DE10201469A1 - Verfahren zum Anfahren einer Ringspinnmaschine und Ringspinnmaschine - Google Patents
Verfahren zum Anfahren einer Ringspinnmaschine und RingspinnmaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Ringspinnmaschine mit einer Vielzahl von Spinnstellen, von denen jede ein Streckwerk und eine Spindel aufweist, wobei sich über zumindest eine Mehrzahl von Streckwerken diesen Streckwerken gemeinsame Streckwerkszylinder erstrecken. Die Erfindung besteht darin, dass eine Drehzahlsteuerung vorgesehen ist, welche die Drehzahlen der Streckwerkszylinder und der Spindeln so steuert, dass die Streckwerke und die Spindeln zumindest im Wesentlichen gleichzeitig gestartet werden, dass beim Start die Streckwerke so wenig beschleunigt werden, dass die innerhalb eines vorbestimmten Zeitraums nach dem Start erfolgende Garnlieferung deutlich geringer ist, als es die durch die höhere Spindelbeschleunigung erreichte Spinndrehzahl zur Erreichung der Betriebs-Garndrehung erfordert, und dass die Drehzahl der Spindeln deutlich vor Erreichen der Betriebsdrehzahl an eine vorbestimmte, vorzugsweise zumindest im Wesentlichen konstante Parkdrehzahl angenähert wird, welche so lange aufrechterhalten bleibt, bis die Garnlieferung durch die zunehmend beschleunigten Streckwerke so weit angestiegen ist, dass sie bei der Parkdrehzahl die Betriebs-Garndrehung ergibt, worauf unter Beibehaltung des erreichten Verhältnisses von Spindeldrehzahl zur Streckwerks-Garnlieferung Spindeln und Streckwerke gemeinsam auf die Betriebsdrehzahl beschleunigt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anfahren einer Ringspinnmaschine nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und eine Ringspinnmaschine nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 12.
Aus der Deutschen Patentanmeldung 43 28 417.5 ist ein Spinnmaschinenantrieb
bekannt, bei welchem das Streckwerk erst nach dem Anlaufen des Spindelantriebs in
Gang gesetzt wird.
Die Deutsche Patentanmeldung P 195 37 915.2 offenbart eine Steuerung für einen
elektrischen Antrieb für die Spindeln bzw. das Streckwerk einer Spinnmaschine, wobei
abhängig von einem Ausgangssignal aus einer zentralen Steuereinheit einerseits ein
Frequenzsteller für den Spindelantrieb, andererseits Frequenzsteller für den Antrieb von
Streckwerkszylindern geführt werden. Die Anmeldung DE 198 28 473 offenbart eine
Steuerung für Spindeln und Streckwerk.
Normalerweise wird beim Anfahren einer Ringspinnmaschine das Streckwerk etwa eine
halbe Sekunde nach dem Start der Spindeln angefahren, und zwar mit einer so hohen
Beschleunigung, dass die Garnlieferung beispielsweise um 28 m/min/sec zunimmt. Die
Spindeln werden üblicherweise mit beispielsweise 4800 UpM/sec beschleunigt, so dass
aufgrund der hohen Streckwerksbeschleunigung die Betriebs-Garndrehung, d. h. das
Verhältnis von Betriebsdrehzahl der Spindeln zur Streckwerks-Garnlieferung, schon
nach kurzer Zeit erreicht wird.
Es hat sich herausgestellt, dass bei einem derartigen Anfahren von
Ringspinnmaschinen im Garn häufig Dick- oder Dünnstellen entstehen, welche die
Qualität des erzeugten Garnes erheblich beeinträchtigen.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, das Anfahren einer Ringspinnmaschine so zu
gestalten, dass die Dick- und Dünnstellen weitgehend vermieden werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung die Gegenstände der unabhängigen
Patentansprüche vor.
Der Erfindungsgedanke ist also darin zu sehen, dass das mit den Spindeln gestartete
Streckwerk zunächst wesentlich geringer als im Stand der Technik üblich sanft
ansteigend beschleunigt wird, während die Spindeln ab dem Start zunächst ganz
normal insbesondere linear beschleunigt werden.
Damit die vom sanft beschleunigten Streckwerk bewirkte Garnlieferung zwecks
Erreichens der Betriebs-Garndrehung in Übereinstimmung mit der Spindeldrehzahl
kommt, wird die Beschleunigung der Spindeln bei Annäherung an eine Parkdrehzahl
vorzugsweise bis auf den Wert 0 reduziert, und zwar so lange, bis die Garnlieferung des
beschleunigten Streckwerks bei der Parkdrehzahl der Spindeln die Betriebs-
Garndrehung ergibt. Anschliessend werden dann das Streckwerk und die Spindeln
synchron bis zur Betriebsdrehzahl hochgefahren.
Der reduzierten Beschleunigung des Streckwerks ab dem Start steht also eine
Verringerung der Beschleunigung der Spindeln bei Annäherung an die Parkdrehzahl
gegenüber, wodurch die Drehzahlen von Streckwerkszylindern und Spindeln zur
Schaffung einer einheitlichen Garndrehung wieder exakt aufeinander abgestimmt
werden. Auf diese Weise werden Dick- und Dünnstellen im Garn beim Anfahren
weitgehend vermieden, zumindest aber stark reduziert.
Vorteilhafte praktische Realisierungen des erfindungsgemässen Verfahrens entnimmt
man den Patentansprüchen 2 bis 11.
Weiterbildungen der erfindungsgemässen Ringspinnmaschine entnimmt man den
weiteren Ansprüchen.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben; in
dieser zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Ringspinnmaschine gemäss der Erfindung,
Fig. 2 eine etwas vergrösserte schematische Seitenansicht einer einzelnen
Spinnstelle der Ringspinnmaschine nach Fig. 1 und
Fig. 3 ein schematisches Diagramm, bei dem auf der Abszisse die Zeit t und auf
der Ordinate die Spindeldrehzahl n bzw. die Streckwerkslieferung L
aufgetragen sind.
Fig. 1a ein Blockschaltbild der gesamten Antriebssteuerung
Fig. 2a einen Ausschnitt des Schaltbildes in Fig. 1a mit Details des
Sollwertaufbereiters,
Fig. 3a ein Ausführungsbeispiel für ein Anpassungsglied des Sollwertaufbereiters.
Nach den Fig. 1 und 2 weist eine Ringspinnmaschine ein die Antriebe enthaltenden
Kopfteil 15 und einen Fuss 116 auf, in welchen sich insbesondere die Lager für die
einzelnen beweglichen Elemente befinden. Entlang jeder Seite der Spinnmaschine ist
eine Vielzahl von Spinnstellen 11 angeordnet, von denen in Fig. 1 der Übersichtlichkeit
halber nur sieben gezeigt sind.
Ganz oben sind an jeder Spinnstelle 11 Vorgarnspulen 17 angeordnet, von denen ein
Vorgarn 18 durch Öffnungen 19 einer Changiervorrichtung 120 zum Eingang von
Streckwerken 12 gelangen, die jeweils einen vom Kopfteil 15 zum Fussteil 116
durchgehenden Eingangszylinder 21, einen mit individuellen Riemchen 122
zusammenarbeitenden Mittelzylinder 23 und einen Ausgangszylinder 24 aufweisen.
Diese Zylinder arbeiten in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise mit an den einzelnen
Spinnstellen 11 vorgesehenen Andruckrollen 21', 122' bzw. 24' zusammen, wobei die
Andruckrollen 23' ebenfalls mit Riemchen 122' zusammenarbeiten, deren gerader Trum
am geradlinigen Trum der Riemchen 122 anliegt, damit dort das Faserband 18
einwandfrei geführt wird.
Vom Ausgang des Streckwerks 12, an dem jeweils eine Absaugung 39 vorgesehen ist,
gelangt der ab hier gedrehte Faden 18' über einen Fadenführer 25 und einen
Ballonbegrenzer 126 zu einer Spinnvorrichtung 127, die aus auf einer Ringbank 128
angeordnetem Spinnring 29, darauf angeordnetem Läufer 131 und einer zu einer
Drehbewegung angetriebenen Spindel 13 besteht, auf die eine Spinnhülse 131
aufgesetzt ist, die zur Bildung eines Garnkörpers 132 mit dem gedrehten Garn 18'
bewickelt ist.
Alle Spindeln sind in einem Lagerbalken 33 drehgelagert. Unten aus dem Lagerbalken
33 steht ein Antriebswirtel 34 jeder Spindel hervor, an dem reibend ein Treibriemen 135
entlanggeführt ist, der innerhalb des Kopfteils 15 um eine nicht gezeigte Antriebsrolle
sowie innerhalb des Fusses 116 um eine nicht gezeigt Umlenkrolle herumgelegt ist,
wodurch alle Spindeln 13 mit der gleichen Drehzahl angetrieben werden können. Das
zweite Trum des Treibriemens 135 ist in nicht gezeigter Weise vom Fuss 116 zum
Kopfteil 15 zurückgeführt.
Eine erfindungsgemässe Drehzahlsteuerung 14 innerhalb des Kopfteils 15 steuert über
nur gestrichelt angedeutete Steuerleitungen 136, 136' die Drehzahlen der
Streckwerkszylinder 21, 122, 24 einerseits und der Spindeln 13 andererseits in der aus
Fig. 3 ersichtlichen Weise.
Im Diagramm in Fig. 3 sind die Drehzahl n der Spindeln 13 und die Lieferung L des
bzw. der Streckwerk(e) 12 über der Zeit t qualitativ aufgetragen. Der Start des
Streckwerks 12 kann mit jenem der Spindeln 13 zusammenfallen, oder er erfolgt mit
einer Zeitverzögerung.
Während die Spindeln mit einer konstanten Beschleunigung von z. B. 4800 UpM/sec
hochgefahren werden, beginnt die Beschleunigung der Streckwerke mit einem sehr
niedrigen Wert, der einer Garnlieferung von beispielsweise 0,75 m/min/sec entspricht.
Die Beschleunigung der Streckwerke 12 nimmt dann sanft zu, um nach einer Zeit von
ca. 1,5 sec einer vorerst konstanten Garnlieferungsbeschleunigung von 4,8 m/min/sec
zu entsprechen, die deutlich niedriger ist, als zum schnellen Aufholen der ständig
steigenden Spindeldrehzahl erforderlich.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist diese Beschleunigung also noch zu niedrig, um in kurzer
Zeit den Vorsprung der Spindeln bei der Garnerzeugung aufzuholen und die zunächst
noch vorhandene Garnüberdrehung abzubauen. Um diese Differenz zu überwinden,
wird durch die Drehzahlsteuerung 14 die Beschleunigung der Spindeln 13 bei
Annäherung an eine Parkdrehzahl 37 gemäss dem Kurvenverlauf 38 sanft
herabgesetzt, bis die konstante Parkdrehzahl 37 von z. B. 5000 UpM erreicht ist. Auf
dieser Drehzahl verharren die Spindeln einen gewissen Zeitraum, bis die durch die
Streckwerke 12 erfolgende Garnlieferung L den Vorsprung der Spindeln 13 aufgeholt
hat, d. h. die Betriebs-Garndrehung erreicht ist. Die sanfte Beschleunigungsreduzierung
bei 38 soll einen Ballonkollaps verhindern.
Von diesem Zeitpunkt an laufen die Spindeln 13 und die Streckwerke 12 synchron mit
zueinander proportionalen Beschleunigungen bis zur Betriebsdrehzahl hoch, die
beispielsweise 20 000 UpM beträgt.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, besteht der grundsätzliche Gedanke der vorliegenden
Erfindung darin, dass man die Streckwerke nur mit einer vergleichsweise geringen
Beschleunigung hochlaufen lässt und die zum Erreichen der Betriebsgarndrehung
erforderliche Synchronizität zwischen Streckwerken und Spindeln dadurch herbeiführt,
dass während des Hochlaufs die Beschleunigung der Spindeln zeitweise herabgesetzt,
vorzugsweise zu Null gemacht wird.
Zur Durchführung des Verfahrens gemäss den Verfahrensansprüchen ist eine
Antriebssteuerung für eine Spinnmaschine vorgesehen, insbesondere
Ringspinnmaschine mit einem Spindelantrieb und einem Streckwerksantrieb, wobei
eine zentrale Steuereinheit mit einer ersten Motorensteuereinheit verbunden ist, weiter
mit mindestens einer zweiten Motorensteuereinheit, wobei mindestens ein
Sollwertaufbereiter vorgeschaltet ist, und der Sollwertaufbereiter eingangsseitig mit
einem Taktgeber an einem Antrieb insbesondere bei der ersten Motorsteuereinheit
verbunden ist. Die eine Motorsteuereinheit ist bevorzugt eine Spindelsteuereinheit, und
die andere Steuereinheit eine Streckwerkssteuereinheit.
In eine Steuereinheit 71 nach Fig. 1a sind über eine Bedienungseinheit 71a
Betriebsparameter für den Maschinenlauf eingebbar, beispielsweise Produktionsmenge
an Garn, Spindeldrehzahl n, beziehungsweise n0 über der Zeit, Verzugswerte für das
Streckwerk und Beschleunigungs- und Verzögerungswerte für die Startphase und das
Herabfahren der Spinnmaschine. Die Eingangsparameter können beispielsweise in
einem Sollwertgeber 120 für den Spindelantrieb, einem Verzugswertgeber 121 für den
Streckwerksantrieb und einem Verzögerungswertgeber 122 für den verzögerten Anlauf
des Spindelantriebs 116 (Beharrung auf der Parkdrehzahl 37 durch Verhinderung
weiterer Beschleunigung während einer vorgebbaren Zeit) sowie für den verzögerten
Anlauf des Streckwerksantriebs 128 gegenüber dem Spindelantrieb 116 abgelegt sein.
Eine Spindelsteuereinheit 130, eine erste Streckwerkssteuereinheit 131 und eine zweite
Streckwerkssteuereinheit 132 sind bevorzugt als Frequenzsteller, insbesondere als
Wechselrichter ausgebildet. Die Spindelsteuereinheit 130 ist eingangsseitig mit einem
Sollwertgeber 120 und insbesondere über die Kommunikationsleitung 122a mit dem
Verzögerungswertgeber 122 sowie ausgangsseitig mit einem Motor 116a, insbesondere
Asynchronmotor, für den Antrieb der Spindeln verbunden. Im Bereich des
Spindelantriebs 116, insbesondere am Spindelmotor 116a, ist ein Taktgeber 136
angeordnet, der eine Taktfrequenz t0 proportional zur Drehzahl des Motors 116a bzw.
zur Wechselstromfrequenz n0 an einen Sollwertaufbereiter 135 abgibt bzw. in diesen
einspeist. Der Sollwertaufbereiter 135 kann weiterhin vom Verzögerungswertgeber 122
beaufschlagt werden, womit bewirkt wird, dass unmittelbar mit dem Hochlaufen des
Spindelantriebs 116 und der Eingabe einer Taktfrequenz t0 in den Sollwertaufbereiter
135 noch keine Taktfrequenz t1 bzw. eine Taktfrequenz mit dem Wert 0 an die
Streckwerkssteuereinheiten 131 und 132 abgegeben wird. Der Verzugswertgeber 121
der Steuereinheit 71 kann Verzugsparameter v1, v2 an die Streckwerkssteuereinheiten
131, 132 abgeben. Die in Richtung auf Motoren 126a, b, 128a, b abgegebenen
Wechselstromfrequenzen n1 bzw. n2 sind proportional zum Produkt aus t1 × v1 bzw.
t1 × v2. Die Motoren 126a, b, 128a, b sind direkt oder über Getriebe mit Walzen 127a, b, c,
usw. zum Verzug eines Faserbandes im Streckwerk gekuppelt.
Gemäss Fig. 2a kann eingangsseitig des Sollwertaufbereiters 135 ein Vergleicher 135a
angeordnet sein, der mit dem Taktgeber 136 und/oder dem Verzögerungswertgeber
122 jeweils an deren Ausgängen verbunden ist. Der Vergleicher 135a vergleicht
beispielsweise die vom Taktgeber 136 eingehenden Impulse mit einem vorgegebenen
zeitlichen Verlauf von Impulsfolgen und aktiviert beispielsweise ein Sperrglied 135b
und/oder ein Anpassungsglied 135c, wenn der Gradient der Impulse vom Taktgeber
136 über der Zeit einen Grenzwert überschreitet. In diesem Fall wird durch das
Anpassungsglied 135c eine Impulsfolge über der Zeit mit einem zulässigen Gradienten
an einen Frequenzgeber 135d abgegeben, der einer Streckwerkssteuereinheit 131
vorgeschaltet ist. Sofern die Beschleunigung im Spindelantrieb 116 ein gewisses
zulässiges Mass nicht überschreitet und der Gradient der Taktfrequenz t0 über der Zeit
in einem bestimmten Rahmen bleibt, wird das Sperrglied 135b bzw. das
Anpassungsglied 135c nicht aktiviert, und die vom Frequenzgeber 135d abgegebene
Taktfrequenz t1 für den Streckwerksantrieb ist gleich der in den Sollwertaufbereiter 135
eingehenden Taktfrequenz t0 des Spindelantriebs. Mit dieser Einrichtung wird
verhindert, dass in den Streckwerkssteuereinheiten 131 und 132 die
Frequenzgradienten derart hoch werden, dass die angeschlossenen Motoren 126a, b,
128a, b nicht mehr in der Lage sind, synchron mit den Führungsfrequenzen
hochzulaufen.
Der Verzögerungswertgeber 122 der Steuereinheit 71 kann also im Sollwertaufbereiter
135 verhindern, dass die in den Sollwertaufbereiter 135 eingehende Taktfrequenz t0
vom Taktgeber 136 die Ausgabe einer Taktfrequenz t1 an eine
Streckwerkssteuereinheit 131, 132 bewirkt. Dies ist für kurze Zeit nach dem Einschalten
des Spindelantriebs 116 der Spinnmaschine nach einem Maschinenstillstand nötig, wie
in der DE 43 28 417.5 beschrieben.
Gemäss Fig. 3a kann ein Anpassungsglied 135c folgendermassen aufgebaut sein:
Eine der eingehenden Taktfrequenz t0 des Spindelantriebs proportionale Spannung U1 wird an zwei Klemmen K1 und K2 angelegt. Nach Schliessen des Schalters S1 wird über ein Widerstand R1 eine Kapazität C aufgeladen, so dass sich an den Klemmen K3 und K4 ein gegenüber der Spannung U1 verzögerter Spannungsanstieg U2 einstellt.
Eine der eingehenden Taktfrequenz t0 des Spindelantriebs proportionale Spannung U1 wird an zwei Klemmen K1 und K2 angelegt. Nach Schliessen des Schalters S1 wird über ein Widerstand R1 eine Kapazität C aufgeladen, so dass sich an den Klemmen K3 und K4 ein gegenüber der Spannung U1 verzögerter Spannungsanstieg U2 einstellt.
Dieser zeitlich verzögerte Spannungsanstieg U2 bewirkt, dass im Frequenzgeber 35d
eine entsprechend verzögerte Zunahme der Taktfrequenz t1 für den Streckwerksantrieb
128 stattfindet, auch wenn auf der Eingangsseite des Sollwertaufbereiters 135 eine
höhere oder zeitlich stärker zunehmende Taktfrequenz t0 vom Taktgeber 136 des
Spindelantriebs 116 eingegeben wird.
11
Spinnstelle
12
Streckwerk
13
Spindel
14
Drehzahlsteuerung
15
Kopfteil
16
Fussteil
17
Vorgarnspule
18
Vorgarn
18
' Faden
19
Öffnung
20
Changiervorrichtung
21
Eingangszylinder
21
' Andruckrolle
22
Riemchen
22
' Riemchen
23
Mittelzylinder
23
' Andruckrolle
24
Ausgangszylinder
24
' Andruckrolle
25
Fadenführer .
26
Ballonbegrenzer
27
Spinnvorrichtung
28
Ringbank
29
Spinnring
30
Läufer
31
Spinnhülse
32
Garnkörper
33
Lagerbalken
34
Antriebswirtel
35
Treibriemen
36
Steuerleitung
36
' Steuerleitung
37
Parkdrehzahl
38
Kurvenverlauf
39
Absaugung
71
Steuereinheit
116
Spindelantrieb
120
Sollwertgeber für Spindelantrieb
121
Streckwerksantrieb/Verzugswertgeber
122
Verzögerungswertgeber
131
1. Streckwerkssteuereinheit
132
2. Streckwerkssteuereinheit
135
Sollwertaufbereiter
136
Taktgeber
135
a Vergleicher
135
b Sperrglied
135
c Anpassungsglied
135
d Frequenzgeber
131
Spindelsteuereinheit
n0 Wechselstrom-Frequenz-Spindelantrieb
n1, n2 Wechselstromfrequenzen-Streckwerksantrieb
t0 Taktfrequenz-Spindelantrieb
t1 Taktfrequenz-Streckwerksantrieb
v1, v2 Verzugsparameter
n1 = v1 × t1
n2 = v2 × t1
n0 Wechselstrom-Frequenz-Spindelantrieb
n1, n2 Wechselstromfrequenzen-Streckwerksantrieb
t0 Taktfrequenz-Spindelantrieb
t1 Taktfrequenz-Streckwerksantrieb
v1, v2 Verzugsparameter
n1 = v1 × t1
n2 = v2 × t1
Claims (34)
1. Verfahren zum Anfahren einer Ringspinnmaschine mit einer Vielzahl von
Spinnstellen (11), die jeweils ein Streckwerk (12) und eine Spindel (13) aufweisen,
welche mit unterschiedlicher Beschleunigung zur Betriebsdrehzahl hochgefahren
werden, bei der zur Erzeugung einer vorbestimmten Betriebs-Garndrehung ein
entsprechendes Verhältnis von Spindeldrehzahl zur Streckwerks-Garnlieferung
eingehalten wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Streckwerke (12) und die
Spindeln (13) zumindest im wesentlichen gleichzeitig gestartet werden, dass beim
Start die Streckwerke (12) so wenig beschleunigt werden, dass die innerhalb eines
vorbestimmten Zeitraums nach dem Start erfolgende Garnlieferung deutlich geringer
ist, als es die durch die höhere Spindelbeschleunigung erreichte Spinndrehzahl zur
Erreichung der Betriebs-Garndrehung erfordert, und dass die Drehzahl der Spindeln
deutlich vor Erreichen der Betriebsdrehzahl an eine vorbestimmte, vorzugsweise
zumindest im wesentlichen konstante Parkdrehzahl (37) angenähert wird, welche so
lange aufrechterhalten bleibt, bis die Garnlieferung durch die zunehmend
beschleunigten Streckwerke (12) so weit angestiegen ist, dass sie bei der
Parkdrehzahl (37) die Betriebs-Garndrehung ergibt, worauf unter Beibehaltung des
erreichten Verhältnisses von Spindeldrehzahl zur Streckwerks-Garnlieferung
Spindeln (13) und Streckwerke (12) gemeinsam auf die Betriebsdrehzahl
beschleunigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigung der
Streckwerke (12) beim Start so gross gewählt wird, dass die Zunahme der
Garnlieferung zwischen 0,3 und 1 m/min/sec und insbesondere bei 0,75 m/min/sec
liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Beschleunigung der Garnlieferung durch die Streckwerke (12) spätestens bis zum
und vorzugsweise deutlich vor Erreichen der Garnlieferung, die mit der Parkdrehzahl
(37) der Spindeln (13) die Betriebs-Garndrehung ergibt, auf 4 bis 6 m/min/sec und
insbesondere etwa 5 m/min/sec gesteigert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Beschleunigung der Streckwerke (12) bis 1,0 sec, insbesondere etwa
0,5 sec nach dem Start stetig, insbesondere allmählich zunimmt und anschliessend
konstant bleibt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Spindelbeschleunigung vom Start bis kurz vor Erreichen der Parkdrehzahl
(37) 3000 bis 6000, und insbesondere etwa 5000 UpM/sec beträgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Parkdrehzahl (37) der Spindeln (13) 0,8 bis 3,0, insbesondere etwa 1,5 sec
nach dem Start erreicht wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Beschleunigung der Spindeln (13) nach Erreichen der Synchronizität mit
der durch das Streckwerk (12) bewirkten Garnlieferung, d. h. nach Erreichen der
Betriebs-Garndrehung, 1000 bis 3000, insbesondere etwa 2000 UpM/sec beträgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Parkdrehzahl (37) der Spindeln (13) 1/2 bis 1/5 und insbesondere etwa 1/4
der Betriebsdrehzahl beträgt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Parkdrehzahl (37) der Spindeln bei 4000 bis 8000 und insbesondere etwa
5000 UpM liegt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Unterschiede in den Geschwindigkeiten von Streckwerken (12) und
Spindeln (13) so begrenzt werden, dass unzulässige Überdrehungen des Garnes
vermieden werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Übergang von der im wesentlichen konstanten Anfangsbeschleunigung der
Spindeln (13) zur Parkdrehzahl (37) so sanft (38) erfolgt, dass es zu keinem
Ballonkollaps kommt.
12. Ringspinnmaschine mit einer Vielzahl von Spinnstellen (11), von denen jede ein
Streckwerk (12) und eine Spindel (13) aufweist, wobei sich über zumindest eine
Mehrzahl von Streckwerken (12) diesen Streckwerken (12) gemeinsame
Streckwerkszylinder (21, 122, 24) erstrecken, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Drehzahlsteuerung (14) vorgesehen ist, welche die Drehzahlen der
Streckwerkszylinder (21, 22, 24) und der Spindeln (13) so steuert, dass die
Streckwerke (12) und die Spindeln (13) zumindest im wesentlichen gleichzeitig
gestartet werden, dass beim Start die Streckwerke (12) so wenig beschleunigt
werden, dass die innerhalb eines vorbestimmten Zeitraums nach dem Start
erfolgende Garnlieferung deutlich geringer ist, als es die durch die höhere
Spindelbeschleunigung erreichte Spinndrehzahl zur Erreichung der Betriebs-
Garndrehung erfordert, und dass die Drehzahl der Spindeln deutlich vor Erreichen
der Betriebsdrehzahl an eine vorbestimmte, vorzugsweise zumindest im
wesentlichen konstante Parkdrehzahl (37) angenähert wird, welche so lange
aufrechterhalten bleibt, bis die Garnlieferung durch die zunehmend beschleunigten
Streckwerke (12) so weit angestiegen ist, dass sie bei der Parkdrehzahl (37) die
Betriebs-Garndrehung ergibt, worauf unter Beibehaltung des erreichten
Verhältnisses von Spindeldrehzahl zur Streckwerks-Garnlieferung Spindeln (13) und
Streckwerke (12) gemeinsam auf die Betriebsdrehzahl beschleunigt werden.
13. Maschine nach einem vorstehenden auf eine Maschine bezogenen Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahlsteuerung (14) die Drehzahl der
Streckwerkszylinder (21, 122, 24) so steuert, dass die Beschleunigung der
Streckwerke (12) beim Start so gering ist, dass die Zunahme der Garnlieferung
zwischen 0,3 und 1 m/min/sec und insbesondere bei 0,75 m/min/sec liegt.
14. Maschine nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die
Drehzahlsteuerung (14) die Drehzahl der Streckwerkszylinder (21, 122, 24) so
steuert, dass die Beschleunigung der Garnlieferung durch die Streckwerke (12)
spätestens bis zum und vorzugsweise deutlich vor Erreichen der Garnlieferung, die
mit der Parkdrehzahl (37) der Spindeln (13) die Betriebs-Garndrehung ergibt, auf 4
bis 6 m/min/sec und insbesondere etwa 5 m/min/sec gesteigert wird.
15. Maschine nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die
Drehzahlsteuerung (14) die Drehzahl der Streckwerkszylinder (21, 122, 24) so
steuert, dass die Beschleunigung der Streckwerke (12) bis 1,0 sec, insbesondere
etwa 0,5 sec nach dem Start stetig, insbesondere allmählich zunimmt und
anschließend konstant bleibt.
16. Maschine nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die
Drehzahlsteuerung (14) die Drehzahl der Spindeln (13) so steuert, dass die
Spindelbeschleunigung vom Start bis kurz vor Erreichen der Parkdrehzahl (37) 4000
bis 6000, und insbesondere etwa 5000 UpM/sec beträgt.
17. Maschine nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die
Drehzahlsteuerung (14) die Drehzahl der Spindeln (13) so steuert, dass die
Parkdrehzahl (37) der Spindeln (13) 0,8 bis 3,0, insbesondere etwa 1,5 sec nach
dem Start erreicht wird;
18. Maschine nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die
Drehzahlsteuerung (14) die Spindeln (13) so steuert, dass die Beschleunigung der
Spindeln (13) nach Erreichen der Synchronizität mit der durch das Streckwerk (12)
bewirkten Garnlieferung, d. h. nach Erreichen der Betriebs-Garndrehung, 1000 bis
3000, insbesondere etwa 2000 UpM/sec beträgt.
19. Maschine nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die
Drehzahlsteuerung (14) die Spindeln (13) so steuert, dass die Parkdrehzahl (37) der
Spindeln (13) 1/2 bis 1/5 und insbesondere etwa 1/4 der Betriebsdrehzahl beträgt.
20. Maschine nach einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die
Drehzahlsteuerung (14) die Spindeln (13) so steuert, dass deren Parkdrehzahl (37)
bei 4000 bis 8000 und insbesondere etwa 5000 UpM liegt.
21. Maschine nach einem der Ansprüche 12 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die
Drehzahlsteuerung (14) die Streckwerke (12) und die Spindeln (13) so steuert, dass
die Unterschiede in den Geschwindigkeiten von Streckwerken (12) und Spindeln
(13) so begrenzt sind, dass unzulässige Überdrehungen des Garnes vermieden
werden.
22. Maschine nach einem der Ansprüche 12 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die
Drehzahlsteuerung (14) die Spindeln (13) so steuert, dass der Übergang von der im
wesentlichen konstanten Beschleunigung der Spindeln (13) zur Parkdrehzahl so
sanft erfolgt, dass es zu keinem Ballonkollaps kommt.
23. Maschine nach einem vorstehenden, auf eine Maschine bezogenen Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahlsteuerung (14) als zentrale
Steuereinheit (71) ausgebildet ist, die mit einer ersten Motorensteuereinheit (131)
und mit mindestens einer zweiten Motorensteuereinheit (131, 132) verbunden ist,
und mindestens einer der Motorsteuereinheiten (131, 132) ein Sollwertaufbereiter
(135) vorgeschaltet ist.
24. Maschine nach einem vorstehenden auf eine Maschine bezogenen Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sollwertaufbereiter (135) eingangsseitig mit
einem Taktgeber (136) verbunden ist.
25. Maschine nach einem vorstehenden auf eine Maschine bezogenen Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Taktgeber (136) an einem Antrieb (116) bei der
anderen Motorensteuereinheit (3) angeordnet ist.
26. Maschine nach einem vorstehenden auf eine Maschine bezogenen Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass die eine Motorensteuereinheit (131) eine
Spindelsteuereinheit und die andere Motorensteuereinheit (131, 132) eine
Streckwerkssteuereinheit ist.
27. Maschine nach einem vorstehenden auf eine Maschine bezogenen Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Sollwertaufbereiter (135) eingangsseitig mit
einem Verzögerungswertgeber (122) der Steuereinheit (71) verbunden ist.
28. Maschine nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Motorensteuereinheiten (131, 132) durch Frequenzsteller, insbesondere
Wechselrichter, gebildet werden.
29. Maschine nach einem vorstehenden auf eine Maschine bezogenen Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Streckwerkssteuereinheit (131, 132)
an einen Verzugswertgeber (121) der Steuereinheit (71) angeschlossen ist.
30. Maschine nach einem vorstehenden auf eine Maschine bezogenen Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass für jede Streckwerkssteuereinheit (131, 132) je ein
Multiplikator vorgesehen ist, der einerseits am Ausgang des Sollwertaufbereiters
(135) und andererseits an den Verzugswertgeber (121) angeschlossen ist.
31. Maschine nach einem vorstehenden auf eine Maschine bezogenen Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass an eine Streckwerkssteuereinheit (131, 132)
mindestens ein Synchronmotor, insbesondere Reluktanzmotor, zum Antrieb von
Walzen (127a, b, c) angeschlossen ist.
32. Maschine nach einem vorstehenden auf eine Maschine bezogenen Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass der Taktgeber (136) ein Impulsgeber am Motor
(116a) des Spindelantriebs (116) ist.
33. Maschine nach einem vorstehenden auf eine Maschine bezogenen Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sollwertaufbereiter (135) einen Integrator mit
einer Kapazität (C), einem Widerstand (R1) und einem Schalter (S1) aufweist.
34. Maschine nach einem vorstehenden auf eine Maschine bezogenen Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Sollwertaufbereiter eingangsseitig einen
Vergleicher (135a) zum Vergleich von Eingangssignalen des Taktgebers (136)
und/oder des Verzögerungswertgebers (122) mit gespeicherten Werten aufweist,
dass je nach Ergebnis im Vergleicher (135a) ein Sperrglied (135b) oder ein
Anpassungsglied (135c) aktivierbar ist, und dass ausgangsseitig des
Sollwertaufbereiters (135) ein Frequenzgeber (135d) vorgesehen ist, aus dem
entweder eine Steuerfrequenz identisch der Eingangsfrequenz vom Taktgeber (136)
oder eine angepasste reduzierte Frequenz (t1) oder keine Frequenz während des
Hochlaufs eines Antriebs (116) ausgebbar ist.
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