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Förderelement mit elastischem Belag für laufende Stoffbahnen, insbesondere zum Behandeln von
Geweben.
1n der Textílveredlungsindustrie und in den ihr verwandten Industrien, werden die zur Ver- arbeitung gelangenden Stoffbahnen, z. B. Gewebebahnen, als Roh-, Halb-oder Fertigfabrikate mittels verschiedenartigster Maschinen und Vorrichtungen bearbeitet.
Da, wo die zu behandelnde Stoffbahn in einer beliebigen Aufmaehungsart mit Stoffbahnträgern und Stoffbahnförderern unmittelbar in Berührung kommt, seien dies z. B. Zylinder, Walzen, Rollen,
Haspel, Rohre, Breitstrecker, Förderteppiche und Netze oder zweckentsprechende andere bewegliche oder unbewegliche Maschinen-oder Vorriehtungsaggregate, beobachtet man oft erst am fertigenErzeugnis verschiedenartige Fehler und Schäden.
Derartige Fehler und Schäden sind beispielsweise in mechanischer Hinsicht : das Faltenbilden, das Verschieben von Kette und Schuss, unerwünschtes Glänzendwerden, das Zerstören von Maschen,
Gewebebildern, Creppe-Effekten, gewebter oder eingepresster Muster, das Verziehen und Verstrecken in Längs-und Breitenrichtung, das Auftreten von gespannten, gepressten oder gequetschten Stellen oder von Bugfalten, das Verhindern natürlicher Einschrumpfung, das Auftreten verschiedenartiger Stoffverletzungen u. a. m. In chemischer Hinsicht wird das Auftreten verminderter und ungleichmässiger Aufnahmefähigkeit für Behandlungsmittel und die damit verbundene Notwendigkeit einer langdauernden Behandlung-und Einwirkungszeit beobachtet.
Die eingangs erwähnten Stoffbahnträger und Stoffbahnförderer hatten entweder eine harte oder eine nachgiebige Oberfläche. Die nachgiebige Oberfläche wurde dadurch geschaffen, dass der Stoffbahnträger oder Stoffbahnförderer einen Belag aus gewöhnlichem Gummi, Gewebe, Filz od. dgl. erhielt.
Demgegenüber besteht das Wesen der vorliegenden Erfindung darin, dass der Belag aus schwammartiger Masse besteht.
Man hat zwar bereits vorgeschlagen, bei Quetschwalzen, die beispielsweise zum Auswringen oder zum Befeuchten von Stoffen dienen, einen Schwammbelag vorzusehen. Zwischen solchen Walzen geht die eben gehaltene Stoffbahn unter tangentialer Berührung der Walzen hindurch, so dass nur ein sehr geringer Teil des Walzenumfanges zur Beeinflussung der Stoffbahn ausgenutzt wird.
Im Gegensatz hiezu liegt bei Förderelementen, welche durch die Erfindung verbessert werden sollen, die Bahn in freier Auflage und ohne zusätzliche Pressung von aussen an dem Förderelement an, d. h. die Bahn bedeckt einen Teil der Oberfläche des Elementes.
Eine beispielsweise Ausführungsform einer Anwendung der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch veranschaulicht.
Ein mit einer tieferen schwammigen Schicht 1 überzogener Zylinder 2, in einer Behandlungsmaschine eingebaut, taucht in einen Behälter 8, dem ein entsprechendes, dem Textilstoff 4 einzuverleibendes Mittel 5 durch das Rohr 6 zugeführt wird. Der Textilstoff 4 wird in der Pfeilrichtung bewegt und liegt unter entsprechendem Druck an der Schichte 1 des Zylinders 2 auf, der nicht nur als Materialträger und durch seine Umdrehung als Materialförderer wirkt, sondern auch gleichzeitig als Überträger des Behandlungsmittels dient.
Bei Anwendung von Förderelementen mit einem Belag aus schwammartiger Masse, zeigt es sich, dass bei den in Frage kommenden Arbeitsvorgängen, wie z. B. beim Waschen, Bleichen, Schlichten, Imprägnieren, Entschlichten, Entbasten, Beschweren, Färben, Appretieren usw., nicht nur das zur Behandlung gelangende Material geschont und damit für die Vermeidung der genannten Schäden gesorgt,
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sondern, dass es auch möglich wird, mit derartigen Einrichtungen ganz neue Behandlungs- und Arbeitsweisen einzuführen.
Durch die tiefgehend poröse, anpassungsfähige und saugend wirkende Beschaffenheit derartiger Förderelemente wird das Behandlungsmittel-sei es z. B. eine Flüssigkeit, eine Emulsion, ein Gas oder Luft-gleichzeitig mit der Stoffbahnförderung mit entsprechend grosser aber auch veränderlicher Durchdringungskraft durch alle Poren, Maschen, Gewebelücken, Einzelfäden eines Stoffes befördert.
Es kann aber auch Behandlungsgut, welches schon mehr oder weniger Behandlungsmittel enthält, z. B. mit einer Flüssigkeit durchtränkt ist, mit derartigen Vorrichtungen zwecks gründlicher Durchdringung, und Verteilung des Behandlungsmittels mit Vorteil behandelt werden.
Die schwammig poröse Struktur von Warenträgern und Förderern weist auch den grossen Vorzug auf, dem Behandlungsgut gegenüber ein grosses Haftvermögen zu besitzen und Verschiebungen von Lagen, Warenbahnen, von Strähnen und deren Unterbinde zu verhindern.
Die Eigenschaften grosses Haftvermögen und gute Dehnbarkeit schwammiger Materialförderer können bei der mechanischen Breitstreckung für Stoffbahnen vorteilhaft verwendet werden.
Das schwammige Material kann hiebei sowohl ein Natur-als auch eine Kunstprodukt sein. Es kann aber auch ein entsprechendes technisches Material sein, welches sehwammartig erzeugt ist und die Eigenschaften eines Schwammes aufweist, also dehnbar, zusammendrückbar, saugen wirkend und porös beschaffen ist. Die chemische Beschaffenheit kann sich nach dem entsprechenden Verwendungszweck richten.