DE4221347C2 - Verfahren zur Behandlung ölverschmutzter Späne aus Magnesium und Magnesiumlegierungen - Google Patents
Verfahren zur Behandlung ölverschmutzter Späne aus Magnesium und MagnesiumlegierungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von
Abfallprodukten reaktiver Metalle, insbesondere von Magnesi
um- oder Magnesiumlegierungspartikeln, die mit Öl oder öl
artigen Kühlmitteln verschmutzt sind.
Wenn Metalle maschinell bearbeitet werden, wird eine
Anzahl von Abfallprodukten in Form von Drehspänen, Bohr
oder Bearbeitungsspänen automatisch erzeugt. Bei der maschi
nellen Bearbeitung reaktiver Metalle, z. B. Magnesium oder
Magnesiumlegierungen, treten ferner Öl oder ölhaltige
Kühlflüssigkeiten auf. Die Bearbeitungsspäne sind daher
mit Öl verschmutzt. Dies stellt für den Benutzer ein ernstes
Umweltproblem dar, da es für ölverschmutzte Späne
bis heute keine kommerzielle Anwendung gibt. Die Lagerung
des Abfalls ist für den Benutzer sehr kostenaufwendig. Daher
wäre es wünschenswert, so viel wie möglich dieses Abfall
produktes zurückzugewinnen, wobei aber das Öl in Verbindung
mit den leichtentzündlichen Magnesiumspänen zu Schwierigkei
ten führt. Es ist versucht worden, die ölverschmutzten Späne
wieder zu schmelzen, aber dieses Verfahren wird nicht emp
fohlen, da die Späne verbrennen und dies zu einem gewissen
Ausmaß an Magnesiumschmelzverlust führt. Das Öl muß daher
entfernt werden, bevor das Wiederschmelzen durchgeführt
wird.
Das übliche Zurückgewinnungsverfahren, das für Messing-
oder Aluminiumspäne verwendet werden kann, besteht darin,
die Späne zu zentrifugieren und/oder sie mit einem anschlie
ßenden Trocknen zu waschen. Ein solches Verfahren ist im US-
Patent Nr. 4721457 beschrieben. Für reaktivere Metalle wie
etwa Magnesium oder Magnesiumlegierungen ist dieses Verfah
ren nicht geeignet. Das Magnesium reagiert mit Wasser, wo
durch Wasserstoff frei wird, der eine Gefahr darstellt.
Ferner oxidiert die Oberfläche des Spans, so daß das Produkt
für eine Zurückgewinnung noch weniger geeignet ist als zu
Anfang. Der Ölgehalt des gewaschenen Produktes wird auch
relativ hoch sein, etwa 0,5 bis 1%.
Die Verwendung von Lösungsmitteln führt zu einer rela
tiv guten Entfernung des Öls von den ölbeschichteten Spänen.
Dies ist jedoch ein kostenaufwendiges Verfahren und vom
Standpunkt des Umweltschutzes nicht sehr wünschenswert.
Es sind ferner Verfahren auf der Grundlage einer Ent
fernung des Öls durch Wärme vorgeschlagen worden. Die deut
sche veröffentlichte Anmeldung Nr. 2522659 beschreibt ein
Verfahren zur Zurückgewinnung gemahlener Späne aus nickel-
oder chromlegiertem Stahl. Die Späne, die bis zu 20% Öl
enthalten können, werden zuerst zentrifugiert. Danach wird
das Öl mittels Induktionsheizung verdampft und durch Destil
lation zurückgewonnen.
In DE 7 44 048 wird ein Verfahren zum Entfetten von
Aluminium- oder Magnesiumpulver durch Erhitzen auf einem
Band unter abschließendem Abkühlen beschrieben, wobei die
Heiztemperatur nicht angegeben wird; hierbei ist zu berück
sichtigen, daß Magnesiumpartikel normalerweise in Gegenwart
von Sauerstoff und erhöhten Temperaturen, durch die der
Dampfdruck erhöht wird, entflammbar sind, wobei eine Erhit
zung auf oberhalb 200°C als gefährlich angesehen wird.
Aus DE 33 15 557 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Entfernung von Ölverunreinigungen von Metallspänen durch
thermisches Verdampfen in Abwesenheit von Sauerstoff be
kannt; hierbei wird das Metall in einer Schutzatmosphäre von
Pyrolysegasen und inerten Gasen auf eine Temperatur oberhalb
der Destillationstemperatur für die letztverdampfende Frak
tion der Verunreinigungen erhitzt. Die beschriebene Vorrich
tung wird durch Ab- bzw. Pyrolysegase in Gegenströmung zur
Metallbewegung innerhalb des Ofens geheizt; das verdampfte
Öl wird durch Verbrennen entfernt. Ein Hinweis auf reaktive
Metalle, insbesondere auf Magnesium- oder Magnesiumlegie
rungspartikel findet sich nicht.
Bei Magnesiumspänen handelt es sich um ein Material,
das wegen seiner pyrophoren Eigenschaften mit großer Sorg
falt behandelt werden muß. Magnesium ist in der Nähe von
Sauerstoff entzündbar, und zunehmende Temperaturen erhöhen
den Dampfdruck. Bei normaler Verwendung wird die Erwärmung
von Magnesium über 200°C als gefährlich angesehen.
Aufgabe der Erfindung ist die Zurückgewinnung von Me
tallspänen, insbesondere Späne reaktiver Metalle wie Magne
sium oder Magnesiumlegierungen, indem das Öl durch ein um
weltfreundliches Verfahren bis zu einem Gehalt entfernt
wird, bei dem die Späne für ein Wiederschmelzen oder die
Herstellung hochwertiger Erzeugnisse geeignet sind.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das im folgenden
beschriebene Verfahren
gelöst, wie es in den Patentansprüchen 1 bis 5
angegeben ist.
Es wurde überraschend festgestellt, daß die Anwendung
einer Wärmebehandlung einen sicheren und wirksamen Weg dar
stellt, zurückbleibendes Öl von Magnesiumspänen zu entfer
nen. Die Späne werden in Luft erwärmt, aber die Atmosphäre
um die Teilchen wird wegen des verdampfenden und zu einem
gewissen Grad Spaltprodukte bildenden Öls reduziert werden.
Wenn es gewünscht wird, kann zusätzlich ein inertes Gas
hinzugefügt werden. Die Temperatur wird nahe oder über dem
Siedepunkt des Öls und unter dem Schmelzpunkt des Metalls
gehalten. Vorzugsweise wird die Temperatur unter 430°C ge
halten, wobei der geeignetste Temperaturbereich zwischen
200° und 410°C liegt. Ein Teil des Öls wird gespalten und
bildet eine Schutzschicht aus Kohlenstoff auf den Magnesium
spänen. Es wurde überraschend festgestellt, daß diese Be
schichtung es ermöglicht, die Späne, während sie heiß sind,
dem direkten Kontakt mit der Luft ohne Entzündungsgefahr
auszusetzen. Bevorzugterweise wurden die Späne während der
Wärmebehandlung in freier bzw. kontinuierlicher Bewegung
gehalten. Das Verfahren ist ferner zur Entfernung flüchtiger
Bestandteile (einschließlich Lack- und Farbreste) von Magne
siumspänen und/oder von anderen Spänen aus reaktivem Metall
geeignet.
Vorzugsweise wird ein geschlossener Drehbrennraum für
die Behandlung ölverschmutzter Späne verwendet. Das Material
wird durch eine Zufuhrvorrichtung zugeführt. Der Brennraum
hat innere Klingen bzw. Flügel zur Vorwärtsführung des Mate
rials und ist mit einem Zentralrohr zur Temperaturmessung
und, wenn nötig, zur Zugabe von inertem Gas ausgerüstet. Der
Brennraum ist mit einem Druckregelungssystem in seinem Aus
laß ausgerüstet und weist ein geschlossenes Auslaßsystem zur
Entfernung des fertigen trockenen Materials auf. Öldampf
verläßt den Brennraum, wird kondensiert und in eine selb
ständige Einheit abgetrennt. Der Brennraum wird elektrisch
beheizt, es sind jedoch auch andere Heizarten verwendbar.
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die bei
gefügten Zeichnungen, Fig. 1 und 2, näher beschrieben. Auf
diesen zeigt
Fig. 1 eine Pilotanlage mit einem geschlossenen Dreh
ofen zur Verwendung zur Entfernung von Öl und/oder ölhalti
gen Stoffen von Magnesiumspänen,
Fig. 2 eine Anordnung zur Kondensation und Trennung des
Öls von Abfallgasen.
Drehspäne, Bohrungs- und/oder Bearbeitungsspäne aus
Magnesium oder Legierungen mit einem Magnesiumgehalt können
in verschiedenen Formen und Größen in der Größenordnung zwi
schen 1/10 mm und 30 mm mit einem variierenden Ölanteil
auftreten. Die Oberfläche solcher Produkte ist rauh, so daß
das Öl in den Rillen klebt und schwer zu entfernen ist.
Herkömmliche Mineralöle werden zur Abkühlung von Magnesium
spänen verwendet, so daß Magnesiumschmelzverlust und Oxi
dation vermieden werden. Zur Entfernung des Öls werden die
Späne zuerst zentrifugiert. Für einen gegebenen Magnesium
span erzeugt die Zentrifugierung eine im wesentlichen kon
stante Menge zurückgebliebenen. Öls zwischen etwa 7 und
15%.
Magnesiumspäne stellen ein Produkt dar, das wegen sei
ner explosionsgefährlichen Eigenschaften mit großer Sorgfalt
behandelt wird. Es bestand daher ein starkes Vorurteil be
züglich des Erwärmens von Material mit einem Magnesiumge
halt. Es wurde jedoch überraschend festgestellt, daß es
möglich ist, mittels Wärme das Öl von den Magnesiumspänen zu
entfernen, ohne Feuer zu erzeugen. Es wurde ferner festge
stellt, daß bei einer Entfernung von Öl mittels Erwärmung
die Teilchen eine Schutzbeschichtung erhalten. Diese Be
schichtung ist bei der weiteren Verwendung der Späne vor
teilhaft, da sie das Metall passiviert und damit einen di
rekten Kontakt zwischen dem Magnesiummetall und dem Sauer
stoff in der Luft verhindert.
Zuerst muß die günstigste Temperatur für die Erwärmung
festgestellt werden. Dies wurde in einem Labor durchgeführt,
indem eine geringe Menge Materials in einem geschlossenen
rohrförmigen Brennraum ohne die Zugabe Argons oder eines
anderen inerten Gases erwärmt wurde. Die bei der maschinel
len Bearbeitung von Magnesium am häufigsten verwendeten Küh
lungsöle basieren auf Mineralölen und weisen einen Siede
punkt im Bereich von 250° bis 300°C auf. Als Beispiel kann
VACMUL 03C® mit einem Siedepunkt von 280°C
angegeben werden. Die Versuche wurden im Temperaturbereich
von 200° bis 430°C durchgeführt. Die Probe wurde im Verlauf
des Experiments entnommen und untersucht. Bei Temperaturen
≧410°C war das Material vollständig oxidiert, und die Anwe
senheit eines inerten Gases in der Atmosphäre des Brennraums
war nötig.
Auf der Grundlage dieser in Luft ausgeführten Vorexpe
rimente wurde entschieden, daß der geeignetste Temperaturbe
reich für ein Wärmeverfahren in einer Luftatmosphäre bei
einer Temperatur nahe oder etwas über dem Siedepunkt des Öls
und unter dem Schmelzpunkt des Metalls liegen würde. Für
Magnesium und Magnesiumlegierungen bedeutet das einen Be
reich zwischen etwa 200° und 410°C. Bei der Verwendung von
inertem Gas kann die obere Temperaturgrenze um einiges er
höht werden, wobei dies jedoch eine Frage der größten Wirt
schaftlichkeit ist. Es wurden ebenfalls Versuche in einem
größeren Rahmen ausgeführt. Das Verfahren wird in den nun
folgenden Beispielen beschrieben.
Für alle Großversuche wurde ein Trocken- bzw. Glüh
brennraum mit einem Volumen von 2 m3 verwendet. Etwa 30 kg
ölverschmutzter Magnesiumspäne wurden zuerst zentrifugiert,
so daß sie einen Ölgehalt von 5 bis 8% aufwiesen. Die Späne
wurden zwischen 8 Tabletts aufgeteilt, wobei auf jedem Ta
blett eine 5 bis 6 cm dicke Spanschicht gebildet wurde. Der
Brennraum wurde langsam erwärmt. Bei 120°C begann das Öl zu
rauchen, und der Brennraum wurde bei 200° gehalten, bis der
größte Teil des Öls verdampft war (ca. 2 Stunden). Der
Brennraum wurde dann auf 350°C erwärmt und 3 Stunden bei
dieser Temperatur gehalten. Der Brennraum wurde danach abge
schaltet, und die Späne wurden bis zum nächsten Tag im
Brennraum gelassen. Die Temperatur betrug bei der Entnahme
der Späne etwa 50°C. Sie hatten eine gelblichbraune Ober
fläche entwickelt. Magnesiumspäne besitzen eine sehr unebene
Oberfläche, und es befindet sich in allen Spalten Magnesium
oxid. Eine weitere Analyse der behandelten Späne zeigte, daß
die Oberfläche in variierendem Ausmaß von einer Mischung aus
C und MgO bedeckt war. Während der Behandlung bzw. Verdamp
fung des Öls wird eine geringe Menge des Öls gespalten, so
daß Kohlenstoff an den Stellen gebildet wird, an denen das
Öl konzentriert ist, und reine Magnesiumoberflächen stets
von einer C-Beschichtung bedeckt werden. Dies gibt den Spä
nen eine passive Oberfläche. Der zurückgebliebene Ölanteil
wurde ebenfalls analysiert, und es wurde festgestellt, daß
er in einem Bereich von weniger als 0,01% lag.
Ein dem in Beispiel 1 beschriebenen entsprechender
Versuch wurde ebenfalls unter direkter Erwärmung von Raum
temperatur auf 350°C in einem Zeitraum von 3 bis 4 Stunden
durchgeführt. Auf der Grundlage des im ersten Versuch erhal
tenen Produktes sollte herausgefunden werden, ob die behan
delten und heißen Späne der Luft ausgesetzt werden können,
ohne vorher abgekühlt zu werden. Die Magnesiumspäne wurden
daher bei 350°C direkt aus dem Brennraum entfernt. Überra
schenderweise wurde kein Magnesiumschmelzverlust und keine
Oxidation der Späne beobachtet. Die Späne hatten eine ebene,
gelblich braune Oberfläche entwickelt und hatten den glei
chen Gehalt an zurückgebliebenem Öl wie oben beschrieben.
Sowohl die Erwärmungszeit als auch die Erwärmungstempe
ratur hängen von der Materialmenge und dem Luftumlauf im
Brennraum ab. Die Späne weisen wegen ihrer äußeren Beschich
tung und wegen der Tatsache, daß ihre Oberfläche porös und
uneben ist, eine schlechte Wärmeleitung auf. Versuche wurden
mit Spänen aus reinem Magnesium und aus Legierungen mit 91%
Magnesium durchgeführt, wobei die gleichen Ergebnisse selbst
in der Luftatmosphäre nahe den Spänen festgestellt wurden.
Im Brennraum entsteht nahe den Spänen wegen der Anwesenheit
verdampfenden Öls eine reduzierende Atmosphäre. Diese ver
hindert die Oxidation des Metalls. Ein Teil des Öls spaltet
sich und Kohlenstoff wird auf den Spänen abgelagert. Wenn es
gewünscht wird, kann ein inertes Gas zugefügt werden, wo
durch es möglich wird, die Späne bei etwas höheren Tempe
raturen zu behandeln.
Bei einer industriellen Anwendung wird es bevorzugt, Öl
und andere flüchtige Stoffe durch ein schnelles und kontinu
ierliches Verfahren von den Spänen zu entfernen. Dies kann
durch die Verwendung einer in den Fig. 1 und 2 gezeigten
Einheit bewirkt werden. Fig. 1 zeigt eine Pilotanlage mit
einem geschlossenen rohrförmigen Drehofen 1, der zur Ölent
fernung von beispielsweise Magnesiumlegierungsspänen aus
gebildet ist. Der Brennraum weist eine Länge von etwa 2 m
auf und hat einen Durchmesser von 200 mm. Der Brennraum wird
durch 3 Heizelemente 2, 3, 4 erwärmt und weist eine Außen
isolierung 5 auf. Metallspäne werden dem Brennraum von einem
Behälter 6 über eine Zufuhrrohr 7 mit einer Schraubenzufuhr
vorrichtung 8 zugeführt. Die Verwendung eines Förderbandes
und/oder einer anderen Vorrichtung zur Zufuhr der Späne zum
Brennraum ist möglich. Das Metall im Behälter bzw. im Zu
fuhrrohr verhindert den unkontrollierten Eintritt von Luft
in den Brennraum. Der Brennraum ist mit inneren schrägen
Klingen/Flügeln 9 zur Vorwärtsführung des Metalls ausgerü
stet. Der Winkel der Klingen und die Drehgeschwindigkeit
bestimmen die Flußrate der Metallspäne. Wenn der Brennraum
gedreht wird, werden die Metallspäne zum Auslaß des Brenn
raums transportiert. Die Drehgeschwindigkeit kann variiert
werden. Es ist wichtig, daß die Späne ohne örtliche Stau
ungen sich frei bewegen können. Der Brennraum wird auf 300
bis 400°C erwärmt.
Zur Regulierung der Temperatur im Brennraum werden
mehrere Thermoelemente 10 verwendet. Am Auslaßende des
Brennraums befindet sich ein Rohr 11 zur Temperaturmessung
und zur möglichen Zufuhr eines inerten Gases wie etwa Argon.
Da beim Verfahren nur wenig Luft eindringt, ist eine Zugabe
von Argon überhaupt nicht oder in nur geringen Mengen nötig.
Selbst wenn versucht wird, mit einem vollständig luftdichten
Brennraum zu arbeiten, kann man das Eindringen einer be
stimmten Sauerstoffmenge zulassen, da es zu keinem direkten
Kontakt zwischen dem Magnesiummetall bzw. den Magnesiumle
gierungen und dem Sauerstoff kommt, da die Metallspäne wäh
rend des Trocknens eine äußere, passive Beschichtung erhal
ten.
Die behandelten Metallspäne werden durch ein geschlos
senes Auslaßsystem 12 aus dem Brennraum geführt, um den
Eintritt von Luft zu verhindern. Es ist ferner von Vorteil,
eine Schraubenvorrichtung zu verwenden, um die Späne kon
tinuierlich aus dem Brennraum zu leiten. Öldampf und andere
flüchtige Stoffe verlassen den Brennraum durch ein Rohr 13,
welches zu einem Kühlungs- bzw. Kondensierungssystem führen,
wie in Fig. 2 gezeigt ist. Am Auslaß des Brennraums befindet
sich ein Drucksensor 14, um hohe oder niedrige Drücke am
Ende des Brennraums zu verhindern. Wenn der Druck den atmo
sphärischen Druck übersteigt, wird automatisch eine Vakuum
pumpe gestartet. Dies ist vorgesehen, so daß es möglich ist,
zu überprüfen, daß der Öldampf usw. nur durch das Auslaßrohr
entweicht.
Fig. 2 zeigt ein Sammelsystem für Öldampf. Der Öldampf
vom Auslaßrohr 13 wird durch einen Kühler und durch drei
Säulen 15 zur Kondensation bzw. Entfernung des Öls geführt.
Zur Gewährleistung des Durchgangs des Dampfes wird eine
Vakuumpumpe verwendet. Die ersten beiden Säulen sind mit
Stahlwolle 16 oder einem ähnlichen Material zur Koaleszenz
des Öldampfes gefüllt. Kondensiertes Öl kann von den jewei
ligen Fußbereichen der Säulen abgezapft werden. Die letzten
Ölspuren können beispielsweise durch Hindurchperlen des
Gases durch eine NaOH-Lösung 17 entfernt werden.
Mehrere Versuche wurden mit einem Brennraum, wie er in
Fig. 1 gezeigt ist, durchgeführt, wobei der Brennraum eine
Länge von etwa 2 m und einen Durchmesser von 200 mm aufwies.
Späne aus einer Magnesiumlegierung wurden zuerst zentrifu
giert und wiesen einen Ölgehalt von 5,2 bis 7,5% auf. Die
Zufuhrrate für die Späne variierte zwischen 0,1 und 0,5
Liter pro Minute. Die Temperatur im Brennraum wurde von 350°
bis 370°C variiert. Behandlungszyklen zwischen 5 und 20
Minuten wurden ausprobiert. Die Ergebnisse der Versuche sind
in Tabelle 1 angegeben. Der Ölgehalt der Späne wurde auf
0,05% reduziert, und man erhielt eine gute Trennung des Öls
vom Abfallgas. Der endgültige Ölgehalt der Späne kann weiter
reguliert werden, indem die Zeitdauer im heißen Bereich
verändert wird, was u. a. durch die Drehgeschwindigkeit und
die Länge des Brennraums beeinflußt wird.
Heutzutage ist es auch üblicher geworden, aus einer
Wasser/Ölemulsion bestehende Kühlflüssigkeiten zu verwen
den. Ein übliches Mischungsverhältnis liegt bei 1 bis 10%
Öl und einem restlichen Bestandteil an Wasser. Nach der
Zentrifugierung werden Späne, die solchen Kühlflüssigkeiten
ausgesetzt waren, ebenfalls 1 bis 2% Wasser aufweisen. Im
Falle von Spänen, die auch Wasser enthalten, wird eine un
abhängige Verdampfung des Wassers empfohlen, bevor das Öl
entfernt wird. Durch eine Erwärmung auf etwa 110°C wird das
Wasser, jedoch nicht das Öl, verdampft. Die Späne werden
dann einem Trockner zugeführt.
Die Späne sind dann für eine Verwendung bei der Desul
fonierung von flüssigem Eisen geeignet.
Obwohl diese Erfindung im wesentlichen mit Beispielen
aus dem Bereich der Behandlung reaktiver Metalle und Legie
rungen beschrieben wurde, kann sie ebenfalls für die Behand
lung anderer Spanarten verwendet werden.
Claims (5)
1. Verfahren zur Entfernung von Ölverschmutzungen von
Magnesium- oder Magnesiumlegierungspartikeln, dadurch ge
kennzeichnet, daß man in einem System, das den unkontrol
lierten Zutritt von Luft verhindert, die Partikel zur Ver
dampfung der Ölverschmutzung in Normalatmosphäre unter kon
tinuierlicher Bewegung auf Temperaturen unterhalb 430°C
ohne Zufuhr weiterer Luft erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man auf Temperaturen von 410°C und weniger in Normal
atmosphäre ohne Zufuhr weiterer Luft und/oder reduzierender
Gase erhitzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß man auf Temperaturen von 200°C und mehr
erhitzt.
4. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ölgase beim
Verlassen des Systems zur Rückgewinnung kondensiert.
5. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei Bedarf geringe
Mengen Inertgas dem System zugeführt werden.
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