Die vorliegende Erfindung betrifft die Raffinierung und die Konversion von schweren Kohlenwasserstofffrak
tionen, die unter anderem enthalten Asphaltebene und schwefelhaltige Verunreinigungen und Metallverunreini
gungen, wie Luftrückstände, Vakuumrückstände, deasphaltierte Öle, Teerpeche, Asphalte im Gemisch mit einem
aromatischen Destillat, Kohle-Hydrierungsprodukte, schwere Öle jeden beliebigen Ursprungs und insbesondere
solche, die aus Bitumensanden oder -schiefern stammen. Sie betrifft insbesondere die Behandlung von flüssigen
Beschickungen.
Die Beschickungen, die erfindungsgemäß behandelt werden können, enthalten üblicherweise mindestens
100 Gew.-ppm Metalle (Nickel und/oder Vanadin), mindestens 1 Gew.-% Schwefel und mindestens 2 Gew.-%
Asphalthene.
Das Ziel der katalytischen Wasserstoffbehandlung (Hydrotreating) dieser Beschickungen ist es, sie gleichzeitig
zu raffinieren, d. h. ihren Gehalt an Asphalthenen, Metallen, Schwefel und anderen Verunreinigungen deutlich zu
vermindern bei gleichzeitiger Verbesserung des Verhältnisses von Wasserstoff zu Kohlenstoff (H/C), und sie
gleichzeitig mehr oder weniger partiell in leichte Fraktionen umzuwandeln, wobei die dabei erhaltenen verschie
denen Abströme als Basis für die Herstellung von Treibstoffen guter Qualität, von Gasöl und Benzin oder als
Beschickungen für andere Anlagen wie Rückstandscrackungs-Anlagen dienen können.
Das Problem, das bei der katalytischen Wasserstoffbehandlung (Hydrotreating) dieser Beschickungen auftritt,
besteht darin, daß diese Verunreinigungen sich nach und nach in Form von Metallen und in Form von Koks auf
dem Katalysator abscheiden und das katalytische System schnell desaktivieren und verstopfen, so daß eine
Abschaltung erforderlich ist, um es zu ersetzen.
Die Wasserstoffbehandlungsverfahren (Hydrotreating-Verfahren) für diesen Typ von Beschickungen müssen
so konzipiert sein, daß sie den längstmöglichen Arbeitszyklus erlauben, ohne die Anlage abzuschalten, wobei das
Ziel darin besteht, einen Arbeitszyklus von mindestens einem Jahr zu erreichen, d. h. von mindestens 11 Monaten
kontinuierlichem Betrieb und höchstens einen Monat Abschaltung, um das gesamte katalytische System zu
ersetzen.
Es sind bereits verschiedene Behandlungen dieses Typs von Beschickungen bekannt. Diese Behandlungen
wurden bisher wie folgt durchgeführt:
- - entweder in Verfahren mit Fixbett-Katalysatoren (beispielsweise das HYVAHL-F-Verfahren von Total
und von Institut Francais du Petrole),
- - oder in Verfahren, die mindestens einen Reaktor aufweisen, der den quasi-kontinuierlichen Ersatz des
Katalysators erlaubt (wie beispielsweise das HYVAHL-M-Verfahren mit beweglichem Bett (Fließbett) von
Insitut Francais du Petrole und von Total).
Das erfindungsgemäße Verfahren ist eine Verbesserung der Katalysator-Fixbett-Verfahren. Bei diesen Ver
fahren (vgl. Fig. 1), wird nämlich die durch die Leitung 1 eingeführte Beschickung durch mehrere Fixbett-Reak
toren, die in Reihe angeordnet sind, im Kreislauf geführt, wobei der (die) erste(n) Reaktor(en) 26 oder 27 dazu
verwendet wird (werden), um darin vor allem die Hydrodemetallisierung der Beschickung (als HDM-Stufe
bezeichnet) sowie einen Teil der Hydrodesulfurierung durchzuführen, der oder die letzten Reaktoren 28 oder 29
dazu verwendet werden, um darin die gründliche Raffinierung der Beschickung und insbesondere die Hydrode
sulfurierung (als HDS-Stufe bezeichnet) durchzuführen. Die Abströme werden aus dem letzten HDS-Reaktor 29
durch die Rohrleitung 21 abgezogen.
Bei diesen Verfahren verwendet man meistens spezifische Katalysatoren, die an jede Stufe angepaßt sind,
unter mittleren Betriebsbedingungen bei einem Druck von etwa 150 bis 200 bar und einer Temperatur von etwa
370 bis 420°C.
Für die HDM-Stufe muß der ideale Katalysator dazu geeignet sein, an Asphalthenen reiche Beschickungen zu
behandeln bei gleichzeitig hohem Demetallisierungsvermögen, das verbunden ist mit einem großen Rückhalte
vermögen für Metalle und einer großen Beständigkeit gegen Verkokung. Die Anmelderin hat einen solchen
Katalysator auf einem speziellen makroporösen Träger (mit "Seeigel-Struktur") entwickelt, der ihm genau die in
dieser Stufe gewünschten Qualitäten verleiht (EP-B-1 13 297 und EP-B-1 13 284):
- - mit einem Grad der Demetallisierung von mindestens 80 bis 90% in der HDM-Stufe;
- - mit einem Rückhaltevermögen für Metalle von mehr als 60%, bezogen auf das Gewicht des neuen
Katalysators, was die Erzielung von längeren Betriebszyklen erlaubt;
- - mit einer großen Beständigkeit gegen Verkokung selbst bei Temperaturen über 400°C, was zur
Verlängerung der Dauer der Zyklen beiträgt, die häufig begrenzt sind durch die Zunahme des Verlustes an
Beschickung und des Verlustes an Aktivität als Folge der Koksbildung, so daß es möglich ist, den wesentli
chen Teil der thermischen Konversion (Umwandlung) in dieser Stufe durchzuführen.
Für die HDS-Stufe muß der ideale Katalysator ein starkes Hydrierungsvermögen besitzen, um eine gründliche
Raffinierung der Produkte zu bewirken: eine Desulfurierung, gefolgt von einer Demetallisierung zur Herabset
zung des Gehaltes an Conradson-Kohlenstoff und des Gehaltes an Asphalthenen. Die Anmelderin hat einen
solchen Katalysator entwickelt (EP-B-1 13 297 und EP-B-1 13 284), der besonders gut geeignet ist für die
Behandlungen einer Beschickung dieses Typs.
Der Nachteil dieses Katalysator-Typs mit hohem Hydrierungsvermögen besteht darin, daß er in Gegenwart
von Metallen oder Koks schnell desaktiviert wird. Dies ist auch der Grund dafür, warum man durch Assoziierung
eines geeigneten HDM-Katalysators, der bei verhältnismäßig hoher Temperatur funktioniert zur Durchführung
des wesentlichen Teils der Konversion (Umwandlung) und der Demetallisierung, mit einem geeigneten HDS-
Katalysator, der, da er durch den HDM-Katalysator gegen Metalle und andere Verunreinigungen geschützt ist,
bei verhältnismäßig niedriger Temperatur betrieben werden kann, was eine gründliche Hydrierung und Begren
zung der Verkokung zur Folge hat, schließlich Gesamt-Raffinierungsleistungen erhält, die besser sind als
diejenigen, die mit einem einzigen katalytischen System erhalten werden, oder als diejenigen, die mit einer
ähnlichen HDM/HDS-Anordnung erhalten werden, bei der man ein ansteigendes Temperaturprofil anwendet,
das zu einer schnellen Verkokung des HDS-Katalysators führt.
Der Vorteil dieser Fixbett-Verfahren besteht darin, daß man hohe Leistungen bei der Raffinierung erhält dank
der großen katalytischen Wirksamkeit der Fixbetten. Dagegen stellt man fest, daß oberhalb eines bestimmten
Metallgehaltes der Beschickung (beispielsweise 100 bis 150 ppm), auch wenn man die besten katalytischen
Systeme verwendet, die Leistungen, vor allem jedoch die Betriebsdauer dieser Verfahren ungenügend werden:
die Reaktoren (insbesondere der erste HDM-Reaktor) werden schnell mit Metallen beladen und dadurch
desaktiviert; um diese Desaktivierung zu kompensieren, erhöht man die Temperaturen, was die Koksbildung
und die Zunahme der Beschickungsverluste begünstigt; im übrigen ist es bekannt, daß das erste katalytische Bett
sich ziemlich schnell zusetzen kann wegen der Asphalthene und Sedimente, die in der Beschickung enthalten
sind, oder als Folge einer Betriebsstörung.
Daraus ergibt sich, daß man mindestens alle 3 bis 6 Monate die Anlage abschalten muß, um die ersten
desaktivierten oder verstopften katalytischen Betten zu ersetzen, wobei diese Operation bis zu 3 Wochen dauern
kann, wodurch der Betriebsfaktor der Anlage vermindert wird.
Man hat versucht, diese Nachteile der Fixbett-Anordnungen auf unterschiedliche Weise zu lösen.
Man hat erwogen, einen oder mehrere Reaktoren mit einem beweglichen Bett 24-A vor der HDM-Stufe zu
installieren (vgl. beispielsweise die Fig. 2) (US-A-39 10 834 oder GB-B-21 24 252). Diese beweglichen Betten
können im Gleichstrom (beispielsweise nach dem Hykon-Verfahren von Shell) oder im Gegenstrom (beispiels
weise nach dem von der Anmelderin kommerzialisierten Hyvahl-M-Verfahren) betrieben werden. Auf diese
Weise schützt man die Fixbett-Reaktoren, indem man darin einen Teil der Demetallisierung durchführt und die
in der Beschickung enthaltenen Teilchen abfiltriert, die zu einer Verstopfung führen können. Darüber hinaus
wird durch den quasi-kontinuierlichen Ersatz des Katalysators in diesem (diesen) Reaktor(en) mit beweglichem
Bett (Abzug des verbrauchten Katalysators durch die Rohrleitung 61, Einführung des frischen Katalysators
durch die Rohrleitung 60) die Abschaltung der Anlage alle 3 bis 6 Monate vermieden.
Der Nachteil dieser Technologien mit beweglichem Bett besteht darin, daß schließlich ihre Leistungen und der
Wirkungsgrad eher schlechter sind als diejenigen von Fixbetten gleicher Größe, daß sie ein Zerreiben des
zirkulierenden Katalysators mit sich bringen, was zu einer Verstopfung der stromabwärts gelegenen Fixbetten
führen kann, und daß vor allem bei den angewendeten Betriebsbedingungen die Gefahren der Verkokung und
der Bildung von Katalysatoragglomeraten bei diesen schweren Beschickungen nicht mehr vernachlässigbar sind,
insbesondere im Falle von Betriebsstörungen, was die Zirkulation des Katalysators sowohl in dem Reaktor als
auch in den Leitungen für den Abzug des verbrauchten Katalysators verhindern kann und schließlich eine
Abschaltung der Anlage zur Reinigung des Reaktors und der Abzugsleitungen mit sich bringen kann.
Um die ausgezeichneten Leistungen der Fixbetten zu konservieren bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung eines
akzeptablen Betriebsfaktors hat man auch erwogen, einen Schutzreaktor mit einem Fixbett (Raumgeschwindig
keit VVH = 2 bis 4) vor den HDM-Reaktoren anzuordnen (US-A-41 18 310 und US-A-39 68 026). Meistens kann
dieser Schutzreaktor 24 kurzgeschlossen werden durch Verwendung insbesondere eines Ventils 31 (vgl. Fig. 3).
Man erhält so einen vorübergehenden Schutz der Hauptreaktoren gegen Verstopfung. Wenn der Schutzreaktor
verstopft ist, schließt man ihn kurz, danach kann sich jedoch der Hauptreaktor, der ihm folgt (26), seinerseits
verstopfen und zu einem Ausfall der Anlage führen. Darüber hinaus gewährleistet die geringe Größe dieses
Schutzreaktors (24) keine starke Demetallisierung und schützt somit die Haupt-HDM-Reaktoren (die Reakto
ren 26 und 27) schlecht gegen die Ablagerung von Metallen im Falle von Beschickungen, die reich an Metallen
(mehr als 150 ppm) sind. Daraus ergibt sich eine beschleunigte Desaktivierung dieser Reaktoren, die zu allzu
schnellen Ausfällen der Anlage und somit zu immer noch ungenügenden Operationsfaktoren führt.
Im Falle der vorliegenden Erfindung wurde schließlich gefunden, daß durch Vereinigung der hohen Leistun
gen des Fixbettes mit einem hohen Operationsfaktor für die Behandlung von Beschickungen mit hohen Metall
gehalten (100 bis 150 ppm, meistens jedoch 150 bis 1400 ppm und vorzugsweise 300 bis 1350 ppm) eine ausge
zeichnete Methode darin besteht, daß man ein Wasserstoffbehandlungsverfahren (Hydrotreating-Verfahren) in
mindestens zwei Stufen mit einer schweren Kohlenwasserstofffraktion durchführt, die Asphalthene, schwefel
haltige Verunreinigungen und Metallverunreinigungen enthält, bei dem im Verlaufe der ersten Stufe, die als
Hydrodemetallisierung bezeichnet wird, die Beschickung aus Kohlenwasserstoffen und Wasserstoff unter Hy
drodemetallisierungsbedingungen über mindestens einen Hydrodemetallisierungskatalysator geführt wird, dann
im Verlaufe der nachfolgenden zweiten Stufe der Abstrom aus der ersten Stufe unter Hydrodesulfurierungsbe
dingungen über mindestens einen Hydrodesulfurierungskatalysator geführt wird, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Hydrodemetallisierungsstufe eine oder mehrere Hydrodemetallisierungszonen mit Fixbetten umfaßt,
denen mindestens zwei Hydrodemetallisierungs-Schutzonen mit ebenfalls Fixbetten vorausgehen, die in Reihe
angeordnet sind, für die Verwendung in zyklischer Weise, die in einer aufeinanderfolgenden Wiederholung der
Stufen (b) und (c), wie sie nachstehend definiert sind, besteht, und daß es die folgenden Stufen umfaßt:
- a) eine Stufe, in der die Schutzzonen alle zusammen während einer Dauer von höchstens gleich der
Desaktivierungs- und/oder Verstopfungszeit mindestens einer derselben verwendet werden,
- b) eine Stufe, während der die desaktivierte und/oder verstopfte Schutzzone kurzgeschlossen wird und der
Katalysator, den sie enthält, regeneriert wird und/oder ersetzt wird durch frischen Katalysator, und
- c) eine Stufe, während der die Schutzzonen alle zusammen verwendet werden, wobei die Schutzzone, deren
Katalysator im Verlaufe der vorhergehenden Stufe regeneriert worden ist, wieder angeschlossen wird, und
wobei diese Stufe für eine Zeitdauer durchgeführt wird, die höchstens gleich der Desaktivierungs- und/oder
Verstopfungszeit einer der Schutzzonen ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt eine erste Variante, bei der während der Stufe (c) die Schutzzonen
alle zusammen verwendet werden, wobei die Schutzzone, deren Katalysator im Verlaufe der Stufe (b) regene
riert worden ist, in der Weise wieder angeschlossen wird, daß ihre Verbindung identisch ist mit derjenigen, die sie
hatte, bevor sie während der Stufe (b) kurzgeschlossen wurde.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt eine zweite Variante, welche die bevorzugte Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung darstellt, welche die folgenden Stufen umfaßt:
- a) eine Stufe, in der die Schutzzonen alle zusammen während einer Zeitdauer verwendet werden, die
höchstens gleich der Desaktivierungs- und/oder Verstopfungszeit der Schutzzone ist, die am weitesten
stromaufwärts, bezogen auf die Gesamtzirkulation der behandelten Beschickung, angeordnet ist,
- b) eine Stufe, während der die Beschickung direkt in die Schutzzone eindringt, die unmittelbar nach
derjenigen angeordnet ist, die im Verlaufe der vorhergehenden Stufe am weitesten stromaufwärts angeord
nete war, und während der die Schutzzone, die im Verlaufe der vorhergehenden Stufe am weitesten
stromaufwärts angeordnet war, kurzgeschlossen wird und der Katalysator, den sie enthält, regeneriert
und/oder ersetzt wird durch frischen Katalysator, und
- c) eine Stufe, während der die Schutzzonen alle zusammen verwendet werden, wobei die Schutzzone, deren
Katalysator im Verlaufe der vorhergehenden Stufe regeneriert worden ist, so wieder angeschlossen wird,
daß sie stromabwärts von der Gesamtheit der Schutzzonen angeordnet ist, und wobei diese Stufe für eine
Zeitdauer durchgeführt wird, die höchstens gleich der Desaktivierungs- und/oder Verstopfungszeit der
Schutzzone ist, die im Verlaufe dieser Stufe die am weitesten stromaufwärts angeordnete ist, bezogen auf
die Gesamtzirkulation der behandelten Beschickung.
Bei der bevorzugen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens füllt sich die Schutzzone, die am
weitesten stromaufwärts angeordnet ist, bezogen auf die Gesamtzirkulation der Beschickung, allmählich mit
Metallen, Koks, Sedimenten und verschiedenen anderen Verunreinigungen und sie wird abgeschaltet, sobald es
erwünscht ist, meistens jedoch, wenn der Katalysator, den sie enthält, an Metallen und verschiedenen Verunrei
nigungen praktisch gesättigt ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verwendet man einen speziellen Kondi
tionierungsabschnitt, der die Auswechslung (Permutation) dieser Schutzzonen während des Betriebs, d. h. ohne
Abschalten der Anlage, erlaubt: zunächst erlaubt ein System, das bei mäßigem Druck (10 bis 50 bar, vorzugswei
se 15 bis 25 bar) funktioniert, die Durchführung der folgenden Operationen mit dem abgeschaltenen Schutzreak
tor: das Waschen, das Strippen, das Wiederabkühlen vor dem Austrag des verbrauchten Katalysators; dann die
Erwärmung und die Sulfurierung nach der Einführung des frischen Katalysators; schließlich erlaubt ein anderes
System der Druckbeaufschlagung/Druckentspannung und von Schiebern mit einer geeigneten Technologie die
wirksame Auswechslung (Permutation) dieser Schutzzonen, ohne die Anlage abzuschalten, d. h. ohne den
Operationsfaktor zu beeinflussen, da alle Arbeitsgänge des Waschens, Strippens, des Austrags des verbrauchten
Katalysators, der Wiedereinführung von frischem Katalysator, des Erwärmens und der Sulfurierung in dem
abgeschalteten Schutzreaktor oder in der abgeschalteten Schutzzone durchgeführt werden.
Die Reaktoren der Wasserstoffbehandlungs-Anlage (Hydrotreating-Anlage) arbeiten meistens mit den fol
genden stündlichen Raumgeschwindigkeiten (VVH):
Das bevorzugte Charakteristikum der Erfindung besteht darin, daß die in Betrieb befindlichen Schutzzonen
oder Schutzreaktoren bei einer Gesamt-VVH von etwa 0,1 bis 2,0 und meistens von etwa 0,2 bis 1,0 betrieben
werden, im Gegensatz zu anderen Verfahren, bei denen Schutzreaktoren mit einer geringeren Größe verwendet
werden, insbesondere demjenigen, wie es in US-A-39 68 026 beschrieben ist, in dem man kleinere Schutzreakto
ren verwendet. Der Wert der VVH jedes in Betrieb befindlichen Schutzreaktors beträgt vorzugsweise etwa 0,5
bis 4 und meistens etwa 1 bis 2. Der Wert der Gesamt-VVH der Schutzreaktoren und derjenige jedes Reaktors
wird so ausgewählt, daß eine maximale HDM erzielt wird unter gleichzeitiger Kontrolle der Reaktionstempera
tur (Beschränkung der Exothermie).
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens hat jeder der Reaktoren der
genannten Schutzzonen im wesentlichen das gleiche Volumen wie jeder der Reaktoren der Hydrometallisie
rungszone(n).
Es wurde nämlich festgestellt, daß man bei Verwendung geeigneter HDM/HDS-Katalysatoren und vorzugs
weise derjenigen der Anmelderin (EP-B-1 13 297 und EP-B-1 13 284) und unter Anwendung der vorstehend
beschriebenen Besonderheiten der Erfindung erhält:
- - 50% und mehr HDM der Beschickung am Ausgang der Schutzreaktoren (und genauer 50 bis 92% HDM)
dank der gewählten VVH und der Wirksamkeit des HDM-Katalysators, im Gegensatz zu den Verfahren des
Standes der Technik, die eine Überschreitung von etwa 35% HDM in dem Schutzreaktor nicht erlauben.
Darüber hinaus beträgt dank des hohen Metallrückhaltevermögens dieses Katalysators (mehr als
60 Gew.-% abgeschiedene Metalle, bezogen auf das Gewicht des neuen Katalysators) die mittlere Häufig
keit der Auswechslung (Permutation) der Schutzreaktoren (je nach Metallgehalt der Beschickung) bei
spielsweise etwa 0,5 bis etwa 0,8 Monate für die Beschickungen, deren Metallgehalt oberhalb etwa
1000 Gew.-ppm liegt, und etwa 1 bis 6 Monate und insbesondere etwa 3 bis 4 Monate für Beschickungen,
deren Metallgehalt etwa 100 bis etwa 600 Gew.-ppm beträgt. Die mittlere Häufigkeit der Auswechslung
(Permutation) ist die mittlere Dauer dividiert durch die Gesamtdauer eines Arbeitszyklus, bevor es erfor
derlich ist, den am höchsten stromaufwärts liegenden, in Betrieb befindlichen Schutzreaktor, der den
verbrauchten Katalysator enthält, abzuschalten, um ihn durch den nachfolgenden Schutzreaktor zu erset
zen, der einen noch nicht an Metallen oder unterschiedlichen Verunreinigungen gesättigten Katalysator
enthält;
- - eine Arbeitszyklusdauer von meistens mindestens 11 Monaten für die Haupt-HDM- und -HDS-Reakto
ren dank des ausgezeichneten Schutzes derselben, der bewirkt wird durch die Schutzreaktoren, gegen die
Metalle (mehr als 50% HDM) und gegen die Verstopfungsprobleme durch die Sedimente, den Koks und
andere Verunreinigungen.
Am Ende dieses Zyklus von mindestens 11 Monaten, der selbst mit Beschickungen mit hohem oder sehr
hohem Metallgehalt (100 bis 1500 ppm, vorzugsweise 150 bis 1400 ppm) erzielt wird, muß die Anlage abgeschal
tet werden, um den Ersatz der Gesamtmenge des in den Hauptreaktoren enthaltenen Katalysators durchzufüh
ren. Da dieser Arbeitsgang bequem innerhalb eines Zeitraums von weniger als einem Monat durchgeführt
werden kann, stellt man fest, daß bei erfindungsgemäßer Arbeitsweise man einen Operationsfaktor von minde
stens 0,92 (d. h. von 11 von 12 Monaten) erhält, der deutlich höher ist als der Betriebsfaktor der Fixbett-Verfah
ren des Standes der Technik und der mindestens äquivalent ist zu den Verfahren, die ein oder mehr mobile
Betten umfassen. Insbesondere im Falle einer Wasserstoffbehandlung ((Hydrotreating) der Beschickung mit
einem sehr hohen Metallgehalt von beispielsweise mehr als 500 ppm, schützt darüber hinaus die Verwendung
von mindestens 3 und häufig von mindestens 4 in Reihe hintereinander geschalteten Schutzreaktoren vor
Störungen (Zwischenfällen), die den in Betrieb befindlichen Schutzreaktor, der am höchsten stromaufwärts
angeordnet ist, stark beeinträchtigen können (beispielsweise durch eine Verkokung als Folge einer Leitungsstö
rung oder eine Verstopfung als Folge der zufälligen Einschleppung von Salzen oder Sedimenten mit der
Beschickung), und sie hat daher Anteil an der Aufrechterhaltung eines hohen Betriebsfaktors.
- - Die Aufrechterhaltung von erhöhten Raffinierungs- und Konversions-Leistungen innerhalb des gesam
ten Zyklus unter gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Stabilität der Produkte:
mindestens 90% Gesamt-HDS;
mindestens 95% Gesamt-HDM.
Die Fig. 4A, 4B und 5 erläutern beispielhaft kurz die Erfindung. Die Fig. 4A stellt den Fall der Verwendung
von zwei Schutzreaktoren dar und die Fig. 4B stellt denjenigen der Verwendung von drei Schutzreaktoren dar.
Die Beschickung gelangt durch die Rohrleitung 1 in den oder die Schutzreaktoren und sie tritt durch die
Rohrleitung 13 aus diesem oder diesen Reaktoren aus. Die Fig. 5 zeigt die Haupt-HDM- und -HDS-Reaktoren;
die aus den Schutzreaktoren austretende Beschickung gelangt durch die Rohrleitung 13 in den Haupt-HDM-Re
aktor 14, der ein Katalysator-Fixbett 26 enthält. Der Abstrom aus dem Reaktor 14 wird durch die Rohrleitung 15
abgezogen, dann in einen anderen Hydrodemetallisierungsreaktor 16 überführt, in dem er ein Katalysator-Fix
bett 27 passiert. Der Abstrom aus dem Reaktor 16 wird durch die Rohrleitung 17 abgezogen und er dringt in den
ersten Hydrodesulfurierungsreaktor 18 ein, in dem er ein katalysator-Fixbett 28 passiert. Der Abstrom aus dem
ersten Hydrodesulfurierungsreaktor 18 zirkuliert durch die Rohrleitung 19 in den zweiten Hydrodesulfurie
rungsreaktor 20, in dem er das Katalysator-Fixbett 29 passiert. Der End-Abstrom wird durch die Rohrleitung 21
abgezogen.
In dem in der Fig. 4A dargestellten Fall, in dem die Schutzzone zwei Reaktoren umfaßt, umfaßt das Verfahren
in seiner bevorzugen Ausführungsform eine Reihe von Zyklen, die jeweils vier aufeinanderfolgende Zeitab
schnitte aufweisen:
- - einen ersten Zeitabschnitt, in dessen Verlauf die Beschickung nacheinander zuerst den Reaktor R1 und
dann den Reaktor R2 passiert,
- - einen zweiten Zeitabschnitt, in dessen Verlauf die Beschickung nur den Reaktor R2 passiert,
- - einen dritten Zeitabschnitt, in dessen Verlauf die Beschickung nacheinander zuerst den Reaktor R2 und
dann den Reaktor R1 passiert, und
- - einen vierten Zeitabschnitt, in dessen Verlauf die Beschickung nur den Reaktor R1 passiert,
wobei die Anzahl der durchgeführten Zyklen in den Schutzreaktoren eine Funktion der Betriebszyklusdauer der
Gesamtheit der Anlage und der mittleren Häufigkeit der Auswechslung (Permutation) der Reaktoren R1 und R2
ist.
Im Verlaufe des ersten Zeitabschnittes (Stufe (a) des Verfahrens) wird die Beschickung durch die Leitung 1
und die Leitung 21, die ein offenes Ventil 31 aufweist, in den Schutzreaktor R1 eingeführt, der ein Katalysator-
Fixbett A enthält. Während dieses Zeitabschnittes sind die Ventile 32, 33 und 35 geschlossen. Der Abstrom aus
dem Reaktor R1 wird durch die Rohrleitung 23, die Rohrleitung 26, die ein offenes Ventil 34 aufweist, und die
Rohrleitung 22 in den Schutzreaktor R2 überführt, der ein Katalysator-Fixbett B enthält. Der Abstrom aus dem
Reaktor R2 wird durch die Rohrleitung 24, die ein offenes Ventil 36 aufweist, und die Rohrleitung 13 in den
Haupt-HDM-Reaktor 14, wie er in der Fig. 5 dargestellt ist, eingeführt.
Im Verlaufe des zweiten Zeitabschnittes (Stufe (b) des Verfahrens) sind die Ventile 31, 33, 34 und 35 geschlos
sen und die Beschickung wird durch die Leitung 1 und die Leitung 22, die ein offenes Ventil 32 aufweist, in den
Reaktor R2 eingeführt. Während dieses Zeitabschnittes wird der Abstrom aus dem Reaktor R2 durch die
Rohrleitung 24, die ein offenes Ventil 36 enthält, und die Rohrleitung 13 in den in der Fig. 5 dargestellten
Haupt-HDM-Reaktor 14 eingeführt.
Im Verlaufe des dritten Zeitabschnittes (Stufe (c) des Verfahrens) sind die Ventile 31, 34 und 36 geschlossen
und die Ventile 32, 33 und 35 sind offen. Die Beschickung wird durch die Leitung 1 und die Leitung 22 in den
Reaktor R2 eingeführt. Der Abstrom aus dem Reaktor R2 wird durch die Rohrleitung 24, die Rohrleitung 27 und
die Rohrleitung 21 in den Schutzreaktor R1 eingeführt. Der Abstrom aus dem Reaktor R1 wird durch die
Rohrleitung 23 und die Rohrleitung 13 in den in Fig. 5 dargestellten Haupt-HDM-Reaktor 14 eingeführt.
Im Verlaufe des vierten Zeitabschnittes (Stufe (d) des Verfahrens) sind die Ventile 32, 33, 34 und 36 geschlossen
und die Ventile 31 und 35 sind offen. Die Beschickung wird durch die Leitung 1 und die Leitung 21 in den Reaktor
R1 eingeführt. Während dieses Zeitabschnittes wird der Abstrom aus dem Reaktor R1 durch die Rohrleitung 23
und die Rohrleitung 13 in den in der Fig. 5 dargestellten Haupt-HDM-Reaktor 14 eingeführt.
In dem in der Fig. 4B dargestellten Fall, in dem die Schutzzone 3 Reaktoren umfaßt, umfaßt das Verfahren in
seiner bevorzugten Ausführungsform eine Reihe von Zyklen, die jeweils sechs aufeinanderfolgende Zeitab
schnitte umfassen:
- - einen ersten Zeitabschnitt, in dessen Verlauf die Beschickung nacheinander zuerst den Reaktor R1, dann
den Reaktor R2 und schließlich den Reaktor R3 passiert,
- - einen zweiten Zeitabschnitt, in dessen Verlauf die Beschickung nacheinander zuerst den Reaktor R2 und
dann den Reaktor R3 passiert,
- - einen dritten Zeitabschnitt, in dessen Verlauf die Beschickung nacheinander zuerst den Reaktor R2, dann
den Reaktor R3 und schließlich den Reaktor R1 passiert,
- - einen vierten Zeitabschnitt, in dessen Verlauf die Beschickung nacheinander zuerst den Reaktor R3 und
dann den Reaktor R1 passiert,
- - einen fünften Zeitabschnitt, in dessen Verlauf die Beschickung nacheinander zuerst den Reaktor R3, dann
den Reaktor R1 und schließlich den Reaktor R2 passiert, und
- - einen sechsten Zeitabschnitt, in dessen Verlauf die Beschickung nacheinander zuerst den Reaktor R1 und
dann den Reaktor R2 passiert.
In dem in dieser Fig. 4B schematisch dargestellten Fall läuft das Verfahren in äquivalenter Weise zu dem in
Verbindung mit der Fig. 4A beschriebenen Verfahren ab. Im Verlaufe des ersten Zeitabschnittes sind die Ventile
31, 34, 44 und 48 offen und die Ventile 32, 33, 35, 36 und 41 sind geschlossen. Im Verlaufe des zweiten
Zeitabschnittes sind die Ventile 32, 44 und 48 offen und die Ventile 31, 33, 34, 35, 36 und 41 sind geschlossen. Im
Verlaufe des dritten Zeitabschnittes sind die Ventile 32, 33, 35 und 44 offen und die Ventile 31, 34, 36, 41 und 48
sind geschlossen. Im Verlaufe des vierten Zeitabschnittes sind die Ventile 33, 35 und 41 offen und die Ventile 31,
32, 34, 36, 44 und 48 sind geschlossen. Im Verlaufe des fünften Zeitabschnittes sind die Ventile 33, 34, 36 und 41
offen und die Ventile 31, 32, 35, 44 und 48 sind geschlossen. Im Verlaufe des sechsten Zeitabschnittes sind die
Ventile 31, 34 und 36 offen und die Ventile 32, 33, 35, 41, 44 und 48 sind geschlossen.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform umfaßt die Anlage einen Konditionierungsabschnitt 30, der in den
Figur nicht dargestellt ist, der aufweist geeignete Zirkulationsmittel, Erwärmungsmittel, Abkühlungsmittel und
Abtrennungsmittel, die unabhängig von dem Reaktionsabschnitt arbeiten, mittels Rohrleitungen und Ventilen,
welche die Durchführung der Arbeitsgänge zur Herstellung des in dem Schutzreaktor enthaltenen frischen
Katalysators im Verlaufe der Auswechslung (Permutation) unmittelbar vor dem Anschließen an die in Betrieb
befindliche Anlage anstelle des am weitesten stromaufwärts befindlichen Schutzreaktors, d. h. die Vorerwär
mung des Schutzreaktors im Verlaufe der Auswechslung (Permutation), die Sulfurierung des Katalysators, den
er enthält, die Einstellung der Druck- und Temperaturbedingungen, die für die Auswechslung (Permutation)
erforderlich sind, erlauben. Wenn die Auswechslung (Permutation) dieses Schutzreaktors mittels einer Gruppe
von geeigneten Ventilen durchgeführt worden ist, erlaubt der gleiche Abschnitt 30 auch die Durchführung der
Operationen zur Konditionierung des verbrauchten Katalysators, der in dem Schutzreaktor enthalten ist,
unmittelbar nach dem Ausschalten des Reaktionsabschnittes, d. h. das Waschen und das Strippen des verbrauch
ten Katalysators unter den erforderlichen Bedingungen, das anschließende Abkühlen vor dem Austrag des
verbrauchten Katalysators und der anschließende Ersatz durch frischen Katalysator.
Vorzugsweise sind die Katalysatoren der Schutzreaktoren die gleichen wie diejenigen der Hydrodemetallisie
rungsreaktoren 14 und 16.
Vorzugsweise handelt es sich bei diesen Katalysatoren um diejenigen, wie sie in dem Patent der Anmelderin
EP-B-98 764 beschrieben sind. Sie enthalten einen Träger und 0,1 bis 30 Gew.-%, berechnet als Metalloxide,
mindestens eines Metalls oder einer Verbindung eines Metalls mindestens einer der Gruppen V, VI und VIII des
Periodischen Systems der Elemente und sie liegen in Form einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten
Agglomeraten vor, die jeweils gebildet werden von einer Vielzahl von nadelförmigen Plättchen, wobei die
Plättchen jedes Agglomerats im allgemeinen radial zueinander und in bezug auf das Agglomerat-Zentrum
orientiert sind.
Die vorliegende Patentanmeldung betrifft insbesondere die Behandlung von schweren Erdölen oder schweren
Erdölfraktionen mit einem hohen Gehalt an Asphalthenen mit dem Ziel, sie in weniger schwere, leichter
transportable oder durch übliche Raffinierungsverfahren leichter verarbeitbare Fraktionen umzuwandeln. Die
Öle der Kohlehydrierung (Kohleverflüssigung) können ebenfalls behandelt (verarbeitet) werden.
Mit der vorliegenden Erfindung wird insbesondere das Problem der Umwandlung eines nicht-transportablen,
an Metallen, Schwefel und Asphalthenen reichen, schweren viskosen Öls, das mehr als 50% Bestandteile mit
einem Normal-Siedepunkt von mehr als 520°C enthält, in ein stabiles, leicht transportables Kohlenwasserstoff
produkt mit einem geringen Gehalt an Metallen, Schwefel und Asphalthenen, das nur einen verminderten Gehalt
von beispielsweise weniger als 20 Gew.-% von Bestandteilen mit einem Normal-Siedepunkt von mehr als 25°C
aufweist, gelöst.
Bei einer verbesserten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mischt man die Beschickung vor ihrer
Einführung in die Schutzreaktoren zuerst mit Wasserstoff und unterwirft sie dann den Hydroviskosreduktions
bedingungen.
Gemäß einer anderen verbesserten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung passiert der aus der Stufe
der Demetallisierung stammende Abstrom mindestens zwei Katalysator-Betten, die unter Hydrodesulfurie
rungsbedingungen arbeiten, wobei jedes Bett in einem Reaktor angeordnet ist und ein Katalysator-Bett kurzge
schlossen wird, wenn der Katalysator desaktiviert oder verstopft ist.
Das heißt anders ausgedrückt, daß mindestens zwei HDS-Reaktoren gleichzeitig eingesetzt werden können,
wobei dann, wenn eines der HDS-Katalysatorbetten verschmutzt ist, dieser Reaktor vorübergehend außer
Betrieb gesetzt wird. Der verbrauchte Katalysator wird anschließend abgezogen und durch einen neuen Kataly
sator ersetzt, der Reaktor wird wieder in Betrieb genommen.
Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der am Ausgang des
letzten HDS-Reaktors erhaltene Abstrom (Fig. 5, Leitung 21) einer Deasphaltierung unterworfen mit Hilfe eines
Lösungsmittels, wie beispielsweise eines Kohlenwasserstoff-Lösungsmittels oder eines Lösungsmittelgemi
sches. Das am häufigsten verwendete Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel ist ein paraffinischer, olefinischer oder
zyklanischer Kohlenwasserstoff (oder Kohlenwasserstoffgemisch) mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen. Die Behand
lung erfolgt im allgemeinen unter Bedingungen, welche die Erzielung eines deasphaltierten Produkts erlauben,
das weniger als 0,05 Gew.-% Asphalthene, ausgefällt durch Heptan, nach der Norm AFNOR NF T 60115 enthält.
Diese Deasphaltierung kann nach dem in US-A-47 15 946 von der Anmelderin beschriebenen Verfahren durch
geführt werden. Das Volumenverhältnis Lösungsmittel/Beschickung beträgt meistens etwa 3 : 1 bis etwa 4 : 1 und
die physikalisch-chemischen Elementaroperationen, welche die Gesamtoperation der Deasphaltierung aufbauen
(Mischen - Ausfällen, Dekantieren der Asphalthen-Phase, Waschen Ausfällen der Asphalthen-Phase) werden
meistens getrennt durchgeführt.
Üblicherweise ist das für das Waschen der Asphalthen-Phase verwendete Lösungsmittel das gleiche wie
dasjenige, das für die Ausfällung eingesetzt wird.
Das Mischen der zu deasphaltierenden Beschickung mit dem Deasphaltierungs-Lösungsmittel wird meistens
stromaufwärts von dem Austauscher durchgeführt, der die Temperatur der Mischung auf einen Wert einstellt,
der erforderlich ist zur Erzielung einer guten Ausfällung und einer guten Dekantierung.
Das Beschickungs-Lösungsmittel-Gemisch passiert vorzugsweise die Austauscherrohre und einen nichtdar
gestellten Kalander.
Die Verweilzeit des Beschickungs-Lösungsmittel-Gemisches in der Ausfällungsmischzone beträgt im allge
meinen etwa 5 Sekunden (s) bis etwa 5 Minuten (min), vorzugsweise etwa 20 s bis etwa 2 min.
Die Verweilzeit der Mischung in der Dekantierungszone beträgt üblicherweise etwa 4 min bis etwa 20 min.
Die Verweilzeit der Mischung in der Waschzone liegt im allgemeinen zwischen etwa 4 min und etwa 20 min.
Die Einführungsgeschwindigkeiten der Mischung sowohl in die Dekantierungszone als auch in die Waschzone
liegen meistens unterhalb etwa 1 cm pro Sekunde (cm/s), vorzugsweise unterhalb etwa 0,5 cm/s.
Die in der Waschzone angewendete Temperatur liegt meisten unterhalb derjenigen, die in der Dekantierungs
zone angewendet wird. Die Temperaturdifferenz zwischen diesen beiden Zonen beträgt üblicherweise etwa 5
bis etwa 50°C.
Die aus der Waschzone stammende Mischung wird meistens in die Dekantiereinrichtung rezyklisiert und
vorteilhafterweise stromaufwärts von dem Austauscher, der am Eingang in die Dekantierungszone angeordnet
ist.
Das in der Waschzone empfohlene Verhältnis zwischen Lösungsmittel und Asphalthen-Phase beträgt etwa
0,5 : 1 bis etwa 8 : 1, vorzugsweise etwa 1 : 1 bis etwa 5 : 1.
Die Deasphaltierung kann zwei Stufen umfassen, wobei jede Stufe die drei Elementarphasen Ausfällen,
Dekantieren und Waschen einschließt. In diesem Falle liegt die in jeder Phase der ersten Stufe empfohlene
Temperatur vorzugsweise im Durchschnitt unterhalb etwa 10°C bis etwa 40°C bis zur Temperatur jeder Phase,
die der zweiten Stufe entspricht. Die Lösungsmittel, die man verwendet, können solche vom Phenol-, Glycol-
oder C1-C6-Alkohol-Typ sein. Sehr zweckmäßig verwendet man paraffinische und/oder olefinische Lösungsmit
tel mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie jedoch darauf zu beschränken.
Beispiel 1
Man behandelt beispielsweise eine schwere Faktion vom Rohölkappungs-Typ (BE-Typ) oder vom Vakuumrückstands-Typ
(RSV) entsprechend dem Beispiel 1 des europäischen Patents EP-B-1 13 297 der Anmelderin
unter Verwendung eines Katalysators vom Typ A, wie z. B. A, A1, A2 oder A3 mit einer "Seeigelstruktur" in den
HDM-Reaktoren und des Katalysators B in den HDS-Reaktoren.
Um die durch die vorliegende Erfindung erzielten Vorteile miteinander zu vergleichen, führt man eine
Behandlung dieser Beschickung unter Anwendung der beiden folgenden Verfahrenstypen durch:
- - Verfahren I: traditionelles Fixbett-Verfahren, das eine erste HDM-Stufe umfaßt, auf die eine zweite
HDS-Stufe folgt;
- - Verfahren II: erfindungsgemäßes Verfahren, d. h. ein Verfahren, das umfaßt eine HDM-Stufe, auf die eine
HDS-Stufe folgt, in Fixbetten, wobei jedoch die HDM-Stufe in mindestens einem Fixbett-HDM-Reaktor
durchgeführt wird, dem zwei in Reihe hintereinander angeordnete HDM-Schutzreaktoren vorgeschaltet
sind, die entsprechend dem weiter oben beschriebenen Verfahren verwendet werden. In den Schutzreakto
ren verwendet man einen Katalysator vom Typ A, wie z. B. diejenigen, wie sie im Beispiel 1 von EP-
B-1 13 297 beschrieben sind. Die Reaktoren der HDM-Zone enthalten den Katalysator vom Typ A, der
identisch ist mit demjenigen, wie er in den Schutzzonen verwendet wird, und diejenigen der HDS-Zone
enthalten den Katalysator B, wie er in EP-B-1 13 297 beschrieben ist.
Im Falle der RSV SAFANYIA-Behandlung ist der verwendete HDM-Katalysator der Katalysator A3 und im
Falle der BE ATHABASCA-Behandlung verwendet man den Katalysator A2.
Wenn der Katalysator des Schutzreaktors stromaufwärts seine Aktivität verloren hat und/oder ausreichend
verstopft ist durch Koks oder Sedimente, so daß er nicht mehr verwendet werden kann, wird er abgeschaltet
(abgetrennt), wobei ein anderer Reaktor in die Anlage eingeschaltet (angeschlossen) wird und die Beschickung
direkt in diesen anderen Reaktor eintritt; die Auswechslung (Permutation) erfolgt ohne Abschalten der Anlage,
d. h. ohne den Betriebsfaktor der Anlage zu beeinflussen. Erfindungsgemäß kann auch eine VVH in jedem der
Schutzreaktoren in der Weise gewählt werden, daß die anderen Reaktoren gegen die Metalle besser geschützt
sind und so ihre Betriebszyklen maximiert werden. Die für die Schutzreaktoren gewählten VVH haben zur
Folge, daß das Volumen dieser Reaktoren im wesentlichen in der gleichen Größenordnung liegt wie dasjenige
der Haupt-HDM- oder -HDS-Reaktoren, im Gegensatz zu den anderen Fixbett-Verfahren, in denen Schutzre
aktoren mit einem kleineren Volumen verwendet werden.
In der nachstehenden Tabelle I sind die Hauptcharakteristiken der behandelten Beschickungen zusammenge
faßt. Die nachstehende Tabelle II zeigt die Vergleichselemente zwischen dem erfindungsgemäßen Verfahren
und einem Verfahren gemäß Stand der Technik für den Fall der beiden unterschiedlichen Beschickungen. Die
Analyse der erhaltenen Ergebnisse zeigt die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens, das die Erzielung eines
höheren Betriebsfaktors erlaubt als er erhalten wird bei Anwendung eines traditionellen Fixbett-Verfahrens,
und dieser Vorteil ist um so ausgeprägter, als man an Metallen reiche Beschickungen behandelt. Jenseits eines
Metallgehaltes von etwa 250 Gew.-ppm ist es sogar nicht mehr möglich, eine traditionelle Fixbett-Behandlung
durchzuführen, während es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich ist, hohe Operationszyklen und
Operationsfaktoren aufrechtzuerhalten. In dem erfindungsgemäßen Verfahren ist der Katalysator, den man
erhält beim Austausch (der Permutation) des am weitesten stromaufwärts angeordneten Schutzreaktors, sehr an
Metallen gesättigt, was einen geringeren Verbrauch an Katalysator ermöglicht, bezogen auf das Verfahren I des
Standes der Technik. Im Falle der Wasserstoffbehandlung (Hydrotreating) des BOSCAN-Kappungs-Rohöls
kann der Verbrauch des Katalysators etwa 10 bis etwa 50 Gew.-% betragen und er liegt um beispielsweise
30 Gew.-% unterhalb desjenigen des Verfahrens I gemäß Stand der Technik. Für den Vergleich der Verfahren
miteinander wurden die Arbeitsbedingungen so festgelegt, daß eine mit der Stabilität der Produkte kompatible
maximale Umwandlung und eine mittlere HDM von 95 bis 97% erzielt werden. Die Gesamt-VVH war in den
beiden Fällen äquivalent.
Beispiel 2
Es wurde die erfindungsgemäße Behandlung von Beschickungen untersucht, deren Hauptcharakteristiken in
der vorstehenden Tabelle I angegeben sind, deren Metallgehalte zwischen 204 Gew.-ppm und 1330 Gew.-ppm
liegen und deren Behandlungsschwierigkeiten unterschiedlich sind. In der nachstehenden Tabelle III sind die
erhaltenen Ergebnisse angegeben als Betriebsfaktor und als Verwendungsgrad der Schutzreaktoren für eine in
jedem Falle identische kontinuierliche Betriebszyklusdauer.