DE4231799A1 - Verfahren zum Betrieb eines von einem elektrischen Verstärker angesteuerten Magnetregelventils - Google Patents
Verfahren zum Betrieb eines von einem elektrischen Verstärker angesteuerten MagnetregelventilsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines von einem
elektrischen Verstärker angesteuerten Magnetregelventils gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Magnetregelventile werden mit Chopperverstärkern, mit Gleich
stromverstärkern, mit Quasi-Gleichstrom-Verstärkern und mit
Taktventilverstärkern betrieben.
Bei einem bekannten Chopperverstärker wird von einem Schaltele
ment (z. B. ein Feldeffekt-Transistor) eine Spannung in einem
gleichmäßigen Takt auf das Magnetregelventil aufgeschaltet.
Fig. 1 zeigt die Steuerspannung des Schaltelements UPWM und sche
matisch den Strom durch den Magneten bei einem solchen vorbe
kannten Chopperverstärker. Ein gewünschter mittlerer Strom
wird durch Pulsweitenmodulation (PWM) gesteuert oder geregelt.
Die Frequenz der pulsweitenmodulierten Spannung (Chopper
frequenz) wird so gewählt, daß der Anker des Magneten zu einer
Mikrobewegung (Chopperung) angeregt wird. Eine hohe Chop
perfrequenz ergibt aufgrund der Magnetankerträgheit eine geringe
Chopperung und damit eine hohe Reibung und eine schlechte Ven
tilhysterese. Eine niedrige Chopperfrequenz ist gut für die Ven
tilhysterese, schlägt sich aber als unerwünschte, gleichförmige
Schwingung auf die zu regelnde Größe durch. Oftmals ergibt sich
hier bei herkömmlichen Chopperverstärkern ein Abstimmungspro
blem.
Ein Gleichstromverstärker verwendet zum Steuern oder Regeln des
gewünschten Stromes nicht ein Schaltelement, sondern ein ana
loges Regelelement (z. B. ein Bipolar-Transistor). Im Regelele
ment wird überlicherweise Verlustleistung umgesetzt. Dem Strom
signal wird ein Brummstrom (Dither) überlagert, der ähnlich wie
beim Chopperverstärker eine Microbewegung des Magnetankers an
regt. Für die Frequenz des Brummstroms, bei konstanter Brummam
plitude, besteht das gleiche Abstimmungsproblem wie beim Chop
perverstärker.
Ein Quasi-Gleichstromverstärker ersetzt das analoge Regelelement
des Gleichstromverstärkers durch ein, bezogen auf die Brummfre
quenz, höherfrequent getaktetes Schaltelement. Durch die überla
gerte Taktung wird die Verlustleistung verringert.
Die überlagerte Taktung kann durch eine Pulsweitenmodulations-
Stromregelung oder durch einen freischwingenden Stromregler,
z. B. einen 2-Punkt-Regler erzeugt werden. Der freischwingende
Stromregler ist nicht an eine feste Frequenz gekoppelt. Bei kon
stantem Stromsollwert stellt sich eine hohe Freischwingfrequenz
ein. Bei Stromsollwertänderungen entstehen sehr lange Peri
odendauern.
Ein Taktventilverstärker schaltet das Magnetregelventil mit der
Taktfrequenz ein und aus. Die Regelgröße ist proportional dem
Verhältnis Einschaltdauer zu Ausschaltdauer. Die Periodendauer
der Taktfrequenz ist dabei groß gegenüber der Schaltzeit des
Ventils. Typische Taktfrequenzen sind kleiner als die Chopper-
oder Brummfrequenzen der vorgenannten Verstärker.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, das Geräuschverhalten
des Magnetregelventils und des angeschlossenen hydraulischen
oder pneumatischen Systems zu verbessern, die Neigung zu gleich
förmigen Schwingungen im System zu vermindern und bei Chopper-,
Gleichstrom- und Quasi-Gleichstromverstärkern das Reibungsver
halten (Hysterese) des Magnetregelventils zu verbessern. Dies
wird mit den Merkmalen nach dem Kennzeichen des Anspruches 1 er
reicht.
Ein Chopperverstärker mit ungleichmäßiger Chopperfrequenz ent
sprechend den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 steuert
oder regelt den Strom ebenfalls mittels Pulsweitenmodulation.
Fig. 2 zeigt ein Beispiel für die Steuerspannung des Schaltele
ments und den Strom durch den Magneten nach der Erfindung. Die
ser Verstärker verhält sich in bezug auf die Verminderung von
Reibung wie ein Verstärker mit niedriger Chopperfrequenz, in be
zug auf die Anregung von gleichförmigen Schwingungen wie ein
Verstärker mit hoher Chopperfrequenz.
Der subjektive Geräuschpegel des Magnetregelventils mit der An
steuerung mittels ungleichmäßiger Chopperfrequenz liegt niedri
ger als bei Ansteuerung mittels konstanter Chopperfrequenz. Dies
trifft auch auf die anderen Ansteuerverstärker zu.
Beim Chopperverstärker ist ein Verfahren bekannt, welches nicht
an eine feste Frequenz gekoppelt ist. Es werden hierbei für
einen bestimmten Stromsollwert Versorgungsspannungs-Impulse von
konstanter Länge vorgegeben und der Stromregler regelt dazu die
nötige Impulspausenlänge. Bei hohen Versorgungsspannungen stel
len sich lange Impulspausen ein. Bei niedrigen Versorgungsspan
nungen stellen sich kurze Impulspausen ein. Die Periodendauer
setzt sich also aus einer konstanten Ein-Phase und einer vari
ablen Aus-Phase zusammen. Eine inverse Ausführung mit konstanter
Aus-Phase und variabler Ein-Phase ist auch möglich. Die Chopper
frequenz ändert sich mit der Versorgungsspannung.
Auch beim Taktventilverstärker ist ein Verfahren bekannt, wel
ches mit einer konstanten Ein-Phase und einer variablen Aus-
Phase bzw. invers arbeitet. Ist die variable Phase lang, entste
hen niedrige Taktfrequenzen. Ist die variable Phase kurz, ent
stehen hohe Taktfrequenzen. Die Taktfrequenz ändert sich mit dem
Sollwert.
Die Funktionsweise des Quasi-Gleichstromverstärkers mit frei
schwingendem Stromregler, des Chopperverstärkers mit konstanter
und variabler Phase und des Taktventilverstärkers mit konstanter
und variabler Phase darf nicht mit dem erfindungsgemäßen Verfah
ren gleichgesetzt werden, da die Freischwing-, Chopper- oder
Taktfrequenz nur von Führungs- und Störgrößen verändert wird.
Im Gegensatz zu den vorgenannten Verfahren wird beim erfindungs
gemäßen Verfahren eine definiert ungleichmäßige Frequenz immer
vorgegeben, die dem System z. B. mittels eines Generators nach
Anspruch 3 aufgezwungen wird. Auf diese Weise ist die gewünschte
Frequenzänderung jederzeit, unabhängig von Führungs- oder Stör
größen wie z. B. Stromsollwert oder Versorgungsspannung, gewähr
leistet.
Die Chopper-, Brumm- und Taktfrequenz ist bei den bekannten Re
gelventilansteuerungen für konstante Führungs- und Störgrößen
konstant. Diese konstante Frequenz schlägt als gleichmäßige
Schwingung auf die Regelgröße z. B. Druck oder Durchfluß durch.
Wegen der Gleichförmigkeit der Anregung bauen sich hohe Druck-
oder Durchflußschwingungsamplituden auf. Die hohen Amplituden
verschlechtern den ruhigen Lauf oder die Regelbarkeit des Ge
samtsystems. Das Verhältnis Störsignal zu Nutzsignal ist
schlecht. Bei der Ansteuerung mit ungleichmäßiger Frequenz wer
den geringere Amplituden von gleichförmigen Schwingungen er
reicht, was zu einem ruhigeren Lauf führt.
Hauptvorteil der Erfindung ist jedoch das verbesserte Geräusch
verhalten. Bei konstanter Chopper-, Brumm- oder Taktfrequenz
entstehen mechanische Schwingungen am Magnetventil direkt, in
den Leitungen oder bei den angeschlossenen Verbrauchern. Diese
Schwingungen sind dann als einzelner Ton von hoher Intensität
störend zu hören. Insbesondere im Bereich der Fahrzeughydraulik
und -pneumatik ist das Brummen von Taktventilen und das Summen
von gechopperten oder geditherten Proportional- und Servoventi
len äußerst störend.
Eine Auswirkung der Erfindung ist, daß sich Schwingungen einer
Frequenz nicht aufbauen können. Die Mischung von Schwingungen
mehrerer Frequenz mit jeweils geringerer Intensität ist weniger
störend als ein einziger Ton von hoher Intensität. Es kommt da
bei nicht auf den in dB(A) zu messenden Schalldruck an, sondern
auf das subjektive Geräuschempfinden.
Zufallsgeneratoren nach Anspruch 3 können als Software-Algorith
men z. B. in einem Microcontroller realisiert sein. Die bekannten
Zufallsalgorithmen bevorzugen jedoch zeitweise bestimmte Fre
quenzen oder einen bestimmten Frequenzbereich. Es hat sich des
halb bewährt, die Zufallsfrequenzen von Hand möglichst ungleich
mäßig auszuwählen. Auf diese Weise wird ein gleichmäßiger Fre
quenzwechsel, ohne Wiederholung oder Bevorzugung einer bestimm
ten Frequenz erreicht.
Enthält die Liste der Zufallsfrequenzen keine für das Ohr markan
ten Punkte ("weißes Rauschen"), kann sie nach einer, bezogen auf
die Periodendauer der niedrigsten Zufallsfrequenz, sehr langen
Zeit wiederholt werden.
Claims (8)
1. Verfahren zum Betrieb eines von einem elektrischen Ver
stärker angesteuerten Magnetventils, wobei der Verstärker als
Chopperverstärker, als Gleichstromverstärker mit überlagertem
Brummsignal, als Quasi-Gleichstromverstärker mit überlagertem
Brummsignal oder als Taktventilverstärker ausgeführt ist, da
durch gekennzeichnet, daß beim Chopperverstärker die Chopperfre
quenz, beim Gleichstrom- und beim Quasi-Gleichstromverstärker
die Brummfrequenz und beim Taktventilverstärker die Taktfrequenz
unregelmäßig gewählt und die Frequenzunregelmäßigkeit definiert
aufgezwungen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bandbreite der Frequenzveränderung etwa 20% einer mittleren
Gesamtfrequenz beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Unregelmäßigkeit der Chopper-, Brumm- oder Taktfrequenz aus
einem Zufallsgenerator erzeugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zufallswerte des Zufallsgenerators innerhalb von Ober- und
Untergrenzen linear nach einer Gaußverteilung oder nach einer
anderen mathematischen Funktion verteilt sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Gleichstrom- und beim Quasi-Gleichstromverstärker zusätz
lich zur ungleichmäßigen Brummfrequenz noch die Brummamplitude
ungleichmäßig gehalten wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch die Kom
bination hohe Brummfrequenz mit hoher Brummamplitude, niedrige
Brummfrequenz mit niedriger Brummamplitude.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die unregelmäßige Chopper-, Brumm- oder Taktfre
quenzverstellung anderen vorbekannten Verfahren der Chopper-,
Brumm- oder Taktfrequenzverstellung, z. B. dem Verfahren der Ver
stellung in Abhängigkeit einer Temperatur, überlagert wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei zwei oder mehreren
Magnetregelventilen die ungleichmäßigen Chopper-, Brumm- oder
Taktfrequenzen der einzelnen Ventile untereinander zwangsweise
ungleich gewählt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4231799A DE4231799A1 (de) | 1992-09-23 | 1992-09-23 | Verfahren zum Betrieb eines von einem elektrischen Verstärker angesteuerten Magnetregelventils |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4231799A1 true DE4231799A1 (de) | 1994-03-24 |
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Family Applications (1)
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