AT394739B - Vorrichtung zur entwaesserung einer zellstoffbahn bzw. einer materialbahn fuer eine pappenerzeugung - Google Patents

Description

AT 394 739 B

Die Erfindung betrifft Vorrichtungen zur Entwässerung einer Zellstoffbahn bzw. einer Materialbahn für eine Pappenerzeugung mit gegensinnig zueinander umlaufenden endlosen Siebbändem od. dgl., zwischen denen die Bahn geführt ist, wobei die Bahn durch eine erste Entwässerungszone mit mindestens zwei Siebbändem od. dgl. und hierauf zu mindestens einer weiteren Entwässerungszone, insbesondere einer Preßzone, mit mindestens zwei Siebbändem geführt ist. Vorrichtungen ähnlicher Art, allerdings für die Entwässerung von Materialbahnen für die Papiererzeugung, sind bereits Stand der Technik. Dabei sind im Hinblick auf die geringe Stärke der für die Papiererzeugung bestimmten Materialbahnen für diese zwischen den einzelnen Zonen Stützwalzen bzw. Stützbänder vorgesehen, welche die dünnen Materialbahnen beim Entwässerungsvorgang gänzlich oder weitestgehend stützen, wie dies beispielsweise gemäß der US-PS 4 662 992, der US-PS 4 704 192, der FR-PS 2 574 829, dem EP-PS 60 878 und der AT-PS 369 802 geschieht. Diese Stützvomchtungen in Form von Siebbändem od. dgl. und von Walzen decken die Materialbahnen zumindest von einer Seite weitestgehend ab, sodaß selbst bei Verwendung von Dampfblas- und Saugkästen wegen des auftretenden Flüssigkeits- bzw. Dampfstaus die Entwässerung behindert wird. Dies ist besonders in den Fällen verstärkt der Fall, bei denen die Materialbahnen zwischen zwei Siebbändem an solchen Dampfblas- bzw. Saugkästen, auch zwischen Paaren solcher Kästen geführt weiden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Entwässerungsleistung bei Zellstoffbahnen bzw. Materialbahnen für die Pappenerzeugung vornehmlich von Siebband- und Doppelsiebbandpressen zu steigern. Es geht dabei nicht nur um eine Produktionserhöhung, sondern auch um Energieeinsparungen. Dies ist bei Maschinen zur Entwässerung von Zellstoff und mechanischen Holzstoffen bzw. Materialbahnen für die Pappenindustrie von besonderer Bedeutung, da die hierfür benötigten Maferialbahnen eine beachtliche Dicke aufweisen.

Die gesteckten Ziele werden gemäß der Erfindung vornehmlich dadurch erreicht, daß die Bahn von der ersten Entwässerungszone zumindest weitgehend ungestützt zu mindestens einer weiteren Entwässerungszone, insbesondere einer als Hochdruckpresse ausgeführten, Preßzone geführt ist, wobei hinter der ersten Entwässerungszone an der Bahn bzw. am Weg der Bahn, insbesondere oberhalb davon, mindestens eine Heizeinrichtung, insbesondere zum Auf bringen eines Heizmediums, vorzugsweise ein Dampf blaskasten, angeordnet ist und gegenüber davon auf der anderen Seite, insbesondere unterhalb, der Bahn bzw. des Bahnweges mindestens eine Saugstelle bzw. ein Saugkasten oder bzw. und mindestens eine Heizeinrichtung, insbesondere zum Aufbringen eines Heizmediums, vorzugsweise ein Dampfblaskasten, angeordnet ist Es sind somit vorteilhaft oberhalb und unterhalb der Bahn angeordnete Heizeinrichtungen bzw. Saugstellen einander gegenüber angeordnet und bilden somit Paare. Dabei erfolgt die Heizung in an sich bekannter Weise, insbesondere durch Aufblasen eines Heizmediums, vorteilhaft Dampf, durch Mikrowellenheizung oder mittels Infrarotstrahlern. In diesem Zusammenhang ist es besonders günstig, wenn im Beheizungsbereich, insbesondere im Dampfaufblasbereich, vorzugsweise an der Unterseite der Stoffbahn des Beheizungsmedium, insbesondere Dampf bzw. Luft bzw. Flüssigkeit bzw. Wasser, abgesaugt wird. Stets können vorteilhaft die Heizstrecken aus Dampfblaskästen bzw. Mikrowellenheizungen bzw. Infrarotstrahlern bestehen, die oberhalb oder ober- und unterhalb der Stoffbahn angeordnet sind. Statt Stoff- bzw. Materialbahnen können auch Matten od. dgl. verarbeitet werden. Durch die Beheizung der Stoffbahnen, insbesondere durch Aufbringen von Dampf auf die Bahn, insbesondere über einer Saugstelle, wird eine Temperaturerhöhung, eine Verringerung der Viskosität der Flüssigkeit, insbesondere des Wassers, bzw. eine Verdrängungserhitzung und demzufolge eine verbesserte Entwässerungsleistung bzw. Preßleistung erreicht. Unter im Vergleich zum bekannten Stand der Technik gleichen Preßbedinungen wird erfindungsgemäß ein höherer Bahntrockengehalt erreicht, weil die Materialbahn von zumindest einer Entwässerungszone zumindest weitgehend ungestützt zu mindestens einer weiteren Entwässerungszone geführt wird. Die abdeckungsfreien Bahnbereiche haben zur Folge, daß der entstehende Dampf ungestaut abströmen kann. Die verhältnismäßig dicken und damit stabilen Zellstoffbahnen bzw. Materialbahnen für eine Pappenerzeugung erlauben nämlich verhältnismäßig lange ungestützte Bahnteile. Für den Betrieb ist es sehr günstig, wenn das Heizmedium, insbesondere Dampf, mit einer geringfügig über 100 °C erhöhten Temperatur, z. B. von etwa 105 °C, aufgebracht insbesondere aufgeblasen, wird. Damit kann der Heizaufwand gering gehalten und dennoch, insbesondere im Hinblick auf die erfindungsgemäß beachtlichen freischwebenden Bahnteile, der angestrebte Effekt weitestgehend gesichert werden.

Sehr günstige Entwässerungseffekte lassen sich auch dann bewirken, wenn die Heizeinrichtungen bzw. die Saugstellen, insbesondere (der) Saugkästen im Bereich der weitgehend ungestützten Bahn zwischen den Doppelsiebpressen angeordnet sind. Der erzeugte Dampf kann dann weitestgehend unbehindert durch benachbarte Maschinen- bzw. Vorrichtungsteile abströmen. Zweckmäßigerweise können die Saugkästen um eine Achse schwenkbar sein.

An Hand der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben, wobei gleiche bzw. entsprechende Vomchtungs- bzw. Maschinenteile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.

Dabei zeigen die Fig. 1 sowie 2 Anlagen mit einer Doppelsiebbandpresse nachgeschalteten zwei Hochdruckpressen mit weitgehend freischwebenden bzw. ungestützten Zellstoffbahnen bzw. Materialbahnteilen für die Pappenerzeugung, Fig. 3 die Stirnseite einer dabei ebenfalls ersetzbaren Doppelsiebbandpresse mit geringfügig zurückversetztem oberem Sieb- bzw. Filzband und Fig. 4 eine Doppelsiebbandpresse mit übereinander angeordneten Siebbändem mit schräg gestelltem Hauptpreßbereich, wobei in diesen beiden Fällen ähnlich wie bei der Ausbildung nach Fig. 1 die Heizstrecken und die Saugzonen im Preßbereich angeordnet sind.

Die Fig. 1 und 2 geben schematische Darstellungen von Anlagen wieder, die aus je einer Doppelsieb- -2-

Claims (4)

1. AT 394 739 B bandpresse (16) und zwei Hochdruckpressen (17) und (18) aufgebaut sind. Sie unterscheiden sich vor allem durch die verschiedene Anbringung der Heiz- bzw. Saugeinrichtungen bzw. -strecken. Gemäß Fig. 1 ist die Heizeinrichtung bzw. -strecke (19) jeweils in der Hochdruckpresse (17,18) eingebaut, was übrigens auch für die gegebenenfalls zugeordneten Saugzonen (20) gilt Dabei werden die vorentwässerten Stoff- bzw. Materialbahnen (1) mit Teilen (21) im wesentlichen ungestützt, d. h. freischwebend, zwischen den einzelnen Pressen befördert Bei der Anlage nach Fig. 2 ergibt sich hingegen eine gewisse Führung für die Stoff- bzw. Materialbahnen (1) im Zwischenraum zwischen den einzelnen Pressen, weil die Heizeinrichtungen bzw. -strecken (22) in diesen Zwischenräumen angeordnet sind und mit den Saugvorrichtungen bzw. weiteren Heizvorrichtungen (23) entsprechende Führungen (24) bilden, ohne jedoch die Materialbahn in maßgebender Form abzustützen. Die Fig. 3 und 4 veranschaulichen hier verwendbare Siebpressen. Gemäß Fig. 3 wird die Stoff- bzw. Materialbahn (1) auf das untere Sieb- bzw. Filzband (2) in Richtung des Pfeiles (3) aufgebracht, passiert hierauf den Dampfblaskasten (4) und gelangt dann in den Keilpreßspalt (5) zwischen den Siebbändem (2) und (6), wobei letzteres, das obere Siebband (6), entsprechend in Richtung der Stoffbandbewegung (3) gegenüber der Stirn (7) des unteren Siebbandes (2) zurückversetzt ist. Zwecks Unterstützung des Entwässerungseffektes ist gegenüber dem Dampfblaskasten (4) eine Saugvorrichtung (8) vorgesehen, die zwecks Siebband- bzw. Filzbandwechsel um die Achse (9) schwenkbar angeordnet sein kann. Ähnlich ist auch die Anlage gemäß Fig. 4 gestaltet, wobei allerdings die beiden Siebbänder (2) und (6), wenn auch schematisch, vollständig dargestellt sind. Der Dampfblaskasten (4) und die Saugvorrichtung (8) sind im aufsteigenden Bereich (10) des unteren Siebbandes (2) vorgesehen, u. zw. wieder knapp vor dem zwischen den beiden Siebbändem gebildeten Preßspalt (5), der zusätzlich Preßwalzen (11) und einen Preßnip (12) an der Innenseite der geschlossenen Bänder (2,6) aufweist. Die Führungs- und Antriebswalzen der Siebbänder (2,6) sind in üblicher Weise ausgeführt. Die Dampfblaskästen und die sonstigen Heizvorrichtungen können stets auf beiden Seiten der Materialbahn bzw. der Siebbänder bzw. des oberen Trums des unteren Siebbandes angeordnet werden, d. h. es ist stets eine Heizvorrichtung oberhalb und eine unterhalb des fraglichen Trums vorgesehen. Gleiches kann für die Saugvorrichtung der Fall sein. Statt Dampf kann auch heiße Flüssigkeit, insbesondere heißes Wasser, benutzt werden. Auch ein Mikrowellen- oder eine Infrarotstrahlen-Heizung kommen in Frage. Die Erfindung kommt auch bei anderen Behandlungen von Stoff bzw. Materialbahnen in Frage, z. B. beim Vorhandensein bzw. bei Verwendung von verschiedenen Chemikalien. PATENTANSPRÜCHE 1. Vorrichtung zur Entwässerung einer Zellstoffbahn bzw. einer Materialbahn für eine Pappenerzeugung mit gegensinnig zueinander umlaufenden endlosen Siebbändem od. dgl., zwischen denen die Bahn geführt ist, wobei die Bahn durch eine erste Entwässerungszone mit mindestens zwei Siebbändem od. dgl. und hierauf zu mindestens einer weiteren Entwässerungszone, insbesondere einer Preßzone, mit mindestens zwei Siebbändem geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn (1,21) von der ersten Entwässerungszone (16) zumindest weitgehend ungestützt zu mindestens einer weiteren Entwässerungszone (17,18), insbesondere einer als Hochdruckpresse ausgeführten Preßzone, geführt ist, wobei hinter der ersten Entwässerungszone (16) an der Bahn bzw. am Weg der Bahn, insbesondere oberhalb davon, mindestens eine Heizeinrichtung (4,19,22), insbesondere zum Aufbringen eines Heizmediums, vorzugsweise ein Dampfblaskasten angeordnet ist und gegenüber davon auf der anderen Seite, insbesondere unterhalb, der Bahn bzw. des Bahnweges mindestens eine Saugstelle (8,20,23) bzw. ein Saugkasten oder bzw. und mindestens eine Heizeinrichtung, insbesondere zum Aufbringen eines Heizmediums, vorzugsweise ein Dampfblaskasten, angeordnet ist.
2. 2. Vorrichtung nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtungen (22) bzw. die Saugstellen (23) im Bereich der weitgehend ungestützten Bahn (1) zwischen den Doppelsiebpressen (16,17,18) angeordnet sind.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugkasten (8) um eine Achse (9) schwenkbar ist. Hiezu
4. 4 Blatt Zeichnungen -3-