DE4225212A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Intarsienstricken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum IntarsienstrickenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Intarsienstricken
auf einer Strickmaschine mit einem mehrere Schloßsysteme
aufweisenden Schloßschlitten, sowie eine Strickmaschine zum
Intarsienstricken.
Bei den bekannten Verfahren zum Stricken von mehreren In
tarsienbereichen mit einem mehrsystemigen Schloßschlitten
werden die der Anzahl der Schloßschlitten entsprechende An
zahl an Intarsienbereichen gestrickt. Dabei werden die je
weiligen, für die einzelnen Intarsienbereiche eingesetzte
Fadenführerkästen in den in Schlittenlaufrichtung nachfol
genden Intarsienbereich verschoben und dort jeweils stehen
gelassen. Dadurch sind die in Schlittenlaufrichtung nach
folgenden Intarsienbereiche für den Strickvorgang, d. h. zum
Überstreichen dieser Bereiche mit dem jeweils zugeordneten
Fadenführerkasten frei. Während eines Schlittenlaufs, etwa
bei Rundstrickmaschinen bzw. eines Schlittenhubs bei Flach
strickmaschine können daher so viele nebeneinander auftre
tende Intarsienbereiche gestrickt werden, wie der Schloß
schlitten Schloßsysteme aufweist. Sollen jedoch mehr als
der Anzahl der Schloßsysteme entsprechende Intarsienberei
che nebeneinander gestrickt werden, so ist dies während ei
nes Schlittenlaufs oder -hubs nicht möglich. Das erste
Schloßsystem schiebt nämlich den Fadenführerkasten in den
Bereich des nächsten Intarsienbereichs, so daß nachfolgende
Schloßsysteme in diesem Intarsienbereich nicht stricken
können. Vielmehr ist ein weiterer Schlittenlauf oder -hub
erforderlich, um den in diesem Intarsienbereich stehenden
Fadenführerkasten aus ihm zu verschieben. Wie leicht nach
zuvollziehen ist, ist bei der Verwendung eines 4-systemigen
Schloßschlittens für bis zu vier nebeneinander liegende In
tarsienbereiche ein Strickhub, bis zu sieben nebeneinander
liegenden Intarsienbereichen zwei Strickhübe und ein Leer
hub, und bis zu zehn nebeneinander liegenden Intar
sienbereichen drei Strickhübe mit zwei Leerhüben erfor
derlich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren der eingangs genannten Art anzugeben, mit dem ein Ge
strick mit mehr Intarsienbereichen nebeneinander in einem
Schlittenlauf gestrickt werden kann, als es der Anzahl der
Schloßsysteme des Schloßschlittens entspricht.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß während eines
Schlittenhubs über eine Maschenreihe hinweg ein in Schlit
tenlaufrichtung vorlaufendes Schloßsystem nur über einen
Teil eines Intarsienbereichs strickt und daß ein in Schlit
tenlaufrichtung nachlaufendes Schloßsystem den teilweise
gestrickten Intarsienbereich zu Ende strickt.
Wie nachfolgend im einzelnen erläutert werden wird, ist es
mit diesem Verfahren möglich, ohne Leerhübe oder Leerläufe
beim Stricken von nebeneinander liegenden Intar
sienbereichen auszukommen, deren Zahl größer als die Anzahl
der Schloßsysteme des Schloßschlittens ist. Auf diese Weise
kann die Produktivität der Strickmaschine beim Herstellen
von Intarsiengestricken wesentlich erhöht werden.
Vorteilhafterweise ist das vorlaufende Stricksystem das er
ste und das nachlaufende Schloßsystem das letzte Schoßsy
stem des Schloßschlittens. Die zwischen dem ersten und dem
letzten Schloßsystem vorhandenen Schloßsysteme können dann
entsprechend zusätzliche Intarsienbereiche stricken.
Allgemein ausgedrückt strickt bei einem m-systemigen
Schlitten während eines Schlittenlaufs oder -hubs das in
Schlittenlaufrichtung erste Stricksystem nur einen Teil des
in Schlittenlaufrichtung <m+n (m-1<ten Intarsienbereichs,
und das in Schlittenlaufrichtung letzte Stricksystem
strickt den teilweise gestrickten <m+n (m-1)<ten Intarsien
bereich zu Ende. Hierbei ist in eine ganze natürlich Zahl
und n ist Null oder eine ganze natürliche Zahl. Wird bei
spielsweise ein 4-systemiger Schloßschlitten verwendet, so
ist der 4te, 7te, 10te, 13te, . . . , in Schlittenlauf
richtung gesehene Intarsienbereich derjenige, in dem der
erste und der letzte Schloßschlitten jeweils nur teilweise
strickt.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin
dung strickt das vorlaufende oder erste Schloßsystem wenig
stens fünf Maschen im teilweise zu strickenden Intarsienbe
reich. Dies ist deshalb vorteilhaft, weil der
Fadenführerkasten dann in diesem Intarsienbereich soweit
vom Rand des Intarsienbereichs entfernt stehen bleibt, daß
der für den bezüglich der Schlittenlaufrichtung nachfolgen
den Intarsienbereich vorgesehene Fadenführerkasten während
des Strickvorgangs in den vorausgegangenen Intarsienbereich
geschoben werden kann.
Bei der Verwendung von Zungennadeln ist eine Ausführungs
form des erfindungsgemäßen Verfahrens vorteilhaft, gemäß
der mit wenigstens einer im Schlittenlaufrichtung nächsten
Nadel nach der letzten vom vorlaufenden bzw. ersten Strick
system im Intarsienbereich gestrickten Nadel ein Fangvor
gang durchgeführt wird. Der für diesen ersten Teil in dem
teilweise zu strickenden Intarsienbereich verwendete Faden
führerkasten bleibt nämlich so stehen, daß sich sein Faden
führer bezüglich der Schlittenlaufrichtung einige Nadel vor
der zuletzt gestrickten Nadel befindet. Beginnt nun das
nachlaufende bzw. letzte Schloßsystem mit der in Schlitten
laufrichtung nächsten Nadel zu stricken, besteht die Ge
fahr, daß der Faden unter die Zunge dieser nächsten Nadel
gerät und die Nadel schließt, so daß keine Masche gebildet
werden kann, also eine Fallmasche auftritt. Dies wird da
durch vermieden, daß diese nächste Nadel nur bis zur Fang
höhe ausgetrieben wird, so daß der Faden ihre Zunge nicht
hintergreifen kann, und dadurch die Fallmasche vermieden
wird.
Eine alternative oder zusätzliche Maßnahme, den zuvor be
schriebenen Vorgang des unerwünschte Ergreifens eines Faden
bei der Verwendung von Zungennadeln durch die nachfolgen
den Nadeln zu vermeiden, wird dadurch erreicht, daß der Fa
denführer, mit dem über einen Teil eines Intarsienbereichs
gestrickt wurde, entgegen der Schlittenlaufrichtung ver
setzt wird. Das heißt, der Fadenführer wird aus dem Bereich
von Nadeln heraus verschoben, bei denen die Gefahr besteht,
daß der Faden die Nadelzunge hintergreifen kann und eine
Fallmasche entsteht. Gegenüber dem zuvor beschriebenen
Fangvorgang hat die Verschiebung des Fadenführers den Vor
teil, daß ein Fang nicht auftritt und das Gestrick dement
sprechend auch gleichmäßig bleibt.
Anstelle oder zusätzlich zur Versetzung bzw. Verschiebung
des Fadenführers entgegen der Schlittenlaufrichtung ist
auch ein entsprechendes Verschwenken des Fadenführers mög
lich. Dazu können entsprechende Einrichtungen am Faden
führer vorgesehen sein. Das Versetzen bzw. Verschwenken des
Fadenführers erfolgt vorzugsweise unter Einwirkung wenig
stens einer Feder.
Bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird der Fadenführer während des Strickens mit
einem Mitnehmerbolzen in Strickstellung gehalten. Gemäß ei
ner weiteren Ausführungsform der Erfindung wird der Faden
führer nach Freigabe durch den Mitnehmerbolzen unter Wir
kung der Feder aus der Strickstellung versetzt bzw. ver
schwenkt.
Durch das Stehenbleiben des Fadenführer im teilweise zu
strickenden Intarsienbereich, insbesondere aber durch das
Versetzen oder Verschwenken des Fadenführers entgegen der
Schlittenlaufrichtung, kann ein zusätzlicher Zug auf den
Faden ausgeübt und dadurch die Masche in der vom vorlaufen
den oder ersten Schloßsystem im teilweise zu strickenden
Intarsienbereich kürzer werden. Dies kann sich am fertigen
Gestrick optisch nachteilig auswirken. Zur Vermeidung die
ses Nachteils ist daher gemäß einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform vorgesehen, daß das in Schlittenlaufrich
tung nachfolgende Schloßsystem wenigstens die letzte, im
teilweise gestrickten Intarsienbereich vom vorlaufenden
Schloßsystem gestrickte Nadel auf Fanghöhe austreibt und
von neuem kulliert. Sollte also die letzte vom vorlaufen
oder ersten Schloßsystem gestrickte Masche durch zusätzli
chen Zug auf den Faden kürzer sein, kann dies durch nochma
liges Austreiben der Nadel auf Fanghöhe und anschließendem
neuerlichem Kulieren wieder auf Sollänge vergrößert werden.
Die gestellte Aufgabe, beliebig viele nebeneinander auftre
tende Intarsienbereiche unabhängig von der Anzahl der
Schloßsysteme des verwendeten Schloßschlittens in einem
Schlittenlauf bzw. -hub zu stricken, wird bei einer Strick
maschine zum Intarsienstricken erfindungsgemäß durch eine
Vorrichtung zum Versetzen eines Fadenführers bezüglich des
Fadenführerkastens in oder entgegen der Laufrichtung eines
Schlosses gelöst. Durch diese Vorrichtung ist es möglich
den Fadenführer aus seiner Stellung zu Bewegen, die er ohne
die Vorrichtung durch die Stellung des Fadenführerkastens
einnehmen müßte. Dies ist sowohl vorteilhaft, um den Faden
führer aus einem Nadelbereich herauszuhalten, dessen Nadeln
den Faden des Fadenführers nicht erfassen sollen, insbeson
dere aber in Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung,
bei der sichergestellt werden soll, daß die Nadeln, die in
Schlittenlaufrichtung auf die letzte Nadel folgen, die noch
mit dem Faden dieses Fadenführer gestrickt worden ist, die
sen Faden erfassen können.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemä
ßen Strickmaschine ist der Fadenführer an einem am Faden
führerkasten verschiebbar angebrachten Fadenführer- Schieber
befestigt. Der Fadenführer-Schieber ist also bezüglich des
Fadenführerkastens in oder entgegen der Schlittenlaufrich
tung in seiner Lage veränderbar.
Zwischen dem Fadenführer-Schieber und dem Fadenführerkasten
ist wenigstens eine Feder vorgesehen. Die Feder bewirkt die
Versetzung oder Verschiebung des Fadenführer-Schieber ge
genüber dem Fadenführerkasten.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung be
steht darin, daß der Fadenführer-Schieber während des
Strickvorgangs von einem Mitnehmerbolzen, vorzugsweise ent
gegen der Federkraft einer Feder, in der Strickstellung ge
halten ist.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Mitnehmerbolzen wäh
rend des Strickvorgangs am Fadenführer-Schieber angreift,
und/oder wenn der Fadenführer-Schieber an einem Anschlag
des Fadenführerkasten anliegt und/oder wenn der Faden
führerkasten über den Fadenführer-Schieber vom Mitnehmer
bolzen mitgenommen wird. Dies bedingt eine besonders einfa
che und kostengünstige Konstruktion der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Fadenführerversetzung.
Insbesondere in Zusammenhang mit der Verwendung der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung bei Flachstrickmaschinen ist der
Fadenführer-Schieber und der Fadenführerkasten zum Einsatz
in zueinander entgegengesetzten Schlittenlaufrichtungen
symmetrisch ausgebildet. Dadurch kann der Fadenführerkasten
mit der erfindungsgemäßen Fadenführer-Versetzvorrichtung in
beiden Schlittenlaufrichtungen, beispielsweise einer Flach
strickmaschine, eingesetzt werden und seine Vorteile
entfalten.
In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, den Fadenführer-
Schieber auf beiden Seiten jeweils über eine Feder mit dem
Fadenführerkasten zu verbinden.
Um die Federkraft der eingesetzten Feder verändern oder ein
stellen zu können, ist gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung eine Federkraftverstellvorrichtung vorgese
hen.
Die erfindungsgemäße Fadenführer-Versetzvorrichtung ist von
besonderen Vorteil in Zusammenhang mit wenigstens einem der
Maßnahmen oder Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 12 ver
wendbar.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung von nebeneinander lie
genden Intarsienbereichen eines Gestrick zu Erläute
rung des erfindungsgemäßen Verfahrens, und
Fig. 2 eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemä
ßen Vorrichtung zum Versetzen eines Fadenführers bei
Strickmaschinen zum Intarsienstricken, in schemati
scher Darstellung.
In Fig. 1 sind zur Erläuterung des Verfahrens beispiels
weise zehn Intarsienbereiche 1 bis 10 schematisch darge
stellt, die in einem Gestrick nebeneinander mit jeweils un
terschiedlichen Fäden gestrickt werden sollen. Bei diesen
nachfolgend zu beschreibenden Ausführungsbeispiel ist ein
Schloßschlitten mit vier Schloßsystemen I, II, III und IV
einer Flachstrickmaschine vorgesehen. Der Schloßschlitten
bewegt sich über ein (nicht dargestelltes) Nadelbett von
links nach rechts in der durch den Pfeil A angedeuteten
Schlittenlaufrichtung.
Wie aus Fig. I ersichtlich ist, strickt das Schloßsystem I
im Intarsienbereich IV lediglich einen Teil, nämlich den
Intarsienteilbereich 4a. Danach befindet sich der für den
Intarsienbereich 4 vorgesehen Fadenführer an der gestri
chelt bezeichneten Stelle etwas in Laufrichtung vor dem
Intarsienteilbereich 4a.
Die Schloßsysteme II, III und IV stricken die Intarsienbe
reiche 3, 2 bzw. 1. Nach dem Abstricken befinden sich die
den Intarsienbereichen 1, 2 und 3 zugeordneten Fadenführer
an den Stellen 1′, 2′ und 3′ in den Intarsienbereichen 2, 3
bzw. 4.
Aufgrund der Tatsache, daß das Schloßsystem I nur einen
Teilbereich 4a des Intarsienbereichs 4 gestrickt hat, be
findet sich der dem Intarsienbereich 4 zugeordnete Faden
führer an der Stelle 4′ innerhalb des Abschnitts 4a des
Intarsienbereichs 4, also nicht innerhalb des Abschnitts
des Intarsienbereichs 5. Dadurch ist es nunmehr möglich,
den Intarsienbereich 5 mit dem Schloßsystem III vollständig
abzustricken, weil in diesem Abschnitt kein Fadenführerka
sten steht. Nach dem Abstricken des Intarsienbereichs 6 mit
dem Schloßsystem II und des Intarsienbereichs 5 mit dem
Schloßsystem III wird der Intarsienbereich 4 im Teilbereich
4b mit dem Schloßsystem IV zu Ende gestrickt, und der dem
Intarsienbereich 4 zugeordnete Fadenführer befindet sich
danach an der Stelle 4′′ im Intarsienbereich 5.
Die nachfolgenden Intarsienbereiche werden in derselben
Weise wie zuvor erläutert und wie aus Fig. 1 ersichtlich,
abgestrickt, so daß auf die diesbezügliche Beschreibung ver
zichtet wird, um Wiederholungen zu vermeiden.
Der gesamte Strickvorgang für alle Intarsienbereiche 1 bis
10 erfolgt mit dem erfindungsgemäßen Verfahren also während
eines Schlittenlaufs oder -hubs.
Wie aus Fig. 1 und der vorausgegangenen Beschreibung ent
nehmbar ist, befinden sich die Fadenführer nach einem
Schlittenlauf von links nach rechts jeweils in Schlitten
laufrichtung vor den den jeweiligen Fadenführern zugeordne
ten Intarsienbereichen, nämlich an den Stellen 1′, 2′, 3′,
4′′, 5′, 6′, 7′′, 8′, 9′ und 10′. Bei einem Strickvorgang
mit Schlittenhub in entgegengesetzter Richtung stehen also
alle Fadenführer in der dann vorliegenden Schlittenlauf
richtung (vergleiche Pfeil B) hinter den jeweils ihnen zu
geordneten Intarsienbereichen 10 bis 1. Das bedeutet, sämt
liche Fadenführer befinden sich für den Strickablauf in der
Strickgegenrichtung (Pfeil B) wieder in der richtigen Stel
lung.
Der Strickablauf in Gegenrichtung entspricht dem zuvor be
schriebenen Strickablauf bei Schlittenlaufrichtung in
Pfeilrichtung A. Den zuvor erläuterten in der Reihenfolge
4a, 3, 2, 1, 7a, 6, 5, 4b, 10, 9, 8, 7b abgestrickten In
tarsienbereichen entsprechen bei einem Strickvorgang in
Pfeilrichtung B die Intarsienbereiche 7b, 8, 9, 10, 4b, 5,
6, 7b, 1, 2, 3, 4a. Und die zuvor erläuterten Schloßsysteme
in der Strickreihenfolge I, II, III, IV entsprechen beim
Strickauflauf in Strickrichtung D die Schloßsystemfolge IV,
III, II, I.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Versetzen des Fadenführers in schematischer
Darstellung. An einem Fadenführerkasten 21 ist ein Faden
führer-Schieber 22 angebracht, der in bzw. entgegen der Fa
denführerlaufrichtung verschiebbar bezüglich des Fadenfüh
rers 21 ist. Der Fadenführerkasten 21 und der Fadenführer-
Schieber 22 sind zu einer Ebene quer zur Bewegungsrichtung
des Fadenführerkastens 21 symmetrisch ausgebildet. Der Fa
denführer-Schieber 22 ist über eine Befestigungseinrichtung
23 bzw. 23′ mit einer Feder 24 bzw. 24′ verbunden, die an
ihrem anderen Ende an einer Befestigungseinrichtung 25 bzw.
25′ am Fadenführerkasten 21 befestigt ist. Der Fadenführer-
Schieber 22 weist klappbare Mitnehmer 26, 26′ auf, die über
Wellen 27, 27′ drehbar gelagert sind und über Federn 28, 28′
in der in Fig. 2 dargestellten Lage gehalten werden,
wenn auf sie keine Kraft ausgeübt wird.
Am Fadenführerkasten 21 sind Umlenkelemente 29, 29′ für die
Federn 24, 24′ drehbar oder auch fest angebracht, um die
Länge der Feder 24 bzw. 24′ um die Längsabmessungen des
Fadenführerkastens 21 hinaus verlängern zu können. Mit
Schrauben 30, 30′, die sich am Fadenführerkasten 21 im Be
reich 31, 31′ abstützen, lassen sich an Wellen 32, 32′
drehbar gelagerte Elemente 33, 33′ in ihrer Lage verändern,
so daß die über die Befestigungsvorrichtungen 25, 25′ an den
Elementen 33, 33′ befestigten Federn 24, 24′ hinsichtlich
ihrer Federkraft verändert werden können.
Der Fadenführerkasten 21 ist in der üblichen Weise auf ei
ner nicht dargestellten Fadenführerschiene angeordnet und
auf ihr verschiebbar.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Fig. 2 funktioniert
folgendermaßen:
Angenommen ein (nicht dargestellter) Schloßschlitten läuft
von links nach rechts in der durch den Pfeil A angedeuteten
Laufrichtung. Ist ein steuerbarer Mitnehmerbolzen 34 abge
senkt, kippt er den Mitnehmer 26′ des sich noch nicht bewe
genden Fadenführerkasten 21 in die gestrichelt dargestellte
Lage und schlägt am Mitnehmer 26 des Fadenführerkastens 22
an, so daß dieser bei sich noch nicht verschiebenden Faden
führerkasten 21 soweit mitgenommen wird, daß der Faden
führerschieber-Anschlag 35 an einem Fadenführerkastenan
schlag 36 anschlägt und den Fadenführerkasten 21 mitnimmt.
Wird der Mitnehmerbolzen 34 aus einer in Fig. 2 darge
stellten Mitnahmestellung geschaltet, bleibt der Faden
führerkasten 21 stehen. Durch die Federkraft der Rückholfe
der 24′ wird der Fadenführer-Schieber 22 mit dem Fadenfüh
rer 37 und mit dem nicht dargestellten Nüßchen aus seiner
Stricklage entgegen der Schlittenlaufrichtung A versetzt.
Dadurch wird das Nüßchen in der gewünschten Weise aus dem
Strickbereich entfernt, so daß die nachfolgenden Nadeln
nicht Gefahr laufen, das Garn dieses Nüßchens erfassen zu
können.
Bei Schlittenlaufrichtung in entgegengesetzte Richtung lau
fen entsprechende Vorgänge ab, so daß zur Vermeidung von
Wiederholungen auf deren Beschreibung verzichtet wird.
Claims (23)
1. Verfahren zum Intarsienstricken auf einer Strickma
schine mit einem mehrere Schloßsysteme aufweisenden
Schloßschlitten, dadurch gekennzeichnet, daß während
eines Schlittenlaufs über eine Maschenreihe hinweg ein
in Schlittenlaufrichtung vorlaufendes Schloßsystem nur
über einen Teil eines Intarsienbereichs strickt, und
daß ein in Schlittenlaufrichtung nachlaufendes Schloß
system den teilweise gestrickten Intarsienbereich zu
Ende strickt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das vorlaufende Schloßsystem das erste und das nachlau
fende Schloßsystem das letzte Schloßsystem des
Schloßschlitten ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß bei einem m-systemigen Schloßschlitten während
eines Schlittenlauf das in Schlittenlaufrichtung erste
Schloßsystem einen Teil des in Schlittenlaufrichtung
<m+n (m-1)<ten Intarsienbereich strickt, und das in
Schlittenlaufrichtung letzte Schloßsystem den teilweise
gestrickten <m+n (m-1)< Intarsienbereich zu Ende
strickt, wobei m eine ganze natürliche Zahlung und n
Null oder eine ganze natürlich Zahl ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das vorlaufende bzw. erste
Schloßsystem wenigstens fünf Maschen im teilweise zu
strickenden Intarsienbereich strickt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß mit wenigsten einer in
Schlittenlaufrichtung nächsten Nadel nach der letzten
vom vorlaufenden bzw. ersten Schloßsystem im Intarsien
bereich gestrickten Nadel ein Fangvorgang durchgeführt
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Fadenführer nach Stricken
eines Teils des Intarsienbereichs entgegen der Schlit
tenlaufrichtung versetzt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Fadenführer bezüglich ei
nes Fadenführerkastens verschoben wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Fadenführer verschwenkt
wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Fadenführer unter Wirkung
wenigstens einer Feder versetzt bzw. verschwenkt wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Fadenführer während des
Strickens durch einen Mitnehmerbolzen in einer Strick
stellung gehalten wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Fadenführer nach Freigabe
durch den Mitnehmerbolzen unter Wirkung einer Feder
aus der Strickstellung versetzt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das in Schlittenlaufrichtung
nachlaufende bzw. letzte Schloßsystem wenigstens die
letzte im teilweise gestrickten Intarsienbereich vom
vorlaufenden bzw. ersten Schloßsystem gestrickte Nadel
auf Fanghöhe austreibt und von neuem kuliert.
13. Strickmaschine zum Intarsienstricken gekennzeichnet
durch eine Vorrichtung zum Versetzen eines Fadenführer
(37) bezüglich eines Fadenführerkasten (21) in oder
entgegen der Laufrichtung (A, B) deines Schloßschlit
tens.
14. Strickmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß der Fadenführer (37) an einem am Fadenführer
kasten (21) verschiebbar angebrachten Fadenführer-
Schieber (22) befestigt ist.
15. Strickmaschine nach Anspruch 13 oder 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwischen dem Fadenführerkasten (21)
und dem Fadenführer-Schieber (22) wenigstens eine Feder
(24, 24′) vorgesehen ist.
16. Strickmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß der Fadenführer-Schieber (22)
während des Strickvorgangs von einem Mitnehmerbolzen
(34) in der Strickstellung gehalten ist.
17. Strickmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß während des Strickvorgangs
der Mitnehmerbolzen (34) am Fadenführer-Schieber (22)
angreift.
18. Strickmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß während des Strickvorgangs
der Fadenführer-Schieber (22) an einem Anschlag (36
bzw. 36′) des Fadenführerkasten (21) anliegt.
19. Strickmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß während des Strickvorgang der
Fadenführerkasten (21) über den Fadenführer-Schieber
(22) vom Mitnehmerbolzen (34) mitgenommen wird.
20. Strickmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 19, da
durch gekennzeichnet, daß der Fadenführer-Schieber (22)
und der Fadenführerkasten (21) zum Einsatz in zueinan
der entgegengesetzte Schlittenlaufrichtungen symme
trisch ausgebildet ist.
21. Strickmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 20, da
durch gekennzeichnet, daß der Fadenführer-Schieber (22)
auf beiden Seiten jeweils über eine Feder (24, 24′) mit
dem Fadenführerkasten (21) verbunden ist.
22. Strickmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 21, ge
kennzeichnet durch eine Federkraftverstelleinrichtung
(30, 32, 33 bzw. 30′, 32′, 33′).
23. Strickmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 22, ge
kennzeichnet durch die Verwendung in Zusammenhang mit
wenigstens einem der Merkmale nach den Ansprüche 1 bis
12.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924225212 DE4225212A1 (de) | 1992-07-30 | 1992-07-30 | Verfahren und Vorrichtung zum Intarsienstricken |
PCT/EP1993/001064 WO1994003667A1 (de) | 1992-07-30 | 1993-04-30 | Verfahren und vorrichtung zum intarsienstricken |
Applications Claiming Priority (1)
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Family Applications (1)
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