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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Das
Fachgebiet, auf welches sich diese Erfindung bezieht, ist die gleichzeitige
Hydrobehandlung von zwei kohlenwasserstoffhaltigen Einsatzmaterialien.
Erdölverarbeiter
erzeugen häufig
erwünschte
Produkte, wie Turbinenkraftstoff, Dieselkraftstoff und andere als
Mitteldestillate bekannte Produkte sowie niedriger siedende kohlenwasserstoffhaltige
Flüssigkeiten,
wie Naphtha und Benzin, beispielsweise durch Hydrocracken eines
von Rohöl
abgeleiteten Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterials.
Einsatzmaterialien, die am häufigsten
einem Hydrocracken unterworfen werden, sind Gasöle und schwere Gasöle, die
aus Rohöl
durch Destillation gewonnen werden. Ein typisches schweres Gasöl umfasst
einen beträchtlichen
Anteil an Kohlenwasserstoffkomponenten, die oberhalb 371°C sieden,
in der Regel mindestens 50 Gewichtsprozent, die oberhalb 371°C sieden.
Ein typisches Vakuumgasöl
weist normalerweise einen Siedepunktbereich zwischen 315°C und 565°C auf.
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Hydrocracken
wird allgemein durch Kontaktieren in einem (eienr) Hydrocrack-Reaktionsgefäß oder -zone
des zu behandelnden Gasöls
oder eines anderen Einsatzmaterials mit einem geeigneten Hydrocrackkatalysator
unter Bedingungen einer erhöhten
Temperatur und Druck in Gegenwart von Wasserstoff, um ein Produkt
zu ergeben, welches eine vom Refiner gewünschte Verteilung von Kohlenwasserstoffprodukten
enthält,
behandelt wird. Die Betriebsbedingungen und die Hydrocrackkatalysatoren
innerhalb eines Hydrocrackreaktors beeinflussen die Ausbeute der
Hydrocrackprodukte.
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Obwohl
eine breite Vielfalt an Prozessablaufschemata, Betriebsbedingungen
und Katalysatoren bei kommerziellen Aktivitäten verwendet wurden, gibt
es immer eine Nachfrage nach neuen Hydrocrackverfahren, die für niedrigere
Kosten und höhere
Flüssigproduktausbeuten und
-qualität
sorgen. Es ist allgemein bekannt, dass eine erhöhte Produktselektivität bei einer
geringeren Umwandlung pro Durchgang (60% bis 90% Umwandlung von
frischer Beschickung) durch die katalytische Hydrocrackzone erzielt
werden kann. Allerdings nahm man früher an, dass jeglicher Vorteil
eines Betriebes bei unter 60% Umwandlung pro Durchgang vernachlässigbar
war oder nur abnehmende Erträge
liefern würde.
Eine geringe Umwandlung pro Durchgang ist allgemein teurer, jedoch
verbessert die vorliegende Erfindung die wirtschaftlichen Vorteile
einer geringen Umwandlung pro Durchgangsprozess beträchtlich
und zeigt die unerwarteten Vorteile.
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MITTEILUNGSOFFENBARUNG
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Die
US-A-5 720 872 offenbart
ein Verfahren für
die Hydrobehandlung von flüssigen
Einsatzmaterialien in zwei oder mehr Hydrobehandlungsschritten,
die sich in getrennten Reaktionsgefäßen befinden, und wobei jede
Reaktionsstufe ein Bett aus Hydroprozessierungskatalysator enthält. Das
flüssige
Produkt von der ersten Reaktionsstufe wird zu einer Niederdruckabstreifstufe
geschickt und Schwefelwasserstoff, Ammoniak und andere gelöste Gase
werden davon abgestreift. Der abgestreifte Produktstrom wird dann
zu der nächsten
stromabwärts
gelegenen Reaktionsstufe geschickt, wobei von dem Produkt von dieser
ebenfalls gelöste
Gase abgestreift werden und zu der nächsten stromabwärts gelegenen
Reaktionsstufe weitergeleitet werden, bis die letzte Reaktionsstufe,
von dessen Flüssigprodukt
gelöste
Gase abgestreift werden und das gesammelt wird oder zur weiteren
Behandlung weitergeleitet wird. Der Fluss von Behandlungsgas erfolgt
in entgegengesetzter Richtung zu der Richtung, in welcher die Reaktionsstufen
für den
Flüssigkeitsstrom
stufenförmig
angeordnet sind. Jede Abstreifstufe ist eine getrennte Stufe, doch
sind alle Stufen in dem gleichen Abstreifgefäß enthalten.
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Die
internationale Veröffentlichung
Nr.
WO 97/38066 (
PCT/US 97/04270 ) offenbart
ein Verfahren für die
umgekehrte Stufenanordnung in Hydrobehandlungsreaktorsystemen.
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Die
US-A-Nr. 3 328 290 offenbart
ein zweistufiges Verfahren für
das Hydrocracken von Kohlenwasserstoffen, in welchem die Beschickung
in der ersten Stufe vorbehandelt wird.
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Die
US-A-5 114 562 offenbart
ein Verfahren, in dem ein Mitteldestillat-Petroleumstrom einem Hydrotreating
zur Herstellung eines Produkts mit niedrigem Schwefelgehalt und
niedrigem aromatischem Gehalt unter Nutzung von zwei hintereinander
angeordneten Reaktionszonen unterworfen wird. Der Ausfluss aus der ersten
Reaktionszone (Entschwefelung) wird gekühlt und in eine Wasserstoff-Abstreifzone
eingeleitet, in welcher Schwefelwasserstoff als Kopfprodukt zusammen
mit einer geringen Menge an Kohlenwasserstoffen entfernt wird, die
in dem Dampf bei im Kopfteil der Abstreifzone vorliegenden Bedingungen
vorhanden waren. Der Bodenstrom von der Abstreifzone wird wiedererwärmt und
in die zweite Reaktionszone eingeleitet (aromatische Sättigung),
welche schwefelempfindlichen Edelmetall-Hydrierungskatalysator enthielt. Der
Betriebsdruck nimmt zu und die Temperatur nimmt von der ersten bis
zur zweiten Reaktionszone ab. Die zur Anwendung kommenden Entschwefelungsbedingungen
sind relativ moderat, da nur ein sehr begrenzter Grad des Crackens
erwünscht
ist. Es ist völlig
unerwünscht,
irgendein signifikantes Cracken innerhalb der zweiten Reaktionszone
durchzuführen.
Es ist besonders erwünscht,
den Gehalt an schweren Produktdestillat-Kohlenwasserstoffen, wie Dieselkraftstoff,
in der Dampfphase der Abstreifzone zu minimeren.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist ein katalytisches Hydrocrackverfahren,
welches gleichzeitig zwei Einsatzmaterialien Hydroverfahren unterzieht
zur Vorsehung höherer
Flüssigproduktausbeuten
und der Steigerung der Qualität
der Flüssigprodukte.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung stellt die Ausbeutevorteile
in Verbindung mit einer geringen Umwandlung pro Durchlaufbetrieb
bereit, ohne die Wirtschaftlichkeit der Einheit zu beeinträchtigen.
Ferner werden niedrigere Kapitalkosten mit der Anwendung der vorliegenden
Erfindung realisiert.
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In
der vorliegenden Erfindung werden ein erstes kohlenwasserstoffhaltiges
Einsatzmaterial und Wasserstoff zu einer Hydrocracking-Reaktionszone
zugeführt
zur Erzeugung eines Stroms, welcher niedriger siedende kohlenwasserstoffhaltige
Verbindungen enthält,
wobei der Strom wiederum in einen heißen Hochdruckabstreifer geleitet
wird unter Nutzung eines heißen,
wasserstoffreichen Abstreifgases zur Bildung eines Dampfstroms,
welcher Wasserstoff und kohlenwasserstoffhaltige Verbindungen enthält, die
bei einer Temperatur unterhalb derjenigen des ersten Einsatzmaterials
sieden, und eines Flüssigkeitsstroms,
der kohlenwasserstoffhaltige Verbindungen enthält, die im Bereich des ersten
Einsatzmaterials sieden. Ein zweites kohlenwasserstoffhaltiges Einsatzmaterial
mit einem niedrigeren Siedetemperaturbereich als bei dem ersten
kohlenwasserstoffhaltigen Einsatzmaterial wird in ein oberes Ende
des Abstreifers eingeleitet, um als Rückfluss zu dienen. Der Dampfstrom,
welcher Wasserstoff und kohlenwasserstoffhaltige Verbindungen enthält, die
bei einer Temperatur unterhalb derjenigen des ersten Einsatzmaterials
sieden, wird in eine Nachbehandlungshydrierungsreaktionszone eingeleitet,
welche ein getrenntes Gefäß zum Sättigen von
zumindest einem Teil der darin enthaltenen aromatischen Verbindungen
umfasst. Zumindest ein Teil des zweiten Einsatzmaterials wird in
dem Abstreifer verdampft und wird der Nachbehandlungshydrierungsreaktionszone
zugeführt,
um aromatische Verbindungen zu sättigen
und dadurch die Qualität
des kohlenwasserstoffhaltigen Ausflusses aus der Nachbehandlungszone
zu verbessern. Zumindest ein Teil des Ausflusses aus der Nachbehandlungshydrierungsreaktionszone
wird kondensiert, um einen zweiten Flüssigkeitsstrom, welcher kohlenwasserstoffhaltige
Verbindungen enthält,
die bei einer Temperatur unterhalb derjenigen des ersten Einsatzmaterials
sieden, und einen zweiten Dampfstrom, welcher Wasserstoff und Schwefelwasserstoff
enthält,
zu erzeugen. In einer bevorzugten Ausführungsform wird zumindest ein
Teil des Schwefelwasserstoffs aus dem zweiten Dampfstrom entfernt,
bevor dieser in die Hydrocrackzone rückgeführt wird. Die getrennte Nachbehandlungshydrierungszone
wird in einem getrennten Gefäß unterhalten,
da die zweite Einspeisung eine höhere
Temperatur im Kopfteil des heißen Hochdruckabstreifers
erfordert als dies für
die Nachbehandlungshydrierungszone geeignet ist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren für die gleichzeitige
Hydroprozessierung von zwei Einsatzmaterialien mit unterschiedlichen
Siedebereichen, wobei das Verfahren Folgendes umfasst: (a) Zuführen eines
ersten kohlenwasserstoffhaltigen Einsatzmaterials und Wasserstoff
zu einer Hydrocrackzone, die einen Hydrocrackkatalysator enthält und bei
einer Temperatur von 204°C
bis 482°C, einem
Druck von 3,44 MPa bis 17,2 MPa, einer Flüssigkeitsstunden-Raumgeschwindigkeit
von 0,1 h–1 bis
15 h–1 betrieben
wird, und Gewinnen eines Hydrocrackzonenausflusses daraus; (b) Zuführen des
Hydrocrackzonenausflusses direkt zu einem heißen Hochdruckabstreifer unter
Anwendung eines heißen,
wasserstoffreichen Abstreifgases, um einen ersten Dampfstrom zu
erzeugen, der Wasserstoff, Schwefelwasserstoff und kohlenwasserstoffhaltige
Verbindungen umfasst, die bei einer Temperatur unterhalb des ersten
kohlenwasserstoffhaltigen Einsatzmaterials sieden, und einen ersten
Flüssigkeitsstrom
zu erzeugen, der kohlenwasserstoffhaltige Verbindungen umfasst,
die im Bereich des ersten kohlenwasserstoffhaltigen Einsatzmaterials
sieden; (c) Einführen
eines zweiten kohlenwasserstoffhaltigen Einsatzmaterials, das einen
Siedetemperaturbereich unterhalb desjenigen des ersten kohlenwasserstoffhaltigen
Einsatzmaterials aufweist, in ein oberes Ende des Abstreifers, um
als Rückfluss
zu dienen; (d) Zuführen
mindestens eines Teils des ersten Dampfstroms, der in Schritt (b)
gewonnen worden ist, in eine in einem getrennten Gefäß enthaltene
Nachbehandlungshydrierungsreaktionszone, um aromatische Verbindungen
zu sättigen;
(e) Kondensieren mindestens eines Teils des so gebildeten Ausflusses
aus der Nachbehandlungshydrierungsreaktionszone unter Bildung eines
zweiten Flüssigkeitsstroms,
der kohlenwasserstoffhaltige Verbindungen umfasst, die bei einer
Temperatur unterhalb des ersten kohlenwasserstoffhaltigen Einsatzmaterials
sieden, und eines zweiten Dampfstroms, der Wasserstoff und Schwefelwasserstoff
umfasst; und (f) Rückführen mindestens
eines Teils des zweiten Dampfstroms zur Hydrocrackzone.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird zumindest ein Teil des ersten Flüssigkeitsstroms zu der Hydrocrackzone
rückgeführt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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Die
Zeichnung ist ein vereinfachtes Verfahrensflussdiagramm einer bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die Zeichnung soll eine schematische
Erläuterung
der vorliegenden Erfindung sein und keine Einschränkung von
dieser bedeuten.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist besonders nützlich für die Hydroprozessierung von
zwei Einsatzmaterialien, um höhere
Flüssigproduktausbeuten
und niedrigere Produktionskosten zu erzielen. Die Einsatzmaterialien
enthalten Kohlenwasserstoffe und/oder andere organische Materialien
zur Herstellung eines Produkts, das Kohlenwasserstoffe und/oder
andere organische Materialien mit einem niedrigeren mittleren Siedepunkt
und mit verbesserten Produktcharakteristika, wie einem verbesserten
Cetan- und Russpunkt und reduzierten Verunreinigungen, wie Schwefel
und Stickstoff, enthält.
Die Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterialien, die einer Hydroprozessierung
durch das Verfahren der Erfindung unterworfen werden können, schließen alle
Mineralöle und
synthetischen öle
(z. B. Schieferöl,
Teersandprodukte etc.) und Fraktionen davon ein. Die höher siedenden Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterialien
schließen
jene ein, die oberhalb von 288°C
siedende Komponenten enthalten, wie atmosphärische Gasöle, Vakuumgasöle, entasphaltierte
Vakuum- und atmosphärische
Reste, einem Hydrotreating unterzogene Restöle, Kokserdestillate, Destillationsdestillate,
von Pyrolyse abgeleitete öle, hochsiedende
synthetische öle
und Schwebecrackanlagendestillate. Ein bevorzugtes Hydrocrack-Einsatzmaterial
ist ein Gasöl
oder eine andere Kohlenwasserstofffraktion, wovon mindestens 50
Gew.-% und am gebräuchlichsten
mindestens 75 Gew.-% von deren Komponenten bei Temperaturen oberhalb
dem Endpunkt des gewünschten
Produkts sieden, wobei der Endpunkt im Fall von Schwerbenzin allgemein
im Bereich von 193°C
bis 215°C
liegt. Eines der am meisten bevorzugten Gasöl-Einsatzmaterialien enthält Kohlenwasserstoffkomponenten,
die oberhalb 288°C
sieden, wobei beste Resultate mit Einspeisungen erzielt werden,
die mindestens 25 Volumenprozent der zwischen 315°C und 538°C siedenden
Komponenten enthalten. Ebenfalls eingeschlossen sind Erdöldestillate,
bei denen mindestens 90 Prozent der Komponenten im Bereich von 149°C bis 426°C sieden.
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Das
erste gewählte
Einsatzmaterial wird zuerst in eine Hydrocrackreaktionszone bei
Hydrocrackreaktionsbedingungen eingeführt, welche eine Temperatur
von 204°C
bis 482°C,
einen Druck von 3,44 MPa bis 17,2 MPa, eine Flüssigkeitsstunden-Raumgeschwindigkeit
des frischen kohlenwasserstoffhaltigen Einsatzmaterials von 0,1
hr–1 bis
10 hr–1 mit
einem Hydrocrackkatalysator einschließen.
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Die
Hydrocrackzone kann ein oder mehrere Betten des gleichen oder eines
anderen Katalysators enthalten. In einer Ausführungsform, wenn die bevorzugten
Produkte Mitteldestillate sind, nutzen die bevorzugten Hydrocrackkatalysatoren
amorphe Basen oder schwache (low-level) Zeolithbasen, kombiniert
mit einer oder mehreren Gruppe-VIII- oder Gruppe-VIB-Metall-Hydrierungskomponenten.
In einer anderen Ausführungsform, wenn
die bevorzugten Produkte im Benzin-Siedebereich liegen, enthält die Hydrocrackzone
einen Katalysator, welcher im Allgemeinen eine beliebige kristalline
Zeolith-Crackbase umfasst, auf welcher ein geringer Anteil einer
Gruppe-VIII-Metall-Hydrierungskomponente
abgeschieden wird. Weitere Hydrierungskomponenten können aus
der Gruppe VIB für
die Einbringung mit der Zeolithbase gewählt werden. Die Zeolith-Crackbasen
werden manchmal im Fachbereich als Molekülsiebe bezeichnet und sind
in der Regel aus Silica, Tonerde und einem oder mehreren austauschbaren
Kationen, wie Natrium, Magnesium, Calcium, Seltenerdmetallen etc.
aufgebaut. Sie sind weiter durch Kristallporen von relativ gleichmäßigem Durchmesser
zwischen 4 und 14 Angström
(10–10 Meter)
gekennzeichnet. Es ist bevorzugt, Zeolithe mit einem relativ hohen
Silica/Tonerde-Molverhältnis
zwischen 3 und 12 zu verwenden. Geeignete Zeolithe, die in der Natur
zu finden sind, schließen
zum Beispiel Mordenit, Stilbit, Heulandit, Ferrierit, Dachiardit,
Chabazit, Erionit und Faujasit ein. Geeignete synthetische Zeolithe
schließen
zum Beispiel die B-, X-, Y- und L-Kristall-Typen, z. B. synthetisches
Faujasit und Mordenit, ein. Die bevorzugten Zeolithe sind jene mit
Kristallporendurchmessern zwischen 8–12 Angström (10–10 Meter),
wobei das Silica/Tonerde-Molverhältnis
4 bis 6 ist. Ein Hauptbeispiel eines Zeoliths, welcher in die bevorzugte
Gruppe fällt,
ist synthetisches Y-Molekülsieb.
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Die
natürlich
vorkommenden Zeolithe werden normalerweise in einer Natriumform,
einer Erdalkalimetallform oder in Mischformen vorgefunden. Die synthetischen
Zeolithe werden fast immer zuerst in der Natriumform hergestellt.
In jedem Fall ist es für
die Verwendung als Crackbase bevorzugt, dass die meisten oder alle
der ursprünglichen
zeolithischen einwertigen Metalle einen Innenaustausch mit einem
mehrwertigen Metall und/oder mit einem Ammoniumsalz erfahren, gefolgt
von einer Erwärmung
unter Abbau der mit dem Zeolith verbundenen Ammoniumionen, wobei
an deren Stelle Wasserstoffionen und/oder Austauschstellen zurückbleiben,
die tatsächlich
durch weitere Entfernung von Wasser dekationisiert wurden. Wasserstoff
oder "dekationisierte" Y-Zeolithe dieser
Natur werden noch spezieller in der 3 130 006 beschrieben.
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Gemischte
mehrwertige Metall-Wasserstoff-Zeolithe können durch Innenaustausch zuerst
mit einem Ammoniumsalz, anschließend teilweisen Rückaustausch
mit einem mehrwertigen Metallsalz und einer anschließenden Kalzinierung
hergestellt werden. In einigen Fällen,
wie im Fall von synthetischem Mordenit, können die Wasserstoffformen
durch direkte Säurebehandlung
der Alkalimetallzeolithe hergestellt werden. Die bevorzugten Crackbasen
sind jene, die zu mindestens 10 Prozent, und vorzugsweise mindestens
20 Prozent, einen Metallkationenmangel haben, bezogen auf die Anfangsionenaustauschkapazität. Eine
besonders erwünschte
und stabile Klasse von Zeolithen sind jene, bei denen mindestens
20 Prozent der Ionenaustauschkapazität durch Wasserstoffionen erfüllt wird.
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Die
aktiven Metalle, die in den bevorzugten Hydrocrackkatalysatoren
der vorliegenden Erfindung als Hydrierungskomponenten verwendet
werden, sind jene der Gruppe VIII, d. h. Eisen, Kobalt, Nickel,
Ruthenium, Rhodium, Palladium, Osmium, Iridium und Platin. Zusätzlich zu
diesen Metallen können
andere Promotoren ebenfalls in Verbindung damit verwendet werden,
einschließlich
die Metalle der Gruppe VIB, z. B. Molybdän und Wolfram. Die Menge an
Hydrierungsmetall in dem Katalysator kann innerhalb breiter Bereiche schwanken.
Ganz allgemein gesehen kann jede Menge zwischen 0,05 Gewichtsprozent
und 30 Gewichtsprozent verwendet werden. Im Falle von Edelmetallen
ist es normalerweise bevorzugt, 0,05 bis 2 Gewichtsprozent zu verwenden.
Das bevorzugte Verfahren für
die Einbringung des Hydrierungsmetalls ist das Kontaktieren des Zeolithbasenmaterials
mit einer wässrigen
Lösung
einer geeigneten Verbindung des gewünschten Metalls, wobei das
Metall in einer kationischen Form vorliegt. Im Anschluss an die
Zugabe des/der gewählten
Hydrierungsmetalls oder -metalle wird das resultierende Katalysatorpulver
danach filtriert, getrocknet, mit hinzugegebenen Gleitmitteln, Bindemitteln
oder dergleichen auf Wunsch pelletisiert und in Luft bei Temperaturen
von z. B. 371°–648°C kalziniert,
um den Katalysator zu aktivieren und Ammoniumionen abzubauen. Alternativ
kann die Zeolithkomponente zuerst pelletisiert werden, gefolgt von
der Zugabe der Hydrierungskomponente und einer Aktivierung durch
Kalzinieren. Die vorgenannten Katalysatoren können in unverdünnter Form
verwendet werden, oder der pulverförmige Zeolithkatalysator kann
mit anderen relativ gesehen weniger aktiven Katalysatoren, Verdünnungsmitteln
oder Bindemitteln, wie Tonerde, Silicagel, Silica-Tonerde-Cogelen,
aktivierten Tonen und dergleichen in Mengenanteilen im Bereich zwischen
5 und 90 Gewichtsprozent gemischt und copelletisiert werden. Diese
Verdünnungsmittel
können
als solche verwendet werden oder sie können einen kleineren Anteil
eines zugesetzten Hydrierungsmetalls, wie einem Gruppe-VIB- und/oder Gruppe-VIII-Metall,
enthalten.
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Zusätzliche
durch Metall aktivierte Hydrocrackkatalysatoren können ebenfalls
in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung zum Einsatz kommen,
welches zum Beispiel Aluminophosphat-Molekülsiebe, kristalline Chromsilikate
und andere kristalline Silikate umfasst. Kristalline Chromsilikate
werden noch ausführlicher in
der
US-4 363 718 beschrieben.
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Das
Hydrocracking des kohlenwasserstoffhaltigen Einsatzmaterials in
Kontakt mit einem Hydrocrackkatalysator wird in Gegenwart von Wasserstoff
und vorzugsweise bei Hydrocracking-Bedingungen durchgeführt, die
eine Temperatur von 232°C
bis 468°C,
einen Druck von 3,44 MPa bis 20,7 MPa, eine Flüssigkeits-Stundenraumgeschwindigkeit
(LHSV) von 0,1 bis 30 hr–1 und eine Wasserstoff-Zirkulationsrate
von 337 Normal m3/m3 bis
4200 Normal m3/m3 einschließen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung soll der Ausdruck "substanzielle
Umwandlung zu niedriger siedenden Produkten" mit der Umwandlung von mindestens 10
Volumenprozent des frischen Einsatzmaterials gleichbedeutend sein.
Die Umwandlung pro Durchgang in der Hydrocrackzone liegt vorzugsweise
im Bereich von 10% bis 50% und stärker bevorzugt im Bereich von
20% bis 40%.
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Der
resultierende Ausfluss aus der Hydrocrackzone wird ohne beabsichtigten
Wärmeaustausch
(ungekühlt) überführt und
wird in eine heiße
Hochdruck-Abstreifzone eingeleitet, die im Wesentlichen auf dem gleichen
Druck wie die Hydrocracking-Reaktionszone gehalten wird, wo er im
Gegenstrom mit einem wasserstoffreichen Gasstrom abgestreift wird
unter Bildung eines ersten kohlenwasserstoffhaltigen Gasstroms,
welcher kohlenwasserstoffhaltige Verbindungen enthält die bei
einer Temperatur von weniger als 371°C sieden, Schwefelwasserstoff
und Ammoniak enthält
und eines ersten flüssigen
kohlenwasserstoffhaltigen Stroms, welcher kohlenwasserstoffhaltige
Verbindungen enthält,
die bei einer Temperatur von höher
als 371°C
sieden. Die Abstreifzone wird vorzugsweise auf einer Temperatur
im Bereich von 232°C
bis 468°C
gehalten. Der Ausfluss aus der Hydrocracking-Reaktionszone wird
nicht wesentlich gekühlt
und hätte
nur eine niedrigere Temperatur infolge eines unvermeidbaren Wärmeverlusts
während
des Transports von der Reaktionszone zu der Abstreifzone. Es ist
bevorzugt, dass das Kühlen
des Ausflusses aus der Hydrocracking-Reaktionszone weniger als 84°C und stärker bevorzugt
weniger als 56°C
beträgt.
Mit Halten des Drucks der Abstreifzone im Wesentlichen auf dem gleichen
Druck wie die Hydrocracking-Reaktionszone ist gemeint, dass jeglicher
Druckunterschied auf den Druckabfall zurückzuführen ist, der erforderlich
ist, um den Ausflussstrom von der Reaktionszone zu der Abstreifzone
fließen
zu lassen. Es ist bevorzugt, dass der Druckabfall weniger als 1,03 MPa
und stärker
bevorzugt weniger als 0,69 MPa beträgt. Der wasserstoffreiche Gasstrom
wird vorzugsweise der Abstreifzone in einer Menge von höher als
5 Gewichtsprozent des kohlenwasserstoffhaltigen Einsatzmaterials
zugeführt.
Das zweite Einsatzmaterial wird in das obere Ende des heißen Hochdruckabstreifers
eingeleitet, um als Rückfluss zu
dienen und um weiter gemäß der vorliegenden
Erfindung verarbeitet zu werden.
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Zumindest
ein Teil des ersten flüssigen
kohlenwasserstoffhaltigen Stroms, welcher kohlenwasserstoffhaltige
Verbindungen enthält,
die bei einer Temperatur von höher
als 371°C
sieden, welcher aus der Abstreifzone gewonnen wird, wird in einer
bevorzugten Ausführungsform
in die Hydrocracking-Reaktionszone zusammen mit hinzugefügtem Wasserstoff
rückgeführt.
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Der
resultierende erste kohlenwasserstoffhaltige Gasstrom, welcher bei
einer Temperatur von weniger als 371°C siedende kohlenwasserstoffhaltige
Verbindungen enthält,
Wasserstoff, Schwefelwasserstoff und Ammoniak von der Abstreifzone
werden in ein getrenntes Gefäß eingeleitet,
welches eine Nachbehandlungshydrierungsreaktionszone enthält, um zumindest
einen Teil der aromatischen Verbindungen zu hydrieren, um die Qualität des Mitteldestillats,
insbesondere des Düsenkraftstoffs,
zu verbessern. Ein Teil des ersten kohlenwasserstoffhaltigen Gasstroms
enthält
zumindest einen Teil des zweiten Einsatzmaterials. Die Nachbehandlungs-Hydrierungsreaktionszone
kann in einem Abwärtsstrom-,
Aufwärtsstrom-
oder Radialstrom-Betriebsmodus
durchgeführt
werden und kann jeglichen bekannten Hydrierungskatalysator nutzen.
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Ein
Abwärtsstrom
ist für
den Reaktor bevorzugt, da die für
das zweite Einsatzmaterial erforderliche höhere Temperatur in der Regel
einen Zwischenwärmeaustausch
zwischen dem heißen
Hochdruckabstreifer und der Nachbehandlungshydrierungszone erfordert.
Das Abkühlen des
ersten Gasstroms kann Mischphasenbedingungen erzeugen, die am besten
für den
Stromabwärtsbetrieb
geeignet sind. Der Ausfluss von der Nachbehandlungshydrierungsreaktionszone
wird auf eine Temperatur im Bereich von 4,4°C bis 60°C gekühlt und zumindest teilweise
kondensiert zur Erzeugung eines zweiten flüssigen kohlenwasserstoffhaltigen
Stroms, welcher gewonnen und fraktioniert wird zur Erzeugung der
gewünschten
Kohlenwasserstoffproduktströme.
Ein Teil des zweiten flüssigen
kohlenwasserstoffhaltigen Stroms kann in den Kopfteil des heißen Hochdruckabstreifers
zusammen mit dem zweiten Einsatzmaterial rückgeführt werden. Kondensiert erzeugt
der zweite Strom ebenfalls einen zweiten wasserstoffreichen Gasstrom,
welcher sich gabelt unter Vorsehung zumindest eines Teils des in
die Hydrocrackzone eingeführten
hinzugefügten
Wasserstoffs, wie weiter oben beschrieben, und zumindest eines Teils
des in die Abstreifzone eingeführten
ersten wasserstoffreichen Gasstroms. Frischer Zusatzwasserstoff
kann in den Prozess an einer geeigneten und zweckmäßigen Stelle
eingeführt
werden, wird aber bevorzugt in die Abstreifzone eingeleitet. Bevor
der zweite wasserstoffreiche Gasstrom in die Hydrocrackzone eingeleitet
wird, ist es bevorzugt, dass zumindest ein signifikanter Teil, mindestens
90 Gewichtsprozent beispielsweise, des Schwefelwasserstoffs entfernt
wird und mittels bekannter herkömmlicher
Verfahren gewonnen wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
der in die Hydrocrackzone eingeführte
wasserstoffreiche Gasstrom weniger als 50 Gew.-ppm Schwefelwasserstoff.
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In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung enthält das zweite Einsatzmaterial
Kohlenwasserstoffe und/oder andere organische Materialien und weist
einen Siedebereich, oder zumindest ein Teil davon, von weniger als
demjenigen des ersten Einsatzmaterials auf. Das zweite Einsatzmaterial
siedet vorzugsweise im Bereich von 149°C bis 382°C. Das zweite Einsatzmaterial
wird in das obere Ende des heißen
Hochdruckabstreifers eingeleitet, um als Rückfluss zu dienen. Je nach
dem Siedebereich des zweiten Einsatzmaterials und den Betriebsbedingungen
des Abstreifers kann zumindest ein Teil verdampft werden und anschließend direkt zu
der Nachbehandlungshydrierungsreaktionszone zugeführt werden,
in welcher Heteroatome, die Schwefel und Stickstoff enthalten, zu
Kohlenwasserstoffen umgewandelt werden, wodurch Schwefelwasserstoff
und Ammoniak erzeugt werden, und aromatische Verbindungen abgesättigt werden.
Die Nachbehandlungshydrierungsreaktionszone erzeugt einen Kohlenwasserstoffstrom
mit verbesserten Produkteigenschaften.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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In
der Zeichnung wird das Verfahren der vorliegenden Erfindung mittels
eines vereinfachten schematischen Flussdiagramms veranschaulicht,
in welchem solche Details wie Pumpen, Instrumentation, Wärmeaustausch- und Wärmerückgewinnungskreisläufe, Kompressoren
und ähnliche
Hardware als nicht wesentlich für
das Verständnis
der daran beteiligten Techniken weggelassen wurden. Der Einsatz
von solcher unterschiedlichen Gerätschaft liegt klar innerhalb
des Kenntnisstands im Fachbereich.
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Ein
frisches Vakuumgasöl-Einsatzmaterial
wird in den Prozess über
die Leitung 1 eingeleitet und mit einem im Folgenden beschriebenen
flüssigen
Rückführkohlenwasserstoff,
der über
die Leitung 6 bereitgestellt wird, und einem wasserstoffreichen
Rückführgasstrom,
der über
die Leitung 29 bereitgestellt wird, vermischt. Die resultierende
Mischung wird über
die Leitung 2 in die Hydrocrackzone 3 eingeleitet.
Ein resultierender einem Hydrocracken unterzogener Ausfluss wird
aus der Hydrocrackzone 3 mittels des Leitungsrohrs 4 entfernt und
wird direkt in einen Hochdruck-Produktabstreifer 5 eingeführt. Ein
flüssiger
kohlenwasserstoffhaltiger Strom wird aus dem Hochdruck-Produktabstreifer 5 über die
Leitung 6 entfernt, und ein Teil wird in die Hydrocrackzone 3 über die
Leitung 6 rückgeführt, wie
weiter oben beschrieben wird. Ein weiterer Anteil der Kohlenwasserstoffflüssigkeit
im unteren Teil von dem Hochdruck-Produktabstreifer 5 wird über die
Leitung 6 und Leitung 25 entfernt und gewonnen.
Ein zweites frisches Einsatzmaterial, das Kohlenwasserstoffe im
Dieselsiedebereich enthält,
wird über
die Leitung 24 am oberen Ende des Hochdruck-Produktabstreifers 5 eingeführt, um als
Rückfluss
zu dienen und um in der Einheit behandelt zu werden. Ein Dampfstrom,
welcher einem Hydrocracken unterzogene Kohlenwasserstoffverbindungen
enthält,
und zumindest eine Mehrheit des zweiten über die Leitung 24 eingeführten Einsatzmaterials
wird aus dem Hochdruck-Produktabstreifer 5 über die
Leitung 7 entfernt und in die Nachbehandlungszone 8 eingeführt. Ein
resultierender einem Hydrotreating unterworfener kohlenwasserstoffhaltiger
Gasstrom wird aus der Nachbehandlungszone 8 über die
Leitung 9 entfernt und einem Spülwasserstrom beigemischt, welcher über die
Leitung 33 eingeführt
wird, und die resultierende Mischung wird in den Wärmetauscher 10 eingeleitet.
Ein resultierender gekühlter
und teilweise kondensierter Strom wird aus dem Wärmetauscher 10 über die
Leitung 11 abgezogen und in den Hochdruck-Separator 12 eingeführt. Ein
Abwasserstrom wird aus dem Hochdruck-Separator 12 über die
Leitung 34 abgezogen. Ein kohlenwasserstoffhaltiger Flüssigkeitsstrom
wird aus dem Hochdruck-Separator 12 über die Leitung 13 abgezogen
und in den Niederdruck-Separator 14 eingeführt. Ein
normalerweise gasförmiger
kohlenwasserstoffhaltiger Strom wird aus dem Niederdruck-Separator 14 über die
Leitung 15 abgezogen und gewonnen. Ein flüssiger kohlenwasserstoffhaltiger
Produktstrom wird aus dem Niederdruck-Separator 14 über das
Leitungsrohr 16 abgezogen und gewonnen. Ein wasserstoffreicher
Gasstrom, welcher Schwefelwasserstoff enthält, wird von dem Hochdruck-Separator 12 über die
Leitung 17 abgezogen und in den Amin-Skrubber 18 eingeführt. Eine
magere Aminlösung
wird über
die Leitung 35 in den Amin-Skrubber 18 eingeführt, und
eine reiche Aminlösung
wird aus diesem über
die Leitung 36 abgezogen. Ein wasserstoffreicher Gasstrom,
der eine verminderte Konzentration von Schwefelwasserstoff enthält, wird
aus dem Amin-Skrubber 18 über die Leitung 19 abgezogen
und mit einem über
die Leitung 20 bereitgestellten Wasserstoff-Zusatzstrom
vermischt. Die resultierende Mischung aus wasserstoffreichem Gas
wird über
die Leitung 21 weitergeleitet und im Kompressor 22 komprimiert.
Ein Teil des komprimierten wasserstoffreichen Gases wird aus dem
Kompressor 22 abgezogen und wird über die Leitungen 23 und 29 transportiert
zur Bereitstellung des wasserstoffreichen gasförmigen Rückführstroms wie hierin weiter
oben beschrieben. Ein weiterer Teil des komprimierten wasserstoffreichen
Gases wird aus dem Kompressor 22 über die Leitungen 23 und 26 abgezogen
und in den Wärmetauscher 27 eingeleitet.
Ein erwärmter
wasserstoffreicher Gasstrom wird von dem Wärmetauscher 27 über die
Leitung 28 abgezogen und in einen unteren Teil eines Hochdruck-Produktabstreifers 5 eingeführt, um
als ein Abstreifgas und ein Reaktant in der Nachbehandlungsreaktionszone 8 zu
dienen.
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VERANSCHAULICHENDE AUSFÜHRUNGSFORM
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Ein
Vakuumgasöl-Einsatzmaterial
in einer Menge von 91,4 m
3/h und mit den
in Tabelle 1 angegebenen Charakteristika wird in eine Hydrocrackzone
eingeleitet, die einen Hydrocrackkatalysator enthält und bei
Bedingungen betrieben wird, die einen Druck von 11,0 MPa, eine Temperatur
von 399°C
und eine Wasserstoffzirkulationsrate von 1348 N m
3/m
3 einschließen. Der Hydrocrackzonenausfluss
wird ohne Kühlung
in einen heißen
Hochdruckabstreifer, welcher bei einem Druck von 10,7 MPa und einer
Temperatur von 399°C
betrieben wird, eingeleitet. Ein Einsatzmaterial im Diesel-Siedebereich
in einer Menge von 58,9 m
3/h und mit den
in Tabelle 1 angegebenen Charakteristika wird in ein oberes Ende
des heißen
Hochdruck-Produktabstreifers
eingeführt,
um als Rückfluss
zu dienen und um verfeinert zu werden. Ein heißes wasserstoffreiches Abstreifgas wird
in das untere Ende des Abstreifers in einer Menge von 1264 N m
3/m
3 auf Basis der
vereinigten Einspeisungen eingeleitet. Ein Dampfstrom, der einem
Hydrocracken unterworfene Kohlenwasserstoffverbindungen enthält, und
zumindest eine Mehrheit des Diesel-Einsatzprodukts wird aus dem
Hochdruck-Produktabstreifer abgezogen und in eine Nachbehandlungszone,
die einen Hydrierungskatalysator enthält, welcher hinsichtlich seiner
Fähigkeit
zur Sättigung
aromatischer Kohlenwasserstoffverbindungen gewählt wird und bei Bedingungen
betrieben wird, die einen Druck von 10,7 MPa und eine Temperatur
von 349°C
einschließen,
eingeleitet. Der resultierende, einem Hydrotreating unterworfene
kohlenwasserstoffhaltige Gasstrom wird aus der Nachbehandlungszone,
der ein Spülwasserstrom
beigemischt wurde, abgezogen und gekühlt. Ein resultierender gekühlter und
teilweise kondensierter Strom wird abgetrennt, um einen Abwasserstrom,
einen kohlenwasserstoffhaltigen Flüssigkeitsstrom und einen wasserstoffreichen
Gasstrom rückzugewinnen.
Der gewonnene kohlenwasserstoffhaltige Flüssigkeitsstrom wird stabilisiert
und abgetrennt, um ein Naphthaprodukt in einer Menge von 17,2 m
3/h und ein Dieselprodukt in einer Menge
von 96,7 m
3/h und welches eine relative
Dichte von 0,849 bei 15°C
und einen Cetan-Index von 50 aufweist, zu erhalten. Ein Strom von
nicht umgewandelten Kohlenwasserstoffen in einer Menge von 45,7
m
3/h wird aus dem Boden des Hochdruck-Produktabstreifers
abgezogen und in die Hydrocrackzone rückgeführt. Ein weiterer Strom in
einer Menge von 46,4 m
3/h und mit einer relativen
Dichte von 0,886 bei 15°C wird
aus dem Boden des Hochdruck-Produktabstreifers abgezogen und anschließend in
eine katalytische Fließbett-
bzw. Fluid-Crackzone geladen oder auf andere Weise verwendet. TABELLE
1 – EINSATZMATERIALIENANALYSE
| Vakuumgasöl | Diesel |
Relative
Dichte bei 15,6°C
(60°F) | 0,940 | 0,8817 |
Destillation, °C | | |
IBP | 333 | 214 |
10% | 347 | 262 |
50% | 399 | 279 |
90% | 498 | 304 |
EP | 569 | 352 |
Schwefel,
Gew.-% | 1,31 | 0,005 |
Stickstoff,
Gew.-ppm | 386 | < 100 |
Cetan-Index | – | 40 |
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Ein
Vergleich der Ausbeute von einem Verfahrensflussschema des Stands
der Technik im Unterschied zu dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
ist in Tabelle 2 angegeben. TABELLE
2 – VERGLEICH
DER AUSBEUTEN
| Stand
der Technik | Erfindung |
Naphtha,
m3/h | 21,8 | 17,2 |
Diesel,
m3/h | 91,4 | 96,7 |
FCC,
Einspeisung, m3/h | 46,4 | 46,4 |
GESAMT | 159,6 | 160,3 |
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Ein
Vergleich der Dieselqualität
von einem Verfahrensflussschema des Stands der Technik im Unterschied
zu dem Verfahren der vorliegenden Erfindung ist in Tabelle 3 angegeben. TABELLE
3 – VERGLEICH
DER DIESELQUALITÄT
Dieseleigenschaften | Stand
der Technik | Erfindung |
Relative
Dichte, 15°C | 0,863 | 0,850 |
Siedebereich, °C | 196–360 | 196–360 |
Cetan-Index | 45 | 50 |
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Die
in den Tabellen 2 und 3 angegebenen Daten veranschaulichen die Vorteile
der vorliegenden Erfindung, nämlich
eine höhere
Selektivität
für das
Dieselprodukt und einen höheren
Cetan-Index des Dieselprodukts.
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Die
vorausgehende Beschreibung, Zeichnung und die veranschaulichende
Ausführungsform
erläutern eindeutig
die Vorteile, die durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung
umfasst sind, sowie die Vorzüge, welche
deren Anwendung bietet.