DE4224705C1 - Druckgefüllter Tennisball - Google Patents
Druckgefüllter TennisballInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen druckgefüllten Tennisball.
Die Wandung des den druckgefüllten Innenraum umschließenden
Rohballkernes eines solchen Tennisballs besteht üblicherweise
aus einer Gummimischung, im wesentlichen bestehend aus Polymer,
Füllstoff und Vulkanisationsmittel. Als Polymer wird haupt
sächlich Naturkautschuk verwendet, da die Kombination Natur
kautschuk/Luftpolster seit Jahrzehnten erfahrungsgemäß das
beste Spielverhalten eines Tennisballs ergibt. Man hat ver
sucht, das Spielverhalten derartiger druckgefüllter Tennisbälle
durch sogenannte drucklose Bälle zu simulieren, was jedoch nur
unzureichend gelingt. Ursache hierfür ist, daß drucklose
Tennisbälle zum Ausgleich des Luftpolsters eine dickere und
somit weniger elastisch verformbare Wandung des Rohballkerns
aufweisen. Daher ist beim Tennisspielen mit einem drucklosen
Tennisball auch eine dementsprechend andersartige Wandung zu
verformen, wodurch das Spiel- und Sprungverhalten des Balles
von dem des druckgefüllten Tennisballs spürbar abweicht. Dies
ist der Grund, daß bis heute nach wie vor bei praktisch allen
offiziellen Tennisturnieren und bei Hobbytennisspielern über
wiegend druckgefüllte Tennisbälle bevorzugt werden.
Den herkömmlichen druckgefüllten Tennisbällen ist es jedoch
eigen, daß sie wegen der natürlichen Diffusion der Bestandteile
der Luft, im wesentlichen Stickstoff und Sauerstoff, durch die
Wandung des Rohballkerns weicher werden, weil die Molekülketten
des Naturkautschuk die Stickstoff- und Sauerstoffmoleküle
allmählich hindurchlassen. Versuche, durch Additive die Eigen
schaften des Naturkautschuks so zu verändern, daß eine ge
ringere Diffusion gegen Luft vorliegt, haben zu keinen brauch
baren Ergebnissen geführt, weil durch die Additive auch die
Elastizitätseigenschaften der Wandung des Rohballkerns in
unerwünschter Weise beeinflußt werden.
Die Diffusion der Druckluft durch die Wandung des Rohballkerns
wirkt sich insbesondere während der Lagerung der Tennisbälle
bis zur Ingebrauchnahme aus, da es sich hierbei um verhältnis
mäßig lange Zeiträume handeln kann. Den Druckverlust druckge
füllter Tennisbälle während der Lagerzeit vermeidet man bisher
durch druckgefüllte Verpackungen in Form von Dosen oder Mehr
schichtfolien-Behältern. Unter Berücksichtigung der Bestre
bungen der Abfallverringerung sind derartige zusätzliche Ver
packungen jedoch unerwünscht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen druckgefüllten
Tennisball der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem
der Druckabfall infolge von Diffusion durch die Wandung des
Rohballkernes insbesondere während der Lagerzeit weitgehend
vermieden ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Wandung eine dünne Diffusionssperrschicht aus einem Kunststoff
oder einem Kautschuk aufweist, dessen Permeabilität für N2
und/oder O2 geringer ist als die der Naturkautschukmischung der
Wandung.
Auf diese Weise ist zur Erhaltung des Ballinnendrucks keine
besondere Druckverpackung des Tennisballs mehr erforderlich.
Die zusätzliche Diffusionssperrschicht sorgt dafür, daß ein
Druckabfall und damit ein Weichwerden des Tennisballs während
der Lagerzeit wesentlich verringert ist. An sich kann jede
Schicht der Ballwandung, welche nicht aus einer Naturkautschuk
mischung besteht, das Spielverhalten des Tennisballs beein
trächtigen. Es hat sich jedoch überraschenderweise herausge
stellt, daß in Verwirklichung der Erfindung die Diffusions
sperrschicht so dünn gehalten werden kann, daß das Spielver
halten gegenüber dem herkömmlichen druckgefüllten Tennisball
nicht beeinträchtigt wird.
Da mit der Stärke der Diffusionssperrschicht auch deren Dif
fusionssperrfähigkeit abnimmt, darf die Diffusionssperrschicht
nicht zu dünn sein. Da andererseits die Diffusionssperrschicht
mit zunehmender Stärke das Spielverhalten des druckgefüllten
Tennisballs zunehmend merklich beeinflußt, ist bei einer vor
teilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Tennisballs die
Diffusionssperrschicht hinsichtlich ihrer Stärke und ihrer
Materialbeschaffenheit so ausgebildet, daß sie unter den
Schlagbeanspruchungen beim Tennisspiel aufreißt. Damit ver
hindert die Diffusionssperrschicht zwar während der Lagerzeit
des Tennisballs die natürliche Diffusion der Kautschukwandung
des Rohballkerns in dem erforderlich Maß, das durch die Elasti
zität der Wandung bestimmte Spielverhalten eines so erfindungs
gemäß ausgestalteten Tennisballs wird jedoch durch die
Diffusionssperrschicht trotz einer gewissen Stärke nicht be
einträchtigt, da sie unmittelbar bei Spielbeginn aufreißt.
Hierbei wird zwar in Kauf genommen, daß ab dem Zeitpunkt, ab
welchem der Tennisball erstmals gespielt wird, die Diffusions
sperre unterbrochen ist. Dies ist jedoch im Vergleich zu den
Diffusionsverlusten, welche aufgrund von Lagerzeiten eintreten,
unproblematisch, da ein Tennisball aufgrund der Abnutzung des
Filzbelages beim Spiel ohnehin nur eine begrenzte Zeit unter
regulären Bedingungen spielbar ist.
Um mit Sicherheit zu vermeiden, daß die verhältnismäßig dünne
Diffusionssperrschicht während der Lagerung des Tennisballs
defekt wird, weist gemäß einem weiteren Erfindungsgedanken die
Diffusionssperrschicht aufgrund ihrer Stärke und ihrer
Materialbeschaffenheit ein solches Elastizitätsverhalten auf,
daß sie jedenfalls den bei der Lagerung unter den üblichen
Temperaturschwankungen auftretenden Wärmedehnungen standhält.
Stärke und Materialbeschaffenheit der Diffusionssperrschicht
können dabei bspw. so ausgewählt sein, daß auch außergewöhn
lichen Temperaturänderungen, bspw. im Bereich von -20°C bis
+100°C Rechnung getragen wird.
Außerordentlich gute Wirkungen der Diffusionssperrschicht
lassen sich bereits dann erzielen, wenn gemäß einem weiteren
Erfindungsmerkmal die Permeabilität des Materials der Dif
fusionssperrschicht für N2 und/oder O2 wenigstens um einen
Faktor 10 geringer ist als die der Naturkautschukmischung, aus
welcher die Wandung des Rohballkerns hergestellt ist.
Im Hinblick auf das Ziel, das Gewicht des nicht aus Natur
kautschukmischung bestehenden Wandungsbereichs möglichst gering
und dadurch das Gesamtgewicht des Rohballkerns möglichst nahe
an dem des herkömmlichen druckgefüllten Tennisballs zu halten,
wird weiterhin mit der Erfindung vorgeschlagen, daß die Stärke
der Diffusionssperrschicht lediglich in einer Größenordnung von
einigen 10-6 m liegt.
Als Material für die Diffusionssperrschicht nach der Erfindung
kommen insbesondere Polymere wie Polyvinylidenchlorid, Poly
chlortrifluoräthylen, Polyäthylenterephthalat, Polyamid,
Polyvinylchlorid, Polyäthylen, Polystyrol, Polyisobutylen oder
Polypropylen in Frage, aber bspw. auch Celluloseacetat, Butyl
kautschuk oder Neopren und sonstige Materialien mit vergleich
baren Diffusionssperreigenschaften für Luft.
Die Diffusionssperrschicht kann innen oder außen auf die Wan
dung aus der Naturkautschukmischung aufgebracht sein, so daß
eine einfache Fertigung möglich ist.
Die einzige Figur der Zeichnung veranschaulicht einen die Er
findung aufweisenden druckgefüllten Tennisball 1. Sein spheri
scher mit Luft unter Druck gefüllte Rohballkern weist eine
Wandung 2 auf, dessen Polymeranteil im wesentlichen aus Natur
kautschuk besteht. Entsprechend der Darstellung ist die Wandung
2 innen vollständig, d. h. unterbrechungslos, mit einer dünnen
Diffusionssperrschicht 3 z. B. aus Polyvinylidenchlorid und
einer Stärke von einigen µm ausgekleidet. Außen ist die Wandung
2 mit dem üblichen Filzbelag 4 versehen.
Claims (7)
1. Druckgefüllter Tennisball mit einer Wandung (2), welche im
wesentlichen aus einer Naturkautschukmischung besteht, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wandung (2) eine dünne Diffusionssperr
schicht (3) aus einem Kunststoff oder einem Kautschuk aufweist,
dessen Permeablilität für N2 und/oder O2 geringer ist als die
Mischung der Wandung (2).
2. Tennisball nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Diffusionssperrschicht (3) innen oder außen auf die Wandung (2)
aufgebracht ist.
3. Tennisball nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Diffusionssperrschicht (3) aufgrund ihrer Stärke und ihrer
Materialbeschaffenheit unter der Schlagbeanspruchung beim Tennis
spiel aufreißt.
4. Tennisball nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Diffusionssperrschicht (3) aufgrund ihrer Stärke
und ihrer Materialbeschaffenheit ein solches Elastizitätsverhalten
aufweist, daß sie jedenfalls den bei der Lagerung unter den übli
chen Temperaturschwankungen auftretenden Wärmedehnungen standhält.
5. Tennisball nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Permeabilität des Materials der Diffusionssperr
schicht (3) wenigstens um einen Faktor 10 geringer ist als die der
Mischung der Wandung (2).
6. Tennisball nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stärke der Diffusionssperrschicht (3) in der
Größenordnung von einigen 10-6 m liegt.
7. Tennisball nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Diffusionssperrschicht (3) aus einem Polymeren,
wie Polyvinylidenchlorid, Polychlortrifluoräthylen, Polyäthylen
terephthalat, Polyamid, Polyvinylchlorid, Polyäthylen, Polysty
rol, Polyisobutylen oder Polypropylen, oder aus Celluloseacetat,
aus Butylkautschuk oder aus Neopren besteht.
Priority Applications (7)
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