ringrahmens nimmt der Läufer die
Position 17′′ in Fig. 5 ein. Der Fadenverlauf ist mit 21′′
bezeichnet.
Sobald die Absenkposition 28 zum Zeitpunkt t2 erreicht ist,
wird der Ringrahmen 13 durch geeignete Umsteuerung des
Motors 58 mittels des Bewegungssteuergerätes 30 (Fig. 2)
schlagartig in die entgegengesetzte, d. h. die Absenkrichtung
umgesteuert, so daß der Ringrahmen sich nunmehr mit einer
Geschwindigkeit von z. B. 80 mm/sec, nach unten bewegt bis
zu einer Spindelanlaufposition 67, die zum Zeitpunkt t3 er
reicht wird. Die Spindeln können auch schon kurz vor Errei
chen des Zeitpunktes t3 eingeschaltet werden. Die Spindel
hochlaufkurve ist in Fig. 5 schematisch bei 68 angedeutet.
Der Motor 37 wird eingeschaltet, wenn der Vorsprung 10a am
Wickelrad 10 auf Höhe des Schalters 10 ist.
Vorteilhaft ist es, daß die Absenkbewegung des Ringrahmens
13 ab dem Zeitpunkt t3 reduziert wird, und zwar z. B. auf
einen Wert von etwa 20-30 mm/sec. Zum Zeitpunkt t3 nimmt der
Läufer die Position 17′′′ ein. Der Fadenverlauf ist mit
21′′′ bezeichnet.
Während zwischen Zeitpunkt t2 und t3 die Ballonbildung
beginnt, fängt zur Zeit t4 der Wickelvorgang an, und es
bildet sich auf der auf der Spindel 11 sitzenden Hülse 43
(Fig. 3) eine Anfangswicklung 65. Diese beginnt etwa im
unteren Drittel der Spindel 11 und setzt sich nach unten in
der aus Fig. 5 ersichtlichen Weise fort.
Im Zeitpunkt t4 (hier setzt die Lieferung ein) werden auch
die Streckwerke 12 zugeschaltet. Es kann nämlich erst
aufgewickelt werden, wenn das Streckwerk liefert. Ab jetzt
sinkt der Ringrahmen 13 etwas schneller ab, weil mit dem
Einschalten der Streckwerke 12 über deren Vorderzylinder 44
gemäß Fig. 1 auch die Herzkurvenscheibe 62 (Fig. 2)
angetrieben wird.
Erfindungsgemäß ist die Herzkurvenscheibe 62 beim Abschalten
der Maschine in eine Position gebracht worden, aus der sie
beim erneuten Anfahren zu einer Absenkbewegung des Ringrah
mens 13 führt. Dies ist der Grund dafür, daß bei gleichblei
bender Absenkgeschwindigkeit des Motors 58 der Ringrahmen 13
ab der Zeit t4 etwas schneller abgesenkt wird als zwischen
den Zeiten t3 und t4.
Vor Erreichen des unteren Endes des zu bildenden Kopses 14
wird in einer Position 26 der Hubmotor 58 abgeschaltet, und
von diesem Augenblick t5 an übernimmt nur noch die Herzkur
venscheibe 62 die weitere Absenkbewegung des Ringrahmens 13.
Die Herzkurvenscheibe 62 erreicht schließlich den dem
untersten Ende des Kopses 14 entsprechenden Punkt, der zum
Zeitpunkt t6 erreicht wird. Von da an bewegt die Herzkurven
scheibe 62 den Ringrahmen 13 wieder nach oben bis zum Zeit
punkt t7, von wo ab wieder eine Abwärtsbewegung erfolgt.
Auf diese Weise wird der aus den Fig. 3 und 5 ersichtliche
Windungshub 23 realisiert. Die tiefste Stellung des Läufers
17 bzw. des Ringrahmens 13 beim normalen Spinnen ist in Fig.
5 mit 22 bezeichnet.
Nach Fig. 2 ist die Herzkurvenscheibe 62 über eine an ihr
angelenkte Kurbelstange 78 mit Klinken 69 am Umfang des
Klinkenrades 60 verbunden. Mit dem Abschalten des Motors 58
im Zeitpunkt t5 wird gleichzeitig die zunächst geöffnete
Kupplung 59 geschlossen, so daß nunmehr die Herzkurven
scheibe 62 bei jedem Umlauf das Klinkenrad 69 um einen Zahn,
weiterstellt, wodurch der Ringrahmen 13 eine aufwärts ge
richtete Pilgerschrittbewegung ausführt, die schließlich zur
Bildung des Kopses 14 auf der Hülse 43 führt. Fig. 3 zeigt
den Kops 14 in noch nicht vollständig ausgebildeter Form.
Der Läuferring 16 und der Läufer 17 sind in Fig. 3 in ihren
beiden Positionen am Anfang und Ende eines Windungshubs 23
veranschaulicht. Auch der Ballonbegrenzungsring 46 macht
diese Bewegung mit, wie in Fig. 3 angedeutet ist.
Der Motor 58, das Getriebe 57, die Welle 56 und das Wickel
rad 10 bilden zusammen eine Anfahrhubvorrichtung 25 (Fig. 2),
während die Herzkurvenscheibe 62 mit ihrer Antriebswelle 63
(Fig. 2) sowie dem Getriebe 64 und den an den Vorderzylinder 44
angeschlossenen Kraftübertragungsmitteln 70 (Fig. 1) eine
Wechselhubvorrichtung 24 bilden.
Die Erfindung beinhaltet also das wesentliche Merkmal, daß
eine Mindestgeschwindigkeit beim Absenken des Ringrahmens 13
während des Anfahrens der Spinnmaschine vorgesehen wird.
Weiter ist vorteilhaft, wenn die Absinkgeschwindigkeit des
Ringrahmens 12 zunächst größer und etwa mit dem Einschalten
der Spindeln 11 verringert wird. Grundsätzlich könnte statt
eines Knickes beim Übergang von der hohen Absenkgeschwindig
keit in die niedrige Absenkgeschwindigkeit auch ein stetiger
Übergang erfolgen, wie er in Fig. 5 gestrichelt bei 71 ange
deutet ist.
In der ersten Phase des Absenkens ab t2 soll die Absenk
geschwindigkeit von 30 mm/sec nicht unterschritten werden,
während in der zweiten Phase ab t3 eine Geschwindigkeit von
5 mm/sec nicht unterschritten werden sollte. Die Richtwerte
für die Absenkgeschwindigkeiten in den beiden Bereichen sind
100 mm/sec bzw. 30 mm/sec.
Weiter ergibt sich aus der vorstehenden Beschreibung, daß
vor dem Einschalten der Spinnmaschine die Herzkurvenscheibe
62 so stehen soll, daß bei ihrem erneuten Antrieb der Ring
rahmen 13 eine Abwärtsbewegung ausführt. Der untere Umkehr
punkt des Ringrahmens 13 aufgrund der Stellung der Herzkur
venscheibe 62 soll erst nach dem Ausschalten des besonderen
Motors 58 erreicht werden.
Durch den Absolutwertgeber 29 (Fig. 2) weiß das Bewegungs
steuergerät 30 in jedem Augenblick, in welcher Vertikal
position sich der Ringrahmen 13 befindet, so daß das Bewe
gungssteuergerät 30 die jeweils zur Ausführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens erforderlichen Schaltungen im
richtigen Moment vornehmen kann.
Claims (13)
1. Verfahren zum Betrieb einer Ringspinnmaschine mit wenig
stens einer Reihe von zu einer Drehbewegung antreibba
ren, vorzugsweise vertikal stehenden Spindeln (11) sowie
diesen zugeordneten Vorgarnspulenhalterungen (18) und
Streckwerken (12) sowie einem sich entlang der Reihe er
streckenden heb- und senkbaren Ringrahmen (13), der für
jede Spindel (11) eine mindestens dem Durchmesser eines
vollen Kopses (14) entsprechende Öffnung (15) und einem
die Öffnung (15) umgebenden Läuferring (16) mit darauf
angeordneten Läufer (17) aufweist, wobei dem Ringrahmen
(13) bei der Kopsbildung eine vertikal hin- und hergehen
de und sich allmählich der oberen Grenze des Kopses (14)
annähernde Bewegung erteilt wird und der Ringrahmen (13)
beim Anfahren der Maschine vor dem Einschalten der Dreh
bewegung der Spindeln (11) abgesenkt wird und die Streck
werke (12) zeitverzögert zugeschaltet werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Absenken des Ringrahmens (13) bei bereits durch
den Läufer (17) geführtem und vorzugsweise unten an der
Spindel (11) befestigten Faden (21), jedoch noch nicht
eingeschalteten Spindeln (11) mit einer größeren Ge
schwindigkeit als danach erfolgt und die Streckwerke
(12) nach dem Anlaufen der Spindeln (11) noch bei sich
abwärts bewegendem Ringrahmen (13) zugeschaltet werden
sowie die normale axiale Wickelbewegung des Ringrahmens
(13) spätestens nach Erreichen der tiefsten Normalwickel
stellung (22) eingeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Absenken des Ringrahmens (13) bei noch nicht angelau
fenen Spindeln (11) mit einer Geschwindigkeit von min
destens 5 mm/sec, vorzugsweise 30 bis 100 mm/sec und ins
besondere 35 bis 45 mm/sec erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Absenken des Ringrahmens (13) nach dem Hoch
laufen der Spindeln (11) und beim Zuschalten der Streck
werke (12) mit einer Geschwindigkeit von 5 bis 30
mm/sec, insbesondere etwa 10 mm/sec erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Zuschalten der
Streckwerke (12) zusätzlich zu einer Anfahrhubvorrich
tung (25) eine mit der Anfahrhubvorrichtung (25) hinter
einander geschaltete, den Windungshub (23) des Ringrah
mens (13) bewirkende Wechselhubvorrichtung (24) einge
schaltet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wechselhubvorrichtung (24) im Augenblick ihres Ein
schaltens sich in der Phase ihrer Abwärtsbewegung befin
det.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß nach dem Einschalten der Wechselhubvorrichtung
(24) die Anfahrhubvorrichtung (25) so abgeschaltet wird,
daß die Wechselhubvorrichtung (24) anschließend den Ring
rahmen bis zu seiner tiefsten Normalwickelstellung (22)
bewegt und ihn anschließend in den ersten Windungshub
(23) umsteuert.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ringrahmen (13) beim
Abschalten der Maschine in eine Unterwindeposition (27)
gebracht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
vor dem Inbetriebsetzen der Ringrahmen (13) bei still
stehenden Spindeln (11) und stillstehenden Streckwerken
(12) sowie durch den Läufer (17) zur Spindel (11) laufen
dem Faden (21) aus der Unterwindeposition (27) in eine
axial innerhalb des zu bildenden Kopses (14) liegende
Absenkposition (28) angehoben wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Absenkposition (28) sich im Bereich der halben Länge
des zu bildenden Kopses (14) befindet.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Anhebung des Ringrahmens (13) beim Anfahren
mit einer Geschwindigkeit von 30 bis 80 mm/sec, insbeson
dere 50 bis 60 mm/sec erfolgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ringrahmen (13) nach Erreichen
der Absenkposition (28) schlagartig, insbesondere in
einem zeitlichen Bereich von 10 bis 30, insbesondere
etwa 20 msec in die schnelle Abwärtsbewegung überführt
wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zuschaltung der Streck
werke (12) erfolgt, wenn sich der Ringrahmen (13) etwa
in Höhe von 1/4 bis 1/2 des zu bildenden Kopses (14) von
oben gemessen befindet.
13. Ringspinnmaschine, insbesondere zur Ausführung des Ver
fahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit
wenigstens einer Reihe von zu einer Drehbewegung antreib
baren, vorzugsweise vertikal stehenden Spindeln (11)
sowie diesen zugeordneten Vorgarnspulenhalterungen (18)
und Streckwerken (12) sowie einem sich entlang der Reihe
erstreckenden heb- und senkbaren Ringrahmen (13), der
für jede Spindel (11) eine mindestens dem Durchmesser
eines vollen Kopses (14) entsprechende Öffnung (15) und
einen die Öffnung (15) umgebenden Läuferring (16) mit
darauf angeordnetem Läufer (17) aufweist, wobei ein
Bewegungssteuergerät (30) für die Steuerung der Bewegun
gen des Ringrahmens (13) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß an das Bewegungssteuergerät ein Absolutwertgeber
(29) für die momentane Vertikalposition des Ringrahmens
(13) angeschlossen ist, derart, daß dem Bewegungssteuer
gerät (30) in jedem Augenblick die momentane Absolutposi
tion des Ringrahmens (13) gemeldet wird und es dement
sprechend die Bewegungsabläufe des Ringrahmens (13)
und/oder der Spindeln (11) und des Streckwerks (12) an
steuern kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924234832 DE4234832B4 (de) | 1992-10-15 | 1992-10-15 | Verfahren zum Betrieb einer Ringspinnmaschine und Ringspinnmaschine zur Ausführung dieses Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924234832 DE4234832B4 (de) | 1992-10-15 | 1992-10-15 | Verfahren zum Betrieb einer Ringspinnmaschine und Ringspinnmaschine zur Ausführung dieses Verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4234832A1 true DE4234832A1 (de) | 1994-04-21 |
DE4234832B4 DE4234832B4 (de) | 2006-07-06 |
Family
ID=6470571
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924234832 Expired - Fee Related DE4234832B4 (de) | 1992-10-15 | 1992-10-15 | Verfahren zum Betrieb einer Ringspinnmaschine und Ringspinnmaschine zur Ausführung dieses Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4234832B4 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19516091B4 (de) * | 1994-05-19 | 2004-01-29 | Maschinenfabrik Rieter Ag | Ringspinnmaschine mit Spindelvorlauf |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3902530A1 (de) * | 1989-01-28 | 1990-08-02 | Zinser Textilmaschinen Gmbh | Ringspinn- oder zwirnmaschine |
-
1992
- 1992-10-15 DE DE19924234832 patent/DE4234832B4/de not_active Expired - Fee Related
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19516091B4 (de) * | 1994-05-19 | 2004-01-29 | Maschinenfabrik Rieter Ag | Ringspinnmaschine mit Spindelvorlauf |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4234832B4 (de) | 2006-07-06 |
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