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Einrichtung, um mehrere physikalische Größen mit Hilfe mehrerer beweglicher
Systeme auf dem gleichen Schreibstreifen zu verzeichnen. Die neue Einrichtung betrifft
Ausführungsformen von registrierenden elektrischen Meßinstrumenten, bei welchen
die Aufzeichnung auf den Schreibstreifen erst nach Einstellung des beweglichen Systems
auf den entsprechenden Wert erfolgt. Von Bedeutung- geworden sind hauptsächlich
Apparate mit galvanometerartigem Schreibsystem, welches nacheinander auf verschiedene
Meßstellen eingeschaltet wird. Die Kurven, welchr@ wild durcheinanderlaufen können,
werdti. hierbei durch verschiedene Färbung oder durch sonstwie verschiedenartigen
Charakter unterscheidbar dargestellt.
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In neuerer Zeit sind auch Apparate gebaut worden, bei welchen mehrere
Meßsysteme verwendet werden, deren Aufzeichnungen aber auf dein nämlichen Schreibstreifen,
und zwar nebeneinander erfolgen. Ein solcher Fall liegt beispielsweise vor, nenn
die Widerstands-änderungen eines Thermoelementes mit Hilfe eines Millivoltmeters
gemessen werden, diejenigen eines Platinividcrstandcs mit einem Kreuzspulohmmeter.
Man hat die beiden Systeme nebeneinander angeordnet und dementsprechend die Breite
des Schreibstreifens in zwei nebeneinanderliegende Abschnitte (Zonen) zerlegt. Man
konnte, wenn es sich hierbei um mehr als je eine Meßstelle handelte, ebenfalls die
verschiedenen Farben anwenden, etwa in der `'eise, daß je zwei Markierungen in der
gleichen Farbe vorgenommen wurden.
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In manchen Fällen wird man nun die durch die Verteilung auf zwei nebeneinanderliegende
Zonen verringerte Schreibbreite als nachteilig empfinden, und die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht in einer zweckmäßigen Einrichtung, um bei zwei oder mehreren Systemen
die gesamte Schreibbreite nutzbar zu machen. Es erscheint nun als das -Nächstliegende,
die beiden Systeme so zu lagern, daß ihre Zeiger beide über einen möglichst großen
Teil der Gesamtfläche spielen, und die Markierung der jeweiligen Zeigerstellungen
der gleichzeitig an ihre zugehörigen Meßstellen eingeschalteten Systeme durch einen
einzigen Schlag des Fallbügels vorzunehmen. Dies ist jedoch mit gewissen technischen
Schwierigkeiten verbunden, weil die Zeiger einander ausweichen müssen und infolgedessen
eine verschiedene Hubhöhe besitzen, deren Ausgleich schwierig wird, namentlich wenn
sich die Zeiger überkreuzen. Außerdem würden bei Unterliegen des nämlichen Farbbandes
beide Markierungen in der gleichen Farbe erscheinen, was zu Mißverständnissen führen
kann.
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Gemäß der Erfindung werden die Systeme so gelagert, daß ihre Zeiger
ganz oder zu einem beträchtlichen Teil eine gemeinsame Zone bestreichen, jedoch
nicht gleichzeitig, sondern in der Weise, daß die Zone jeweilig nur für eines der
beiden Systeme freigegeben wird. Man läßt demnach die beiden Systeme in abwechselnder
Folge in die Markierungszone eintreten, wobei es zunächst unerheblich ist, ob ein
System nacheinander an mehrere ,Meßstellen angeschlossen wird und während seines
Wirkungsbereiches sämtliche Markierungen seiner Gruppe vornimmt, um dann erst dem
anderen Zeigersystem Platz zu machen, oder ob die Abwechslung nach jeder Markierung
stattfindet.
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Die Abbildungen sind schematisch gehalten, um lediglich das Wesentliche
der Neuerung vor Augen zu führen. In Abb. i sollen dl und d" die senkrecht zur Ebene
liegenden
Galvanometerachsen vorstellen, an welchen die in ihrer
Ruhelage dargestellten Zeiger z, und z.. befestigt sind. Die Spitze des Zeigers
zi, welcher den Meßbereich von o bis 2o (etwa Grad Celsius) anzeigen soll, befindet
sich im Ruhezustande links außerhalb des Meßbereiches und bewegt sich bei Einschaltung
des Meßwerkes nach rechts, während z. sich im Ruhezustande rechts außerhalb des
Meßbereiches befindet und zur Anzeige einer Temperatur von .loo bis 70o= sich von
rechts nach links bewegt. Auf der Registrierfläche p werden die markierten Punkte
durch eine hier lediglich angedeutete, an sich genügend bekannte Einrichtung erzielt,
die im wesentlichen aus einem Fallhebel besteht, der über der Linie /t liegt, also
die Schnittpunkte von z, und z.# mit lt auf der Schreibfläche p markiert.
Es kann demnach das hIarkierorgan (der Zeigere jedes Meßsystems die gesamte nutzbare
Schreibfläche = bestreichen.
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Bei dieser nebeneinanderliegenden Anordnung der Systemachsen d, und
d. ist freilich eine gewisse Verzerrung (Unproportionalität i der wirklichen Ausschläge
mit in Kauf zu nehmen. Man kann dies vermeiden, wenn die Systemachsen hintereinander
angeordnet werden, wie in Abb. 2 und 3 ersichtlich. Eine völlige Gleichmäßigkeit
beider Sy@te.zie läßt sich durch ihre Cbereinanderanordnung erreichen, so daß d.=
in derselben Achse liegt wie d,.
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Eine weitere Unvollkommenheit bei der Anordnung nach Abb. i wird häufig
darin erblickt werden, daß die Skalenbeziier;ii:g bei dem einen Zeiger von links
nach rechts und bei dem anderen von rechts nach links erfolgt. Dies läßt sich bei
Systemen finit Gegenkraft ohne weiteres durch die t@ einanderanordnung der Systeme
vermeiden, wobei dann der Ruhepunkt für beide Sys:e-Iine links liegen kann. Weniger
einfach liegt der Fall, wenn das eine System (etwa ein Millivoltmeter) den natürlichen
-Nullpunkt an der linken Seite besitzt und das andere System (z. B. ein Ohmmeter),
ein sogenanntes gegenkraftloses System, keinen eigentlichen Nullpunkt besitzt, d.
h nach Ausschalten des Stromes an der Stelle stehenbleibt, die es zuletzt eingenommen
hat. In diesem Falle kann nach Beendigung jeder Messung durch eine besondere Schaltung
eine der Kreuzspulen so von Strom durchflossen werden, daß der Zeiger nach rechts
über die Skala hinaus gedreht wird. In Fällen, wo diese einseitige Stromwirkung
nicht erzielbar ist, kann man in an sich bekannter Weise ein Hilfsrelais verwenden,
das einen um die Achse a drehbar gelagerten Hebel k betätigt, welcher den Zeiger
z., aus seiner Anzeigezone so lange herausdrückt, bis seine Anzeigefunktion einsetzen
sollte.
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In Abb. ,1 sind nur vier Farbbänder/, bis j1 gezeichnet, und in Abb.
,1 dementsprechend vierLinien, deren verschiedeneFarbigkeit durch eine besondere
Charakteristik der Linien angedeutet ist. Um das Bild nicht unnötig zu verwirren,
ist die Anwendung von sechs verschiedenen Farben, die in der Praxis eine große Bedeutung
erlangt hat. hier nicht dargestellt.
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Abgesehen von denjenigen Meßbereichen, bei denen es ohne besondere
Schwierigkeiten möglich ist, zwei hinreichende proportionale Skalen zu erzielen,
in der Weise, daß irgendeinem Abszissenwert für die Zeigermarkierung ein genaues
Vielfaches des anderen zukommt, wird man es im allgemeinen mit Meßbereichen zu tun
haben, die nicht ohne weiteres zur Deckung zu bringen sind. In solchen Fällen wird
man sich eines Ableselineals bedienen müssen, oder man kann, wie dies in Abb. .4
dargestellt ist, den Schreibstreifen mit zwei Eichteilungen versehen, die absatzweise
aneinandergereiht sind. Man hätte dann lediglich zu beachten, daß ein Teil der verschiedenen
Farben zu dem einen Meßbereich (von o bis t;o) und der übrige Teil der Farben zu
dem anderen Meßbereich (.loo bis i ioo) gehört.