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Verfahren und Maschine zum Schrumpfen von Geweben.
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des Stoffes zur Folge hat. Die im Stoff erzeugte Schrumpfung wird dann durch die Erhitzung und Trocknung auf der geheizten Trommel D fixiert. Der Stoff wird dann vom Filz abgezogen und aufgewickelt oder gefaltet.
Die beschriebene Vorrichtung mit einer geheizten Trommel und einem Führungstuch ist ein Beispiel einer Schrumpfvorrichtung, welche einem Stoff eine stets annähernd gleichbleibende Ketten- fädenschrumpfung zu erteilen vermag. Bei dem nun zu beschreibenden zusammengesetzten Sehrumpf- verfahren ist es möglich das Schrumpfen des Gewebes in der Kettenrichtung und vorteilhaft auch in der Schussrichtung genau zu regeln, so dass das Gewebe bei einem darauffolgenden Waschen weder in der einen noch in der andern Richtung sich verändert.
Wie in Fig. 1 gezeigt, wird die Förderung des Gewebes durch zwei miteinander gekoppelte Einlaufwalzen R, R bestimmt, die das Gewebe durch Reibung erfassen. Mit Kautschuk od. dgl. überzogene Walzen entsprechen diesem Zweck. Die Trommel D der Druckschrumpfmaschine wird von einer Welle S3 getrieben, die von einer Welle 8 durch Vermittlung eines Wechselgetriebes C angetrieben wird. Die Walzen R, R erhalten den Antrieb von einer Welle 82, die von der Welle 8 durch Vermittlung eines Wechselgetriebes C'Antrieb erhält. Die Wechselgetriebe a und C'können so eingestellt werden, dass sie innerhalb des nötigen kleinen Bereiches praktisch jeden Unterschied zwischen den Umfangsgeschwindigkeiten der Trommel D und den Einziehwalzen R, R hervorzubringen vermögen.
Zwischen
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geschaltet, welche zerstäubtes Wasser allein oder vermischt mit Wasserdampf gegen das Gewebe W spritzt. Diese Anfeuchtungsvorrichtung kann in ein Gehäuse B eingeschlossen sein. Nach dem Austritt aus der Anfeuchtungsvorrichtung geht das Gewebe W über eine Anzahl von Glättstäben Gl, G2, G3 und eine Walze G4, welche das Gewebe glätten, so dass es beim Auflaufen auf den Filz F keine Runzeln macht.
Es sei angenommen, die Druckschrumpfmaschine habe eine annähernd gleichbleibende Schrumpffähigkeit von 10 cm/m in der Richtung der Kette und das zu behandelnde Gewebe schrumpfe beim Waschen um 5 cm/m und erfordere daher ein Gesamtschrumpfen um 5 cmjm, um es gegen das Bestreben, beim Waschen zu schrumpfen, unempfindlich zu machen. Das Verfahren wird dann derart durchgeführt, dass das Gewebe anfänglich um 5 cm/m gestreckt wird, so dass die Gesamtwirkung des ein- leitenden Streckens und Druckschrumpfens ein Schrumpfen von 5 cm/rn ergibt. Dabei werden die Getriebe C und C'derart eingestellt, dass die Länge des von der Drueksehrumpfmaschine aus gelieferten
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Kettenrichtung tritt zwischen den Walzen B und ein.
Dieses einleitende Strecken des Gewebes in seiner Länge verbunden mit der Befeuchtung des
Gewebes durch die Befeuchtungsvorrichtungen M bewirkt, dass die Breite des Gewebes abnimmt, wenn es von den Walzen R zu der Druckschrumpfmasehine läuft. Vorteilhaft wird dieses Schrumpfen der Breite nach dadurch begrenzt, dass das Gewebe in einstellbarer Weise der Breite nach gespannt wird, wenn es sich der Druckschrumpfmaschine nähert, u. zw. so, dass die Breite des Gewebes in jenem Ausmass verringert wird, das erforderlich ist, um das Gewebe unempfindlich gegen Schrumpfung in der Breite beim Waschen zu machen.
Zu diesem Zwecke sind die mit dem Stoffe in Berührung tretenden Oberflächen eines oder mehrerer der Stäbe ?-ss, beispielsweise der Stäbe G2 und G3 vorteilhaft nach Schraubenflächen geschnitten, die von der Mitte der Stäbe aus divergieren und bestrebt sind, den dar- über laufenden Teil des Stoffes zu spannen, wobei der Stab G3 lotrecht einstellbar ist, um das Ausmass der Berührung des Gewebes mit den Stäben und der Walze G4 verändern zu können. Durch Einstellung der Wechselgetriebe G und C'und der Einrichtung zum Spannen in der Breite kann das Verhältnis zwischen der Schrumpfung in der Ketten-und Schussrichtung geändert werden.
Zweckmässig kann die Welle 8 durch bei 84 angedeutete Zwischenmeehanismen mit der Ein- führvorrichtung einer Spannrahmenmaschine T verbunden werden. Durch Einstellung des Wechselgetriebes C'kann man erreichen, dass die Einführungswalzen R, R das Gewebe mit der Geschwindigkeit aufnehmen, mit welcher die Spannrahmenmaschine es abgibt.
Die in Fig. 1 angedeutete Spannrahmenmaschine T streckt die Schussfäden des behandelten Gewebes und erteilt diesem eine Vorschrumpfung in der Richtung der Kettenfäden. Dabei werden die Kettenfäden stark gewellt. Ein derartiges Verschrumpfen des Gewebes in der Richtung der Kettenfäden ist insofern vorteilhaft, als das Gewebe gleichmässige Breite erhält und die Schussfäden die Kettenfäden durchwegs unter rechten Winkeln kreuzen. Ausserdem ist es in vielen Fällen wünschenswert, den Fäden eine stärkere Wellung zu erteilen, als durch die durch Zusammendrückung wirkende Schrumpfvorrichtung, die Einführungs-und Abgabewalzen und die Anfeuchtung für sich erreicht werden könnte.
In diesen Fällen wird das Wechselgetriebe C so eingestellt, dass ein gewisser Teil der in der Spannrahmenmaschine erteilten Wellung im Stoff noch vorhanden ist, wenn dieser die durch Zusammendrückung wirkende Schrumpfvorrichtung erreicht. Zwischen diesen beiden Schritten erhält das Gewebe die gewünschte Schussfädenwellung zwischen den Walzen R, jR und. ?.
Die beim Betrieb der vorstehend beschriebenen Einrichtung auftretenden mechanischen Teilwirkungen, wie der von den Einführungswalzen R, R ausgeübte Druck, die Reibung der bevorzugtermassen geheizten Bügeleisen 1, die Anpressung an den Filz F und die Trommel D, die glättende Reibung
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an den Stäben und Walzen Gl, G2 usw., das Anfeuchten, das Eingehen der Fäden und das Trocknen in der Wärme, wirken zusammen, um das Aussehen und die Ausfertigung der Ware zu verbessern.
Gewebe sind ihrer Beschaffenheit nach sehr verschieden. Dieselben Schuss-und Kettenfäden verhalten sich bei der vorstehend beschriebenen Behandlung in leinwandartigen Geweben ganz anders als in Köper und andern Geweben. Die Einstellbarkeit der beschriebenen Maschine auch während des Betriebes ermöglicht die Schrumpfung verschiedenartiger Gewebe. In der beschriebenen Maschine werden nach dem beschriebenen Verfahren meist Gewebe behandelt, die bereits ein für Marktware erforderliches Aussehen haben ; dieses Aussehen wird durch das vorstehend beschriebene Verfahren nicht beeinträchtigt.
Es ist vorteilhaft, bevor man ein Gewebe nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren behandelt, eine Probe davon wiederholt in der Weise zu waschen, wie das Gewebe im Gebrauch gewaschen wird, und nach jedesmaligem Waschen das Mass des Eingehens festzustellen und dies so lange fortzusetzen, bis kein merkliches Eingehen mehr eintritt. Hat man so das Gesamteingehen in beiden Richtungen des Gewebes ermittelt, so wird nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren dem Gewebe, dem die Probe entnommen war, dieselbe Schrumpfung erteilt. Dann wird das Gewebe beim Waschen nicht eingehen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Schrumpfen von Geweben durch Anfeuchten und nachfolgendes Trocknen, dadurch gekennzeichnet, dass das angefeuchtete Gewebe zuerst in der Längsrichtung gestreckt und dann in einem Druck-Schrumpfverfahren in der Längsrichtung geschrupmft wird, wobei das einleitende Strecken derart geregelt wird, dass durch das Strecken und das darauffolgende annähernd gleichbleibende Ausmass des Schrumpfens die gewünschte Gesamtschrumpfung erzielt wird.