DE4231693A1

DE4231693A1 - Randarmierung z.B. für Glasgewebe

Info

Publication number: DE4231693A1
Application number: DE4231693A
Authority: DE
Inventors: Matthias Dr Heister
Original assignee: IDUSO GmbH
Current assignee: IDUSO GmbH
Priority date: 1992-09-22
Filing date: 1992-09-22
Publication date: 1994-03-24

Description

Glasgewebe wird in unterschiedlicher Ausführung gefertigt und zu verschiedenen Zwecken eingesetzt. Seine Handhabung und seine Verarbeitung sind jedoch nicht selten deswegen schwierig, weil der Zuschnitt Glaspartikel freisetzt, die sich im Arbeitsprozeß unangenehm bemerkbar machen und z. B. an den Augen Juckreize hervorrufen.

Diese negative Eigenschaft von Glasgewebe hat u. a. zur Folge, daß ihr Einsatzbe reich erheblich eingeschränkter ist, als es vom Material her möglich wäre. Dort wo z. B. aus Feuerschutzgründen, wie bei Vorhängen in Kino- und Theatersälen, auf Glasgewebe nicht verzichtet werden kann, ist das für diesen Zweck erforderliche Finish aufwendig und macht die Anwendung von Glasgewebe teuer.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Abbrechen von Glaspartikeln an den Fadenenden des Gewebes zu verhindern und möglichst schon bei der Fertigung oder im Zuschnitt vor Entstehen des Geweberandes die betreffenden Stellen so zu armie ren, daß Glaspartikel nicht mehr oder nur noch in einer zu vernachlässigenden Menge abbrechen können.

Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß nach Anspruch 1 dadurch gelöst, daß die Randarmierung aus einem Schmelzkleber von geringer Viskosität, z. B. aus einem modifizierten Polyamid oder Polystyrol, besteht, der verflüssigt mittels Hitze oder eines Lösungsmittels auf dem Gewebe aufgebracht ist, die Zwischenräume des Gewe bes bis zur anderen Seite durchdringt, die Gewebefäden vollständig umschließt und sie elastisch miteinander verbindet.

Damit die erfindungsgemäße Armierung bei Wärmeeinwirkung nicht klebt und gegen Einwirkungen von außen z. B. durch ultraviolette Strahlung besser geschützt ist, hat der armierte Gewebestreifen gemäß Anspruch 2 eine dünne Auflage z. B. aus Metall folie, Metallpulver oder Farbe, die auch dekorativ vorteilhaft genutzt werden kann. Die erfindungsgemäße Armierung eignet sich im übrigen nicht nur für Glasgewebe, sondern auch für andere Materialien mit Partikelabsonderung an den Schnittstellen.

Die Armierung erfolgt z. B. in der Weise, daß der auf einer Trägerfolie dünn aufge tragene Schmelzkleber in der gewünschten Schmalschnittbreite auf den zu armieren den Streifen des Gewebes gelegt und dort heiß angedrückt wird, so daß der Schmelz kleber aufgrund seiner niedrigen Viskosität die Zwischenräume des Gewebes bis zur anderen Seite ausfüllt, die Gewebefäden vollständig umschließt und sie elastisch miteinander verbindet. Ein Kleben des Hotmelt auf der Unterlage wird dadurch verhindert, daß diese z. B. aus Papier mit Silikonauflage besteht. Zur Fertigstellung der Randarmierung werden nach Erkalten des Hotmelt lediglich die Trägerfolie des Schmalschnitts und auf der anderen Seite die Unterlage abgezogen.

Die dünne Schutzauflage läßt sich auf dem Armierungsstreifen am einfachsten dadurch aufbringen, daß sie zugleich Trägerfolie des Hotmelt ist und nach Erkalten des Hotmelt nicht vom Gewebe abgezogen wird, sondern auf diesem verbleibt. Auch ein Bestäuben des Schmelzklebers z. B. mit Silberbronze oder das Auftragen einer dünnen Farbschicht erfüllen den erstrebten Zweck.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich eine Ausprägung darstellen den Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 die armierte Randzone eines Glasgewebes im Schnitt,

Fig. 2 ein Gewebestück mit dem erfindungsgemäß armierten Streifen an einer vorgesehenen Zuschnittstelle und mit einer Abdeckung im Schnitt

Fig. 3 das Stück eines Glasgewebes mit erfindungsgemäß armiertem Rand in Draufsicht.

In den Figuren sind das Glasgewebe mit dem Bezugszeichen 1, die einzelnen Glasfä den mit 2, der Schmelzkleber mit 3, die Abdeckschicht mit 4 und die vorgesehene Zuschnittstelle mit 5 gekennzeichnet.

Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind zunächst darin zu sehen, daß das erfindungsgemäß armierte Glasgewebe umweltschonender und angenehmer transpor tiert und verarbeitet werden kann. Außerdem läßt sich der Anwendungsbereich von Glasgewebe überall dort ausdehnen, wo sein Einsatz wegen der ohne Randarmierung zwangsläufig frei werdenden Glaspartikel bisher unterblieb. Beispiele für neue Anwendungsgebiete bietet u. a. der Wohnbereich. Im Haus ist es z. B. das Fenster, wo erfindungsgemäß armiertes Glasgewebe wegen seiner Beständigkeit gegen ultra violette Strahlen sehr gut als Rollotuch eingesetzt werden kann. Aber auch für andere Einsatzbereiche eignet sich das erfindungsgemäß ausgerüstete Gewebe schon wegen seines vergleichsweise günstigen Preises vorzüglich.

Claims

1. Randarmierung z. B. für Glasgewebe dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Schmelzkleber von geringer Viskosität, z. B. aus einem modifizier ten Polyamid oder Polystyrol, besteht, der verflüssigt mittels Hitze oder eines Lösungsmittels auf dem Gewebe aufgebracht ist, die Zwischenräume des Gewebes bis zur anderen Seite durchdringt, die Gewebefäden vollständig umschließt und sie elastisch miteinander verbindet.

2. Randarmierung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß sie zu ihrem Schutz mit einer dünnen, fest haftenden Auflage z. B. aus Metallfo lie, Metallpulver oder Farbe abgedeckt ist.