DE4221904A1

DE4221904A1 - Heizvorrichtung für eine bewegte Bahn, insbesondere Wellpappenbahn

Info

Publication number: DE4221904A1
Application number: DE4221904A
Authority: DE
Inventors: Karl Waldeck; Andreas Ziegler
Original assignee: BHS Bayerische Berg Hutten und Salzwerke AG
Current assignee: BHS Corrugated Maschinen und Anlagenbau GmbH
Priority date: 1992-07-03
Filing date: 1992-07-03
Publication date: 1994-01-05
Anticipated expiration: 2012-07-04
Also published as: DE4221904C2

Description

Die Erfindung betrifft eine Heizvorrichtung für eine bewegte Bahn, insbesondere Wellpappenbahn mit den Merkmalen des Oberbe griffs des Patentanspruches 1.

Es ist bei der Papierherstellung bekannt, feuchtes Papier durch sogenannte HF-Trockner zu trocknen. Es wird hierbei mit hoch frequenten Hochspannungen von einigen eintausend Volt bei einer Frequenz von ca. 13,56 MHz gearbeitet. Bisher war man der Mei nung, daß Mikrowellentrockner und Infrarottrockner, die mit wesentlich höheren Frequenzen arbeiten als HF-Trockner, nicht für eine selbsttätige Ausgleichstrocknung geeignet sind, da bei diesen Systemen die selektive Änderung der übertragenen Lei stung in Abhängigkeit von der Feuchtigkeit praktisch nicht vorhanden ist.

Es ist ferner durch die FR-PS 1 502 060 bekannt, eine HF- Trocknung für eine Wellpappenbahn anzuwenden. Quer zur Lauf richtung der Bahn sind nebeneinander Elektroden angeordnet, die mit der hochfrequenten Hochspannung gespeist werden. Dazwischen befinden sich Profile, die die Oberfläche für die Wellpappen bahn bilden. Nachteilig ist, daß der Aufbau einer solchen Heiz vorrichtung aufwendig ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Heizvorrichtung für eine bewegte Bahn, insbesondere Wellpappenbahn zu schaffen, die eine rasche Anpassung der Wärmequellen und damit der Wärme übertragung auf die Bahn bei sich ändernden Feuchtigkeitsgraden der Bahn erlauben. Außerdem soll eine gute Durchtrocknung der Wellpappenbahnen, insbesondere des Leimes, auch bei mehrwel ligen Wellpappen möglich sein.

Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merk malen des Patentanspruchs 1.

Es hat sich gezeigt, daß es möglich ist, als Wärmequelle Mikro wellensender, insbesondere in Form einer Mikrowellen-Tunnel einheit einzusetzen. Die Stärke der Mikrowellenstrahlung wird abhängig von Fühlern gesteuert und geregelt, die die Temperatur bzw. Feuchtigkeit der Bahn feststellen. Dadurch, daß die Mikro wellenstrahlung Feuchtigkeitsmoleküle auch im Inneren der Well pappenbahn bei mehrwelliger Wellpappe sofort erhitzt, ergibt sich eine rasche und gute Durchtrocknung der Bahn.

Hierbei können mehrere Mikrowellen-Tunneleinheiten in Laufrich tung der Bahn, aber auch quer zu dieser angeordnet sein. Bei einer Queranordnung ist jedem Mikrowellensender ein Fühler oder ein quer zur Laufrichtung der Bahn wandernder Fühler zugeord net. Durch entsprechende Steuerung kann eine hervorragende Trocknung in Längs- und Querrichtung, unabhängig von den Feuch tewerten in Längs- und Querrichtung der Bahn, erzielt werden.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden als zusätzliche Wärmequelle wie üblich Heizplatten zugeordnet, die z. B. durch Heißdampf erhitzt werden. Bei einer solchen kom binierten Anordnung von Mikrowellen- und Heizplatten-Wärmequel len dient die Heizplatten-Wärmequelle zur gleichbleibenden Erhitzung der Bahn. Sie übernimmt den größeren Anteil der Wär meeinleitung in die Bahn. Die Mikrowellen-Wärmequelle dient lediglich zur Übernahme eines kleineren Anteils der Erwärmung. Dafür kann sie aber rasch den sich ändernden Feuchtigkeitsbe dingungen in Längs- und Querrichtung der Bahn angepaßt werden.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht im Schnitt nach der Linie I-I in Fig. 2 einer Heizvorrichtung einer Well pappenanlage;

Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1;

Fig. 3 eine Seitenansicht einer Heizvorrichtung wie in Fig. 1 einer geänderten Ausführung und

Fig. 4 eine Draufsicht;

Fig. 5 eine Seitenansicht einer Heizvorrichtung wie Fig. 3 mit integriertem Transportgurt.

Die Heizvorrichtung 1 für eine Wellpappenbahn 2, welche in Pfeilrichtung I zugeführt wird, weist wie üblich in Laufrich tung der Wellpappenbahn mehrere hintereinander angeordnete Heizplatten 3 auf. Der z. B. einseitigen Wellpappenbahn 2 wird eine Deckbahn 5 zugeführt. Diese wird in der Heizvorrichtung 1 mit der einseitigen Wellpappenbahn 4 verklebt. An den Scheiteln der gewellten Bahn der einseitigen Wellpappenbahn 4 ist hierzu Leim aufgetragen. Die Heizvorrichtung 1 dient dazu, die Ver leimung von einseitiger Wellpappenbahn 4 und Deckbahn 5 unter Trocknung des Leims durchzuführen.

Die zur Trocknung des Leims notwendige Wärmemenge wird wie üblich durch eine Andrückvorrichtung 6 gesteuert, die z. B. aus Andrückwalzen 7 und einem nur schematisch angedeuteten Endlos gurt 8 besteht. Diese beschriebene Heizvorrichtung 1 ist von bekannter Bauart.

Über einen Überführungstisch 10 wird die Wellpappenbahn 2 einer Mikrowellen-Tunneleinheit 12 zugeführt. In diese Tunneleinheit 12, welche ein Abschirmgehäuse 13 einschließt, wird die Well pappenbahn 2 über einen Einführschlitz ein- und über einen Ausführschlitz ausgeführt. In der Mikrowellen-Tunneleinheit 12 befinden sich ein oder mehrere Mikrowellensender. Vorzugsweise sind in Querrichtung zur Wellpappenbahn mehrere Mikrowellensen der im Abschirmgehäuse 13 angeordnet.

Die Stärke der Mikrowellenstrahlung wird abhängig von Fühlern 11, damit abhängig von der Temperatur und/oder der Feuchtigkeit der zulaufenden Wellpappenbahn 2, gesteuert.

Vorzugsweise werden diese Fühler 11 nach den Mikrowelleneinhei ten 12 angeordnet. Um Feuchtigkeitsunterschiede quer zur Bahn laufrichtung zu korrigieren, können diese Fühler 11 auf einer Traversiereinrichtung angeordnet sein.

Vorzugsweise arbeiten die Heizplatten 3 mit im wesentlichen gleichbleibender Temperatur. Diese Temperatur und die hieraus folgende Wärmeübertragung auf die Wellpappenbahn zur Trocknung des Leimanteils und Trocknung der Wellpappenbahn 2 wird zum größeren Teil, z. B. 70%, von den Heizplatten 3 übernommen.

Die übrige notwendige Heizenergie wird von den Mikrowellensen dern aufgebracht. Die Stärke der Mikrowellenstrahlung ist rasch an die sich ändernden Verhältnisse in Längs- und Querrichtung der Wellpappenbahn 2 anpaßbar.

Die Mikrowellensender können ober- und/oder unterhalb der Well pappenbahn 2 angeordnet sein. Abhängig von der gefahrenen Pa pierqualität und der Beschaffenheit der Wellpappe, z. B. ein-, zwei- oder mehrwellig, kommt mindestens eine Mikrowelleneinheit 12 zum Einsatz. Die in Laufrichtung aufeinanderfolgenden Mikro welleneinheiten 12 können sich überlappen.

Wie aus Fig. 3 ersichtlich, kann die Heizvorrichtung 1 aus Heizplatten 3 und einer sich damit deckenden Mikrowellen-Tun neleinheit 12 bestehen. Die Heizplatten 3 sind wie üblich auf gebaut.

Als Andrückvorrichtung wird eine Druckhaube 20 verwendet, die an den Mikrowellensendern 21 vorbei nach abwärts gegen die Oberseite der Wellpappenbahn 2 Druckluft drückt. Die Mikrowel lensender 21 können in Laufrichtung der Wellpappenbahn 2 ein reihig oder mehrreihig angeordnet sein. Vorzugsweise sind die Druckhaube 20, die Mikrowellensender 21, die Heizplatten 3 von einem gemeinsamen Abschirmgehäuse 25 umgeben.

Am Ende der Heizvorrichtung 1 kann sich eine übliche Zugvor richtung 26 anschließen, die mittels Walzen 27 die Wellpappen bahn 2 durch die Heizvorrichtung 1 fördert.

Fig. 5 zeigt eine Variante der Ausführung nach Fig. 3. Um einen einwandfreien Transport der Wellpappenbahn 2 sicherzustellen, ist wie üblich, zwischen Andrückvorrichtung 20 und Wellpappen bahn 2 ein Transportgurt 28 mit angetriebener Gurtwalze 29 vorgesehen.

Um Zugang bei Störungen und zu Reinigungszwecken zu ermögli chen, kann der Transportgurt 28 einschließlich Andrückvorrich tung 20, z. B. einer Druckhaube, über eine nicht gezeigte Ein richtung abgehoben werden.

Claims

1. Heizvorrichtung für eine bewegte Bahn, insbesondere Well pappenbahn
mit
einer Wärmequelle zum Erwärmen der Bahn und
einer Fördervorrichtung für die Bahn
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmequelle von einer oder mehreren Mikrowellensen dereinheiten (12) gebildet ist.

2. Heizvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrowellensendereinheit (12) als Tunneleinheit mit einem bis auf Einlauf- oder Auslauf für die Bahn (2) ge schlossenen Gehäuse (13, 25) ausgebildet ist.

3. Heizvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich net, daß in Bahnlaufrichtung hintereinander mehrere Mikro wellensondereinheiten bzw. Mikrowellensender (12, 21) an geordnet sind.

4. Heizvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrowellen-Tunneleinheit (12) quer zur Bahnlaufrichtung angeordnete Mikrowellensender enthält.

5. Heizvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Mikrowelleneinheit (12) ein Fühler (11) für die Bahn temperatur oder Bahnfeuchtigkeit vor und/oder nachgeordnet ist.

6. Heizvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikrowelleneinheit (12) eine weitere Wärmequelle in Form von Heizplatten (3) zugeordnet ist, die die größere Teillast der Erwarmung der Bahn (2) übernimmt.

7. Heizvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizplatten (3) der Mikrowelleneinheit (12) vorgeordnet ist.

8. Heizvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrowelleneinheit (21) und die Heizplatten (3) überein ander angeordnet sind.

9. Heizvorrichtung nach Anspruch 6-8, dadurch gekennzeichnet, daß den Heizplatten (3) eine Andrückvorrichtung (6, 20) zugeordnet ist.

10. Heizvorrichtung nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeich net, daß über den Heizplatten (3) in Laufrichtung und gege benenfalls quer dazu mehrere Mikrowellensender (21) und eine Druckhaube (20) vorgesehen sind, die zusammen von einem gemeinsamen Abschirmgehäuse (25) umschlossen sind.

11. Heizvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur- bzw. Feuchtefühler (11) vor und/oder nach der Druckhaube (20) angeordnet sind.

12. Heizvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Transport der Wellpappenbahn (2) mittels Zugwalzen (27) und/oder Gurt (28) erfolgt.