DE4229435A1 - Verfahren zur Rückgewinnung des Lösemediums und des Molybdäns im Wendelherstellprozeß - Google Patents
Verfahren zur Rückgewinnung des Lösemediums und des Molybdäns im WendelherstellprozeßInfo
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- C23F1/00—Etching metallic material by chemical means
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- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
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- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01G—COMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückgewin
nung des Lösemediums und des Molybdäns bei der
Auslösung von Molybdän-Kerndraht im Wendelherstell
prozeß gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bekanntlich werden Glühlampenwendeln, d. h. Einfach
wendeln und insbesondere Doppel- und Dreifachwen
dein aus Wolfram dadurch hergestellt, daß man feine
Wolframdrähte auf einen Kerndraht aus Molybdän
aufwendelt (Einfachwendel) und dann den in dieser
Weise erhaltenen Kerndraht mit der Wolframwendel
erneut auf einen Kern aus Molybdän zu einer Wendel
verformt (Doppelwendel). Bei Dreifachwendeln muß
dieser Vorgang ein weiteres Mal wiederholt werden.
Durch Auflösung des als Kerndraht vorliegenden
Molybdäns mit einem Lösemedium in Form von Misch
säure oder Wasserstoffperoxid mit Katalysatorlö
sung erhält man so die fertige Wolframwendel.
Beispiele für diese Verfahren finden sich in der
EP-Patentanmeldung 0 082 210 und dem DE-Patent
29 33 430.
Nachteil der bekannten statischen Verfahren ist es,
daß das jeweilige Lösemedium zusammen mit den
Wendeln und dem Kerndraht im Reaktionsgefäß über
eine gewisse Zeit bei bestimmten Temperaturen
gehalten werden muß, um eine optimale Lösung des
Molybdäns zu erreichen. Durch die zum Starten des
Reaktionsprozesses erforderliche Erwärmung des
Lösemediums im Reaktionsgefäß ist aber der Lösevor
gang für das Molybdän im Reaktionsgefäß mit der
damit verbundenen Temperaturerhöhung nur sehr
schwer kontrollierbar. Bei zu langer Verweildauer
bzw. zu hoher Temperatur im Reaktionsgefäß kommt es
so zu mehr oder minder großen Wolframdurchmesser-
Abtrageverlusten an den Wendeln. Es sind daher je
nach Typ und Abmessungen der Wendel umfangreiche
Vorversuche erforderlich, um die optimale Verweil
dauer im Reaktionsgefäß zu ermitteln.
Aufgabe der Erfindung ist es somit, ein einfaches
Verfahren zur Kerndrahtauslösung zu schaffen, das
unabhängig von der Wendelgestalt eine optimale
Kerndrahtauslösung unter minimalen Wendelabtragver
lusten ermöglicht. Das Verfahren sollte für Wendeln
jeglichen Typs mit unterschiedlichen Abmessungen
anwendbar sein.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Merk
male sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Durch den Ablauf des Verfahrens in einem Kreispro
zeß, wobei die Temperatureinstellung des Löseme
diums auf die optimale Reaktionstemperatur jeweils
außerhalb des Reaktionsgefäßes erfolgt und das
Lösemedium im Reaktionsgefäß von außen keine Tempe
raturänderung erfährt, ist es möglich, die Wolfram-
Abtrageverluste an den Wendeln auf ein Minimum zu
begrenzen. Außerdem können durch Wahl einer optima
len Strömungsgeschwindigkeit lokale Temperaturgra
dienten im Reaktionsbehälter vermieden werden, so
daß ein ungleichmäßiges Auslösen der Molybdän-Kern
drähte verhindert wird.
Durch einen temperaturgesteuerten Regelkreis wird
das Lösemedium sofort nach Beendigung der Kern
drahtauslösung aus dem Reaktionsbehälter entfernt
und die Wendeln mit Wasser gespült. Das Ende der
Kerndrahtauslösung läßt sich einfach durch eine
Temperaturüberwachung des Lösemediums im Reaktions
gefäß feststellen, da die reaktionsbedingte Tempe
raturzunahme bei Beendigung der Kerndrahtauslösung
sofort aufhört.
Als Lösemedium kann je nach Wendeltyp Mischsäure
oder Wasserstoffperoxid verwendet werden. Für große
Wendeldurchmesser eignet sich insbesondere Misch
säure mit 30 bis 50 Gew.-% Wasser und einem Ge
wichtsverhältnis der Salpeter- zur Schwefelsäure
zwischen 1 : 2 und 2 : 1. Aufgrund der niedrigen Kon
zentration der Mischsäure gegenüber der bisher
meist verwendeten Mischsäure mit lediglich 5% bis
20% Wasseranteil wird die Beizzeit wesentlich
verkürzt. Außerdem kann die verbrauchte Mischsäure
durch Zusatz von konzentrierter Salpetersäure
wieder in die gewünschte Konzentration gebracht und
somit nochmals verwendet werden.
Bei sehr kleinen Wendeldurchmessern ist es vor
teilhaft, eine mit Molybdän gesättigte Wasserstoff
peroxid-(Perhydrol)Lösung mit einer Eisen(III)-
Chlorid/Schwefelsäurelösung als Katalysator zu
verwenden, wobei der Katalysator in einer Menge
zugesetzt sein sollte, daß sich ein reaktionsfähi
ges elektrisches Potential zwischen 720 und 800 mV,
vorzugsweise 750 bis 770 mV, einstellt.
Hier liegt aufgrund der fehlenden Aufheizung im
Reaktionsgefäß ein gegenüber dem bekannten Verfah
ren geringerer H2O2-Verbrauch vor, da in dem bevor
zugten Temperaturbereich eine verstärkte Zersetzung
des H2O2 noch nicht erfolgt.
Die Erfindung ist anhand der nachfolgenden Figur
näher veranschaulicht.
Die Figur zeigt schematisch den Verfahrensablauf
der Molybdän-Kerndrahtauslösung. Dazu wird aus den
Behältern 1 und 2 jeweils HNO3 und H2SO4 beim
Mischsäureverfahren bzw. H2O2 und FeCl3 beim Wasser
stoffperoxid-Verfahren im entsprechenden Verhältnis
in den Mischbehälter 3 gefüllt und dort gut durch
gemischt. Anschließend gelangt die Mischung in das
Reaktionsgefäß 4, wo sie im Kreislauf über den
Vorratsbehälter 5 auf einer konstanten Temperatur
mit Hilfe der Pumpe 6 umgewälzt wird. Die Einstel
lung der gewünschten Temperatur erfolgt jeweils
durch eine Heizung 7 im Vorratsbehälter 5, wobei
die Temperatur durch den Temperaturmesser 8 über
wacht wird. Die Überwachung der entsprechenden
Durchflußgeschwindigkeit erfolgt mit Hilfe des
Durchflußmessers 9.
Hat sich ein stabiles System eingestellt, so werden
die Wendeln mit dem auszulösenden Kerndraht in den
Korb 10 im Reaktionsgefäß 4 gefüllt und der Korb in
Pfeilrichtung in das Lösemedium eingebracht. Der
Lösevorgang wird mittels des Temperaturmessers 11
im Reaktionsgefäß 4 überwacht. Sobald der Auslöse
vorgang beendet ist und die Temperatur im Reak
tionsgefäß nicht mehr ansteigt, wird das Lösemedium
aus dem Reaktionsgefäß 4 abgelassen und die Wendeln
mit Wasser aus dem Behälter 12 gespült. Anschlie
ßend wird der Korb 10 wieder gehoben und die Wen
deln aus dem Reaktionsgefäß 4 entfernt.
Der weitere Behälter 13 über dem Reaktionsgefäß 4
dient als Absorber für die bei der Auslösereaktion
auftretenden NOx-Gase. Die entsprechenden Ventile
sind mit 14 bezeichnet.
Beim Mischsäureverfahren besteht die Mischsäure
vorteilhaft aus 35,5 Gew.-% HNO3, 28,4 Gew.-% H2SO4
und 36,1 Gew.-% Wasser. Während des Beizvorganges
findet keine Säurezusetzung statt. Nach Abschluß
des jeweiligen Beizvorganges wird entsprechend dem
Nitratverlust durch die Beize die zur Herstellung
der ursprünglichen Konzentration erforderliche
Menge an HNO3 wieder zugegeben und ein erneuter
Beizvorgang gestartet. Nach Überschreiten des
Molybdän-Sättigungsgrades, der sich durch eine
entsprechende Trübung der Mischsäure äußert, wird
das Molybdän durch Erhitzen der Säure als Molybdän
oxid ausgefällt. Das anfallende Filtrat wird eben
falls wieder auf die Mischsäure-Ausgangskonzentra
tion eingestellt und als neue Beizlösung einge
setzt.
Beim Wasserstoffperoxid-Verfahren für kleine Wen
deldurchmesser wird vorteilhaft eine Wasserstoff
peroxid(Perhydrol-)-Lösung eingesetzt, der als
Katalysator eine Eisen-III-Chlorid-Lösung zugesetzt
ist. Zur Einstellung eines reaktionsfähigen
Potentials von optimal 760 mV, beträgt der Eisenge
halt der Beizlösung 7 g/l. Zur Aufrechterhaltung
dieses Potentials wird während des Beizvorganges
kontinuierlich H2O2 und FeCl3 aus den Behältern 1
und 2 im Verhältnis 10 : 1 zugesetzt. Während des
Lösevorgangs der Molybdän-Kerndrähte setzt sich
Eisen mit ausgelöstem Molybdän als Feststoff ab und
wird nach Beendigung des Beizvorgangs als Eisenmo
lybdat abfiltriert.
Claims (7)
1. Verfahren zur Rückgewinnung des Lösemediums und
des Molybdäns bei der Auslösung von Molybdän-Kern
draht im Wendelherstellverfahren, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verfahren in einem temperaturkon
stanten Kreislauf gefahren wird, wobei die Tempera
tureinstellung des Lösemediums jeweils außerhalb
des Reaktionsgefäßes erfolgt und die Temperatur des
Lösemediums im Reaktionsgefäß keine Veränderung von
außen erfährt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß mit Hilfe eines temperaturgesteuerten
Regelkreises das Lösemedium sofort nach Auslösung
des Molybdän-Kerndrahtes aus dem Reaktionsgefäß
entfernt wird und die Wendeln mit Wasser gespült
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß als Lösemedium eine Mischung aus Salpeter
säure, Schwefelsäure und Wasser (Mischsäure) ver
wendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Mischung zwischen 30 und 50 Gew.-%
Wasser enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Mischung Salpetersäure und Schwefel
säure im Gewichtsverhältnis zwischen 1 zu 2 und
2 zu 1 enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß als Lösemedium eine mit Molybdän gesättig
te Wasserstoffperoxid(Perhydrol)-Lösung verwendet
wird, der als Katalysator eine Eisen(III)-Chlorid/
Schwefelsäurelösung zugesetzt ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß der Zusatz des Katalysators so groß ist,
daß sich bei Eisen ein reaktionsfähiges Potential
zwischen 720 und 800 mV, vorzugsweise zwischen 750
und 770 mV, ergibt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924229435 DE4229435A1 (de) | 1992-09-03 | 1992-09-03 | Verfahren zur Rückgewinnung des Lösemediums und des Molybdäns im Wendelherstellprozeß |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924229435 DE4229435A1 (de) | 1992-09-03 | 1992-09-03 | Verfahren zur Rückgewinnung des Lösemediums und des Molybdäns im Wendelherstellprozeß |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4229435A1 true DE4229435A1 (de) | 1994-03-10 |
Family
ID=6467144
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924229435 Withdrawn DE4229435A1 (de) | 1992-09-03 | 1992-09-03 | Verfahren zur Rückgewinnung des Lösemediums und des Molybdäns im Wendelherstellprozeß |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4229435A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN106178592A (zh) * | 2016-07-12 | 2016-12-07 | 中国石油化工股份有限公司 | 一种用于双氧水吸附纯化的安全控制系统及安全控制方法 |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1771359A1 (de) * | 1968-05-11 | 1971-11-25 | Daimler Benz Ag | Verfahren und Vorrichtung zum Entgraten von Werkstuecken |
JPH02267287A (ja) * | 1989-04-06 | 1990-11-01 | Fujikura Ltd | 噴射式エッチング方法 |
-
1992
- 1992-09-03 DE DE19924229435 patent/DE4229435A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
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8120 | Willingness to grant licenses paragraph 23 | ||
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