DE4224334A1 - Auffanggurt zur Sicherung einer Person bei Arbeiten an exponierten und/oder hochgelegenen Arbeitsstellen - Google Patents
Auffanggurt zur Sicherung einer Person bei Arbeiten an exponierten und/oder hochgelegenen ArbeitsstellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Auffanggurt zur Sicherung einer Person
bei Arbeiten an exponierten und/oder hochgelegenen Arbeitsstellen,
mit im Bereich des Oberkörpers angeordneten Mitteln zum Anschlagen
eines Seiles mit Haltefunktion wie Mastsicherungsseil, umfassend
einen Rückengurt und daran anschließende Bauchgurte mit endständigen
Verschlüssen, ein Paar vom Rücken ausgehende in Schulterblatthöhe
sich kreuzende und über die Schultern geführte hintere bzw. vordere
Gurtabschnitte, wobei die vorderen Gurtabschnitte in einen Sitzgurt
übergehen, von dessen mittlerem Bereich Beingurte abgehen mit an
ihren Enden angeordneten Verbindungselementen zum Anschließen an
einen der hinteren Gurtabschnitte.
Auffanggurte sind bekannt und entsprechen in Funktion und Aufbau
der deutschen Industrienorm DIN 7478. Sie sind in unterschiedlichen,
jedoch ähnlichen Ausführungsformen als Arbeitsgurte, Abseilgurte,
Haltegurte oder Rettungsgurte zu verwenden. An Arbeitsplätzen mit
Absturzgefahr läßt sich das Personal nur mit Sicherheitsgeschirren
nach Art der Arbeitsgurte sichern, wenn andere technische Schutz
maßnahmen unzweckmäßig sind. Sie bestehen je nach Anwendung aus dem
Auffanggurt im Zusammenwirken mit einem Verbindungsmittel, bspw.
Seil, Band bzw. Geräten wie Seilkürzer oder Falldämpfer.
Ein Auffanggurt nach DIN 7478 besteht im wesentlichen aus einer
Anzahl von Gurtteilen, deren Aufgabe es ist, von außen in den Körper
des Trägers einwirkende Kräfte möglichst schonend in den Körper
einzuleiten und zwar derart, daß im abgestützten Zustand bei der
Durchführung von Arbeiten möglichst viele Körperteile einer mög
lichst gleichmäßigen Lastverteilung ausgesetzt sind, zumindest so,
daß unangenehme oder Ermüdungen auslösende Beanspruchungen vermieden
werden. Des weiteren soll im Falle eines Sturzes eine körpergerechte,
besonders günstige Haltung der Person beim Hängen im Auffanggurt
erreicht werden, durch welche die physiologischen Beanspruchungen
möglichst weitgehend reduziert werden, zumindest soweit, daß ein
kritischer Zustand mit Druckbeschwerden und Schmerz durch Gurtteile
und insbesondere kritische Veränderungen des systolischen und
dyastolischen Blutdrucks bzw. kritische Veränderungen von Puls
frequenz und Atemfrequenz weitgehend über möglichst lange Zeiträume
hinweg vermieden werden.
Die beim Stand der Technik derzeit bekannten, in besonderer Weise
als Arbeitsgurte ausgebildeten Auffanggurte weisen üblicherweise
an den Übergangs stellen zwischen Rückengurt und Bauchgurt angeord
nete Anschlagringe auf, die zum Einhaken eines Sicherungsseiles,
z. B. bei Arbeiten an vertikalen Elementen wie Masten oder Trägern
vorgesehen sind. Bei diesen bisher benutzten zweisträngig ange
schlagenen Auffang- bzw. Sicherheitsgurten wurden die Kräfte zur
Erhaltung des Körpergleichgewichtes hauptsächlich nur in den Bauch
gurt bzw. in den Rückengurt und damit in die Rückenstütze eingelei
tet. Bei dieser nur das Kreuz abstützenden Krafteinleitung ergaben
sich unter normalen Arbeitsbedingungen vergleichsweise schnell
sowohl Ermüdungserscheinungen als auch zur Verkrampfung und damit
zur Arbeitsbehinderung führende Zwangshaltungen. Darüberhinaus wurde
der Körper im Falle eines Sturzes infolge der ungünstigen Angriffs
punkte des Sicherungsseiles eingeschnürt, woraus sich bereits nach
relativ kurzer Zeitspanne gesundheitliche Beeinträchtigungen und
kritische Zustände mit Schockgefahr ergeben konnten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Schwie
rigkeiten und Nachteile durch eine verbesserte Ausrüstung eines
Auffanggurtes der im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten Art zu
mindern bzw. zu überwinden.
Der Gegenstand der Erfindung soll folgende Forderungen erfüllen:
- - Der Auffanggurt soll den Träger in jeder Bewegungsphase wie z. B. das Ersteigen eines Mastes oder vertikalen Bauteils und das Ausführen von Arbeiten optimal sichern und unterstützen.
- - Der Auffanggurt soll Mittel zum individuellen Einstellen möglichst günstig gelegener Krafteinleitungspunkte in das Gurtgeschirr und von diesem in den Körper aufweisen, um eine Ermüdung bei der Ausführung einer Tätigkeit an exponierten und mitunter hochgelegenen Arbeitsstellen weitgehend zu vermeiden.
- - Der Auffanggurt soll im Falle eines Sturzes den Körper in Auffanglage in einer solchen Position halten und die auftretenden Kräfte auf eine Vielzahl von hierfür beson ders geeigneten Körperpartien verteilen und abstützen, daß das Eintreten physiologischer Beeinträchtigungen bis hin zum Schockzustand möglichst weitgehend und möglichst über lange Zeiträume hinweg vermieden wird.
Zur Lösung der Aufgabe wird mit der Erfindung bei einem Auffanggurt
zur Sicherung einer Person bei Arbeiten an exponierten und/oder
hochgelegenen Arbeitsstellen der im Oberbegriff des Hauptanspruchs
genannten Art vorgeschlagen, daß Rückengurt und Sitzgurt im Gurtbe
reich zum Bauchgurt auf beiden Körperseiten ein Verbindungselement
aufweisen, welches als Mittel zum Anschlagen eines Seiles mit Halte
funktion ausgebildet ist oder ein solches Anschlagmittel enthält.
Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung erfolgt bei dem neuen
Auffanggurt eine Aufteilung der Kräfte sowohl bei der Durchführung
von Arbeiten als auch im Falle eines Sturzes auf Gesäß und Rücken.
Die über den Sitzgurt in das Gesäß eingeleiteten Kräfte werden
teilweise auch von den Oberschenkeln der Person aufgenommen, weil
die Beingurte am Sitzgurt angeschlagen sind. Rückengurt und Sitzgurt
ergeben im Zusammenwirken der Lastaufnahme durch die Beingurte eine
Kräfteaufteilung, bei welcher der Körper ähnlich wie von der Sitz
fläche und Lehne eines Sessels in einer als angenehm empfundenen
Position unterstützt und gehalten wird (Fig. 1).
Erfindungsgemäß wird ferner vorgeschlagen, daß jedes Verbindungs
element vorzugsweise beidseitig Anschlußelemente mit Verstellmitteln
aufweisen, an welchen jeweils ein erstes längsverstellbar am Gurtbe
reich zwischen Bauchgurt und Rückengurt und jeweils ein zweites
Anschlußelement längsverstellbar am Sitzgurt anschlagbar ist. Durch
diese Maßnahme läßt sich die Aufteilung der Kräfte auf Rückengurt
und Sitzgurt individuell und sehr feinfühlig einstellen. Eine als
besonders angenehm empfundene Kräfteaufteilung wird erzielt, wenn
die Mittel zum Anschlagen eines Seiles mit Haltefunktion als flexi
ble Ösen ausgebildet sind, vorzugsweise bestehend aus einem ver
nähten, textilen Gurtstück oder aus einem metallenen Seilstück.
Zweckmäßig ist, daß das die textile Anschlagöse bildende, mit dem
vorderen Gurtabschnitt einstückige Gurtstück unter Bildung einer
den Verbindungsring aufnehmenden Schlaufe um 180° umgeschlagen und
der Umschlagbereich durch eine textile Manschette gehalten ist,
wobei der Ring mit der Schlaufe durch einen ersten Schlitz einer
als Verstellmittel angeordneten Schnalle hindurchgesteckt ist, und
der Sitzgurt durch einen zweiten Schlitz der Schnalle sowie durch
den Ring hindurchgesteckt ist, um den Ring herumgelegt ist und durch
den zweiten Schlitz der Schnalle unter Bildung eines Verstellmecha
nismus zurückgeführt ist. Vorteilhafterweise weist die Anschlagöse
im Innern eine Versteifung aus unterschiedlichen Materialien wie
Metall oder Kunststoff aus (Fig. 3).
Eine besonders verschleißfeste Anschlagöse ergibt sich, wenn die
Mittel zum Anschlagen eines Seiles mit Haltefunktion als metalli
scher Ringöse ausgebildet sind, welche vorzugsweise in einem die
Anschlußelemente verbindenden Gurtstück gehalten ist. Zweckmäßi
gerweise ist das Verbindungsgurtstück in einem etwa rechten Winkel
in die Ringöse eingeschlagen, wobei dessen eines Ende um den äußeren
Steg einer als Verstellmittel angeordneten Verstellschnalle herum-
und zurückgeführt ist und in diesem Bereich vernäht ist, vorzugs
weise mit dem hinteren Gurtabschnitt, welcher von unten kommend über
den Mittelsteg der Schnalle 41 herumgelegt und dem Nahtbereich
zugeführt ist. Das andere Ende des Verbindungsgurtstücks wird mit
einer taschenförmigen Verdoppelung um den Sitzgurt zu einer Füh
rungsschlaufe lose herumgeschlagen und ist mit sich selbst vernäht,
wobei an der Führungsschlaufe sowohl das Verbindungselement zum
Beingurt angeschlagen ist als auch das Anschlußelement mit einer
Verstellschnalle als Verstellmittel, und wobei der Sitzgurt von
unten kommend über den Mittelsteg der Verstellschnalle geschlungen
nach unten zurückgeführt und durch die Führungsschlaufe gezogen ist
(Fig. 5).
Bei bekannten Auffanggurten verlaufen die vorderen Schultergurt
abschnitte, ausgehend von den Schultern, etwa parallel zu den
seitlichen Körperkonturen durch die Verbindung zwischen Rücken- und
Bauchgurt hindurch an die Beingurte bzw. an den Sitzgurt. Diese
Gurte sind zumeist mit einem horizontalen Gurtsteg verbunden, an
den das Sicherungsseil angeschlagen ist. Bei Belastung werden die
Schultergurtabschnitte aufeinander zugezogen und heben dabei vom
Brustbereich des Körpers ab. Der Anschlagpunkt nimmt hierdurch eine
nicht genau vorherzubestimmende Position ein, welche ein Pendeln
der Person bewirkt und unter Umständen zu Verletzungen im Hals- und
Kopfbereich der Person führen kann.
Entsprechend einer weiteren erfindungsgemäßen Ausbildung ist beim
neuen Auffanggurt vorgesehen, daß die vorderen Schultergurtabschnit
te etwa in Höhe des Brustbeines des Trägers in einem stumpfen Winkel
verlaufend vernäht sind und die Winkelbereiche an den Stellen
geringsten Abstandes Anschlagösen für ein Verbindungselement oder
ein Seil aufweisen.
Durch diese Maßnahme werden die im Brustbereich der Person angrei
fenden Auffangkräfte durch eine geradlinige Gurtführung unmittelbar
in den Gesäßbereich der Person geleitet. Infolge der durch die Seil-
Anschlagösen und deren Anschlußelemente geschaffenen einstellbaren
Verbindungen zwischen Rückengurt und Sitzgurt gehen die Kräfte
selbst bei einem einseitigen Anschlagen der Person an ein Seil
dosiert aufgeteilt infolge der Verstellbarkeit der Anschlagösen mit
individuell einstellbaren Lastanteilen in den Rückengurt und in den
Sitzgurt, wodurch bewirkt wird, daß die gesicherte Person selbst
bei einseitigem Anschlag eine sichere Abstützung erfährt. Im Gegen
satz dazu wurde bei den bisherigen Gurtkonstruktionen ein einseiti
ges Anschlagen nur von dem Bauch-/Rückengurt aufgenommen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind entsprechend den Unter
ansprüchen vorgesehen.
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachstehenden Erläuterung eines in den Zeichnungen schematisch
dargestellten Ausführungsbeispieles. Die Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht des Auffanggurtes von vorne;
Fig. 2 eine Teilansicht der in Trageposition rechten Seite
des Gurtes mit Anschluß der flexiblen Anschlagöse
mittels verstellbaren Anschlußelementen;
Fig. 3 ebenfalls eine Detaildarstellung mit Ausbildung der
flexiblen Anschlagöse am vorderen Gurtabschnitt
unterhalb des Bauchgurtes mit angeschlagenem Sitz
gurt;
Fig. 4 im Detail in Seitenansicht und teilweise im Schnitt
die Verbindung einen Endes der flexiblen Öse am
Gurtbereich zwischen Rückengurt und Bauchgurt;
Fig. 5 eine Teilansicht der in Trägerposition linken Seite
des Gurtes mit Anschluß einer metallenen Ringöse und
mit verstellbaren Anschlußelementen;
Fig. 5a Fig. 5b jeweils einen Schnitt entlang der Linie A-A bzw.
B-B′ durch ein Anschlußelement.
Der in Fig. 1 dargestellte Auffanggurt umfaßt einen hinter einer
Rückenstütze 30 angeordneten Rückengurt 6, welcher einstückig in
zwei Teile 5a, 5b eines Bauchgurtes übergeht. Diese weisen inein
andergreifbare Teile eines Verschlußelementes 34 auf, mit welchem
der Bauchgurt geschlossen wird. Zwischen der Rückenstütze 30 und
dem Rückengurt 6 hindurchgezogen sind ein Paar hintere Gurtabschnit
te 31a, 31b, die sich in Höhe des Schulterblattes am Rücken des
Trägers kreuzen, sodann über die Schultern nach vorn geführt in die
vorderen Gurtabschnitte 9a, 9b übergehen. Die hinteren Gurtabschnit
te 31a, 31b weisen unterhalb der Rückenstütze 30 untere Gurtab
schnitte 32a, 32b auf, welche an ihren Enden ringförmige Verbin
dungselemente 35a, 35b zum Anschließen je eines vom mittleren
Bereich des Sitzgurtes 8 ausgehenden Beingurtes 36a, 36b aufweisen.
Nach der Erfindung sind die Mittel zum Anschlagen eines Seiles mit
Haltefunktion und Aufteilung der Haltekräfte auf Rückengurt und
Sitzgurt als flexible Anschlagösen 1a ausgebildet, die beidseitig
Anschlußelemente 2a, 2b mit Verstellmitteln 3a, 3b aufweisen. Von
diesen ist jeweils ein erstes Anschlußelement 2a verstellbar an
einem Gurtbereich 4 zwischen Bauchgurt 5 und Rückengurt 6 und
jeweils ein zweites Anschlußelement 2b an einem längsverstellbaren
Ende 7a, 7b angeschlagen, wie dies insbesondere in der Fig. 2
gezeigt ist.
Die vorderen Gurtabschnitte 9a, 9b sind etwa in der Höhe des Brust
beines des Trägers in einem stumpfen Winkel α verlaufend vernäht,
wobei die Winkelbereiche an den Stellen geringsten Abstandes An
schlagösen 10a, 10b für ein Verbindungselement oder ein Seil auf
weisen.
Wie die Zusammenschau der Fig. 1 bis 3 zeigt, ist das zweite
Anschlußelement 2b der flexiblen, textilen Anschlagöse 1a an der
Verbindungsstelle zwischen einem vorderen Gurtabschnitt 9 und einem
längsverstellbaren Ende 7 des Sitzgurtes 8 angeordnet. Dabei ist
gemäß Darstellung in der Fig. 3 das zweite Anschlußelement 2b mit
dem unteren Ende 11 eines sich mit dem Bauchgurt 5 kreuzenden
vorderen Gurtabschnittes 9 vorzugsweise einstückig verbunden und
weist ein Verbindungselement 17, bspw. einen Verbindungsring, zur
einstellbaren Verbindung mit dem längenverstellbaren Ende 7 des
Sitzgurtes 8 auf. Der vordere Gurtabschnitt 9 und der Bauchgurt 5
kreuzen sich und sind im Kreuzungsbereich gemeinsam durch eine
Schnalle 37 geführt. Dabei ist das die flexible, textile Anschlagöse
1a bildende, mit dem vorderen Gurtabschnitt 9 einstückige Gurtstück
12 unter Bildung einer den Anschlagring 17 auf nehmenden Schlaufe
13 um 180° umgeschlagen und der Umschlagbereich ist durch eine
textile Manschette 14 gehalten, wobei der Ring 17 mit der Schlaufe
13 durch einen ersten Schlitz 15 einer als Verstellmittel 3b an
geordneten Schnalle hindurchgesteckt ist und der Sitzgurt 8 durch
einen zweiten Schlitz 16 der Schnalle unter Bildung eines Verstell
mechanismus zurückgeführt ist.
In der Fig. 4 ist gezeigt, daß das erste Anschlußelement 2a der
flexiblen Anschlagöse 1a zur Längsverstellung am Gurtbereich 4
zwischen Bauchgurt 5 und Rückengurt 6 eine Schnalle 18 aufweist und
an dieser mit einer um deren äußeren Schnallensteg 19 herumgelegten,
vernähten Schlaufe 20 festgelegt ist, wobei der Gurt des Gurtberei
ches 4 von unten in die Schnalle 18 und über deren Mittelsteg 21
wieder aus der Schnalle 18 heraus relativ zu dieser längsverstellbar
geführt ist.
Die beiden Anschlußelemente 2a, 2b sind, wie dies am besten aus der
Fig. 2 erkennbar ist, einstückig an einen zur Anschlagöse 1a ver
nähten Gurtstück 12 ausgebildet. Weiterhin kann die Anschlagöse 1
im Innern eine Versteifung 22 (Fig. 3) aus unterschiedlichem
Material wie Metall oder Kunststoff aufweisen. Auch kann zusätzlich
vorgesehen sein, daß das mit der flexiblen Öse ausgebildete ver
stellbare Anschlag- und Halte- sowie Auffangsystem fallweise mit
Fallenergie verzehrenden Bremsmitteln versehen ist, die aus textilen
Reibflächen bestehen. Auch kann alternativ vorgesehen sein, daß
statt der textilen Anschlagöse 1a eine flexible Öse eingesetzt wird,
die aus einem metallenen Seilstück besteht, deren Seilenden aufge
spleist sind und in geeigneter Weise, bspw. im Bleiverguß mit
flachen Anschlußplatten versehen sind, die mit den textilen Gurten
den verbindbar sind.
In Fig. 5 ist eine weitere Ausführung der Erfindung zu sehen, bei
der die Mittel zum Anschlagen eines Seiles mit Haltefunktion als
metallische Ringöse 1b ausgebildet sind, welche in einem die An
schlußelemente 2a, 2b verbindenden Gurtstück 39 derart gehalten ist,
daß Rückengurt 6 und Sitzgurt 8 auf beiden Körperseiten miteinander
verbunden sind, dergestalt, daß eine Aufteilung der eingeleiteten
Kräfte auf Rückengurt und Sitzgurt erfolgt. Hierzu ist das Ver
bindungsgurtstück 39 in einem etwa rechten Winkel in die Ringöse
1b eingeschlagen. Das eine Ende des Verbindungsgurtstücks ist um
den äußeren Steg 40 einer als Verstellmittel angeordneten Verstell
schnalle 41 herum- und zurückgeführt und ist in diesem Bereich
vorzugsweise mit dem hinteren Gurtabschnitt 31 vernäht. Der Gurt
abschnitt 31 ist von unten kommend über den Mittelsteg 42 der
Schnalle 41 herumgelegt und ist dem Nahtbereich zugeführt (Fig.
5b). Erkennbar ist der Rückengurt 6 unter dem unteren Gurtabschnitt
31 verlegt und von unten über den Mittelsteg 42 der Gurtschnalle
41 geschlungen und nach unten zurückgeführt.
Das andere Ende des Verbindungsgurtstücks 39 ist mit einer taschen
förmigen Verdoppelung um den Sitzgurt 8 lose zu einer Führungs
schlaufe 43 herumgeschlagen und ist mit sich selbst vernäht. An der
Führungsschlaufe 43 ist sowohl das Verbindungselement 35 zum Bein
gurt 36 angeschlagen als auch das Anschlußelement 2b mit einer
Verstellschnalle 44 als Verstellmittel. Der Sitzgurt 8 ist von unten
kommend über den Mittelsteg 45 der Verstellschnalle 44 geschlagen
und nach unten zurückgeführt und ist anschließend durch die Füh
rungsschlaufe 43 gezogen (Fig. 5a). Diese Ausführungsform für den
neuen Auffanggurt ist infolge der Verwendung einer metallenen
Ringöse als Anschlagmittel besonders verschleißfest.
Der Auffanggurt nach der Erfindung hat sich in der Praxis hervor
ragend bewährt und stellt somit eine optimale Lösung der eingangs
gestellten Aufgabe dar.
Liste der Bezugszeichen
1 Anschlagöse
2 Anschlußelement
3 Verstellmittel
4 Gurtbereich Bauch/Rücken
5 Bauchgurt
6 Rückengurt
7 längsverstellbares Ende Sitzgurt
8 Sitzgurt
9 vorderer Gurtabschnitt
10 Anschlagösen
11 unteres Ende des Gurtabschnittes
12 Gurtstück
13 Schlaufe
14 Manschette
15 erster Schlitz
16 zweiter Schlitz
17 Verbindungsring
18 Schnalle
19 äußerer Schmalsteg
20 Schlaufe
21 Mittelsteg
22 Versteifung
30 Rückenstütze
31 hinterer Gurtabschnitt
32 unterer Abschnitt
33 taschenförmige Verdoppelung
34 Verschlußelement
35 ringförmiges Verbindungselement
36 Beingurt
37 Schnalle
38 Sitzstütze
39 Verbindungs-Gurtstück
40 äußerer Steg
41 Verstellschnalle
42 Mittelsteg
43 Führungsschlaufe
44 Verstellschnalle
45 Mittelsteg der Verstellschnalle
2 Anschlußelement
3 Verstellmittel
4 Gurtbereich Bauch/Rücken
5 Bauchgurt
6 Rückengurt
7 längsverstellbares Ende Sitzgurt
8 Sitzgurt
9 vorderer Gurtabschnitt
10 Anschlagösen
11 unteres Ende des Gurtabschnittes
12 Gurtstück
13 Schlaufe
14 Manschette
15 erster Schlitz
16 zweiter Schlitz
17 Verbindungsring
18 Schnalle
19 äußerer Schmalsteg
20 Schlaufe
21 Mittelsteg
22 Versteifung
30 Rückenstütze
31 hinterer Gurtabschnitt
32 unterer Abschnitt
33 taschenförmige Verdoppelung
34 Verschlußelement
35 ringförmiges Verbindungselement
36 Beingurt
37 Schnalle
38 Sitzstütze
39 Verbindungs-Gurtstück
40 äußerer Steg
41 Verstellschnalle
42 Mittelsteg
43 Führungsschlaufe
44 Verstellschnalle
45 Mittelsteg der Verstellschnalle
Claims (18)
1. Auffanggurt zur Sicherung einer Person bei Arbeiten an expo
nierten und/oder hochgelegenen Arbeitsstellen, mit im Bereich
des Oberkörpers angeordneten Mitteln zum Anschlagen eines
Seiles mit Haltefunktion wie Mastsicherungsseil, umfassend
einen Rückengurt (6) und daran anschließende Bauchgurte (5)
mit endständigen Verschlüssen (34), ein Paar vom Rücken ausge
hende, in Schulterblatthöhe sich kreuzende und über die Schul
tern geführte hintere (31) bzw. vordere (9) Gurtabschnitte,
wobei die vorderen Gurtabschnitte (9a, 9b) in einen Sitzgurt
übergehen, von dessen mittlerem Bereich Beingurte (36a, 36b)
abgehen mit an ihren Enden angeordneten Verbindungselementen
(35) zum Anschließen an einen hinteren Gurtabschnitt (31),
dadurch gekennzeichnet,
daß Rückengurt (6) und Sitzgurt (8) im Gurtbereich (4) zum
Bauchgurt (5) auf beiden Körperseiten ein Verbindungselement
(1a, 1b) aufweisen, welches als Mittel zum Anschlagen des
Seiles mit Haltefunktion ausgebildet ist oder ein solches
Anschlagmittel enthält (Fig. 1 und Fig. 5).
2. Auffanggurt nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Verbindungselement (1a, 1b) vorzugsweise beidseitig
Anschlußelemente (2a, 2b) mit Verstellmitteln (3a, 3b) auf
weisen, von welchen jeweils ein erstes (2a) längsverstellbar
am Gurtbereich (4) zwischen Bauchgurt (5) und Rückengurt (6)
und jeweils ein zweites Anschlußelement (2b) längsverstellbar
am Sitzgurt (8) anschlagbar ist (Fig. 1 und Fig. 5).
3. Auffanggurt nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hinteren Gurtabschnitte (31) durch den mit einer
Rückenstütze (30) versehenen Rückengurt (6) hindurchgeführt
sind und daß deren aus der Rückenstütze (30) nach unten zu
austretende unteren Abschnitte (32) taschenförmige Verdoppelun
gen (33) für einen quer hindurchgeführten Sitzgurt (8) und an
ihren Enden Verbindungselemente (35) zum Anschließen je eines
vom mittleren Bereich des Sitzgurtes (8) ausgehenden Beingurtes
(36) aufweisen (Fig. 2).
4. Auffanggurt nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hinteren Gurtabschnitte (31a, 31b) an die am Rückengurt
(6) längsverstellbaren Anschlußelemente (2a) anschlagbar sind
(Fig. 5).
5. Auffanggurt nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zum Anschlagen eines Seiles mit Haltefunktion
als flexible Anschlagösen (1a) ausgebildet sind, vorzugsweise
bestehend aus einem vernähten, textilen Gurtstück (12) oder
aus einem metallenen Seilstück (Fig. 2 und Fig. 3).
6. Auffanggurt nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zum Anschlagen eines Seiles mit Haltefunktion
als metallische Ringöse (1b) ausgebildet sind, welche vorzugs
weise in einem die Anschlußelemente (2a, 2b) verbindenden
Gurtstück (39) gehalten ist (Fig. 5).
7. Auffanggurt nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungsgurtstück (39) in einem etwa rechten Winkel
in die Ringöse (1b) eingeschlagen ist, dessen eines Ende um
den äußeren Steg (40) einer als Verstellmittel angeordneten
Verstellschnalle (41) herum- und zurückgeführt ist und in
diesem Bereich vernäht ist, vorzugsweise mit dem hinteren
Gurtabschnitt (31), welcher von unten kommend über den Mittel
steg (42) der Schnalle (41) herumgelegt und dem Nahtbereich
zugeführt ist (Fig. 5 und Fig. 5a).
8. Auffanggurt nach Anspruch 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rückengurt (6) unter dem hinteren Gurtabschnitt (31)
verlegt ist und von unten über den Mittelsteg (42) der Schnalle
(41) geschlungen und nach unten zurückgeführt ist (Fig. 5b).
9. Auffanggurt nach Anspruch 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das andere Ende des Verbindungsgurtstücks (39) mit einer
taschenförmigen Verdoppelung um den Sitzgurt (8) lose zu einer
Führungsschlaufe (43) herumgeschlagen und mit sich selbst
vernäht ist, daß an der Führungsschlaufe (43) sowohl das
Verbindungselement (35) zum Beingurt (36) angeschlagen ist als
auch das Anschlußelement (2b) mit einer Verstellschnalle (44)
als Verstellmittel, wobei der Sitzgurt (8) von unten kommend
über den Mittelsteg (45) der Verstellschnalle (44) geschlungen
nach unten zurückgeführt und durch die Führungsschlaufe gezogen
ist (Fig. 5 und Fig. 5a).
10. Auffanggurt nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Anschlußelement (2b) etwa an der Verbindungs
stelle zwischen einem vorderen Gurtabschnitt (9) und einem
längsverstellbaren Ende (7) des Sitzgurtes (8) angeordnet ist.
11. Auffanggurt nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Anschlußelement (2b) mit dem unteren Ende (11)
eines sich mit dem Bauchgurt (5) kreuzenden vorderen Gurt
abschnittes (9) vorzugsweise einstückig verbunden ist und ein
Verbindungselement (17), vorzugsweise einen Verbindungsring,
zur einstellbaren Verbindung mit dem längsverstellbaren Ende
(7) des Sitzgurtes (8) aufweist (Fig. 3).
12. Auffanggurt nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 oder
nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das die flexible Anschlagöse (1a) bildende, mit dem vor
deren Gurtabschnitt (9) einstückige Gurtstück (12) unter
Bildung einer den Verbindungsring (17) aufnehmenden Schlaufe
(13) um 180° umgeschlagen und der Umschlagbereich durch eine
textile Manschette (14) gehalten ist, wobei der Ring (17) mit
der Schlaufe (13) durch einen ersten Schlitz (15) einer als
Verstellmittel (3b) angeordneten Schnalle hindurchgesteckt ist,
und der Sitzgurt (8) durch einen zweiten Schlitz (16) der
Schnalle (3b) sowie durch den Ring (17) hindurchgesteckt ist,
um den Ring (17) herumgelegt ist und durch den zweiten Schlitz
(16) der Schnalle unter Bildung eines Verstellmechanismus
zurückgeführt ist (Fig. 3).
13. Auffanggurt nach einem der Ansprüche 1 bis 5 oder 11, 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Anschlußelement (2a) der vorzugsweise flexiblen
Anschlagöse (1a) zu deren Längsverstellung am Gurtbereich (4)
zwischen Bauchgurt (5) und Rückengurt (6) eine Schnalle (18)
aufweist und an dieser mit einer um deren äußeren Schnallensteg
(19) herumgelegten, vernähten Schlaufe (20) festgelegt ist,
wobei der Gurt des Gurtbereiches (4) von unten in die Schnalle
(18) und über deren Mittelsteg (21) wieder aus der Schnalle
(18) heraus relativ zu dieser längsverstellbar geführt ist
(Fig. 4).
14. Auffanggurt nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 oder
11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Anschlußelemente (2a, 2b) einstückig an einem
zur Anschlagöse (1a) vernähten Gurtstück (12) ausgebildet sind
(Fig. 2).
15. Auffanggurt nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 oder
11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlagöse (1a) im Innern eine Versteifung (22) unter
schiedlichen Materials wie Metall oder Kunststoff aufweist
(Fig. 3).
16. Auffanggurt nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß das mit der Anschlagöse (1a, 1b) ausgebildete verstellbare
Anschlag- und Halte- sowie Auffangsystem fallweise mit Fallen
ergie verzehrenden Bremsmitteln, vorzugsweise mit textilen
Reibungsflächen versehen ist.
17. Auffanggurt nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sitzgurt (8) mit Sitzstützen (38) versehen ist (Fig.
1).
18. Auffanggurt nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vorderen Gurtabschnitte (9a, 9b) etwa in Höhe des
Brustbeines des Trägers in einem stumpfen Winkel α verlaufend
vernäht sind und die Winkelbereiche an den Stellen geringsten
Abstandes Anschlagösen (10a, 10b) für ein Verbindungselement
oder ein Seil aufweisen (Fig. 1).
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: MECKEL GMBH SICHERHEITSSYSTEME, 57399 KIRCHHUNDEM, |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |