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Medizinisches Bestrahlungsgerät
Die Erfindung betrifft ein medizinisches Bestrahlungsgerät mit einem Ultraviolett- und gegebenenfalls einem Ultrarotstrahler in einem gemeinsamen oder in getrennten Reflektoren.
Es wird von einem bekannten Gerät ausgegangen, bei dem die spektrale Zusammensetzung der Strahlung hinsichtlich der einzelnen UV-Bereiche durch Öffnen, Schliessen oder Verschieben von Filtern einstellbar ist. Damit ist zwar bereits eine Anpassung der Strahlung an die spezifische Empfindlichkeit bestrahlter Personen möglich, jedoch noch nicht in dem praktisch erwünschten Masse.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Bestrahlungsgerät zu schaffen, welches bezüglich seiner Anpas- sungsmöglichkeit eine erhebliche Verbesserung darstellt.
Gemäss der Erfindung ist vor dem UV-Strahler ein aus zwei gegenläufig bewegbaren Filtergläsern bestehendes Filter vorgegebener spektraler Durchlässigkeit angeordnet und weiterhin ist der zwischen diesen Filtergläsern verbleibende, eine veränderliche Breite aufweisende Spalt mit einem vorzugsweise leicht auswechselbaren Filter anderer spektraler Durchlässigkeit ganz abgedeckt.
Mit den beweglichen Filterscheibe kann das Verhältnis der Erythem erzeugenden mittelwelligen und kurzwelligen Strahlung zur bräunenden langwelligen Strahlung eingestellt werden. Mit dem festen Filter kann zusätzlich noch die Intensität der mittelwelligen oder der kurzwelligen Erythem erzeugenden Strahlung eingestellt bzw. gewählt werden. Diese beiden Eryhthem erzeugenden Strahlungen haben nämlich verschiedene Eigenschaften. Das mittelwellige UV bewirkt einen sehr steilen Anstieg des Erythems (Rötung der Haut), während das kurzwellige UV einen sehr viel schwächeren Anstieg hat. Beim mittelwelligen UV kommt es also leichter zu Verbrennungen, allerdings warnt die auftretende Hautrötung auch früher vor einer zu starken Bestrahlung.
Beim kurzwelligen UV kommt es weniger schnell zu einer Verbrennung, allerdings wird man auch sehr viel später vor einer zu starken Bestrahlung gewarnt.
Diese Eigenschaften der Strahlung sind zwar bekannt : bisher gab es jedoch kein Gerät, mit dem man beide Einstellungen vornehmen konnte, nämlich einerseits die Wahl der Erythem erzeugenden Strahlungsanteile und anderseits die Wahl des Verhältnisses der bräunenden zu den Erythem erzeugenden Strahlen.
Eine solche Einstellung ist nunmehr mit dem Gerät gemäss der Erfindung möglich, wobei das feststehende Filter von vornherein entsprechend der Hautempfindlichkeit der zu bestrahlenden Person gewählt werden kann.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch den Abschluss des Brenners nach aussen der vielfach als lästig empfundene Ozongeruch wegfällt.
Im folgenden wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel erläutert.
Das Gerät besteht aus dem Unterteil 1 und dem Oberteil 2, die mit Hilfe des Gelenkes 12 zusammenklappbar sind. Im Oberteil ist eine Frontplatte 8 aus Aluminium vorhanden, in die unten ein zylinderförmiger und oben ein parabolförmiger Reflektor eingedrückt sind. In dem oberen Reflektor ist eine UVQuelle 6, z. B. ein Quecksilberhochdruckbrenner, eingebaut. Dieser Reflektor schirmt den UV-Strahler nach hinten ab. Vor dem Reflektor sind zwei Filter 3 mit gleicher spektraler Durchlässigkeit angeordnet, die gegeneinander mit Hilfe des Drehknopfes 4 verschoben werden können, so dass der durch die Filter 3 gefilterte Strahlungsanteil veränderbar ist. Die jeweilige Stellung der Filter kann an dem Anzeigeschild 13 abgelesen werden.
Das Filter 5, mit einer andern spektralen Durchlässigkeit als die Filter 3, schliesst die Lücke zwischen den Filterplatte 3. Im allgemeinen wird dieses Filter 5 die Filter 3 etwas überlappen.
Das Filter 5 ist nicht verschiebbar, hat also eine feste Lage zum Reflektor bzw. zum Brenner.
Im unteren Reflektor befinden sich zwei Infrarot-Dunkelstrahler 7 und ein Infrarot-Hellstrahler 9.
Ausserdem befinden sich im Unterteil des Gerätes noch ein Tastenschalter 10 und eine Zeituhr 11.
Die verstellbaren Filter 3 haben zweckmässig eine langwelligere Durchlässigkeitsgrenze als das Filter 5, dessen Durchlässigkeitsgrenze so gewählt wird, dass die ozonerzeugendeStrahlung unterhalb2000Angström- einheiten (A) unterdrückt, aber die erythemerzeugende Strahlung bei 2537 A oder bei 2967 A oder auch bei beiden Wellenlängen durchgelassen wird.
Damit tritt der weitere Vorteil ein, dass die Belästigung bestrahlter Personen durch Ozongeruch verhindert wird. Die Ozonerzeugung spielt sich nur in dem engen Raum zwischen Reflektor und Filtersystem ab, wo aber das Ozon wegen der dort herrschenden hohen Lufttemperatur rasch wieder zerfällt, während sonst das in der kühlen Aussenluft entstehende Ozon eine lange Lebensdauer hat.
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Die durch ein solches Filtersystem beeinflusste Strahlung lässt sich weiterhin erheblich genauer an die spezifische Empfindlichkeit bestrahlter Personen anpassen, als dies bei einer Anordnung mit einem unge- filterten Strahlungsanteil der Fall ist.
So dürfte es sich z. B. empfehlen, zur Erzielung einer Hautbräunung die Filter 3 so zu wählen, dass bei 3000 A nur noch eine Durchlässigkeit von 20% oder weniger vorhanden ist. Hiemit wird der das Gerät verlassende Strahlungsanteil unter 3000 A stark herabgesetzt. Diese letztere Strahlung bewirkt leicht eine Hautrötung, so dass die Bestrahlung vorzeitig zum Nachteil der Hautbräunung abgebrochen werden muss. Anderseits braucht man bekanntlich oft vor allem bei Menschen, die sich sehr wenig in der Sonne aufhalten, einen gewissen Strahlungsanteil unter 3000 A, um die Pigmente überhaupt zu erzeugen. Diese
Strahlung tritt durch die Lücke zwischen den Filtern 3 aus dem Gerät aus. Um der Belästigung durch das
Ozon zu entgehen, ist die Lücke zwischen den Filtern 3 durch das Filter 5 abgedeckt, das die ozonerzeugende
Strahlung unter 2000 A absorbiert.
Die pigmenterzeugende Strahlung, aber auch die stark rötende Strahlung, die man vermeiden will, wird nach den bekannten Erythemkurven, in der Hauptsache durch die Strahlung bei 2537 A und 2967 A bewirkt. Der Gradient der Zunahme der Rötung (Gradition) ist aber bei der 2967-Strahlung wesentlich stärker als bei der 2537-Strahlung, so dass es unter Umständen vorteilhaft ist, die 2967-Strahlung durch ein Filter 5 herabzusetzen (z. B. durch ein Interferenz-Filter), welches diese
Strahlung und auch die Strahlung unterhalb 2000 A absorbiert und die 2537-Strahlung durchlässt.
Es kann aber auch sein, dass man gerne durch die Hautrötung rechtzeitig vor zu langer Bestrahlung gewarnt zu werden wünscht. In diesem Fall kann es vorteilhaft sein, die 2537-Strahlung zu absorbieren und die 2967-Strahlung möglichst durchzulassen. Dazu wird man ein Filter wählen, das die Strahlung
2537 A mehr oder weniger absorbiert.
Das Verhältnis der Strahlungsanteile, die durch die Filter 3 und 5 hindurchgehen, kann durch Verschieben der Filter 3 verändert werden.
Das Filter 5 kann mit nicht gezeichneten, am oberen und unteren Ende von 5 angreifenden Schiebefassungen so gehalten sein, dass es leicht aus dem Gerät herausgenommen und durch ein solches mit anderem Durchlässigkeitsverlauf ersetzt werden kann.
Für Anwendungen, bei denen ungefilterte Strahlung erwünscht ist, kann das Filtersystem auch teilweise oder ganz abgenommen werden, wenn seine Befestigung am Reflektorrand mit von aussen lösbaren Verbindungen vorgenommen wird.
Bei einem praktischen Gerät hat z. B. der parabolische Reflektor eine kreisförmige Öffnung mit einem Durchmesser von 15 bis 20 cm. Die beiden, diese Öffnung abdeckenden Filter 3 haben zwischen sich einen vom Filter 5 abgedeckten Spalt, der zwischen 0 und etwa 25 mm verstellt werden kann. Die Breite des Filters 5 ist so gewählt, dass auch bei der weitesten Lücke zwischen den beiden Filtern 3 diese noch vom Filter 5 gerade überdeckt wird.
Falls ein Infrarotstrahler mit dem Ultraviolettstrahler im gemeinsamen Reflektor vorhanden ist, können die Filter 3 und 5 so gewählt werden, dass die Infrarotstrahlung grösstenteils von diesen Filtern durchgelassen wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Medizinisches Bestrahlungsgerät mit einem Ultraviolett- und gegebenenfalls einem Ultrarotstrahler in einem gemeinsamen oder in getrennten Reflektoren, bei dem die spektrale Zusammensetzung der Strahlung hinsichtlich der einzelnen UV-Bereiche einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem UV-Strahler ein aus zwei gegenläufig bewegbaren Filtergläsern bestehendes Filter vorgegebener spektraler Durchlässigkeit angeordnet ist und dass der zwischen diesen Filtergläsern verbleibende, eine veränderliche Breite aufweisende Spalt mit einem, vorzugsweise leicht auswechselbaren Filter anderer spektraler Durchlässigkeit ganz abgedeckt ist.