DE4233982A1 - Verfahren zum kontinuierlichen permanenten Naßdekatieren und Fixieren von bahnförmigem Textilgut, z. B. Geweben, Gewirken o.dgl. - Google Patents
Verfahren zum kontinuierlichen permanenten Naßdekatieren und Fixieren von bahnförmigem Textilgut, z. B. Geweben, Gewirken o.dgl.Info
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Classifications
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- D—TEXTILES; PAPER
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- D06C7/00—Heating or cooling textile fabrics
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Ver
fahren nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Gewebe oder Gewirke aus reiner Wolle und
Mischungen verlangen eine permanente Fixierung. Sie müssen ab
bügelbar sein und konfektionierte Kleidungsstücke dürfen ihre
Paßform, ihren Glanz und Griff nur in außerordentlich engen, vor
geschriebenen Grenzen verändern. Als Testmethode dient der be
kannte Dämpf-Bügel-Test nach DIN 53 894. Nach dem Abdämpfen zeige
sich der Verlust an Glanz, die Verringerung der Griffeigenschaf
ten, die Veränderung der Oberflächenglätte und letztlich auch
die Dickenzunahme des Textilgewebes.
Im weitesten Sinne kann man also sagen, daß
man den wirklichen Fixiergrad einer Wollware erst nach der durch
geführten Bügelprobe beurteilen und klassifizieren kann. Was
nach diesem Test in der Ware noch verbleibt, stellt den unbe
streitbaren Dekatiereffekt dar und der verbleibende Rest zeich
net den permanenten Anteil.
Zu den Möglichkeiten der Fixiervorgänge kann man zu
nächst grundsätzlich folgendes sagen:
Je stärker die Fixierung in der Naßausrüstung ist,
um so weniger Aufwand muß in der Trockenausrüstung betrieben
werden.
Je schwächer die Fixierung in der Naßausrüstung ist,
um so stärker muß in der Trockenausrüstung permanent fixiert wer
den.
Nach dem Stand der Technik sind kontinuierlich ar
beitende Naßfixier- oder Crabb-Maschinen bekannt. Sie erzielen
einen relativ milden Crabbeffekt, indem das Textilgut von einem
endlosen Gummiband auf eine beheizte, rotierende Fixiertrommel
relativ geringfügig angedrückt wird. Zwischen Trommel und Gummi
band wird somit das in dem Wassertrog auf die Ware gebrachte
Wasser in Wasserdampf geringen Druckes umgewandelt, wodurch sich
ein Dampfpolster bildet. Aufgrund der relativ großen Trommel
entsteht sehr wenig Anpreßdruck auf die Ware, wodurch die Bil
dung von Dampf nur sehr geringfügig ist. Entsprechend gering
ist auch die eigentliche Warentemperatur während der Behandlung,
so daß hierdurch ein kaum nennenswerter Fixiereffekt entsteht.
In der Fachliteratur hat man wiederholt den An
wendern irrige Theorien vorgemacht, indem einige Hersteller
von Crabbmaschinen mit höheren Trommeltemperaturen höhere Waren
temperaturen präsentieren wollten. Physikalisch funktioniert
dies allerdings nicht, weil man es mit feuchter oder sogar nas
ser Ware zu tun hat. Eine höhere Warentemperatur - die letzt
lich den Fixiergrad erheblich beeinflussen kann - entsteht aber
nur dann, wenn die nasse oder feuchte Ware mit höherem Druck
gegen die beheizte Trommel gepreßt wird, denn während der Ein
wirkzeit bei der Fixierbehandlung wird die im Kern der Ware
herrschende Feuchtigkeit auf Dampftemperatur gebracht, wobei
sich in der Ware die dem Anpreßdruck entsprechende Dampfphase
einstellt (Sattdampfdruck mit entsprechender Sattdampftempera
tur).
Messungen an diesen Maschinen zeigen, daß die Waren
pressung bei nur 0,05 Kp/cm2 liegt und damit die effektive Wa
rentemperatur niemals höher als 100°C liegen kann. Gemessene
Werte liegen in der Regel zwischen 94 und 97°C.
In der Regel arbeiten die bekannten Crabb-Maschinen
nach folgendem, einheitlichen Verfahrensablauf:
Bevor die Ware zur Fixiertrommel gelangt, wird sie
durch einen Netztrog geführt und dabei mit Warmwasser genetzt
und anschließend daran mit Hilfe eines Quetschwalzenpaares mit
pneumatischer oder hydraulischer Anpressung abgequetscht. Da
durch gelangt die Ware mit einem Abquetscheffekt von etwa 60-75%
Feuchtigkeit zur Fixiertrommel.
Nach Ablauf der Fixierbehandlung wird zum Zwecke der
Abkühlung die Ware durch ein Kaltwasserbad geführt und anschließend
daran erneut abgequetscht. Hierdurch verläßt die Ware die
Fixiermaschine mit ca. 60-75% Restwassergehalt. Die bekannte
Crabb-Maschinen arbeiten somit nach dem Naß-Naß-Verfahren. Nach
teilig ist bei dieser bekannten Vorrichtung der außerordent
lich geringe Fixiereffekt. Nur unter Zuhilfenahme von chemi
schen Fixiermitteln kann überhaupt ein spürbarer Effekt er
reicht werden. Der Einsatz von chemischen Mitteln ist aber ei
nerseits kostspielig und schafft andererseits Umweltprobleme
(Umweltschädigung und Verbleib von Restchemikalien in Textil
gut).
Hier setzt der Erfindungsgedanke ein. Aufgabe der
Erfindung ist es, diese bekannte Vorrichtung bzw. Methode so zu
verbessern, daß ohne Einsatz von chemischen Fixiermitteln ein
weitaus besserer Fixiereffekt erreicht wird.
Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1 dadurch gelöst, daß das Textilgut
vor dem Fixiervorgang bis auf eine Restfeuchte von etwa 20-40%
entfeuchtet wird.
Zweckmäßig wird während des Fixiervorganges die
Restfeuchte des Textilgutes auf etwa hygrale Normalfeuchte herab
gesetzt.
Nach der erfindungsgemäßen Methode wird unter
wesentlich stärkeren Bedingungen fixiert. Das Verfahren geht
dahin, daß die Ware nach dem Netzvorgang und Abquetschvorgang
einem Entfeuchtungsprozeß vor dem eigentlichen Naßfixierprozeß
unterzogen wird, und zwar in der Weise, daß die zu fixierende
Ware während der Fixierbehandlung unter der Einwirkung von hohem
Anpreßdruck (0,6-2,6 kp/cm2 und Warentemperaturen von 120-140°C
von der feuchten Naßfixierphase (20-40%) in eine
Trockenfixierphase (10-17%) überführt wird. Nach Abschluß
der Fixierbehandlung wird also die Ware auf hygraler Normalfeuchte
(HNF) gebracht. Dabei erhält die Ware im feuchten Zustand von
etwa 25-40% Feuchtigkeit und bei 110-140°C Eigentempera
tur eine extrem hohe, permanente Fixierung. Durch Messen der
Ausgangspunkte werden die Fixierverhältnisse kontrolliert und
über Sollwert-Vorgabe des gewünschten Endfeuchtewertes (HNF) kann
ein automatischer Regelkreis für reproduzierbare und gleichmäßige
Effekte - auch artikelabhängig - sichergestellt werden.
Wenn die Prozesse: netzen/abquetschen - entfeuchten -
permanentfixieren kontinuierlich hintereinander ablaufen, kann
die Regelung auf konstante Ausgangsfeuchte (HNF) bei vorge
gebener Durchlaufgeschwindigkeit der Ware von dem Parameter der
Druckveränderung des Druckbandes der Fixiertrommel und/oder von
einer Druckregelung im Bereich des Abquetschwalzenpaares er
folgen.
Zur Realisierung des Entfeuchtungsprozesses können ver
schiedene, bekannte Vorrichtungen eingesetzt werden. Beispiels
weise kann mit Hilfe von angetriebenen Heiztrommeln - welche mit
der zu behandelnden Ware in Kontakt stehen - eine Trocknung und
damit Entfeuchtung erzielt werden. Selbstverständlich liegt es
im Rahmen der Erfindung, die Ware auch durch einen Tunnel o. dgl.
zu führen, wodurch sie mit strömender Heißluft u. dgl. beauf
schlagt wird und ein Feuchteentzug zu verzeichnen ist.
Mittels Strahlungswärme, z. B. Infrarotstrahlen o. dgl.
kann ein ähnlicher Effekt erreicht werden. Die Entfeuchtung kann
auch durch Absaugen erfolgen, z. B. mit Mitteln der Vakuum-Ex
traktionstechnik o. dgl. Denkbar wäre aber auch, den Entfeuch
tungsvorgang mittels Zentrifugen und/oder Tumblern zu erreichen.
Jedoch sollte man diskontinuierliche Entfeuchtungsvorgänge wegen
der zu erwartenden Feuchteunterschiede möglichst meiden.
Nach der Fixierbehandlung wird die Ware einem Kühlpro
zeß unterworfen. Dieser kann aus einem Absaugvorgang und/oder
einem Beaufschlagungsvorgang mittels kalter Luft o. dgl. be
stehen. Auch der Kontakt der heißen Ware mit gekühlten Walzen
oberflächen (Kühlwalzen) führt zu derartigen Kühleffekten. Die
Dimensionierung für die Kühlleistung muß in jedem Falle so sein,
daß die Ware bei Produktionsgeschwindigkeit auf Raumtemperatur
gebracht wird, damit beim Abtafeln keine Liegefalten entstehen
und ggf. einfixiert werden.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Methode liegt somit
darin, daß einerseits durch Entfeuchtung der Ware vor dem Fixier
vorgang extreme Fixiereffekte dadurch entstehen, daß die Ware
während des Fixiervorganges auf hygrale Normalfeuchte gebracht
wird und andererseits die Fixierung in diesem Feuchtebereich
(Feucht/Trocken) der sonst übliche Trockenprozeß auf getrennten
Trockenmaschinen entbehrlich wird. Hierdurch werden erhebliche
Kosten für die zur Trocknung erforderlichen Energie eingespart.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß durch die starke
Fixierung eine außerordentliche Glätte der Oberfläche des Textil
gutes entsteht, so daß selbst die gefürchteten Waschfalten und
Walkschwielen - die in der Praxis normalerweise unvermeidbar
sind - ausfixiert und damit beseitigt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Methode
ist in der Zeichnung in Form eines Blockschaltbildes näher er
läutert.
Mit 1 ist das Textilgut bezeichnet, welches nach dem
Netz- und Abquetschvorgang 2 einem Entfeuchtungsvorgang 3 un
terworfen wird, bevor sie einem Permanentfixiervorgang 4 unter
zogen wird.
Der Entfeuchtungsvorgang 3 hat die Aufgabe, das abge
quetschte, gleichmäßig durchnäßte Textilgut 1 auf ca. 20-40%
Restfeuchte zu bringen, damit der Fixiervorgang 4 unter extremem
Druck und Temperatur vom feuchten bis hin zum trockenen Zustand
der hygralen Normalfeuchte (HNF) erfolgen kann. Dem Fixiervorgang
4 ist ein Kühlvorgang 5 nachgeschaltet, mit welchem das Textil
gut 1 bei der gegebenen Produktionsgeschwindigkeit zumindest auf
Raumtemperatur gebracht wird.
Zur Erzielung gleichbleibender, reproduzierbarer
Fixierwerte ist der Maschine für den Fixiervorgang 4 ein Sensor
6 nachgeschaltet, der den Feuchtezustand mißt und mit einer
Sollwertvorgabe 7 (z. B. der hygrale Normalfeuchtewert-HNF) in
ständigem Vergleich steht.
Über einen Regler B wird nun dieser Vergleich zwi
schen den IST-Werten und den SOLL-Werten ausgewertet und ent
sprechende Regelvorgänge für eine automatische Regelung des
Feuchtehaushaltes eingeleitet.
Als Regelgröße oder Einfluß-Parameter dienen einer
seits der Anpreßdruck des Druckbandes 9 der Fixiermaschine für
den Fixiervorgang 4 und/oder andererseits die Größe des Quetsch
druckes während des Abquetschvorganges 2 für das Abquetsch-
Walzenpaar nach dem Netzvorgang.
Es wäre aber auch denkbar, den Grad der Entfeuch
tung zu regeln, besonders beim Einsatz der Vakuum-Extraktions
technik.
Claims (5)
1. Verfahren zum kontinuierlichen permanenten Naßdekatieren und
Fixieren von bahnförmigem Textilgut, z. B. Geweben, Gewirken
o. dgl., bei welchem das genetzte und abgequetschte feuchte
Textilgut einem Fixiervorgang unterworfen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das Textilgut (1) vor dem
Fixiervorgang (4) bis auf eine Restfeuchte etwa 20-40%
entfeuchtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß während des Fixiervorganges (4) die
Restfeuchte des Textilgutes (1) auf etwa hygrale Normal
feuchte herabgesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Wassergehalt der nach dem Fixieren
(4) mittels einer beheizten Trommel und eines gegen das an
deren Umfang anliegende Textilgut (1) einwirkenden Druckban
des (9) freiwerdenden Dampfschwaden laufend gemessen wird und
die Meßwerte in einen Regelkreis eingegeben werden, welcher
den Anpreßdruck des Druckbandes (9) gegen das Textilgut (1)
und/oder den Quetschdruck beim Abquetschvorgang (2) fest
stellt (Istwert) und mit einem vorgegebenen Sollwert ver
gleicht.
4. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Textilgut (1) nach dem Fixiervor
gang (4) abgekühlt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abkühlung bis auf Normalklima
erfolgt.
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DE19924233982 DE4233982C2 (de) | 1992-10-09 | 1992-10-09 | Verfahren zum kontinuierlichen permanenten Naßdekatieren und Fixieren von bahnförmigem Textilgut, z. B. Geweben, Gewirken o.dgl. |
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DE (1) | DE4233982C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19533334C1 (de) * | 1995-09-11 | 1996-09-12 | M Tec Maschbau Gmbh | Vorrichtung zum kontinuierlichen Naßdekatieren, Fixieren und Pressen von Geweben oder Gewirken aus Wolle, Baumwolle oder deren Mischungen |
ITVI20130121A1 (it) * | 2013-04-29 | 2013-07-29 | Red Carpet S R L | Procedimento per il trattamento di decatissaggio e stabilizzazione in continuo di un materiale tessile |
Citations (3)
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DE3914358C1 (de) * | 1989-04-29 | 1990-08-09 | Johannes Menschner Maschinenfabrik Gmbh & Co Kg, 4060 Viersen, De | |
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DE4129030C1 (de) * | 1991-08-31 | 1992-09-24 | Johannes Menschner Maschinenfabrik Gmbh & Co Kg, 4060 Viersen, De |
-
1992
- 1992-10-09 DE DE19924233982 patent/DE4233982C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4233982C2 (de) | 1995-05-11 |
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