DE1142973B - Ultraviolett-Bestrahlungsgeraet mit veraenderbarer Einstellbarkeit der Anteile der ultravioletten Strahlung der verschiedenen spektralen Teilbereiche - Google Patents

Ultraviolett-Bestrahlungsgeraet mit veraenderbarer Einstellbarkeit der Anteile der ultravioletten Strahlung der verschiedenen spektralen Teilbereiche

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DE1142973B
DE1142973B DESCH28566A DESC028566A DE1142973B DE 1142973 B DE1142973 B DE 1142973B DE SCH28566 A DESCH28566 A DE SCH28566A DE SC028566 A DESC028566 A DE SC028566A DE 1142973 B DE1142973 B DE 1142973B
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Description

  • Ultraviolett-Bestrahlungsgerät mit veränderbarer Einstellbarkeit der Anteile der ultravioletten Strahlung der verschiedenen spektralen Teilbereiche Die ultraviolette Strahlung für Bestrahlungen erstreckt sich über ein Spektralgebiet, das von der Wellenlänge 400 mm bis zu Wellenlängen unter 200 my reicht. Genauso wie das Spektrum sichtbaren Lichts in einzelne Farbbereiche (Rot bis Violett) unterteilt wird, so ist auch für das UV-Spektrum eine Unterteilung üblich geworden, welche die biologische und photochemische Wirkung ultravioletter Strahlung kennzeichnet. Man unterscheidet im Ultraviolett folgende Bereiche: UV-A (langwelliges UV) 400 bis 315 m;i, das relativ energiearm ist und z. B. für eine sichtbare Wirkung auf die menschliche Haut (Direkt-Pigment) etwa die 200fache Dosis braucht wie UV-B (mittelwelliges UV) 315 bis 280m.
  • Die kürzesten Wellenlängen der natürlichen Höhensonne liegen in diesem Bereich. Die menschliche Haut ist UV-Strahlung unter 315 mp nicht gewohnt und reagiert mit einer kräftigen Abwehr ( Erythem, nachfolgende Hornhautverdickung und Pigment).
  • UV-C (kurzwelliges UV) unter 280 my, eine energiequantenreiche Strahlung mit hohem photochemischem Effekt, z. B. baktericid, vitaminbildend, unter 200 mp ionisierend (Ozon) usw.
  • Ultraviolette Strahlen finden in der Medizin, Kosmetik und Technik eine vielfältige Anwendung. Als UV-Strahlenquellen stehen zur Verfügung: offene Bogenlampen (Effekt-Kohlen) und Gas-Metalldampf-Entladungslampen (Hg, Cd, Ve...). Seit der Erfindung von Quecksilberdampf - Hochdruck - Quarzlampen (HgHQ-Lampen) im Jahre 1906 werden diese wegen ihrer Einfachheit und Wirtschaftlichkeit fast ausschließlich als UV-Strahlenquellen benutzt. Deshalb wird auf diese Lampen bzw. Brenner nachfolgend, jedoch immer nur stellvertretend für alle anderen Arten von UV-Strahlern, Bezug genommen.
  • HgHQ-Lampen -- gleichgültig, ob üblicherweise mit 1 oder mit 10 at Hg-Dampfdruck betrieben haben ein UV-Spektrum, dessen Energie auf die drei Wellenlängenbereiche etwa gleichmäßig verteilt ist: UV-A: UV-B: UV-C = 1:1:1.
  • Es werden, grob gerechnet, in jedem der drei Wellenbereiche 7 Watt je 100 Watt aufgenommener Leistung, insgesamt also etwa 20 Watt UV-Strahlung je 100 Watt HgHQ-Leistung, ausgetrahlt. Diese grobe Aufschlüsselung erhebt keinen Anspruch auf Exakt- heit, kennzeichnet aber den für die Erfindung wichtigen Sachverhalt.
  • Die Energieverteilung im Spektrum der natürlichen Höhensonne ist hingegen UV-A: UV-B: UV-C = 200: 0. Demzufolge ist auch die Wirkung der natürlichen Höhensonne eine andere wie die der künstlichen Höhensonne«, d. H. einer HgHQ-Lampe.
  • Es hat nicht an Versuchen gefehlt, elektrische UV-Strahler in ihrer spektralen Energieverteilung der natürlichen Höhensonne anzugleichen. Meist hat man HgHQ-Lampen durch beschränkt UV-durchlässige Spezialgläser gefiltert. (Man kann natürlich die HgHQ-Strahlung auch durch Hautcreme filtern.) Aber eine Hautpigmentierung, wie sie sich unter der natürlichen Höhensonne erreichen läßt, können gefilterte UV-Strahler nicht vermitteln.
  • Die Sonne hat eine außerordentlich starke UV-A-Strahlung. Wenn man eine HgHQ-Lampe durch Filterung völlig sonnengleich macht, dann muß man, um eine Pigmentierung der Haut zu erzielen, eine mehr als 200fache Strahlendosis verabreichen, wie bei einer ungefilterten HgHQ-Lampe nötig wäre, um ein Erythem mit nachfolgendem Pigment zu erhalten. Das würde eine mehr als 200fache Erhöhung der HgHQ-Lampenleistung oder eine entsprechende Verlängerung der Bestrahlungszeit bedeuten. Beides ist in dem erforderlichen Maße technisch verfahrensmäßig nicht möglich.
  • So kommt es, daß alle künstlichen »UV-Sonnen«, d. h. alle (gefilterten) Quarzlampen, mit einem relativ starken UV-B-Anteil in der Strahlung arbeiten. Durch Filtrierung wird das Normalspektrum UV-A: UV-B: UV-C 1:1:1 in ein angeblich )>sonnenähnliches « Spektrum UV-A: UV-B: UV-C = I zu etwa 0,2 bis 0,5: 0 verwandelt. Da aber die Haut, wie die bekannte Erythem-Kurve nach Hausser und Vahle zeigt, für UV-B überempfindlich ist, resultiert die Hautpigmentierung dann stets aus dem UV-B-Anteil, der allerdings beim natürlichen Sonneneffekt auch eine maßgebende Rolle spielt.
  • HgHQ-Lampen werden nicht nur aus kosmetischen, sondern auch aus medizinischen und technischen Gründen gefiltert. Folgende Konstruktionen gefilterter UV-Strahler sind bekanntgeworden: 1. HgHQ-Lampen in Spezialglaskolben, 2. HgHQ-Lampen mit zusätzlichen Spezialglasfiltern, 3. HgHQ-Lampen in oder hinter Glasfiltern, die sich durch Verschieben öffnen oder schließen lassen oder ein verstellbares Austrittsfenster besitzen.
  • Während die erstgenannten UV-Strahler ein konstantes UV-Spektrum (UV-A: UV-B: UV-C 1 I zu etwa 0,2 bis 0,5: 0) ausstrahlen, ist dieses im Fall 3 in Grenzen variierbar (UVA-A: UV-B: UV-C -- 1: 0 bis 1: 0 bis 1). Die Konstruktion 2 erlaubt mehr Varianten, ist jedoch durch die Verwendung zusätzlicher Filter umständlich. Durch die Erfindung wird eine Lösung des gestellten Problems ermöglicht, die die Nachteile der bekannten Konstruktionen überwindet und darüber hinaus die UV-Bestrahlungstechnik beträchtlich erweitert und vereinfacht.
  • Die Erfindung betrifft ein Ultraviolett-Bestrahlungsgerät, das dadurch gekennzeichnet ist, daß zur Erzielung der gewünschten spektralen Zusammensetzung der Gesamtbetrahlungsdosis die Zeit der vom Gerät abgegebenen Strahlung in den verschiedenen UV-Spektralgebieten unterschiedlich einstellbar ist und nach Abgabe der für das jeweilige Spektralgebiet gewünschten Dosis auf mechanischem oder elektromechanischem Wege selbsttätig abgebrochen wird.
  • Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß es in der UV-Betrahlungstechnik in den meisten Fällen nicht darauf ankommt, das Spektrum der Strahlung einer HgHQ-Lampe bzw. eines anderen UV-Strahlers durch Filtrierung dem erstrebten Zweck möglichst genau anzupassen. Alle UV-Betrahlungseffekte treten fast ohne Trägheit ein und werden in dem bestrahlten Objekt gespeichert. Die Gesamtwirkung einer UV-Bestrahlung ist abhängig von der verabfolgten Gesamtdosis, wobei es gleichgültig ist, ob alle Teileffekte gleichzeitig oder im Laufe einer Bestrahlung nacheinander auftreten. Deshalb kann auch eine Bestrahlung in zeitlich aufeinanderfolgenden, spektral verschiedenen Abschnitten erfolgen, wenn z. B. ein Gesamteffekt gewünscht wird, der nur in verschiedenen Spektralbereichen zustande kommt. Bei biologischen Bestrahlungen handelt es sich meist um derartige komplexe Effekte.
  • Gesetzt den Fall, es soll eine UV-Dosis verabfolgt werden, bei der UV-A: UV-B: UV-C 200:1:1 im Verhältnis steht. Dann könnte man einen herkömmlichen Strahler mit 200-Watt-Quarzbrenner und einstellbarem Filter - gemäß der bekannten Konstruktion 3 - verwenden und das Filter so gering öffnen, daß nur ein Zweihundertstel der ungefilterten UV-Strahlung austreten kann. Die Bestrahlungszeit richtet sich nach der auf ein Zweihundertstel reduzierten, sehr schwachen UV-B/UV-C-Strahlung. Abgesehen davon, daß eine so präzise Einstellbarkeit des Filters unüberwindliche Schwierigkeiten bereitet, ist eine wesentliche Verlängerung der Bestrahlungszeit in der Regel untragbar.
  • In Ausführung des Erfindungsgedankens wird hingegen vorgeschlagen z. B. einen Strahler zu verwenden, in dem zwei HgHQ-Lampen vorhanden sind, von denen die eine z. B. 1000 Watt leistet und ein geschlossenes Filter besitzt. das nur UV-A durchläßt, während die andere HgHQ-Lampe nur 100 Watt leistet und ungefiltert ist. Außerdem sind Zeitschalter vorhanden, welche die Betriebsdauer der beiden HgHQ-Lampen unabhängig voneinander regeln. Mit diesem im Sinne der Erfindung ausgebildeten Bestrahlungsgerät kann die Bestrahlung gegenüber dem vorerwähnten, herkömmlichen Strahler auf 20°/o verkürzt werden. Das Mischungsverhältnis UV-A: UV-B: UV-C = 200: 1: 1 wird dadurch erreicht, daß der ein Zehntel schwächere, ungefilterte HgHQ-Brenner nur für ein Zwanzigstel der Bestrahlungszeit eingeschaltet wird. Diese Einschaltung kann vorher, gleichzeitig oder abschließend erfolgen, so wie der Bestrahlungsablauf durch die Zeitschalter eingestellt ist. Für die Gesamtdosis und -wirkung der Bestrahlung ist das normalerweise gleichgültig. Durch die Erfindung ist es ebenfalls möglich, eine quasi konstante, beliebig in ihrer Zusammensetzung einstellbare UV-Strahlung zu verabfolgen, wenn z. B. bewegte Objekte (Bestrahlungsgut auf laufendem Band, durch Bestrahlungsgänge wandernde Menschen usw.) es erfordern. In diesen Fällen wird die kurzzeitige UV-Strahlenbeigabe intermittierend gestaltet.
  • Es ist unverkennbar, daß das im Sinne der Erfindung ausgebildete Bestrahlungsgerät entscheidende Vorteile gegenüber dem herkömmlichen bietet. Dabei handelt es sich nur um ein Beispiel für die Erfindung, bezogen auf einen speziellen gedachten Fall. Die Erfindung basiert auf der Berücksichtigung des Zeitfaktors, dem bei der Dosierung von UV-Bestrahlungen die gleiche Bedeutung zukommt wie der spektralen Energie.
  • Alle bisherigen Versuche, die spektrale Energieverteilung von UV-Strahlenquellen, insbesondere von HgHQ-Lampen, durch Filtrierung zu verändern, gehen hingegen nur davon aus, das physikalisch gegebene Spektrum vom kurzwelligen Ende her zu verkürzen oder teilweise zu unterdrücken, so daß der Strahler eine eingestellte, konstante Strahlung während der Bestrahlung abgibt. An den zweiten Faktor der Strahlendosis, an den Zeitfaktor wurde nicht gedacht.
  • Für die technische Ausführung des Erfindungsgedankens bieten sich unter anderem folgende Variationsmöglichkeiten für die zeitliche Zusammensetzung spektral verschiedener UV-Dosiseinheiten an.
  • Einstellbare elektrische oder mechanische Zeitelemente verändern während des Betriebes, gegebenenfalls intermittierend, die Strahlung durch 1. Öffnen, Schließen oder Verschieben von Filtern, 2. Einschalten verschiedener selektiv reflektierender Reflektoren, 3. eine oder beide der unter 1 und 2 genannten Maßnahmen bei eventuell gleichzeitiger Veränderung der elektrischen Leistung der UV-Strahlenquellen, 4. Zu- oder Abschalten mehrerer verschiedenartiger UV-Strahlenquellen.
  • Das Öffnen oder Verschieben von Filtern vor oder um UV-Strahlenquellen und die Verwendung selektiver Reflektoren ist bekannt. Ebenso ist es nicht neu, die elektrische Leistung von UV-Strahlern zu verändern. Geräte mit mehreren Strahlenquellen sind gleichfalls bekannt. Jedem Fachmann ist es geläufig, daß eine Strahlendosis das Produkt aus Bestrahlungsintensität und -zeit ist. Aber bisher ist trotzdem nicht vorgeschlagen oder versucht worden, diese bekannten Erfahrungen bei der Konstruktion eines UV-Bestrahlungsgerätes zu verwenden, das es ermöglicht, eine UV-Dosis mit in weiten Grenzen beliebiger Energieverteilung zu verabfolgen. Dazu ist es nötig, in neuartiger Weise an sich bekannte Elemente im Sinne der Erfindung zu kombinieren. So ergibt sich eine UV-Bestrahlungsanlage, die bisher unerfüllte Wünsche verwirklicht und die UV-Bestrahlungstechnik außerordentlich erweitert.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Ultraviolett-Bestrahlungsgerät mit veränderbarer Einstellbarkeit der Anteile der ultravioletten Strahlung der verschiedenen spektralen Teilbereiche (UV-A und UV-B, UV-C) an der Gesamtbestrahlung, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung der gewünschten spektralen Zusammensetzung der Gesamtbestrahlungsdosis die Zeit der vom Gerät abgegebenen Strahlung in den verschiedenen UV-Spektralgebieten unterschiedlich einstellbar ist und nach Abgabe der für das jeweilige Spektralgebiet gewünschten Dosis auf mechanischem oder elektromechanischem Wege selbsttätig abgebrochen wird.
  2. 2. Bestrahlungsgerät nach Anspruch 1 unter Verwendung von verschiebbaren oder zu öffnenden, die Strahlung des kurzwelligen UV (UV-B, UV-C) absorbierenden Filtern, dadurch gekennzeichnet, daß ein einstellbares elektromechanisches Zeitelement während des Betriebes des Gerätes das Filter öffnet bzw. schließt oder verschiebt.
  3. 3. Bestrahlungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein einstellbares elektromechanisches Zeitelement die Reflexion der Strahlung durch Einschaltung verschiedenartiger Selektiv- Reflektoren während des Betriebes verändert.
  4. 4. Bestrahlungsgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mit der Veränderung der Filterung oder Reflexion der UV-Strahlung die Leistung der Strahlenquelle verändert wird.
  5. 5. Bestrahlungsgerät nach Anspruch 1 mit zwei UV-Strahlungsquellen unterschiedlicher UV-Strahlung, dadurch gekennzeichnet, daß von den zwei Strahlungsquellen die eine vorwiegend langwelliges UV (UV-A) und die andere vorwiegend kurzwellige UV-Strahlung (UV-B, UV-C) ausstrahlt und beide Strahlungsquellen durch einen einstellbaren elektromechanischen Zeitgeber entweder gleichzeitig oder nacheinander unterschiedlich lange eingeschaltet werden.
  6. 6. Bestrahlungsgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Strahler unterschiedliche Leistung haben.
  7. 7. Bestrahlungsgerät nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die elektromechanischen Zeitelemente intermittierende Impulse geben.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 804 014.
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