Medizinisches Bestrahlungsgerät mit einem Ultraviolett-Strahler
Die Erfindung betrifft ein medizinisches Bestrahlungsgerät, das mit einem Ultraviolettstrahler bestückt ist. Bei bekannten Quecksilberhochdruckbrennern handelt es sich meist um solche, die in den 3 Spektralbereichen des Ultraviolett UVA (3'150-4'000), UVB (2'800-3'150 ) und UVC (kleiner als 2'800 einen etwa gleichen Strahlungsstrom besitzen. Die drei Spektralbereiche haben bei der Bestrahlung des menschlichen Körpers verschiedene Wirkung. Das UVA ist zur Erzeugung einer schönen Hautbräunung in seiner vollen Stärke erwünscht. Ein gewisser Strahlungsanteil an UVB oder UVC oder an beiden Bereichen ist zusätzlich notwendig, um vor allem bei Menschen, die sehr wenig in der Sonne sind, überhaupt Pigmente zu erzeugen.
Eine zu grosse Strahlung im UVB oder UVC führt aber zur Hautrötung, so dass man die Bestrahlung frühzeitig abbrechen muss.
Man ist deshalb bestrebt, gewisse Spektralbereiche, je nach Anwendungsziel, entfernen bzw. schwächen zu können und eventuell auch bei der verschiedenen Empfindlichkeit der menschlichen Haut für die verschiedenen Bestrahlungsbereiche das Verhältnis der Strahlungsströme in den genannten Spektralbereichen variieren zu können.
Es ist bekannt, platten- oder rohrförmige Filter mehr oder weniger vor den Strahler bzw. vor den Reflektor des Gerätes vorzuschieben, und zwar so, dass ein gewisser Bruchteil der Gesamtstrahlung ungefiltert das Gerät verlässt. Eine solche Anordnung hat gewisse Nachteile. So erzeugt die Strahlung unter 2'000 Ä Ozon, das durch die Öffnung des Filters in den Raum eintritt und dort von den Patienten als lästig empfunden wird. Auch gibt es Fälle, in denen man die UVC-Strahlung überhaupt nicht wünscht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung anzugeben, die die geschilderten Nachteile nicht besitzt.
Es wird ebenfalls von einem medizinischen Bestrahlungsgerät ausgegangen, welches einen in einem Reflektor angeordneten Ultraviolett-Strahler enthält.
Dieses Bestrahlungsgerät ist dadurch gekennzeichnet, dass der UV-Strahler von einem Filter system umgeben oder die Öffnung des den UV-Strahler enthaltenden Reflektors durch ein Filtersystem abgedeckt ist, das aus zwei unmittelbar aneinandergrenzenden oder zusammengeschmolzenen Filterrohren oder Filterplatten verschiedener spektraler Durchlässigkeit besteht und dass dieses Filtersystem relativ zum UV Strahler derart verschiebbar ist, dass damit die spektrale Zusammensetzung der austretenden UV-Strahlung veränderbar ist.
Bei Verwendung von nur aneinandergrenzenden Filterteilen können diese Teile durch mechanische Mittel, z.B. durch einen Metallrahmen, eng aneinandergehalten werden.
Ein wesentlicher Vorteil eines geeigneten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemässen Anordnung besteht darin, dass man mit ihr die Anteile der UVBund der UVC-Strahlung getrennt verändern kann, während bei bekannten Bestrahlungsgeräten lediglich das Verhältnis der UVA-Strahlung zu der Kombination aus UVB- und UVC-Strahlung einstellbar ist.
Bei den bekannten Anordnungen, welche eine Öffnung in dem Filtersystem aufweisen, wird nämlich bei Schliessung der Öffnung der UVB- und der UVC Anteil gleichmässig verringert. Eine Trennung der Einstellung der UVB- und der UVC-Strahlung ist bei der bekannten Anordnung nicht möglich.
Ein weiterer Vorteil eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemässen Anordnung mit einem geschlossenen Filter besteht darin, dass der Brenner nicht so leicht verschmutzen kann.
Die Erfindung soll im Folgenden anhand von zwei Ausführungsbeispielen erläutert werden. In den Fig.
1 und 2 ist in Ansicht und im Längsschnitt ein Bestrahlungsgerät mit rohrförmig ausgebildeten Filtern und in den Fig. 3 und 4 in Ansicht und im Längsschnitt ein Bestrahlungsgerät mit plattenförmig ausgebildeten Filtern dargestellt.
Der Quecksilberhochdruckbrenner 1 aus Quarzglas mit den Elektroden 2 und den Stromzuführungen 3 ist in dem Reflektor 4 angeordnet; gemäss Fig. 1 und 2 ist er von einem Rohrfilter umgeben, das aus dem Rohrteil 5 und dem Rohrteil 6 besteht.
Zur Erzielung einer schönen Hautbräunung wird z.B. das Rohrteil 5 so gewählt, dass es im UVA praktisch vollständig durchlässig ist, im UVB die Durchlässigkeit aber kontinuierlich so abfällt, dass bei 3'000 A nur noch eine Durchlässigkeit von etwa 25 % oder weniger vorhanden ist. Das zur Bräunung erwünschte UVA ist also voll wirksam.
Das Rohrteil 6 lässt das UVA, UVB und UVC praktisch vollständig durch, lässt aber die Strahlung unterhalb 2'000-2'200 A nicht mehr durch. Die ozonerzeugende Strahlung ist dann vollständig absorbiert, so dass kein Ozon in den Raum austreten kann. Etwa im Raum zwischen Brenner und Filter erzeugtes Ozon zerfällt in der dort vorhandenen hohen Lufttemperatur sehr schnell, kann aber auch durch zweckentsprechende Mittel, z.B. durch Abdichtung der Filtersysteme, an dem Austritt in den Raum gehindert werden.
Das Filter 6 kann aber auch schon oberhalb des UVC seine kurzwellige Durchlässigkeitsgrenze haben bei etwa 2'800 A, so dass das UVA und UVB hindurchgelassen, das UVC aber absorbiert wird. Durch axiale Verschiebung des kombinierten Rohrfiltersystems kann das Strahlungsverhältnis der einzelnen Spektralbereiche mehr oder weniger verkleinert oder vergrössert und so auf die verschiedene Empfindlichkeit der einzelnen Menschen abgestuft werden.
In der Schnittdarstellung nach Fig. 2 ist mit 7 das Gerätegehäuse bezeichnet, in dem der Reflektor 4 befestigt ist.
In dem weiteren Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 und 4 ist der Brenner 1 in dem Reflektor 8 angeordnet, wobei vor dem Reflektor ein scheibenförmiges, an der Kante 9 zusammengeschmolzenes, bzw. durch übliche mechanische Mittel eng zusammengehaltenes Filtersystem aus den beiden Filterplatten 10 und 11 vorgesehen ist. Auch hier kann das Verhältnis der UV-Strahlung im oben beschriebenen Sinn durch Vorschieben des Filtersystems von oben nach unten wunschgemäss verändert werden.
Teil 12 ist eine etwa ebene Platte aus Metall oder Kunststoff, hinter die das Filtersystem sich bei Bewegung teilweise schieben lässt.
Die beschriebenen Filtersysteme können in jedes Bestrahlungsgerät für ultraviolette Strahlung eingesetzt werden, gleichgültig, wie die übrige Konstruktion des Gerätes ist. Vor allem kann es in die bekannten Bestrahlungsgeräte eingebaut werden, bei denen das den Reflektor enthaltene Oberteil des Gehäuses durch ein Gelenk mit einem als Sockel ausgebildeten Unterteil verbunden ist. Das Oberteil kann auf das Unterteil heruntergeklappt werden. In diesen Geräten können im Unterteil oder im Oberteil eine Bestrahlungsuhr und die notwendigen Eine und Ausschalter vorgesehen sein. Im Oberteil sind entweder im gleichen oder in einem besonderen Reflektor noch Infrarotstrahler zusätzlich vorhanden.
Falls diese im gleichen Reflektor mit dem UV-Strahler sind, müssen die Filter, falls der gesamte Reflektor durch das Filtersystem abgedeckt ist, für die Infrarotstrahlung weitgehend durchlässig sein.
Die Bewegung des Filtersystems kann in bekannter Weise durch einen seitlich oder oben am Gehäuse angebrachten Knopf erfolgen, der z.B. mit Hilfe einer Spindel das Filtersystem verschiebt. Auch andere an sich bekannte Möglichkeiten der Verschiebung können hierfür benutzt werden.
Der Reflektor kann jede gewünschte bekannte Form haben. Er kann sowohl kugelförmig, als auch ellipsoidisch, paraboloidisch und zylinderparaboloidisch ausgebildet sein.