DE4223673C2 - Druckbetätigte Ventilanordnung im kolben eines Stossdämpfers - Google Patents
Druckbetätigte Ventilanordnung im kolben eines StossdämpfersInfo
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- F16F9/3482—Throttling passages in the form of annular discs or other plate-like elements which may or may not have a spring action, operating in opposite directions or singly, e.g. annular discs positioned on top of the valve or piston body the annular discs being incorporated within the valve or piston body
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine druckbetätigte Ven
tilanordnung im Kolben eine Stoßdämpfers, die sowohl für
den Einfahr- wie auch für den Ausfahrhub in zwei Richtungen
durchströmbar ist.
Die Dämpfungseigenschaften eines Stoßdämpfers werden in der
Regel im Hinblick auf folgende Parameter ausgewählt: Fahr
komfort, Fahrzeugverhalten und Straßenhaftung. Der Fahrkom
fort ist großen Teils abhängig von der Federkonstanten der
Fahrzeugfedern (z. B. Wendelfedern, Blattfedern, Luftfederung
usw.) des Fahrzeuges sowie von der Federkonstante der Sitze,
Räder und dem Dämpfungsverhalten der Stoßdämpfer. Das Fahr
zeugverhalten ist von der Fahrzeugneigung in den drei räum
lichen Achsen bestimmt. Für ein optimales Fahrzeugverhalten
sind recht hohe Dämpfungskräfte erforderlich, um eine aus
reichende Stabilität im Fahrzeugverhalten bei hoher Ge
schwindigkeit hinsichtlich Lenkung, Kurvenfahrt, Beschleuni
gung und Bremsen zu erzielen. Schließlich ist die
Straßenhaftung vom Kontakt zwischen den Reifen und dem Boden
abhängig. Um die Bodenhaftung zu optimieren, sind ebenfalls
hohe Dämpfungskräfte erforderlich, wenn holprige Straßen
befahren werden, um den Bodenkontakt nicht für längere Zeit
zu verlieren.
Bekannte Stoßdämpfer bedienen sich einer Überfülle unter
schiedlicher Ventilanordnungen. Diese beinhalten meist eine
mechanische Vorspannung, wie eine Wendelfeder zum Beauf
schlagen eines die Durchströmung drosselnden Ventilgliedes,
um so die Strömung der Dämpfungsflüssigkeit in der einen
Richtung zwischen der oberen und unteren Arbeitskammer zu
regulieren. Obwohl solche Anordnungen für gewöhnlich zufrie
denstellend sind, bleibt der Wunsch offen, Aufwand und Kosten
zu verringern und Lebensdauer und Zuverlässigkeit min
destens aufrechtzuerhalten. Außerdem werden in Stoßdämpfern
für schwere Lasten außerordentlich hohe Kräfte beim Ein- und
Ausfahren erzeugt, so daß komplexe hydromechanische
Ventilanordnungen erforderlich sind, um die Dämpfungseigen
schaften zu erzielen. Insbesondere benutzen viele Stoßdämpfer
für schwere Lasten mehrere relativ dicke, biegsame
Ausblasscheiben oder Ventilplatten, die mechanisch vorge
spannt sind, um für die zu erzeugenden hohen Dämpfungskräfte
die richtige Durchströmung zu regulieren. Außerdem beinhal
ten die meisten üblichen Ventilanordnungen voneinander unab
hängige und einbahnige Strömungspfade für das Dämpfungsmit
tel beim Ein- und Ausfahrhub.
Aus der US 4 457 409 und der DE-PS 9 65 003 ist jeweils eine
druckbetätigte Ventilanordnung in einem Kolben eines
Stroßdämpfers bekannt, die zum Steuern von Strömungsvolumina
in beiden Strömungsrichtungen dient, wobei diese Ventilan
ordnungen entsprechend den Druckunterschieden in den angrenzenden
Druckkammern arbeiten, so daß hierdurch eine Regelung
der Dämpfungskraft des Stoßdämpfers erreicht wird. Aus der
US 2 637 414, US 3 706 362 und EP 0 416 987 A1 sind ferner
Ventilanordnungen bekannt, die neben den druckbetätigten
Ventilanordnungen in einer Strömungsrichtung noch eine Be
einflussung des Ventilgliedes durch einen Bypaßkanal auf
weisen. Schließlich ist aus der DE 35 34 298 A1 ein By
paßdämpfventil bekannt, welches von der Druckdifferenz zwischen
den Arbeitsräumen betätigbar ist.
Durch die vorliegende Erfindung soll eine druckbetätigte
Ventilanordnung im Kolben eines Stoßdämpfers geschaffen werden,
die trotz eines konstruktiv einfachen Aufbaus eine Re
gelung der Dämpfungskraft des Stoßdämpfers erlaubt und in
möglichst einfacher Weise an unterschiedliche Anwendungs
zwecke angepaßt werden kann.
Die Erfindung sowie beispielhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den Ansprüchen definiert.
Die erfindungsgemäß ausgebildete durckbetätigte Ventilanord
nung im Kolben eines Stoßdämpfers besitzt gemäß der Erfindung
ein Ventilglied zum Steuern des Strömungsmittelvolumens
sowohl für die Ausfahr- wie für die Einfahrbewegung und
gleichzeitig neben den durch den Kolbenkörper führenden
Kanälen noch einen Bypaßkanal, der durch eine Öffnung des
Ventilgliedes führt und dadurch das Ventilglied mit einem
unterschiedlichen, aus der jeweils dem Volumenstrom entge
gengesetzten Arbeitskammer herrührenden Druck beaufschlagt.
Der Volumenstrom und damit die Dämpfungsgröße wird durch
Bohrungen veränderlicher Größe erzielt. Da die Anordnung und
Größe der Bohrungen leicht verändert werden kann, läßt sich
der Stoßdämpfer an zahlreiche Verwendungszwecke anpassen,
ohne daß hohe Kosten für Umrüstung, Lagerhaltung usw. ent
stehen.
Die druckbetätigte Ventilanordnung gemäß der Erfindung
zeichnet sich durch einfache Bauweise, wirtschaftliche Her
stellung und lange Lebensdauer aus.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend anhand
der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Stoßdämpfer mit
einer druckbetätigten Ventilanordnung im Kolben,
Fig. 2 einen vergrößerten Querschnitt durch einen Teil
des in Fig. 1 dargestellten Kolbens,
Fig. 3 eine Darstellung der Strömungswege durch den
Kolben beim Ausfahrhub des Stoßdämpfers und
Fig. 4 eine Darstellung des Strömungsverlaufs für den
Einfahrhub des Kolbens.
In Fig. 1 ist ein hydraulischer Stoßdämpfer 10 dargestellt,
mit einem Zylinderrohr 12 und einer Kammer 14, mit einem
Kolben 16, einer Kolbenstange 18, einer Abdichtung und
Führung 20 mit einer Bohrung 22 für die Kolbenstange 18 und
einer Teflonhülse 23 zur leichteren Bewegung des Kolbens 16
im Zylinderrohr 12.
Ein Bodenventil 24 ist am unteren Ende des Zylinderrohrs 12
angeordnet und steuert das Dämpferöl zwischen der Arbeits
kammer 14 und einem Reservoir 26, das von dem Raum zwischen
dem Zylinderrohr 12 und einem Außenrohr 28 gebildet ist. Im
Reservoir 26 kann eine gewendelte Leiteinrichtung (nicht
gezeigt) angeordnet sein, um die Belüftung des Dämpferöls
zwischen dem Reservoir 26 und der Kammer 14 zu
steuern.
Am oberen und unteren Ende des Stoßdämpfers 10 sitzen Kappen
32 bzw. 34, die am Außenrohr 28 befestigt, beispielsweise
angeschweißt sind. Ein äußeres Schutzrohr 36 ist am oberen
Ende der Kolbenstange 18 befestigt. Das Ende der Kolben
stange 18 trägt Fittings 38 und die untere Kappe 34 eben
falls Fittings 38 zum Einbau des Stoßdämpfers zwischen der
gefederten und ungefederten Masse eines Fahrzeugs. Bekannt
lich erfolgt bei Bewegung der Kolbenstange 18 und des Kol
bens 16 ein Flüssigkeitsaustausch in der Kammer 14 zwischen
der oberen Arbeitskammer 15 und der unteren Arbeitskammer 17 und zwischen
der Kammer 14 und dem Reservoir 16 über das Boden
ventil 24, um Bewegungen zwischen der gefederten und unge
federten Masse zu dämpfen.
In den Fig. 2 bis 4 sind Einzelheiten des Kolbens 16 mit der
druckbetätigten Ventilanordnung 40 dargestellt, die den
Flüssigkeitsaustausch zwischen der oberen und unteren
Arbeitskammer 15, 17 regelt. Die Ventilanordnung 40 ist
besonders für schwere Lasten und zum Dämpfen hoher Kräfte
geeignet, die beim Ausfedern entstehen, um die Bodenhaftung
und die Fahrzeugstabilität zu optimieren.
Außerdem ermöglicht die Ventilanordnung 40 einen
primären und sekundären Strömungsweg sowohl für den Einfahr-
wie auch den Ausfahrhub des Stoßdämpfers 10.
Ferner können mit der Ventilanordnung 40 ganz bestimmte
Strömungsdrosselwege und damit Dämpfungseigenschaften in
beiden Hubrichtungen erzeugt werden.
Aus den Fig. 3 und 4 ist am besten zu erkennen, daß der
Kolben 16 einen zylindrischen Kolbenkörper 42 mit einem unteren
Teil 44 mit einer zentrischen axialen Bohrung 46 aufweist,
in der der abgesetzte Endteil 48 der Kolbenstange 18 auf
genommen ist. Der obere Teil des Kolbenkörpers 42 bildet eine
Ausnehmung 50 mit vergrößertem Durchmesser, die von der
zylindrischen Seitenwand 52 und dem unteren Teil 44 gebildet
ist. Ein ringförmiger Ventilkörper 54 ist in der Ausnehmung
50 angeordnet und weist einen zentralen axialen Teil 56 mit
einer zentrischen Bohrung 58 für das abgesetzte Ende 48 der
Kolbenstange 18 auf.
Ein Deckel 60 schließt den Ventilkörper 54 in der Ausnehmung
50 hermetisch ab und hat ebenfalls eine Bohrung 62 für das
Ende 48 der Kolbenstange 18. Eine Mutter 64 ist mit dem Ende
48 verschraubt, um den Kolbenkörper 42, den Ventilkörper 54
und den Deckel 60 an der Kolbenstange 18 zu befestigen. Eine
Beilagscheibe 66 liegt zwischen der Mutter 64 und dem Schei
bensatz 68 eines Ausblasventils, wobei eine oder mehrere
flexible Ventilscheiben konzentrisch am Ende 48 der Kolben
stange 18 angeordnet sind. Die Mutter 64 mit der Beilag
scheibe 66 dienen zum Vorspannen eines nachgiebigen, radial
äußeren Abschnittes eines oberen Ventilgliedes 70, nämlich
einer Auslaßventilscheibe an einen ringförmigen Ventil
sitz 71 an der Unterseite des Teils 44. Ferner halten die
Mutter 64 und die Beilagscheibe 66 die Innenabschnitte der
Ventilscheiben des Satzes 68 fest und verhindern axiale oder
Auslenkbewegungen. So besitzt der Ventilscheibensatz 68
einen vorbestimmten nachgiebigen Widerstand, der die "Aus
blas"eigenschaften des Stoßdämpfers 10 bestimmt und der
durch die Anzahl der Ventilscheiben und/oder ihre Dicke und
den Werkstoff veränderlich ist.
Fig. 2 zeigt den Kolben 16 im statischen Zustand, wobei der
Kolbenkörper 42 einen ersten Satz axialer und am Umfang
beabstandeter erster Bohrungen 74 aufweist (nur eine Bohrung
ist dargestellt). Die ersten Bohrungen 74 erlauben den
Flüssigkeitsaustausch zwischen der unteren Arbeitskammer 17 und
einem Ringraum 72 zwischen dem Ventilkörper 54 und der
Ausnehmung 50. Der Deckel 60 ist mit zweiten axialen
und am Umfang beabstandeten Bohrungen 76 versehen (nur eine
dargestellt). Die Ventilanordnung 40 erlaubt den Strömungs
austausch in beiden Richtungen durch primäre und sekundäre
(Bypass) Strömungswege zwischen den ersten Bohrungen 74 und
den zweiten Bohrungen 76. Insbesondere weist der Ventil
körper 54 einen ersten axialen Kanal 78 im
mittleren Teil 56 auf, wobei ein oberer Kanal 79 in Ver
bindung mit den zweiten Bohrungen 76 in dem Deckel 60 ist.
Der axiale Kanal 78 endet in einem unteren ebenfalls
aufgeweiteten Kanal, der eine erste ringförmige Druckkammer
80 bildet.
Der Ventilkörper 54 besitzt ferner einen zweiten axialen
Kanal 82 radial außerhalb des ersten Kanals 78.
Der zweite axiale Kanal 82 hat einen oberen ausgenommenen Kanal 83
in Verbindung mit dem Raum 72 und einen unteren aufgeweite
ten Kanal, der eine zweite ringförmige Druckkammer 84 bil
det. Wie später erläutert, sind druckbetätigte Ventilmittel
vorgesehen, um den Strömungsweg zwischen der ersten und
zweiten Druckkammer 80, 84 zu steuern. Außerdem bildet ein
axialer Teil 56 des Ventilkörpers 54 einen ringförmigen
Ventilsitz 86 neben dem oberen Kanal 79, der abdichtend an
der Unterseite 88 des Deckels 60 anliegt, um einen Flüssig
keitsaustausch zwischen den zweiten Bohrungen 76 und dem
Ringraum 72 zu vermeiden. Der primäre bzw. Hauptweg in
beiden Richtungen durch den Kolben 16 besteht aus den ersten
Bohrungen 74, der Kolbenkammer 72, dem Kanal 83, dem zweiten Kanal
82, der zweiten Druckkammer 84, der ersten Druckkammer 80,
dem ersten Kanal 78, dem oberen Kanal 79 und den zweiten
Bohrungen 76.
Die Ventilanordnung 40 im Kolben ist mit
einer Druckbetätigung zum Steuern der Strömung durch die
ersten und zweiten Druckkammern 80 und 84 und damit
zwischen der oberen und unteren Arbeitskammer 15, 17 versehen. So ist
ein Ringkanal 92 auf der oberen Seite 94 des Teils 44 im
Kolbenkörper 42 ausgeformt. Eine elastische Dichtung wie
ein O-Ring 96 und eine druckbetätigte Ventilscheibe 98 sind
in dem Ringkanal 92 angeordnet. In dem statischen Zustand in
Fig. 2, d. h. druckausgeglichen, stützt der O-Ring 96 die
Ventilscheibe 98 ab und drückt sie in Anlage mit den
ersten und zweiten Ventilsitzen 100 und 102 am Ventilkörper
54. Damit sperrt die Ventilscheibe 98 den Strömungsweg
zwischen den ersten und zweiten Druckkammern 80, 84 ab.
In der Ventilscheibe 98 sind eine oder mehrere axiale Bypass-
bzw. Steueröffnungen 104 zum Strömungsmittelaustausch
zwischen der ersten Druckkammer 80 und einer ringförmigen
Drukkammer 106 vorgesehen, die unterhalb der Ventil
scheibe 98 im Ringkanal 92 ausgebildet ist. Die Druck
kammer 106 ist verbunden mit einer oder mehreren (nur eine
gezeigt) axialen Steuerbohrungen 108 im Kolbenkörper 42 zur
Strömungsverbindung zwischen der Druckkammer 106 und
einer Ausblaskammer 110. Der Druck in der Ausblaskammer 110
beaufschlagt unmittelbar das Ventilglied 70, das
außerdem am Umfang eine Drosselöffnung 112, d. h. einen Auslaßschlitz aufweist, um
einen begrenzten Strömungsweg zwischen der oberen und
unteren Arbeitskammer 15, 17 zu schaffen, nämlich über erste Boh
rungen 76, den oberen Kanal 79, den ersten Kanal 78, die
erste Druckkammer 80, die Steueröffnung 104, die Druck
kammer 106, die Steuerbohrung 108, die Ausblaskammer 100 und
die Drosselöffnung 112; so ist ein sekundärer Steuerströmungs
weg in beiden Richtungen zwischen den Kammern 15 und 17 vor
gesehen. Für hochbeanspruchte Stoßdämpfer soll jedenfalls
die Dämpfereigenschaft in beiden Hubrichtungen unterschied
lich sein. Fig. 3 zeigt den Strömungsweg beim Ausfahren des
Kolbens, bei dem der primäre Strömungsweg aus der oberen
Kammer 15 durch die ersten Bohrungen 76, den oberen Kanal
79, den Kanal 78 in die erste Druckkammer 80 gebildet ist.
Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Querschnitt
der Steueröffnung 104 größer als der der Drosselöffnung
112, wodurch sich ein Steuerdruck in der Steuerdruckkammer
106 einstellt.
Der Steuerdruck in der Druckkammer 106 beaufschlagt eine größere
Fläche auf der Unterseite der Ventilscheibe 98 als der
Druck, der die Oberseite der Ventilscheibe 98 in der ersten
Druckkammer 80 beaufschlagt. Beim Ausfahren des Kolbens 16
wird Strömungsmittel aus der Arbeitskammer 15 in den ersten Kanal
78 und in die erste Druckkammer 80 verdrängt.
Der Druck auf die Oberseite der Ventilscheibe 98 ist
ausreichend größer als der Steuerdruck an der Unterseite der
Ventilscheibe, so daß die Ventilscheibe 98 entsprechend der
Druckdifferenz nach unten verschoben wird.
Hat die Ventilscheibe 98 von den Sitzen 102 und 104 abgeho
ben, so tritt Dämpferöl aus der oberen Arbeitskammer 15 über 76,
79, 78, 80, 102, 84, 82, 83, 72, 74 in die untere Arbeitskammer 17
über. Der sekundäre oder Steuerströmungsweg aus der ersten
Druckkammer 80 wird von 104, 106, 108, 110 und 112 in die
untere Arbeitskammer 17 gebildet.
Infolge des entsprechend ausgewählten Größenverhältnisses
des Querschnitts der Steueröffnung 104 und der Drosselöffnung
112 stellt sich in der Druckkammer 106 ein Steuerdruck
ein zusammen mit einem Ausblasdruck in der Druckkammer 110.
Obwohl nur ein verhältnismäßig geringes Volumen aus der
Druckkammer 110 ausspritzt, sobald der Druck in der Kammer einen
bestimmten Maximalwert überschreitet, bringt der Druck in
der Kammer 110 den Scheibensatz 68 zum Abheben vom Ventil
sitz 71, so daß der Übertritt in die untere Arbeitskammer 17 ver
größert wird. Dies verursacht eine weichere Dämpfungseigen
schaft und begrenzt die beim Ausfedern erzeugten progressiv
ansteigenden Dämpfungskräfte auf einen bestimmten Pegel.
Beim Ausfahren wird, wie gesagt, durch die Druckdifferenz an
der Ventilscheibe 98 diese von den Sitzen 102 und 104 in
entsprechender Proportion abgehoben, wodurch das Strömungs
mittel durch den primären Strömungspfad einen Druckabfall
erfährt, nämlich beim Strömen aus der ersten Druckkammer 80
zur zweiten Druckkammer 84 und so eine verhältnismäßig hohe
Dämpfungskraft erzeugt. Deshalb bedingt das Ausblasen aus
der Druckkammer 110 eine entsprechende Verringerung des Steuer
drucks in der Druckkammer 106, wodurch wiederum die Strö
mung aus der ersten Druckkammer 80 in die zweite Druckkammer
84 ansteigt und damit eine weichere Dämpfungscharakteristik
erzeugt wird.
Durch entsprechende Wahl des Verhältnisses von Steueröffnung
104 zur Drrosselöffnung 112 sowie der ersten Druckkammer 80 zur
Druckkammer 106 ist die Druckdifferenz an der Ventil
scheibe 98 bestimmbar. So können die erforderlichen Däm
pfungskräfte in einfacher Weise eingestellt werden. Auch
durch Verändern der Abmessungen und/oder des Materials der
elastischen Ventilglieder in dem Scheibensatz 98 können die
Ausspritzeigenschaften je nach Anwendung bestimmt werden.
In Fig. 4 sind die primären und sekundären Strömungspfade
durch die Ventilanordnung 40 beim Einfahren des Kolbens
dargestellt. Dabei ist der
Strömungsverlauf in beiden Pfaden umgekehrt wie in Fig. 3.
Jedoch ist im Einfahrhub kein Ausspritzen vorgesehen,
da normalerweise ein verhältnismäßig weiches Ansprechen
erwünscht ist. Da die Drosselöffnung 112 kleiner ist als die
Steueröffnung 104, ist der Druck auf die Ventilscheibe 98 in
der Druckkammer 106 verhältnismäßig klein gegenüber
dem Druck auf die Ventilscheibe 98 in der zweiten Druck
kammer 84. So ist der Druckunterschied an der Ventilscheibe
98 verhältnismäßig groß und diese hebt von den Ventilsitzen
102 und 104 ab, so daß der Durchströmweg im wesentlichen
offen und damit die Dämpfungskraft gering ist.
Claims (8)
1. Druckbetätigte Ventilanordnung im Kolben eines
Stoßdämpfers, wobei der Kolben (16) das Zylinderrohr (12)
des Stoßdämpfers in zwei Arbeitskammern (15, 17) unterteilt
und der Kolben (16) aus einem Kolbenkörper (42) besteht, der
auf seiner der Kolbenstange (18) zugewandten Stirnseite eine
zylindrische Ausnehmung (50) zur Aufnahme eines ringförmigen
Ventilkörpers (54) mit einer zentrischen Bohrung (58) für
die Kolbenstange (18) aufweist,
wobei eine Druckkammer (106) zwischen dem Kolbenkörper (42) und dem ringförmigen Ventilkörper (54) gebildet wird,
sowie einen, den ringförmigen Ventilkörper (54) in der Aus nehmung dicht abschließenden Deckel (60),
wobei eine Kolbenkammer (72) zwischen dem Deckel (60) und dem ringförmigen Ventilkörper (54) gebildet wird,
und dadurch ein Strömungsweg für das Dämpfungsmittel durch den Kolben (16) zur Verbindung der beiden Arbeitskammern (15, 17) entsteht, der sowohl für den Ein- wie auch für den Ausfahrhub in beiden Richtungen durchströmbar ist und sich von einer Bohrung (74) in der der Kolbenstange (18) abge wandten Stirnseite des Kolbenkörpers (42) über die Kolben kammer (72) und von dieser durch den ringförmigen Ventilkörper (54) über die Druckkammer (106) und schließlich durch eine Bohrung (76) im Deckel (60) an der kolbenstangenseitigen Stirnseite des Kolbens (16) erstreckt,
wobei die druckbetätigte Ventilanordnung (40) in der Druck kammer (106) angeordnet ist und das Strömungsmittelvolumen des Dämpfungsmittels im Strömungsweg sowohl beim Ein- wie auch beim Ausfahrhub des Stoßdämpfers entsprechend den Druckunterschieden in der Druckkammer (106) und dem jeweiligen angrenzenden Bereich (80 bzw. 84) des im Strömungsweg anströmenden Dämpfungsmittels steuert,
wobei der Druckunterschied für den Ein- und Ausfahrhub ver schiedene Werte annimmt, die durch eine zusätzliche im Kolben (16) befindliche Bypaßanordnung (104, 110, 112) zwischen den beiden Arbeitskammern (15, 17), die auch in den Druckraum (106) mündet, beeinflußt wird.
wobei eine Druckkammer (106) zwischen dem Kolbenkörper (42) und dem ringförmigen Ventilkörper (54) gebildet wird,
sowie einen, den ringförmigen Ventilkörper (54) in der Aus nehmung dicht abschließenden Deckel (60),
wobei eine Kolbenkammer (72) zwischen dem Deckel (60) und dem ringförmigen Ventilkörper (54) gebildet wird,
und dadurch ein Strömungsweg für das Dämpfungsmittel durch den Kolben (16) zur Verbindung der beiden Arbeitskammern (15, 17) entsteht, der sowohl für den Ein- wie auch für den Ausfahrhub in beiden Richtungen durchströmbar ist und sich von einer Bohrung (74) in der der Kolbenstange (18) abge wandten Stirnseite des Kolbenkörpers (42) über die Kolben kammer (72) und von dieser durch den ringförmigen Ventilkörper (54) über die Druckkammer (106) und schließlich durch eine Bohrung (76) im Deckel (60) an der kolbenstangenseitigen Stirnseite des Kolbens (16) erstreckt,
wobei die druckbetätigte Ventilanordnung (40) in der Druck kammer (106) angeordnet ist und das Strömungsmittelvolumen des Dämpfungsmittels im Strömungsweg sowohl beim Ein- wie auch beim Ausfahrhub des Stoßdämpfers entsprechend den Druckunterschieden in der Druckkammer (106) und dem jeweiligen angrenzenden Bereich (80 bzw. 84) des im Strömungsweg anströmenden Dämpfungsmittels steuert,
wobei der Druckunterschied für den Ein- und Ausfahrhub ver schiedene Werte annimmt, die durch eine zusätzliche im Kolben (16) befindliche Bypaßanordnung (104, 110, 112) zwischen den beiden Arbeitskammern (15, 17), die auch in den Druckraum (106) mündet, beeinflußt wird.
2. Druckbetätigte Ventilanordnung im Kolben eines
Stoßdämpfers nach Anspruch 1, bei dem die Ventilanordnung
(40) eine Ventilscheibe (98) aufweist, die in der Druckkammer
(106) elastisch nachgiebig abgestützt ist und mit Ven
tilsitzen (102, 104) am Ventilkörper zusammenwirkt und damit
den Strömungsmittelaustausch im Strömungsweg drosselt.
3. Druckbetätigtee Ventilanordnung im Kolben eines
Stoßdämpfers nach Anspruch 1 oder 2, bei der beim Einfuhrhub
durch die Bypassanordnung einen verhältnismäßig großer Druckun
terschied zwischen dem an die Ventilscheibe angrenzenden Bereich
(84) des im Strömungsweg anströmenden Dämpfungsmittels
und der Druckkammer (106) vorliegt, so daß die Ventilscheibe
(98) von den Ventilsitzen soweit abgehoben wird, daß eine
verhältnismäßig weiche Dämpfung erzeugt wird.
4. Druckbetätigte Ventilanordnung im Kolben eines
Stoßdämpfers nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der beim
Auffahrhub durch die Bypassanordnung einen verhältnismäßig
kleiner Druckunterschied zwischen dem an die Ventilscheibe
angrenzenden Bereich (80) des im Strömungsweg anströmenden
Dämpfungsmittels und der Druckkammer (106) vorliegt, so daß
die Ventilscheibe (98) vom Ventilsitz soweit abgehoben wird,
daß eine verhältnismäßig feste Dämpfung erzeugt wird.
5. Druckbetätigte Ventilanordnung im Kolben eines
Stoßdämpfers nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die
Bypassanordnung eine in der Ventilscheibe (98) vorgesehene
Steueröffnung (104) aufweist zur Verbindung der Druckkammer
(106) mit dem Bereich (84) des Strömungsweges und eine Dros
selöffnung im Ventilkörper aufweist zur Verbindung der
Druckkammer (106) mit der der Kolbenstangenseite abgewandten
Arbeitskammer (17), wobei sich ein Bypassströmungsweg zwischen
den beiden Arbeitskammern (15, 17) ergibt, und wobei
der Querschnitt der Steueröffnung (104) in einem bestimmten
Verhältnis zum Querschnitt der Drosselöffnung (112) gewählt
ist, um beim Ausfahren des Stoßdämpfers einen verhältnis
mäßig kleinen Druckunterschied an der Ventilscheibe und beim
Einfahrhub einen verhältnismäßig großen Druckunterschied an
der Ventilscheibe (98) zu erzeugen.
6. Druckbetätigte Ventilanordnung im Kolben eines
Stoßdämpfers nach Anspruch 5, mit einem Drosselventil (68)
im Bypaßströmungsweg für den Ausfahrhub zur Vergrößerung des
Volumens, wobei der Druckunterschied in der Druckkammer
(106) vergrößert wird, so daß mehr Dämpfungsmittel aus der
kolbenstangenseitigen Arbeitskammer (15) in die gegenüber
liegende Arbeitskammer (17) zum Zwecke eines weicheren An
sprechens strömt.
7. Druckbetätigte Ventilanordnung im Kolben eines
Stoßdämpfers nach Anspruch 6, bei dem das Drosselventil (68)
mindestens ein elastisch nachgiebiges Ventilglied (70) auf
weist und eine Druckkammer (110) zwischen der Druck
kammer (106) und der Drosselöffnung (112) an dem Ventilglied
vorgesehen ist.
8. Druckbetätigte Ventilanordnung im Kolben eines
Stoßdämpfers nach Anspruch 7, bei dem der Druck in der weiteren
Druckkammer (110) das elastisch nachgiebige Ventil
glied (70) beaufschlagt, so daß dieses bei Überschreiten
eines bestimmten Maximaldruckes in dieser Druckkammer (110)
auslenkt und zusätzliches Strömungsmittelvolumen in die der
Kolbenstange abgewandten Arbeitskammer (17) strömt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US07/732,498 US5148897A (en) | 1991-07-18 | 1991-07-18 | Piston valving for shock absorbers |
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DE4223673A1 DE4223673A1 (de) | 1993-01-21 |
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DE4223673A Expired - Fee Related DE4223673C2 (de) | 1991-07-18 | 1992-07-17 | Druckbetätigte Ventilanordnung im kolben eines Stossdämpfers |
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JP (1) | JP2716318B2 (de) |
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FR (1) | FR2679307B1 (de) |
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