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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung bzw.
Qualitätsverbesserung
von Destillatbeschickungen. Sowohl Düsentreibstoffe vom Kerosintyp
als auch Dieselkraftstoff mit geringem Aromatengehalt können in
getrennten Blöcken über dem
gleichen Katalysator oder einem dualen Katalysatorsystem hergestellt
werden, wodurch die Flexibilität
einer Anlage gefördert
wird. Eine Beschickung mit einem geringen Heteroatomgehalt wird
für die
Herstellung von Dieselkraftstoff mit geringem Aromatengehalt verwendet,
und für
die Herstellung von Düsentreibstoff
wird eine Beschickung mit einem hohen Heteroatomgehalt verwendet. In
dieser Erfindung wird gewöhnlich
ein einziger Festbettreaktor als Reaktionszone verwendet. In einigen
Fällen,
besonders im Falle eines Systems aus zwei Katalysatoren, können zwei
oder mehrere Reaktoren verwendet werden.
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Allgemeiner
Stand der Technik
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Kohlenwasserstoffdestillate
haben einen sehr unterschiedlichen Gehalt. Einige können einen
geringen Prozentsatz nichtmetallischer Verunreinigungen und einen
hohen Prozentsatz aromatischer Verbindungen enthalten, wohingegen
andere einen geringen Prozentsatz Aromaten und einen hohen Prozentsatz
nichtmetallischer Verunreinigungen, wie Stickstoff, Schwefel und
Sauerstoff, enthalten. Einige Destillate können unterschiedliche Prozentsätze von
beiden enthalten. Diese sind oft organische Kohlenwasserstoffverbindungen,
die diese Verunreinigungen als Heteroatome enthalten. Nichtmetallische
Verunreinigungen beeinflussen katalytische Kohlenwasserstoffprozesse,
wie die Wasser stoffbehandlung, nachteilig, indem sie den Katalysator
vergiften. Destillate werden aus verschiedenen Gründen einer
Wasserstoffbehandlung unterzogen. Die Wasserstoffbehandlung kann
dazu dienen, Aromaten und andere Verunreinigungen zu entfernen.
Die Umweltvorschriften fordern gegenwärtig in einigen Gebieten der
Vereinigten Staaten, daß der
Aromatengehalt von Dieselkraftstoff nicht mehr als 2 Gew.-%, vorzugsweise
nicht mehr als 10 Gew.-% beträgt.
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Andere
Destillate, wie jene, die für
die Herstellung von Düsentreibstoff
in Form von Kerosin verwendet werden, werden behandelt, um Heteroatome
zu entfernen. Der gleiche Katalysator kann sowohl für das Entfernen
von Aromaten als auch von Heteroatomen verwendet werden, obwohl
Wasserstoffbehandlungsverfahren, die unterschiedliche Zusammensetzungen
der Beschickung verwenden, in der Vergangenheit in unterschiedlichen
Reaktoren durchgeführt
worden sind.
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Das
Konzept der vorliegenden Erfindung beinhaltet das Hin- und Herschalten
unter Verwendung des gleichen Katalysators oder Katalysatorsystems
zwischen Beschickungen mit einem geringen Heteroatomgehalt, wodurch
Dieselkraftstoff mit geringem Aromatengehalt erzeugt wird, und Beschickungen
mit einem hohen Heteroatomgehalt, wodurch Düsentreibstoff erzeugt wird.
Durch die Verwendung der selben Katalysatorcharge in der selben
Reaktionszone erreicht der Raffineur die erwünschte Flexibilität bei vernünftigen
Zykluslängen.
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Die
Erzeugung von Dieselkraftstoffen mit geringem Aromatengehalt wird
sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Europa immer wichtiger.
Mit Edelmetallen imprägnierte
Katalysatoren haben sich bei der Sättigung von aromatischen Verbindungen
als wirksam gezeigt. Es wurde beobachtet, daß die Verringerung des Aromatengehalts
durch ein Hydrierungsverfahren einen positiven Einfluß auf alle
Schlüsseleigenschaften von
Kraftstoffen hat, allerdings mit hohen Kosten (G.L.B. Thielemans, "Manufacturing of
low aromatic diesel fuel," 1993
Euro pean Oil Refining Conference, 21. bis 22. Juni 1993, Sitges,
Barcelona). Zu den Schlüsseleigenschaften
von Kraftstoffen gehören
die Cetanzahl und der Cetanindex, sowie auch die API-Dichte. Der
Aromatengehalt von Destillat steht in einem umgekehrten Zusammenhang
mit der Cetanzahl, dem anerkannten Merkmal der Qualität von Dieselkraftstoff.
Die Cetanzahl und der Cetanindex (oder Dieselindex) sind jeweils ein
Merkmal für
die Zündqualität von Dieselkraftstoffen.
Dieselkraftstoffe haben eine Mindestcetanzahl von 45. Die Cetanzahl,
die direkt mit der Zündqualität in Zusammenhang
steht, hängt
stark vom paraffinischen Charakter der Molekülstrukturen, ob sie geradkettig
oder an Ringe gebundene Alkylgruppen sind, ab. Ein Destillatstrom,
der hauptsächlich
aromatische Ringe mit wenig oder ohne Alkylseitenketten umfaßt, hat
im allgemeinen eine geringe Cetanqualität, wohingegen ein stark paraffinischer
Strom im allgemeinen eine hohe Cetanqualität aufweist. Die Entaromatisierung
von Destillatströmen
einer Raffinerie kann die Volumenausbeute von Destillatprodukten
erhöhen.
Aromatische Destillatkomponenten haben im allgemeinen eine geringere
Dichte als ihre ähnlich
siedenden paraffinischen Gegenstücke.
Die Sättigung
von aromatischen Ringen kann diese aromatischen Komponenten mit
einer geringeren API-Dichte in gesättigte Komponenten mit einer
höheren API-Dichte überführen und
die Volumenausbeute des Destillatproduktes erhöhen.
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Sowohl
der Bau als auch der Betrieb von Wasserstoffbehandlungsanlagen ist
teuer, deshalb müssen die
konstruierten Anlagen für
einen möglichst
effizienten Betrieb gestaltet sein.
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Die
Aktivität
für die
Sättigung
von Aromaten wird selbst durch Beschickungsmaterialien mit einem
geringen Heteroatomgehalt vergiftet. Folglich werden Katalysatoren,
die Aromaten sättigen,
herkömmlich
nur Beschickungen mit einem sehr geringen Heteroatomgehalt zugeführt. Mit
Edelmetallen imprägnierte
Katalysatoren können
jedoch ebenfalls Heteroatome entfernen. Schwefel- und stickstoffarme
Kraft stoffe können
aus Beschickungsmaterialien erzeugt werden, die relativ hohe Konzentrationen
von Heteroatomen aufweisen, wie Straightrun-Kerosin. Bisherige Versuche wurden unternommen,
um sich mit Problemen zu befassen, die mit der Vergiftung von Wasserstoffbehandlungskatalysatoren,
die mit Metallen imprägniert
sind, und der anschließenden
Verringerung ihrer Aktivität
verbunden sind. US-Patent Nr. 3,368,965 (Schuman) offenbart das
Benetzen eines frischen Katalysators mit sauberem Öl (nichtaromatisches Öl mit einer
geringen Verkokungsneigung). Der Katalysator kann dann zusammen
mit einer regulären
Schwerölcharge
und Wasserstoff erhitzt werden, ohne daß auf seiner Oberfläche viel
Koks entsteht. Die Aktivität
des Katalysators wird somit verbessert. Obwohl in dieser Erfindung
bei dem Katalysator zwei unterschiedliche Öle auf verwendet werden, ist
nur eins für
die Umwandlung in das Produkt gedacht. Ein Öl wird nur in einer geringen
Menge als Benetzungsmittel auf den Katalysator aufgebracht. Außerdem werden
diese Öle
nicht wie in der vorliegenden Erfindung alternierend, in einer wechselnden
Art und Weise, verwendet.
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US-Patent
Nr. 3,900,388 (Hilfman) beschreibt das Entfernen von aromatischen
Verunreinigungen von paraffinischen Ausgangsmaterialien. Ein Katalysator,
dessen Oberfläche
mit Metallen der Gruppe VIII imprägniert ist, wird in einer Wasserstoff
aufweisenden Atmosphäre
mit dem Ausgangsmaterial in Kontakt gebracht. Dieses Ausgangsmaterial
hat einen sehr geringen Aromatengehalt, d.h. 1,5 Gew.-%, im Gegensatz
zu den Rückständen der
Hydrocracker-Splittingkolonne oder den leichten Gasölen der
vorliegenden Erfindung, die mehr als 30 Gew.-% aromatische Verbindungen
enthalten. Im Gegensatz zur vorliegenden Erfindung führt das Entfernen
von Aromaten unter Anwendung der Erfindung gemäß dieses Patentes nicht zu
einem größeren Volumen
des Produktes.
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US-Patent
Nr. 5,152,885 (Singhal et al.) offenbart ein Wasserstoffbehandlungsverfahren
unter Verwendung von Katalysatoren, die mit Edelmetallen imprägniert sind,
und eines Liganden, wie Dithiocarbamat. Bei diesem Verfahren können aus
einer Vielzahl von Beschickungen, einschließlich Destillaten, Heteroatome entfernt
werden. Es gibt jedoch keine Beschreibung über das Entfernen von Aromaten
oder Umschalten von unterschiedlichen Beschickungen über den
gleichen Katalysator, um wie in der vorliegenden Erfindung die Aktivität des Katalysators
wiederherzustellen.
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US-Patent
Nr. 5,147,526 (Kukes et al.) und US-Patent Nr. 5,151,172 (Kukes
et al.) offenbaren ein Verfahren zum Hydrieren von Destillaten unter
Verwendung der Edelmetalle Platin und Palladium, die auf Zeolith Y
imprägniert
sind. In diesem Verfahren können
Destillate mit einer hohen Aromatenkonzentration sowie auch einer
hohen Konzentration von Heteroatomen behandelt werden (20 bis 60
Gew.-% Aromaten, etwa 10 ppm bis etwa 0,9 Gew.-% elementarer Schwefel
und etwa 5 ppm bis etwa 900 ppm Stickstoff). Es gibt jedoch keine Beschreibung
der wechselnden Beschickungen mit unterschiedlichen Zusammensetzungen über dem
gleichen Katalysator wie in der vorliegenden Erfindung. Es gibt
auch keine Beschreibung der Verwendung anderer Katalysatoren in
Kombination mit Edelmetallkatalysatoren wie in der vorliegenden
Erfindung.
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US 3,660,275 betrifft ein
Verfahren, das das Reformieren von Naphta und die Hydrierung von
Kerosin umfaßt,
die im gleichen Reaktor im Wechsel durchgeführt werden.
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Kurze Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung gibt ein Verfahren an, wie es in den Ansprüchen 1 bis
16 beschrieben ist.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
es dem Raffineur, eine Katalysatorcharge in einer einzigen Reaktionszone,
wie einem oder mehreren Festbettreaktoren, sowohl für die Herstellung
von Düsentreibstoff
als auch für
die Herstellung von Dieselkraftstoff mit geringem Aromatengehalt
zu verwenden. Obwohl für
die Herstellung jedes Destillatproduktes unterschiedliche Beschickungen
verwendet werden, kann für
die Herstellung von beiden die gleiche Katalysatorcharge oder das
gleiche Katalysatorsystem verwendet werden. Die Hydrodenitrierungsreaktion
und die Hydroentschwefelungsreaktion (für die Herstellung von Düsentreibstoff)
sowie auch die Hydrierungsreaktion (für die Herstellung von Dieselkraftstoff
mit geringem Aromatengehalt) können in
der gleichen Reaktionszone stattfinden. Im allgemeinen wird ein
Druck von weniger als 6996 kPa angewendet. Es kann ein höherer Druck
angewendet werden; diese Erfindung kann jedoch unter 6996 kPa arbeiten, wodurch
der Kostenaufwand geringer wird. Es kann ein Katalysator allein
verwendet werden, wie ein Edelmetall auf einem Zeolith oder einem
amorphen Aluminiumoxidträger.
In einer anderen Ausführungsform
kann ein System aus zwei Katalysatoren verwendet werden, wobei die
Beschickung über
einen mit Nichtedelmetallen beladenen Katalysator geleitet wird,
bevor sie über
ein Edelmetall strömt.
Ein System aus zwei Katalysatoren ist oft bevorzugt, um die Alterungsrate
des Edelmetallkatalysators zu verringern. Dieses System aus zwei
Katalysatoren ist besonders nützlich,
wenn Crackmaterialien entschwefelt (der Wasserstoffbehandlung unterzogen)
werden. Der Edelmetallkatalysator wird folglich vor Olefinen und
Gummimaterialien geschützt.
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Das
Produkt kann zum Beschickungsstrom rezirkuliert werden. Wenn der
Umlauf angewendet wird, hängt
das angewendete Verhältnis
von der Art des Beschickungsstroms und der Art des verwendeten Katalysatorsystems
ab. Bei der Behandlung von Beschickungen mit hohem Heteroatomgehalt,
wie leichtem Gasöl (LGO)
oder Straightrun-Kerosin, gibt es im wesentlichen keine Sättigung
der Aromaten. Die Hydrierungsaktivität des Katalysators wird vermutlich
durch die Adsorption von Stickstoff- und Schwefelspezies verringert.
Der Katalysator ist noch stabil und für die Entschwefelung aktiv.
Wenn eine Beschickung mit einem geringen Heteroatomgehalt noch einmal
verwendet wird, wie Rückstände von
der Hydrocracker-Splittingkolonne, wird die Aktivität des Katalysators
oder Katalysatorsystems für
die Hydrierung von Aromaten wieder hergestellt, wodurch die Reaktortemperatur
verringert werden kann, wobei noch immer ein Produkt mit nicht mehr
als 20 Gew.-% Aromaten, vorzugsweise nicht mehr als 10 Gew.-% Aromaten
hergestellt wird.
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Die
vorliegende Erfindung wendet die "Blockbehandlung" an. Der Festbettreaktor verarbeitet
im allgemeinen für
5 bis 20 Tage pro Monat Beschickungen mit hohem Heteroatomgehalt,
wodurch Düsentreibstoff
erzeugt wird. Die restlichen Tage im Monat (gewöhnlich 10 bis 25 Tage) dienen
dazu, aus Beschickungen mit einem geringen Heteroatomgehalt Dieselkraftstoff
mit geringem Aromatengehalt herzustellen.
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Beschreibung
der Figuren
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1(a) erläutert die Zielbedingungen für die Umwandlung
einer Beschickung mit geringem Heteroatomgehalt in Dieselkraftstoff
mit geringem Aromatengehalt in einem Festbettreaktor, der für die Blockbehandlung
gedacht ist;
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1(b) offenbart die Zielbedingungen für die Umwandlung
einer Beschickung mit hohem Heteroatomgehalt in Düsentreibstoff
in einem Festbettreaktor, der für
die Blockbehandlung gedacht ist;
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1(c) erläutert die Beladung eines Festbettreaktors
für die
Blockbehandlung, wenn ein System aus zwei Katalysatoren verwendet
wird;
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2 zeigt,
daß sich
die Temperatur, die erforderlich ist, damit sich ein Edelmetallkatalysator
ein Produkt erzeugt, das nicht mehr als 10 Gew.-% Aromaten enthält, bei
238°C einpegelt
("den Endzustand
erreicht"), selbst
nachdem einige Blöcke
von Beschickungen mit hohem Heteroatomgehalt, Schwefel und Stickstoff,
behandelt worden sind;
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3 zeigt,
daß die
Aktivität
des Katalysators schneller wiederhergestellt wird, wenn der Katalysator während eines
Zeitraums von etwa 48 Stunden bei einer erhöhten Temperatur gehalten wird,
bevor die Reaktionstemperatur abfällt; während dieses Zeitraums kann
eine Beschickung mit geringem Aromatengehalt behandelt werden; es
ist bevorzugt, daß H2
allein über
den Katalysator strömt,
womit ein Produkt mit schlechten Merkmalen minimiert wird; es wird
theoretisch angenommen, daß die
Gifte vom Edelmetall abgelöst
werden, wenn es eine hohe Temperatur hat, wodurch dessen Aktivität wiederhergestellt
wird;
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4 zeigt
die Temperaturen, bei denen die Aktivität für jeden Block einer Hydrocrackerbeschickung wiederhergestellt
wurde, die über
einem System aus zwei Katalysatoren behandelt wurde.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Beschickungsmaterial
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Da
in der vorliegenden Erfindung zwei unterschiedliche Arten von Destillatprodukten über dem
gleichen Katalysator oder Katalysatorsystem erzeugt werden, werden
zwei unterschiedliche Arten von Beschickungsmaterialien verwendet.
Beschickungsmaterialien mit einem hohen Heteroatomgehalt werden
für die Herstellung
von Düsentreibstoffen
verwendet, und Beschickungsmaterialien mit einem geringen Heteroatomgehalt
werden für
die Herstellung von Dieselkraftstoff mit einem Aromatengehalt von
weniger als 20 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 10 Gew.-% verwendet.
Beschickungsmaterialien mit einem hohen Heteroatomgehalt haben typischerweise
einen Schwefelgehalt im Bereich von 5 bis 10000 ppm (auf das Gewicht
bezogen) und einen Stickstoffgehalt von 45 bis 200 ppm (auf das
Gewicht bezogen). Die Aktivität
der in der vorliegenden Erfindung bevorzugten Katalysatoren ist
gegenüber
dem Vorhandensein von Stickstoff in der Beschickung empfindlicher
als gegenüber
dem Vorhandensein von Schwefel. Beschickungsmaterialien mit einem
geringen Heteroatomgehalt enthalten im allgemeinen weniger als 500
ppm (auf das Gewicht bezogen) Schwefel und weniger als 0,25 ppm
(auf das Gewicht bezogen) Stickstoff.
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Bei
der Herstellung von Destillaten und Rohbenzinen bzw. Naphtha verwendete
Beschickungen haben relativ niedrige Endpunkte, da kaum Bedarf besteht,
höhersiedende
Komponenten umzuwandeln. Das trifft besonders dann zu, wenn Düsentreibstoff
erzeugt wird. Die Siedepunktkenndaten der Beschickung werden gewöhnlich durch
die geforderten Produkte bestimmt. Die in der vorliegenden Erfindung
verwendeten Beschickungsmaterialien stammen im allgemeinen von Erdöl ab, obwohl
Beschickungen von Verfahren zur Herstellung von synthetischen Ölen, wie
der Fischer-Tropsch-Synthese oder der Methanolumwandlung verwendet werden
können.
Beschickungsmaterialien können
auch vom Fraktionieren von Schieferölen und Teersand erhalten werden.
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Die
für die
Herstellung von Düsentreibstoff
geeigneten Beschickungen haben im allgemeinen einen Anfangssiedepunkt
in der Nähe
von 149 bis 191°C
und einen Endpunkt im Bereich von 227 bis 399°C. Straightrun-Kerosine, direkt
von einer Anlage zur Rohöldestillation,
sind genau wie katalytisch gecrackte Rückführöle für die Herstellung von Kerosin-Düsentreibstoffen
geeignet. Kerosin-Düsentreibstoffe
schließen
Jet A, Jet A1 und JP8 ein. Leichte Gasöle können ebenfalls geeignet sein.
Rückführöle von katalytischen
Crackverfahren haben gewöhnlich
einen Siedebereich von etwa 204 bis 399°C, obwohl LCO einen Endpunkt
von nur 316°C
haben kann. Leichte Gasöle
haben Endpunkte von nur 293°C
und arbeiten im erfindungsgemäßen Verfahren
gut.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren
sind Beschickungen mit einem geringen Heteroatomgehalt für die Herstellung
von Dieselkraftstoff mit einem geringen Aromatengehalt erforderlich.
Ein Hydrocrackverfahren für leichtes
Rückführöl ist in
US-Patent Nr. 4,676,887, US-Patent Nr. 4,738,766 und US Nr. 4,789,457
offenbart. Bei diesen Verfahren erfolgt eine selektive, partielle
Hydrierung von bicyclischen Aromaten im LCO. Die grundsätzliche
Aufgabe dieser Verfahren besteht in der Herstellung von Benzin;
es bleibt jedoch eine nicht umgewandelte Fraktion zurück (Rückstände vom
Hydrocracker). Ein Teil dieses nicht umgewandelten Materials hat einen
Siedebereich von etwa 213 bis etwa 343°C. Rückstände vom Hydrocracker sind aufgrund
der teilweisen Hydrierung der Aromaten stärker paraffinisch als die LCD-Beschickung.
Außerdem
ist es aufgrund der Hydrodenitrierungs- und Hydroentschwefelungsreaktion,
die über
dem Kataylsator für
die Wasserstoffbehandlung stattfinden, zu einem beträchtlichen
Ausmaß der
Entschwefelung und Denitrierung gekommen. Das ist eine Beschickung
mit einem geringen Heteroatomgehalt, der für die Herstellung eines Dieselkraftstoffs
mit einem Aromatengehalt von nicht mehr als 20 Gew.-%, vorzugsweise nicht
mehr als 10 Gew.-% geeignet ist. Destillatbeschickungen mit einem
geringen Heteroatomgehalt können
auch hergestellt werden, wenn Destillate mit einem hohen Heteroatomgehalt
in einer Anlage für
die katalytische Hydroentschwefelung behandelt werden. In dieser
Erfindung kann irgendein Destillatmaterial vom Hydrocracker (nicht
nur die Rückstände) entaromatisiert werden.
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Tabelle
1 zeigt die Eigenschaften von drei Beschickungsmaterialien, die
in der vorliegenden Erfindung vorteilhaft sind. Rückstände vom
Hydrocracker haben einen geringen Heteroatomgehalt und können bei der Herstellung
von Dieselkraftstoff mit einem geringen Aromatengehalt verwendet
werden. Der Wasserstoffbehandlung unterzogenes leichtes Gasöl und Straightrun-Kerosin
sind Beschickungen mit hohem Heteroatomgehalt und können bei
der Herstellung von Düsentreibstoff
vorteilhaft sein. Tabelle 1(a) zeigt die Merkmale von Düsentreibstoff.
Tabelle 1(b) zeigt die Merkmale für Dieselkraftstoff mit geringem
Aromatengehalt. Tabelle
1 Eigenschaften
des Beschickungsmaterials
Tabelle
1(a) Merkmale von Düsentreibstoff
Produkt | Merkmale
eines Referenztreibstoffs |
Farbe,
Saybolt | |
visuell | C/B
(klar/hell) |
Flüchtigkeit | |
Dichte
bei 16°C,
API, AVE | 37,0–51,0 |
| |
Verbrennung | |
Aromaten
(Vol.-%) | 25,0
max. |
Olefine
(Vol.-%) | 5,0
max. |
Rußpunkt (mm) | 18,0
min |
Naphthaline
(Vol.-%) | 3,0
max. |
| |
korrodierende
Wirkung | |
Acidität, gesamt
(mg KOHC/g) | 0,1
max. |
Korrosion,
2 h 100°C | 1
max. |
Mercaptane
(ppm) | 30
max. |
Schwefel,
gesamt (Gew.-%) | 0,3
max./3000 ppm |
| |
Fluidität | |
Gefrierpunkt | –40 max. |
Viskosität bei –20C | 8,0
max. |
| |
Stabilität | |
JFTOT.
Druckabfall (mm Hg) | 25
max. |
Rohrablagerungs-Zahl
(tube deposit number) | 3
max. |
| |
Sauberkeit
und Reinheit | |
Alkalimetalle
(ppm) | 1,0
max. |
vorhandener
Gumme (mg/100 ml) | 7,0
max. |
Trübungspunkt
(°C) | 21
max. |
partikelförmige Materialien
(mg/gal) | 4,0
max. |
Wasser
Reaktion (Rxn) : Volumenänderung
(vol chg.) (ml) | 2
max. |
Grenzflächenwert | 1
lb |
WSIM:
klar | 85
max. |
Destillation
IBP (°C) | |
10
% gewonnen | 204
max. |
60
% gewonnen | 232
max. |
Endpunkt
(°C) | 300
max. |
Rückstand
(Vol.-%) | 1,5
max. |
Flammpunkt
(°C) (TAG) | 38
min |
Tabelle
1(b) Merkmale
von Düsentreibstoff
mit geringem Aromatenegehalt
Eigenschaft | |
Schwefelgehalt | 500
ppm max. |
Gehalt
an Aromaten-Wasserstoff, Gew.-% | 20
max. |
Gehalt
an Wasserstoff polycyclischer Aromaten, | keine
Angaben |
Gew.-% | |
Stickstoffgehalt,
ppm | 10
max. |
natürliche Cetanzahl | 40 |
API-Dichte | 30–37 |
Viskosität bei 40
C, cSt. | 1,9–4,1 |
Flammpunkt, °C | 52
min |
Koksrückstand,
Gew.-% | 0,15
max. |
Asche,
Gew.-% | 0,01
max. |
Alkalimetalle | 1
ppm |
| |
Destillation, °C | |
IBP | |
10
% gew. | 249
max. |
50
% gew. | |
90
% gew. | 282–338 |
Endpunkt | 371
max. |
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Katalysatoren
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann über
zwei unterschiedlichen Katalysatorsystemen durchgeführt werden.
In einem Fall wird die Reaktionszone (gewöhnlich ein Festbettreaktor)
mit einem getragenen Katalysator beladen, der ein Edelmetall oder
-metalle, wie Platin oder Palladium, umfaßt. In einem anderen Fall kann
in der Reaktionszone eine Charge eines getragenen Katalysators,
der primär
Nickel und Molybdän
umfaßt,
in Verbindung mit der Charge des getragenen Edelmetallkatalysators
verwendet werden. Sowohl die Edelmetalle als auch die Nichtedelmetalle
bieten eine Hydrierungs/Dehydrierungs-Funktion. Edelmetallkatalysatoren,
wie jene, die Platin oder Palladium oder beide umfassen, neigen
dazu, gegenüber
der Alterung anfälliger
als Nichtedelmetallkatalysatoren zu sein. Die Verwendung solcher
Katalysatoren in Kombination mit einem Nickel/Molybdän-Katalysator,
wie dem primär
für das
Hydrotreating oder andere Wasserstoffbehandlungsverfahren verwendeten,
kann die Alterungsrate eines Edelmetallkatalysators wesentlich verringern.
Die Beschickung kommt mit der Charge des Katalysators in Kontakt,
der das Nichtedelmetall enthält,
bevor sie mit der Charge des Katalysators in Kontakt kommt, der
die Edelmetalle umfaßt.
Das Mengenverhältnis
von Nichtedelmetallkatalysator zu Edelmetallkatalysator beträgt vorzugsweise
1:1. Ein wirksamer Bereich des Verhältnisses erstreckt sich von
1:4 bis 4:1. Das Verhältnis
kann verändert
werden, um die Entschwefelung gegenüber der Aromatensättigung
auszugleichen.
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Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Katalysatoren sind typischerweise
ein heterogener, poröser,
fester Katalysator, der eine Hydrierungs/Dehydrierungs-Funktionalität besitzt.
Eine Hydrierungsfunktionalität
ist erforderlich, um die Heteroatome zu entfernen, die in einer
Beschickung, wie Straightrun-Kerosin, vorhanden sind, sowie auch
die Aromaten der Beschickung in Naphthene zu überführen. Wenn in dieser Erfindung
eine Beschickung mit hohem Heteroatomgehalt be handelt wird, gibt
es nur eine geringe oder keine Aromatensättigung. Da eine aromatische
Beschickung, wie Rückstände vom
Hydrocracker, relativ voluminöse bicyclische
und polycyclische Komponenten enthalten, müssen die Katalysatoren eine
Porengröße haben,
die ausreicht, damit diese Materialien in die innere Struktur des
Katalysators gelangen können,
wo die Hydroentschwefelung, Hydrodenitrierung und Aromatensättigung,
die Ringöffnungs-
und Hydrierungsreaktionen beinhaltet, stattfinden können. Für diesen
Zweck ist eine Porengröße von mindestens
etwa 7,4 Å ausreichend
(entspricht der Porengröße der Zeolithe
X und Y mit großen
Poren). Da der Endpunkt der Beschickung begrenzt ist, ist der Anteil
von voluminösen
mehrkernigen Aromaten ziemlich gering. Sehr große Poren, die die bereits genannten
weit übersteigen,
sind nicht erforderlich. Somit können
kristalline Zeolithkatalysatoren, die im Vergleich mit den sogenannten
amorphen Materialien, wie Aluminiumoxid oder Siliciumdioxid-Aluminiumoxid,
Titandioxid und Zirconiumdioxid, einen relativ begrenzten Bereich
der Porengröße aufweisen,
angesichts ihrer Aktivität
und Widerstandsfähigkeit
gegenüber
einer Vergiftung vorteilhaft ausgenutzt werden.
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In
der vorliegenden Erfindung können
kristalline Katalysatoren für
die Hydrierung von Aromaten, im allgemeinen die Zeolithe und insbesondere
Zeolithe mit großen
Poren mit einem Zwangsindex von weniger als 2 (siehe nachfolgende
Erläuterung)
verwendet werden. Für
die Zwecke dieser Erfindung steht der Begriff "Zeolith" für
die Klasse der Metallosilicate, d.h. poröse kristalline Silicate, die
als Hauptkomponenten Silicium- und Sauerstoffatome enthalten. Es
sind auch andere Komponenten vorhanden, dazu gehören Aluminium, Gallium, Eisen,
Bor usw., wobei Aluminium bevorzugt ist, um die erforderliche Acidität zu erreichen.
Geringfügige
Komponenten können
separat vorhanden sein, in Gemischen im Katalysator oder tatsächlich in
der Struktur des Katalysators.
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Ein
geeignetes Merkmal für
das Ausmaß,
bis zu dem ein Zeolith für
Moleküle
mit unterschiedlicher Größe eine
Kontrolle gegenüber
seiner inneren Struktur bietet, ist der Zwangsindex des Zeoliths.
Zeolithe, die einen stark eingeschränkten Zutritt zu und Austritt
aus ihrer inneren Struktur aufweisen, haben einen hohen Wert des
Zwangsindex, und Zeolithe dieser Art haben gewöhnlich Poren mit einer geringen
Größe, z.B.
weniger als 5 Angström.
Andererseits haben Zeolithe, die einen relativ ungehinderten Zutritt
zur inneren Struktur des Zeoliths bieten, einen niedrigen Wert des
Zwangsindex und gewöhnlich
große
Poren, z.B. mehr als 8 Angström.
Das Verfahren, nach dem der Zwangsindex bestimmt wird, ist in US-Patent
Nr. 4,016,218 ausführlich beschrieben,
worauf für
Einzelheiten des Verfahrens Bezug genommen wird. Ein Zwangsindex
von weniger als 2 und vorzugsweise weniger als 1 ist ein Merkmal
der in dieser Erfindung verwendeten Katalysatoren für die Wasserstoffbehandlung.
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Nachfolgend
sind in Tabelle 2 Werte des Zwangsindex (CI) für einige typische Materialien
mit großen Poren
aufgeführt: Tabelle
2 Zwangsindex
| CI
(Testtemperatur) |
ZSM-4 | 0,5
(316°C) |
ZSM-20 | 0,5
(371 °C) |
TEA-Mordenit | 0,4
(316°C) |
Mordenit | 0,5
(316°C) |
REY | 0,4
(316°C) |
amorphes
Siliciumdioxid-Aluminiumoxid | 0,6
(538°C) |
dealuminisierter
Y (DEAL Y) | 0,5
(510°C) |
Zeolith
Beta | 0,6–2 (316–399°C) |
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Die
Art des CI-Parameters und das Verfahren zu dessen Bestimmung legen
die Möglichkeit
nahe, daß ein
vorgegebener Zeolith bei etwas unterschiedlichen Bedingungen getestet
werden kann und dadurch unterschiedliche Zwangsindizes zeigt. Der
Zwangsindex kann mit der Severity des Verfahrens (Umwandlung) und dem
Vorhandensein oder Fehlen von Bindemitteln variieren. Auch andere
Variable, wie die Kristallgröße des Zeoliths,
das Vorhandensein eingeschlossener Verunreinigungen usw., kann den
Zwangsindex beeinflussen. Die Testbedingungen, z.B. die Temperaturen,
können
so gewählt
werden, daß wie
bei Zeolith Beta mehr als ein Wert für den Zwangsindex eines bestimmten
Zeoliths festgestellt wird. Bei einem Zeolith wird angenommen, daß er einen
Zwangsindex im angegebenen Bereich hat, wenn er bei unterschiedlichen
Bedingungen in diesen Bereich gebracht werden kann.
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Zeolithe
mit großen
Poren, d.h. jene Zeolithe mit einem Zwangsindex von weniger als
2, weisen ausreichend große
Poren auf, damit der weitaus größte Teil
der normalerweise in den Beschickungen vorkommenden Komponenten
eindringen kann. Bei diesen Zeolithen wird im allgemeinen eine Porengröße von mehr
als 7 Angström
festgestellt, und Beispiele sind Zeolithe mit der Struktur von z.B.
Zeolith Beta, Zeolith X, Zeolith Y, Faujasit, ultrastabilem Y (USY),
dealuminisiertem Y (Deal Y), Mordenit, ZSM-3, ZSM-4, ZSM-18 und
ZSM-20. Der Zeolith ZSM-20 ähnelt
nach bestimmten Gesichtspunkten der Struktur Faujasit, hat jedoch
ein merklich höheres
Siliciumdioxid/Aluminiumoxid-Verhältnis als Faujasit, wie auch
die verschiedenen Formen von Zeolith Y, insbesondere USY und De-A1Y.
Der Zeolith Y stellt den bevorzugten Katalysator dar, und er wird
vorzugsweise in einer seiner stabileren Formen verwendet, insbesondere
USY oder De-A1Y.
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Obwohl
Zeolith Beta einen Zwangsindex von weniger als 2 aufweist, verhält er sich
nicht genau wie ein typischer Zeolith mit großen Poren. Zeolith Beta erfüllt die
geforderte Porengröße für einen
Katalysator für das
Hydrocracken für
die Verwendung im erfindungsgemäßen Verfahren,
ist jedoch aufgrund seines für
Paraffine selektiven Verhaltens nicht bevorzugt. Amorphe Katalysatoren
für die
Hydrierung von Aro maten, wie auf Aluminiumoxid und Siliciumdioxid-Aluminiumoxid
getragene Edelmetalle, können
ebenfalls verwendet werden.
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Zeolith
ZSM-4 ist in US-Patent Nr. 3,923,639 beschrieben, Zeolith ZSM-20
in US-Patent Nr. 3,972,983, Zeolith Beta in US-Patenten Nr. 3,308,069
und Re 28,341, das Molekularsieb in Form von ultrastabilem Y (USY)
mit geringem Natriumgehalt ist in US-Patenten Nr. 3,293,192 und
3,449,070 beschrieben, dealuminisierter Zeolith Y (Deal Y) kann
nach dem Verfahren von US-Patent Nr. 3,442,795 hergestellt werden,
und Zeolith UHP-Y ist in US-Patent Nr. 4,401,556 beschrieben. Für Einzelheiten
dieser Zeolithkatalysatoren wird auf diese Patente Bezug genommen.
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Die
Stabilität
des Katalysators während
einer längeren
Zyklusdauer ist wesentlich, und diese kann durch eine geeignete
Wahl der Struktur und Zusammensetzung des Katalysators, insbesondere
des Verhältnisses
von Siliciumdioxid:Aluminiumoxid, verliehen werden. Dieses Verhältnis kann
durch die Anfangsbedingungen bei der Zeolithsynthese oder durch
anschließendes
Dealuminisieren, wie durch Dampfbehandlung oder durch Ersatz des
Aluminiums in Gitter durch andere dreiwertige Spezies, wie Bor,
Eisen oder Gallium, geändert
werden. Aufgrund ihrer bequemen Durchführung stellt die Dampfbehandlung
eine bevorzugte Behandlung dar. Um eine befriedigende Stabilität des Katalysators
zu sichern, sind hohe Verhältnisse
von Siliciumdioxid:Aluminiumoxid, z.B. über 20:1, bevorzugt. Diese
können
durch Dampfbehandlung erreicht werden.
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Zeolithe
mit einem Molverhältnis
von Siliciumdioxid:Aluminiumoxid von mindestens 3:1 sind vorteilhaft, z.B.
Zeolith Y. Es ist bevorzugt, Zeolithe mit viel höheren Molverhältnisses
von Siliciumdioxid:Aluminiumoxid, d.h. Verhältnissen von mindestens 20:1,
wie bei Zeolith USY, zu verwenden. Das genannte Molverhältnis von Siliciumdioxid:Aluminiumoxid
kann durch herkömmliche
Analysen bestimmt werden. Dieses Verhältnis soll das Verhältnis im
starren anionischen Gitter des Zeolithkristalls möglichst
genau widergeben und Aluminium im Bindemittel oder in kationischer
Form oder anderen Formen innerhalb der Kanäle ausschließen.
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Die
erfindungsgemäßen Katalysatoren
für die
Wasserstoffbehandlung enthalten Metalle, um eine Hydrierungs/Dehydrierungs-Funktionalität bereitzustellen.
Metalle für
die Hydrierung/Dehydrierung können
in die Zusammensetzung ausgetauscht oder imprägniert werden, wobei eine geeignete
Verbindung des Metalls verwendet wird. Wie bereits angegeben, muß ein mit
Edelmetallen beladener Katalysator vorliegen. Zu Edelmetallen, die
in der Gruppe VIII des Periodensystems vorkommen, gehören Platin,
Palladium, Iridium und Rhenium. Das Edelmetall oder die -metalle
sind in einer Menge im Bereich von 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise
von 0,3 bis 3 Gew.-% vorhanden. Mit Nichtedelmetallen aus den Gruppen
VB, VIB oder VIIIB des Periodensystems IUPAC, z.B. Nickel, Cobalt,
Molybdän,
Vanadium, Wolfram, beladene Katalysatoren können mit dem Katalysator gemischt
werden, der mit einem Edelmetall oder -metallen beladen ist. Kombinationen
eines Metalls oder von Metallen der Gruppe VB oder der Gruppe VIB
mit einem der Gruppe VIII sind besonders bevorzugt, wie Ni-W, Co-Mo,
Ni-V, NiMo. Nichtedelmetalle können
im Bereich von 5 bis 20 Gew.-% auf dem Katalysator vorliegen.
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Wasserstoffbehandlungsbedingungen
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1(a), 1(b) und 1(c) (beigefügt) erläutern drei unterschiedliche
Situationen, in denen der Festbettreaktor der vorliegenden Erfindung
betrieben werden kann. 1(a) erläutert die
Zielbedingungen für
die Umwandlung einer Beschickung mit einem geringen Heteroatomgehalt
in Dieselkraftstoff mit einem geringen Aromatengehalt in einem Festbettreaktor,
der nur mit einem Edelmetallkatalysator beladen ist, der Platin
oder Palladium umfaßt.
Diese Bedingungen lauten: ein Druck von 6307 kPa (900 psig), ein
Einlaßdruck
von H2 von 4928 kPa (700 psig), 260°C (500°F), 0,1 bis 10 LHSV und 338
Nl/l H2 (1900 scf/b). Es wird ein Umlaufverhältnis von
2:1 angewendet. Das Volumen des Abflusses aus dem Festbett, das
zum Reaktor rezirkuliert wird beträgt bei stabilen Bedingungen
das Doppelte von dem der neu zugesetzten Beschickung.
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1(a) zeigt Zielbedingungen; es existieren
jedoch akzeptable Bereiche der geeigneten Bedingungen. Der geeignete
Druck liegt im Bereich von etwa 3549 bis etwa 6996 kPa, und der
Einlaßdruck
von Wasserstoff kann von etwa 350 bis etwa 5617 kPa reichen. Die
geeigneten Reaktionstemperaturen erstrecken sich von etwa 171 bis
etwa 343°C.
Die Raumgeschwindigkeit kann von etwa 0,5 bis etwa 0,1 bis 10 LHSV
variieren. Die Wasserstoffzirkulation bei einmaligem Durchsatz kann
von etwa 178 Nl/l bis etwa 1780 Nl/l reichen. Der Umlauf ist bei
einer Beschickung mit geringem Heteroatomgehalt erforderlich, bei
einer Beschickung mit hohem Heteroatomgehalt jedoch nicht. Die Hydrierung
ist eine exotherme Reaktion, die minimale Wasserstoffmengen verbraucht.
Der Umlauf dient dazu, den Temperaturanstieg entlang des Katalysatorbettes
zu steuern. Der geeignete Bereich der Umlaufverhältnisse beträgt 0,5:1
bis 10:1.
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1(b) erläutert die Zielbedingungen für die Umwandlung
einer Beschickung mit hohem Heteroatomgehalt in Düsentreibstoff
in einem Festbettreaktor. In diesem Fall gibt es keinen Umlauf des
Produktes. Der zu erzielende Druck beträgt 6307 kPa (900 psig), und
der Einlaßdruck
von Wasserstoff beträgt
4928 kPa (700 psig H2). Die zu erzielende
Temperatur beträgt
321°C (610°F), die Raumgeschwindigkeit
liegt bei 0,1 bis 10 LHSV, und die Wasserstoffzirkulation bei einmaligem
Durchsatz beträgt
338 Nl/l (1900 scf/b) H2. Die akzeptablen
Bereiche für
die Bedingungen in dem in 1(b) gezeigten
Fall sind die gleichen wie die Bereich von 1(a),
abgesehen vom Umlaufverhältnis.
Der Druck liegt im Bereich von etwa 3549 bis etwa 6996 kPa, der Einlaßdruck von
Wasserstoff liegt im Bereich von etwa 2515 bis etwa 5617 kPa H2. Die Temperatur kann im Bereich von 260
bis 427°C
liegen. Die Raumgeschwindigkeit beträgt 0,1 bis 10 LHSV, und die
Wasserstoffzirkulation beträgt
etwa 178 bis 1780 Nl/l.
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1(c) erläutert die Beladung eines Festbettreaktors
für die
Blockbehandlung mit einem System mit zwei Katalysatoren. In der
vorliegenden Erfindung hat ein System mit zwei Katalysatoren einige
Vorteile. Beschickungen mit einem hohen Heteroatomgehalt können weiterhin
behandelt werden, womit Düsentreibstoff erzeugt
wird, selbst wenn der Edelmetallkatalysator vollständig deaktiviert
ist. Der Nichtedelmetalle enthaltende Katalysator für die Wasserstoffbehandlung überführt organischen
Stickstoff in Ammoniak und Schwefel in H2S,
wodurch die Stabilität
des Edelmetallkatalysators verbessert wird. Der mit Nichtedelmetallen
beladene Katalysator neigt dazu, Koksvorläuferverbindungen zu hydrieren,
wodurch die Stabilität
des Edelmetallkatalysators verbessert wird. Der mit Nichtedelmetallen
beladene Katalysator schützt
im Falle von Störungen
der Anlage den Edelmetallkatalysator ferner vor einer Verunreinigung.
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Im
bevorzugten Fall werden gleiche Volumina eines mit Edelmetallen
beladenen Katalysators und eines mit Nichtedelmetallen, wie Nickel
und Molybdän,
beladenen Katalysators (wie der gewöhnlich bei der Wasserstoffbehandlung
verwendete) in den Festbettreaktor gegeben. Obwohl ein Verhältnis von
1:1 bevorzugt ist, ist ein Bereich des Verhältnisses von 1:4 bis 4:1 akzeptabel.
Der mit Edelmetallen beladene Katalysator wird zuerst in den Reaktor
geschüttet,
dann wird der Katalysator, der mit Nichtedelmetallen beladen ist,
auf den ersten Katalysator gegeben. In dieser Ausführungsform
können
auch zwei Festbettreaktoren verwendet werden, wie es in Beispiel
3 offenbart ist. Jeder dieser Katalysatoren kann in einem separaten
Reaktor vorliegen, und die Reaktoren können in Reihe verbunden sein.
Für den
NiMo-Katalysator ist es kritisch, wenn er der erste Katalysator
ist, über
den die Be schickung strömt,
da der Zweck der gleichzeitigen Verwendung von zwei Katalysatoren
in der Verzögerung
der Vergiftung des Edelmetallkatalysators besteht, wobei eine geringere
Zirkulationsrate von Wasserstoff angewendet wird, was zu einem kostengünstigeren
Verfahren als das führt,
das die alleinige Verwendung eines Edelmetallkatalysators beinhaltet.
Die geeigneten Bereiche der Bedingungen für die Blockbehandlung über einem
System aus zwei Katalysatoren sind die gleichen wie sie in den bereits dargestellten
Fällen
mit einem einzigen Katalysator angewendet werden. Der Druck liegt
im Bereich von etwa 3549 bis etwa 6996 kPa. Der Einlaßdruck von
Wasserstoff liegt im Bereich von etwa 2516 bis etwa 5617 kPa H2, vorzugsweise bei 4928 kPa. Die Reaktionstemperatur
kann im Bereich von 260 bis 427°C
liegen. Die Raumgeschwindigkeit beträgt etwa 0,1 bis 10 LHSV, vorzugsweise
1,5 LHSV. Die Wasserstoffzirkulation kann im Bereich von 285 bis
1780 Nl/l, vorzugsweise bei 338 Nl/l liegen.
-
Der
nachfolgende monatliche Ablaufplan wird vorgeschlagen, wenn eine
Blockbehandlung über
einem Katalysator angewendet wird, der Edelmetalle umfaßt. Dieser
Ablaufplan kann jedoch geändert
werden, um den Produktionsbedarf zu erfüllen.
- 1.
Eine Beschickung mit einem geringen Heteroatomgehalt wird 10 bis
25 Tage, vorzugsweise 16 bis 24 Tage, in Dieselkraftstoff mit geringem
Aromatengehalt (weniger als 2 Gew.-%) überführt.
- 2. Am Ende des Arbeitsganges mit der Beschickung mit geringem
Heteroatomgehalt wird auf eine Beschickung mit einem hohen Heteroatomgehalt
umgeschaltet. Dieser Arbeitsgang dauert 5 bis 20 Tage, vorzugsweise
7 bis 14 Tage. Beim Umschalten von der Beschickung mit einem geringen
Heteroatomgehalt auf eine Beschickung mit einem hohen Heteroatomgehalt
wird die Temperatur innerhalb eines Zeitraums von etwa 12 Stunden
allmählich
von etwa 260°C
auf etwa 327°C
erhöht.
- 3. Am Ende des Arbeitsganges mit der Beschickung mit einem hohen
Heteroatomgehalt wird auf eine Beschickung mit einem geringen Heteroatomgehalt
umgeschaltet, und die Temperatur wird auf 288°C verringert. Dann wird die
Temperatur allmählich
auf 260°C
verringert, da die Aktivität
des Katalysators zurückkehrt.
Die Wiedergewinnung der Hydrierungsaktivität des Katalysators hängt von
dem verwendeten Reaktor oder den verwendeten Reaktoren und den angewendeten
Verfahren beim Umgang mit der Beschickung ab. Es ist erwünscht, einen
Festbettreaktor mit einem minimalen Leervolumen zu verwenden. Aufgrund
der starken Empfindlichkeit des Katalysators gegenüber Stickstoff
in der Beschickung ist es auch erwünscht, das Rückvermischen
der Beschickungen zu minimieren. Das Rückvermischen der Beschickungen
kann minimiert werden, wenn jedes Beschickungsmaterial aus einem
separaten Beschickungssystem zugeführt wird. Das Spülen der
Leitungen als ein möglicher
Nachteil für
die Aktivität
des Katalysators wird somit eliminiert.
-
Die
folgenden Beispiele sind nur erläuternd
und sollten keineswegs einschränkend
sein:
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Beispiele
-
Beispiel 1
-
Beispiel
1 erläutert
die Blockbehandlung von Beschickungen mit hohem Heteroatomgehalt
und geringem Heteroatomgehalt über
einem Edelmetallkatalysator. Tabelle 3 gibt einen Vergleich von
Beschickungsmaterial und Produkt für eine Beschickung mit einem
geringen Heteroatomgehalt, Rückstände vom
Hydrocracker, und eine Beschickung mit einem hohen Heteroatomgehalt,
Straightrun-Kerosin, an. Die Produkte wurden unter Anwendung der
vorliegenden Erfindung hergestellt. Die Merkmale von Düsentreibstoff
und Dieselkraftstoff mit geringem Aromatengehalt sind in den Tabellen
1(a) bzw. 1(b) angege ben. Das Straightrun-Kerosinprodukt von Tabelle
3 erfüllt
die Anforderungen von Tabelle 1(a) für Düsentreibstoff, abgesehen von
Farbe und WISM (ein Lichtstreutest). Die Kriterien von Tabelle 1(a)
können
erreicht werden, wenn Antioxidantien zugesetzt werden. Tabelle 1(a)
gibt den maximalen Rußpunkt
für Düsentreibstoffe
an, 18 mm. Der maximale Aromatengehalt für Düsentreibstoffe bei einem Rußpunkt von
18 mm beträgt
25 Vol.-%. Wenn der Aromatengehalt unter 25 Vol.-% liegt, liegt
der Rußpunkt
unter 18 mm. Der Rußpunkt
läßt sich
schwerer messen als der Aromatengehalt, so daß häufig dieser Zusammenhang angewendet
wird. Das Produkt, das die Beschickung aus Rückständen vom Hydrocracker verwendet,
liegt innerhalb der Grenzwerte von Tabelle 1(b), Dieselkraftstoff
mit geringem Aromatengehalt. Tabelle
3 Eigenschaften
von Beschickungsmaterial und Produkt
- * Umwandlung in Material, das unterhalb
des Beschickungsmaterials siedet
der IPB beträgt in jedem
Block < 3 Gew.-%
- N/A nicht zutreffend
-
Die
Tabelle 1 (nachfolgend aufgeführt)
offenbart die Eigenschaften einer anderen Beschickung mit einem
hohen Heteroatomgehalt, der Wasserstoffbehandlung unterzogenes leichtes
Gasöl.
In diesem Beispiel wurde eine Beschickung aus Hydrocracker-Rückständen über einem
Katalysator behandelt, der 0,3 Gew.-% Platin und 0,3 Gew.-% Palladium
umfaßt.
Diese Edelmetalle wurden auf einen neutralisierten Zeolith USY aufgebracht,
der etwa 25 Gew.-% Aluminiumoxid umfaßt. Die Oberfläche des
Katalysators liegt im Bereich von 150 bis 300 m2/g.
Das aus der Beschickung in Form von Hydrocracker-Rückständenden
entstehende Produkt ist ein Dieselkraftstoff, der weniger als 10
Gew.-% Aromaten enthält.
In separaten Blöcken
wurden über
dem gleichen Katalysator sowohl Straightrun-Kerosin als auch der
Wasserstoffbehandlung unterzogenes leichtes Gasöl getrennt behandelt, um Düsentreibstoff
herzustellen.
-
Tabelle
1 Eigenschaften
des Beschickungsmaterials
-
In
einer Festbett-Pilotanlage wurden Versuche durchgeführt, wobei
der vorstehend beschriebene handelsübliche, auf Edelmetall basierende
Katalysator für
die Wasserstoffbehandlung verwendet wurde. Etwa 20 cm3 des
Katalysators, auf eine Größe von 20
bis 30 mesh gebracht, wurden in einen Reaktor gefüllt. Die
Reaktionsbedingungen lauteten: Temperaturen von 171 bis 316°C, 0,1 bis
10 LHSV, 445 Nl/l Wasserstoffzirkulation bei einmaligem Durchsatz
und Einlaßdruck
des Wasserstoffs etwa 4238 kPa. Wenn eine Beschickung mit einem
hohen Heteroatomgehalt (Kerosin enthält gewöhnlich 2700 ppm Schwefel und
45 ppm Stickstoff, LGO enthält
gewöhnlich
110 ppm Stickstoff) behandelt wird, gibt es im wesentlichen keine
Sättigung
der Aromaten. Die Hydrierungsaktivität des Katalysators nimmt ab,
möglicherweise
durch die Adsorption von Stickstoff- und Schwefelspezies. Der Katalysator
ist jedoch noch stabil und für
die Entschwefelung aktiv. Wenn die Beschickung wieder zurück auf Rückstände der
Hydrocracker-Splittingkolonne geschaltet wird, wird die Aktivität des Katalysators
für die
Hydrierung von Aromaten wiederhergestellt, womit eine Verringerung
der Reaktortemperatur möglich
wird, wobei noch immer ein Produkt hergestellt wird, das nicht mehr
als 20 Gew.-% Aromaten, vorzugsweise nicht mehr als 10 Gew.-% Aromaten
enthält.
-
2 zeigt
die Werte bei einem Blockverfahren. Die erforderliche Temperatur,
um einen Dieselkraftstoff, der nicht mehr als 20 Gew.-% Aromaten
(vorzugsweise nicht mehr als 10 Gew.-% Aromaten) enthält, bei 0,1
bis 10 LHSV oder einen Düsentreibstoff,
der nicht mehr als 14 Gew.-% Aromaten enthält, bei 0,1 bis 10 LHSV zu
erzeugen, ist gegenüber
der Betriebszeit des Katalysators in Tagen graphisch aufgetragen.
Eine Beschickung mit einem geringen Heteroatomgehalt wurde an den
Tagen zwischen den Blöcken
behandelt, die leichtes Gasöl
oder Kerosin enthalten. 2 zeigt, daß sich die erforderliche Temperatur,
um ein Produkt herzustellen, das nicht mehr als 2 Gew.-% Aromaten
enthält,
selbst nach der Behandlung einiger Blöcke von Beschickungen mit einem
hohen Heteroatomgehalt, Schwefel und Stick stoff, bei 238°C (460°F) einpegelt.
Die Haltbarkeit des Katalysators wird im allgemeinen so geplant,
daß sie
etwa ein Jahr beträgt,
deshalb sollten die Katalysatorchargen jährlich gewechselt werden.
-
Beispiel 2
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Beispiel
2 zeigt, wie die Aktivität
eines Edelmetallkatalysators nach der Behandlung einer Beschickung mit
einem hohen Heteroatomgehalt wiederhergestellt wird. Die Aktivität des Katalysators
wird verringert, wenn eine Beschickung behandelt wird, die einen
signifikanten Heteroatomgehalt aufweist. Das Zurückschalten auf eine Beschickung
mit einem geringen Heteroatomgehalt stellt die Aktivität des Katalysators
wieder her. Das Halten des Katalysators oder des Katalysatorsystems
bei erhöhten
Temperaturen ermöglicht
es, die Aktivität schneller
wiederherzustellen.
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Das
ist in 3 dargestellt. Die normierte Temperatur, die erforderlich
ist, um die Aromaten des Produktes auf nicht mehr als 2 Gew.-% zu
verringern, ist gegenüber
den Tagen graphisch aufgetragen, an denen der Katalysator in Betrieb
war. Die praktische Temperatur der Anlage für diese Datenreihe betrug entweder 260°C (500°F) oder 316°C (600°F). Die Graphik
ist in drei Segmente geteilt. Im ersten und letzten Segment lag
die praktische Temperatur der Anlage bei 260°C. Das nahezu senkrechte Segment
steht für
einen 48stündigen
Zeitraum, in dem die Anlage bei 316°C gehalten wurde. Diese Linie
ist nahezu senkrecht, da die Wiederherstellung der Aktivität des Katalysators
durch die Behandlung bei 316°C überraschend
beschleunigt wurde. Im ersten Segment stellte sich die Aktivität bei weniger
als 0,6°C
pro Tag wieder ein. Während
der Behandlung bei 316°C
stellte sich die Aktivität
des Katalysators bei mehr als 8°C
pro Tag wieder ein. Während des
letzten Zeitraums bei 260°C
war die Aktivität
des Katalysators stabil, was naheliegt, daß keine weitere Wiederherstellung
der Aktivität
möglich
ist (an diesem Punkt hat sich der Katalysator "eingepegelt").
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Beispiel 3
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Beispiel
3 erläutert
die Blockbehandlung von Beschickungen mit einem hohen und einem
geringen Heteroatomgehalt über
einem System mit zwei Katalysatoren bei einer relativ geringen Zirkulationsrate
von Wasserstoff. Die gleichen Hydrocracker-Rückstände und das gleiche Straightrun-Kerosin,
die in Bespiel 1 verwendet worden waren, wurden im Block über einem
Katalysatorsystem behandelt, das gleiche Volumina eines mit Nickel
und Molybdän
beladenen Katalysators (4 Gew.-% Ni, 25 Gew.-% Mo, 166 m2/g) und eines mit Edelmetallen, insbesondere
Pt und Pd, beladenen Katalysators enthält, wie es in Beispiel 1 beschrieben
ist. Beide Katalysatoren werden häufig bei Wasserstoffbehandlungsverfahren,
insbesondere beim Hydrotreating, verwendet.
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Die
Versuche von Beispiel 3 erfolgten in einer Festbett-Pilotanlage
mit zwei Festbettreaktoren. Der Ni-Mo-Katalysator wurde in den ersten
Reaktor gegeben, und der Edelmetallkatalysator wurde in den zweiten Reaktor
gegeben. Es wurden etwa 75 cm3 jedes Katalysators
eingefüllt.
Die Reaktionsbedingungen lauteten: Temperaturen von 171 bis 316°C, 0,1 bis
10 LHSV und eine Zirkulationsrate von Wasserstoff von 338 Nl/l (im Gegensatz
zu 445 Nl/l in Beispiel 1) und ein Einlaßdruck von Wasserstoff von
4238 kPa.
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In
Beispiel 3 wurde in Blöcken
von 10 Tagen mit Kerosin gearbeitet, und die Beschickung aus Hydrocracker-Rückständen wurde
in Blöcken
von 20 Tagen behandelt. 4 zeigt die Temperaturen, bei
denen die Aktivität
für jeden
Block der behandelten Hydrocrackerbeschickung wiederhergestellt
wurde. Wenn der Katalysator alterte, erhöhte sich die "Einpegel"-Temperatur mit jedem
Block der behandelten Hydrocracker-Rückstände etwas. 4 kann
mit 2 verglichen werden, die nur einen Edelmetallkatalysator
statt eines Systems aus zwei Katalysatoren verwendete. In 4 erhöhte sich
die "Einpegel"-Temperatur mit jedem
Blockversuch mit Hydrocracker-Rückständen etwas, überstieg
jedoch 260°C
(500°F)
nicht. In 2 wird nicht deutlich, daß die "Einpegel"-Temperatur mit der
Anzahl der behandelten Blöcke
der Hydrocrackerbeschickung überhaupt
signifikant zunahm. Außerdem
wurde eine geringere Zirkulationsrate von Wasserstoff als in 2 angewendet.
Ein Vergleich der Beispiele 1 und 3 und der 2 und 4 liegt
anscheinend nahe, daß die Verwendung
eines Systems aus zwei Katalysatoren kostengünstiger als der Versuch mit
einem einzigen Katalysator in Beispiel 1 ist, vorausgesetzt, daß leichte
Anstiege der "Einpegel"-Temperatur akzeptabel
sind. Der mit Nickel und Molybdän
beladene Katalysator ist kostengünstiger
als der mit Edelmetallen beladene Katalysator. Außerdem ist
ein Verfahren mit einer geringen Zirkulationsrate von Wasserstoff
auch aus ökonomischer Sicht
erwünscht.
Die Stabilisierung eines Katalysators bei geringen Zirkulationsraten
von Wasserstoff unter Verwendung von Beschickungen mit einem geringen
Heteroatomgehalt (jeweils weniger als 1 ppm N und S) war nicht zu
erwarten.