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Licht-und Wärmeschutzeinrichtungen, insbesondere Rouleaux
Die bisher als Lichtschutzeinrichtungen, insbesondere Rouleaux verwendeten, Materialien entsprachen nicht allen Anforderungen, die an Einrichtungen solcher Art gestellt werden. Die Rouleaux verhindern wohl den Einblick in die betreffenden Räume sowie den direkten Durchtritt der Sonnenstrahlen, sie sind zum Teile auch durchscheinend. Eine wichtige Aufgabe, die ihnen zufallen würde, erfüllen sie aber nicht : sie halten die Wärmestrahlen nicht ab. Diese dringen vielmehr, wie Versuche ergeben haben, schon nach wenigen Minuten Bestrahlung ungehindert durch sie hindurch.
Damit ist aber nicht die Möglichkeit gegeben, durch Verwendung der Rouleaux in der heissen Jahreszeit kühle Räume zu schaffen, was eigentlich eine ihrer Hauptaufgaben sein sollte, da solche Räume für das Wohlbennden und die körperliche und geistige
Leistungsfähigkeit von grösster Bedeutung sind.
Auch könnte dadurch in vielen Fällen das Ver- dunsten oder gar Verderben von Waren ver- hindert werden.
Die Verhinderung des Durchtrittes der Wärme- strahlen wäre aber auch in anderen Fällen von grosser Bedeutung. So wäre es beispielsweise wünschenswert, wenn, insbesondere in den kälte- ren Zonen, ein Entweichen der im Raume herrschenden Ofenwärme durch die Fenster ver- hindert werden könnte. Auch wäre es von grösstem Vorteil, wenn der durch die Sonnenstrahlen hervorgerufenen raschen Zerstörung von Rouleaux und deren Schnüren und Bändern, aber auch Vorhängen usw. Einhalt geboten werden könnte, Umstände, die die Verwendung von Rouleaux in heissen Gegenden nahezu ausschliessen. Schliesslich wäre es wegen der guten Wirkung auf die Augen erwünscht, wenn das Licht aus den Rouleaux farbig, vorteilhaft grün gefärbt, austreten würde.
Bisher ist es nicht gelungen, allen angeführten Forderungen gerecht zu werden ; auch die Verwendung des bekannten Prinzips der Wärmestrahlenreflexion allein ergab keine guten Resultate bei der Herstellung solcher Rouleaux, da die, die Reflexion bewirkende Metallschichte den Lichtdurchtritt verhindert.
Erst durch die Verwendung einer besonderen Art von reflektierendem Körper bzw. reflek- tierender Fläche ist es gelungen, eine allen Belangen entsprechende Licht-und Wärmeschutz- einrichtung zu schaffen.
Erfindungsgemäss wird auf ein geeignetes Grundmaterial, vorteilhaft ein Gewebe, eine, feine Unterbrechungen, z. B. Perforierungen, aufweisende Metallschicht aufgetragen und das so geschaffene Material als Licht-und Wärmeschutzeinrichtung verwendet.
Die Perforierung kann auf mechanischem Wege, günstiger durch Ätzung der Metallschicht und schliesslich auch durch Auftragen von Bronzeteilchen von jweils erforderlicher bzw. gewünschter Menge hervorgerufen werden.
Die Ätzung, die erst allmählich wirkt, kann bei entsprechender Dauer ein Durchscheinen bis zu jedem gewünschten Grad bewirken. Sie kann über die ganze Fläche erfolgen oder auf bestimmte Teile nach einem vorgefassten Muster beschränkt sein. Bei Anwendung der Ätzung ist die Möglichkeit gegeben, stärkere Folien, vorteilhaft Alu- miniumfolien, zu verwenden, die durch Scheuern,
Reiben und sonstige mechanische Beanspruchun- gen, im Gegensatz zu ganz dünnen, sogenannten
Schlagmetallen, nicht verletzt oder beschädigt werden. Vorteilhaft wird eine Folie von etwa
0-007 bis 0-01 mm Stärke verwendet.
Kommt Bronze zur Anwendung, so muss diese sehr dünn aufgetragen werden. Eine Menge von etwa 10 bis 20 glm 2 hat sich als voll- kommen ausreichend erwiesen. Vorteilhaft wird die Bronze dem Bindemittel nicht beigemischt, sondern zuerst auf die vorbereitete Oberfläche des Grundmaterials in irgend einer geeigneten
Form, z. B. durch Aufblasen, Einreiben usw., aufgetragen. Sie kann aber auch vor dem Aufbringen mit dem Bindemittel vermischt werden.
Von grösster Wichtigkeit ist, das Grundmaterial und den Auftrag miteinander in Einklang zu bringen, wobei beim Grundmaterial insbesondere auf die richtige Wahl von Gewebedichtheit und Farbe das Augenmerk zu richten ist. Das Gewebe soll möglichst dünn, porös und rein weiss sein. An seiner Stelle können aber auch andere Stoffe, z. B. Papier und verschiedene Folien oder Kombinationen derselben, genommen werden. Die Färbung des Gewebes kann als Durchtränkung oder auch nur in der Appretur erfolgen.
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Ein Auftrag der Farbe oder eine Durchtränkung in Streifen oder Mustern wird die durchscheinende Wirkung an den von der Färbung freien Stellen und damit für den ganzen Raum nur erhöhen.
Klebstoff und Appretur sollen auch die Schnittränder der Rouleaux so verstärken, dass ein Ausfransen und damit ein Endeln an den Schnitträndem vermieden wird.
Durch einfaches Umdrehen der an den Fenstern eines Raumes angebrachten, erfindungsgemäss ausgebildeten Rouleaux kann verhindert werden, dass die Ofenwärme eines Raumes durch die Fenster entweicht. Es muss also die metallische Schichte nach innen, dem Raum zugekehrt, angeordnet werden. Die Lagerung der das Rouleau tragenden Stange erfolgt in diesem Falle derart, dass das Umdrehen und Lagern auch in der umgedrehten Lage möglich ist. Um die Zimmerwärme sicher im Raume zu erhalten, wird das Rouleau vorteilhaft innen vor dem Fenster angeordnet. Auch wird zweckmässig Vorsorge getroffen, dass die Wärme weder seitlich noch unten am Rouleau vorbei nach aussen gelangen kann.
An Stelle der Metallfolien können vorteilhaft auch reinweisse Kunstharzfolien oder ein reinweisser Lackaufstrich verwendet werden.
Das beschriebene Rouleau entspricht allen Anforderungen, die in bezug auf Licht-und Wärmeabweisung sowie Durchscheinen gestellt werden können. Die Einrichtung kann sinngemäss auch bei Sonnenplachen, Schirmen, Wagendecken, Autodecken usw. Anwendung finden.
PATENTANSPRÜCHE : l. Licht-und Wärmeschutzeinrichtungen, insbesondere Rouleaux, mit auf einem geeigneten, : z. B. gewebten Grundmaterial aufgebrachten reflektierenden Belagschichten, dadurch ekeszeichnet, dass auf der der Sonne oder sonstigen Wärmequelle zugekehrten Seite des Grundmaterials eine Perforierungen aufweisende Schicht aus Metall, reinweisser Kunstharzfolie oder reinweissem Lack aufgebracht ist.