DE4220689C2 - Sperrluftsystem bei einem Verbrennungsmotor - Google Patents
Sperrluftsystem bei einem VerbrennungsmotorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Sperrluftsystem bei einem
Verbrennungsmotor gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein derartiges Sperrluftsystem bei einem Verbrennungsmotor ist
aus der JP 62-153 510 A bekannt. Eine dortige Sperrluftkammer
ist vollständig von der Luftfederkammer getrennt, sowohl
hinsichtlich Konstruktion als auch hinsichtlich Versorgung.
Wenn der Betätigungskolben beim Abschluß des Verbrennungshubes
des Motors das Auslaßventil zum Öffnen beeinflußt, wird das
Ausströmen der Verbrennungsgase durch den Auslaßkanal im
Ventilgehäuse einen kräftigen Druckstoß im Kanal erzeugen, und
danach wird dort der Druck auf den Druck der Umgebung fallen,
bis sich das Ventil wiederum schließt. Der Schaft des
Auslaßventils verläuft durch eine Ventilführung und ist in
dieser im Ventilgehäuse mit einem gewissen Spiel im Verhältnis
zur Ventilführung gelagert. Wenn sich das Ventil öffnet,
versucht der kräftige Druckstoß und auch der nachfolgende
verhältnismäßig hohe Druck im Kanal das Auspuffgas in das Spiel
zwischen Ventilschaft und Ventilführung zu zwingen, was dazu
führt, daß sich auf der Gleit- oder Lagerfläche des Schafts
Verbrennungsreste in Form von Schlackepartikeln und Kondensat
absetzen können. Da die Temperatur des Ventilschafts nach oben
durch die Ventilführung sinkt, kann die im Auspuffgas enthaltene
Schwefelsäure auf dem Schaft und der Ventilführung kondensieren,
was aufgrund von korrosivem und abrasivem Zerfall der Schaft-
und Ventilführungsoberflächen die Lebensdauer des Schafts
reduzieren kann.
Es ist bekannt, das Eindringen des Auspuffgases in das Spiel
zwischen Ventilführung und Schaft zu begrenzen, indem die über
der Ventilführung liegende Sperrluftkammer unter Druck gesetzt
wird. Das Auspuffgas enthält kleine Partikel unterschiedlicher
Größe, und Betriebserfahrungen haben gezeigt, daß trotz der
resultierenden nach unten gehenden Sperrluftströmung einige
dieser Partikel durch das Spiel nach oben wandern, unterstützt
von der Druckpulsation, die in dem Augenblick entsteht, in dem
sich das Auslaßventil öffnet, wobei die Druckpulsation eine
momentane nach oben gehende Luftströmung im Spiel ergibt.
Darüber hinaus werden gewisse Partikelgrößen trotz der nach
unten gehenden Luftströmung im Spiel auf mechanischem Weg durch
das Spiel nach oben transportiert. Die Sperrluftzufuhr zur
Sperrluftkammer bläst den Ventilschaft von diesen Partikeln
rein, und es ist durch Betriebserfahrungen festgestellt worden,
daß sich die Partikel auf der luftstromgeschützten Seite des
Ventilschafts ansammeln. Außer einem Begrenzen des Eindringens
der Auspuffgase in das Spiel hat die Sperrluftkammer damit auch
die wesentliche Funktion, eine Falle für die nach oben
transportierten Partikel zu bilden, die somit daran gehindert
werden, in die den Schaft umgebende Dichtung am Boden der
Luftfeder einzudringen und diese abzutragen.
Bei den bekannten Motoren wird die Sperrluft üblicherweise dem
Aufladeluftreceiver des Motors entnommen. Dies führt aber dazu,
daß in der Sperrluftkammer rußhaltiges Öl abgesetzt wird. Um das
zu verhindern, wird der Sperrluftkammer in einem anderen
bekannten Motor durch eine Druckreduktionsstation
vorkomprimierte Arbeitsluft bei einem Überdruck zugeführt, der
ungefähr 0,2 bar höher ist als der aktuelle Spülluftdruck des
Motors, was bei allen Motorbelastungen das Eindringen des
Auspuffgases in das Spiel auf ein verhältnismäßig akzeptables
Niveau herabgesetzt hat.
Es ist ein gemeinsames Merkmal der bekannten Sperrluftsysteme,
daß die Motorzylinder ein gemeinsames äußeres Rohrsystem
aufweisen, welches die Sperrluft zu der Sperrluftkammer eines
jeden Motorzylinders leitet. Abgesehen davon, daß es
kostenintensiv ist, ein solches Rohrsystem herzustellen, hat es
auch im Verhältnis zum Volumen der Sperrluftkammer ein sehr
großes Volumen. Das Eindringen von Auspuffgas in die
Sperrluftkammer führt also nicht zu merkbarer Druckerhöhung im
Rohrsystem. Es kann bei den bekannten Vorrichtungen ferner ein
Problem sein, daß der Spülluftdruck bei geringeren
Motorbelastungen kräftig fällt, weshalb der Sperrluftdruck bei
diesen Belastungen nicht ausreichend hoch ist.
Mit der Erfindung wird - als technische Aufgabe - beabsichtigt,
die Ausgestaltung eines Sperrluftsystems zu vereinfachen und den
Betrieb des Auslaßventils problemloser zu gestalten.
Mit Hinblick darauf ist das erfindungsgemäße System in
Anspruch 1 umschrieben. Die Zufuhröffnung der Sperrluftkammer
steht mit einer Luftströmungspassage in Verbindung, welche zu
der Luftfederkammer führt. Ein Absperr- oder Druckregelorgan ist
zum Zuleiten von Sperrluft aus der Luftfederkammer vorgesehen,
wenn der Druck hier einen vorbestimmten Wert übersteigt.
Durch Entnahme der Sperrluft aus der zum Auslaßventil gehörigen
Luftfederkammer wird erreicht, daß der Druck in der
Sperrluftkammer auf ein angemessen hohes Niveau entsprechend dem
Maximaldruck in der Luftfederkammer steigt, wenn Sperrluft
benötigt wird; dieses jedes Mal beim Öffnen des Ventils und
Steigen des Druckes im Auslaßkanal. Der Sperrluftdruck kann
wesentlich höher als der Spülluftdruck des Motors eingestellt
werden, ohne daß der Sperrluftverbrauch gegenüber dem Verbrauch
bei bekannten Motoren wesentlich erhöht ist, da die Sperrluft
nicht entnommen wird, wenn das Auslaßventil geschlossen ist. Die
Reinhaltung des Spiels zwischen Ventilschaft und dessen
Ventilführung ist (wesentlich) verbessert, als Folge des höheren
Sperrluftdrucks und des Umstandes, daß der Sperrluftdruck vom
Belastungsgrad des Motors unabhängig ist. Außerdem kann das
früher benutzte gemeinsame Rohrsystem ganz fortfallen, was die
Wartung des Motors vereinfacht. Das Rohrsystem muss nicht
zerlegt werden, wenn bei der Wartung des Motors das Auslaßventil
abmontiert wird.
Die Luftströmungspassage hat ein wesentlich kleineres Volumen
als das früher bekannte Rohrsystem, was den zusätzlichen Vorteil
hat, daß das Sperrluftsystem ein so kleines Volumen aufweist,
daß ein eventuelles Eindringen von Auspuffgas eine Druckerhöhung
in der Sperrluftkammer ergeben würde, das einem weiteren Ein
dringen von Auspuffgas entgegenwirkt.
Es ist unvermeidbar, daß eine gewisse Menge Öl vom
Hydraulikzylinder den Betätigungskolben und den Luftfederkolben
passiert und sich am Boden der Luftfederkammer sammelt. Dieses
Öl kann in einer bevorzugten Ausführungsform, bei der die
Luftströmungspassage im Boden der Luftfederkammer mündet, zur
Schmierung des Ventilschafts genutzt werden. Das Öl wird dabei
mit der Sperrluft mitgetragen und in das Spiel zwischen
Ventilspindel und Ventilführung geleitet. Darüber hinaus, daß
das Öl den Verschleiß am Schaft vermindert, ergibt sich der
zusätzliche Vorteil, daß die Luftfederkammer von Ölansammlungen
reingehalten wird, die bei bekannten Motoren als ein Ölnebel in
den Maschinenraum geblasen werden, wenn die Luftfederkammer 13
bei Wartungsarbeiten geöffnet wird.
Der Vorteil bei dem vorerwähnten kleinen Volumen des
Sperrluftsystems kann zusätzlich dadurch vergrößert werden, daß
das Absperrorgan in der Luftströmungspassage in unmittelbarer
Nähe der Sperrluftkammer liegt, so daß eventuell eindringendes
Auspuffgas nur die Luft in der Sperrluftkammer an sich
komprimieren soll.
Das erfindungsgemäße Sperrluftsystem kann auch bei bereits
gelieferten Motoren angewendet werden, wo die Luftfeder ein
Sicherheitsventil aufweist. Da der Motor durch eine einfache
Änderung umgebaut wird, wird das existierende äußere
Sperrluftrohrsystem unter gleichzeitigem Sperren des
Sperrluftabzuges am Aufladeluft-Receiver abmontiert, und der
Luftabzug des Sicherheitsventils eines jeden Motorzylinders wird
durch eine äußere Rohrleitung mit der entsprechenden Luftzufuhr
der Sperrluftkammer verbunden. Da das Sicherheitsventil vor dem
Umbau des Motors normalerweise so eingestellt ist, daß es sich
nur bei abnormal hohem Luftfederdruck öffnet, sollen der
Öffnungsdruck des Ventils und der im Laufe eines Motorzyklus
maximale Druck in der Luftfederkammer ferner so aufeinander
eingestellt werden, daß im wesentlichen bei jedem Motorzyklus
Sperrluft von der Luftfederkammer zur Sperrluftkammer geleitet
wird.
Da der Aufwand von Sperrluft bei jedem Motorzyklus im Vergleich
zum Volumen der Luftfeder nur gering ist, kann der Öffnungsdruck
des Sicherheitsventils entsprechend reguliert werden, bis gerade
die bei jedem Öffnen des Auslaßventils erforderliche
Sperrluftmenge geliefert wird. Sollte selbst eine geringe
Reduzierung des Maximaldruckes der Luftfeder unerwünscht sein,
kann der Druck der Speiseluft zur Luftfeder als eine Alternative
oder eine Ergänzung zur Herabsetzung des Öffnungsdrucks des
Ventils benutzt werden.
Beispiele der Erfindung werden nachstehend näher erläutert.
Fig. 1 ist ein Axialschnitt entlang der Linie I-I in Fig. 2
durch ein hydraulisch aktiviertes und pneumatisch
zurückgeführtes Auslaßventil mit einem erfindungsgemäßen
Sperrluftsystem.
Fig. 2 ist ein Bild des Auslaßventils, von oben gesehen.
Fig. 3 ist ein Teilbild eines Axialschnittes entlang der Linie
III-III in Fig. 2 durch das Auslaßventil.
Fig. 4 ist ein Axialschnitt durch den oberen Abschnitt einer
zweiten Ausführungsform eines mit einem Sperrluftsystem
nach der Erfindung versehenen Auslaßventils.
Fig. 5 ist ein Teil eines Bildes entsprechend Fig. 4 zu einer
dritten Ausführungsform des Sperrluftsystems.
In den verschiedenen Ausführungsformen sind gleich wirkende
Teile des Auslaßventils mit denselben Bezugszeichen versehen.
Fig. 1 zeigt ein Auslaß-Ventilgehäuse 1, das zum Montieren oben
auf einem nicht gezeigten Deckel eines Motorzylinders vorgesehen
ist. Das Ventilgehäuse enthält einen Auslaßkanal 2 zum Ableiten
von Auspuffgas von der Verbrennungskammer des Motors. Ein
Auslaßventil 3 weist einen Ventilteller 4 auf, der in der
gezeigten geschlossenen Ventilstellung an einem Ventilsitz 5
anliegt und den Zutritt zum Auslaßkanal sperrt. Der Ventilteller
geht nach oben in einen Ventilschaft 6 über, der sich durch den
oberen Abschnitt des Ventilgehäuses 1 nach oben erstreckt. Der
Ventilschaft 6 ist in einer Führungsbuchse 7 gelagert, welche in
eine Bohrung durch den oberen Teil des Ventilgehäuses eingesetzt
ist.
Oben auf dem Ventilgehäuse 1 ist koaxial mit der Buchse 7 eine
Luftfeder 8 und ein Hydraulikzylinder 9 montiert. Ein oben auf
dem Ventilschaft 6 gelagerter Betätigungskolben 10 wird das
Ventil 3 mit einer nach unten gerichteten Öffnungskraft
beeinflussen, wenn Hydraulikflüssigkeit zur Arbeitskammer 11 des
Hydraulik-Zylinders geleitet wird. Ein Luftfederkolben 12 ist
auf bekannte Weise auf dem Ventilschaft 6 befestigt, so daß der
Kolben 12 beim Öffnen des Ventils zusammen mit dem Schaft 6 nach
unten bewegt wird, wobei die Luft in einer unter dem Kolben 12
befindlichen Luftfederkammer 13 komprimiert wird.
Wenn sich das Auslaßventil schließen soll, wird der Druck in der
Arbeitskammer 11 reduziert, wonach die Luftfeder 8 das
Auslaßventil in die geschlossene Stellung zurückführen wird,
weil der Druck in der Luftfederkammer 13 den Kolben 12 und damit
den Schaft 6 mit aufwärts wirkender Schließkraft beeinflußt.
Eine in Fig. 3 gezeigte Luftzuleitung mit Rückschlagventil 14
versorgt bei einem der gewünschten Schließkraft angepaßten Druck
die Luftfederkammer mit der erforderlichen Luft. Eine
Querbohrung 15 geht vom Boden der Luftfederkammer aus und führt
zu einem druckeinstellbaren Sicherheitsventil 16. Die
Luftfederkammer ist nach unten hin bei der Durchführung des
Schafts 6 mittels einer Ringdichtung 17 abgedichtet, die den
Schaft 6 umschließt.
Wie oben erwähnt, ist zwischen dem Schaft 6 und der Buchse 7 ein
gewisses Spiel, das beispielsweise 2/10 mm sein kann. Um ein
Eindringen des Auspuffgases nach oben durch das Spiel zu
verhindern, ist unmittelbar über dem oberen Flansch der Buchse 7
eine Sperrluftkammer 18 angeordnet, die in Querrichtung (radial)
von einer Seitenwand einer oben im Ventilgehäuse vorhandenen
Aussparung und in axialer Richtung von der Oberseite der
Buchse 7 bzw. der Unterseite des Gehäuses der Luftfeder 8
begrenzt ist.
Eine Zufuhröffnung 19 in der Seitenwand der Kammer 18 steht
durch eine Querbohrung 20 im Ventilgehäuse 1 mit einem
Rohrstutzen 21 für das eine Ende einer Rohrleitung 22 in
Verbindung, deren anderes Ende an den Luftabzug 23 des
Sicherheitsventils 16 montiert ist, siehe Fig. 2.
Bei großen, langsam laufenden Zweitakt-Verbrennungsmotoren ist
der Durchmesser des Ventilschafts 6 so groß, daß das Spiel eine
bedeutende Größe aufweisen muß, um die Durchmesseränderungen des
Schafts aufnehmen zu können, die zwischen einem kalten und einem
heißen Zustand entstehen. Die Größe des Spiels kann der Fläche
der Zufuhröffnung 19 entsprechen. Die Dichtung 17 und die
Sperrluftkammer 18 sind deshalb zur Erzielung einer zufrieden
stellenden Luftfederfunktion in solchen Zweitaktmotoren
wesentlich.
Die Querbohrung 15, das Ventil 16, die Rohrleitung 22 und die
Querbohrung 20 bilden eine Luftströmungspassage, die die
Luftfederkammer mit der Sperrluftkammer verbindet. Der
Öffnungsdruck des Sicherheitsventils 16 ist so eingestellt, daß
- wenn das Auslaßventil 3 offen steht - Luft von der
Luftfederkammer 13 zur Sperrluftkammer 18 geführt wird. Das
Sicherheitsventil 16 kann beispielsweise zum Öffnen für eine
Zuleitung von Sperrluft eingestellt sein, wenn der Druck in der
Luftfederkammer 15 bar erreicht hat. Der Druck in der
Sperrluftkammer 18 wird dadurch wesentlich höher als der Druck
der Auspuffgase im Auslasskanal 2, was dazu führt, daß die
Sperrluft durch das Spiel zwischen dem Schaft 6 und der Buchse 7
nach unten strömen wird, wodurch die Ventilführung von
Unreinheiten aus den Auspuffgasen reingehalten wird.
In der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform des Auslaßventils ist
das Sicherheitsventil 16 in einer Bohrung 24 im unteren Teil der
Luftfeder 8 montiert. Die Zufuhröffnung des Sicherheitsventils
steht durch eine - nicht gezeigte - Bohrung mit dem unteren Teil
der Luftfederkammer 13 in Verbindung, und der Auslaß des
Sicherheitsventils steht mit einem nach unten gehenden Kanal 25
im Luftfedergehäuse und Ventilgehäuse 1 in Verbindung, und
dieser Kanal mündet in einen im Ventilgehäuse befindlichen, quer
verlaufenden Kanal 26, der zu der Sperrluftkammer 18 führt.
Ein Rückschlagventil 27 befindet sich bei der Mündung des
Kanals 26 in die Sperrluftkammer. Dieses Rückschlagventil
hindert Luft daran, von der Sperrluftkammer in den Kanal
26 zurückzudringen. Der Kanal 26 kann in radial nach außen
verlaufender Richtung von einem Bolzen mit langem Schaft 28
abgesperrt sein, der in ein Gewinde im Kanal eingeschraubt ist,
so daß sich die Endfläche des Bolzens unmittelbar vor der
Mündung des Kanals 25 in den Kanal 26 befindet.
Das Sicherheitsventil 16 ist durch eine Bohrung 36 und ein in
dieser Bohrung federbelastetes Rückschlagventil 37 mit der
Ablaufpassage des Auspuffventils verbunden, das sich außerhalb
der Luftfederkammer befindet. Das Rückschlagventil 37 ist so
eingestellt, daß es sich bei einem Druck öffnet, der über dem
normalen Arbeitsdruck der Luftfederkammer liegt. Dadurch wirkt
das Rückschlagventil als ein sich öffnendes Sicherheitsventil,
falls die Luftströmungspassage 16, 25, 26 von einem Fremdkörper
blockiert sein sollte.
In einer alternativen, nicht gezeigten Ausführungsform können
die Kanäle 25 und 26 im Ventilgehäuse 1 als ein an der oberen
Stirnseite des Ventilgehäuses liegender, nach oben offener Kanal
ausgebildet sein, der sich von der Bohrung 25 im
Luftfedergehäuse zur Sperrluftkammer 18 erstreckt. Diese
Ausführungsform zeichnet, sich dadurch aus, daß sie ganz einfach
herzustellen ist.
Fig. 5 veranschaulicht eine dritte Ausführungsform des
Sperrluftsystems, in welcher das Sicherheitsventil der Luftfeder
nicht Bestandteil des Systems ist. Am Boden der Luftfederkammer 13
verläuft eine Ölaufsammelrille 29, die nach unten sickerndes
Hydrauliköl zu einem Kanal 30 leitet, der sich von der Rille
nach unten erstreckt und in das Ventilgehäuse 1 übergeht, wo er
in eine quer verlaufende Bohrung 31 mündet, die durch einen
verhältnismäßig kleinen Kanal 32 mit der Sperrluftkammer 18 in
Verbindung steht.
Das innerste Stück der Bohrung 31 ist mit einem Innengewinde
versehen, in das ein Bolzen 33 eingeschraubt ist, der in nach
außen gehender Richtung die Bohrung 31 absperrt. Im Inneren des
Bolzens 33 ist ein Winkelkanal 34 ausgebildet, dessen eines Ende
mit dem Kanal 30 im Ventilgehäuse in Verbindung steht und
außerhalb von diesem liegt, und dessen anderes Ende in die
Bohrung 31 mündet, die zur Zufuhröffnung 19 der Sperrluftkammer
führt.
Der innerste Endabschnitt des Kanals 34 weist einen größeren
Durchmesser auf und ist mit einem Innengewinde versehen, in
welches ein federbelastetes Rückschlagventil 35 eingeschraubt
ist, das für die Zufuhr von Sperrluft öffnet, wenn der Druck in
der Luftfederkammer 13 den Maximalwert erreicht hat.
Die Luftströmungspassage zwischen der Luftfederkammer 13 und der
Sperrluftkammer 18 umfaßt dabei die Kanalstücke 30, 32 und 34.
Es ist auch möglich, den Verbrauch an Sperrluft durch Einsetzen
eines Drosselorgans an einer passenden Stelle in einer der
vorerwähnten Luftströmungs-Passagen zu begrenzen. Da der Druck
in der Luftfederkammer 13 wesentlich höher ist als der Druck der
Auspuffgase im Auslaßkanal 2, wird das Sperrluftsystem mit einer
solchen Drosselvorrichtung zufriedenstellend funktionieren. Das
Drosselorgan kann entweder in Kombination mit dem
Rückschlagventil 16 verwendet werden, oder allein, wenn
gewünscht wird, daß die Luftfederkammer immer mit der
Sperrluftkammer in Verbindung stehen soll.
Die Luftzufuhr der Luftfeder 13 kann Luft bei einem Speisedruck
von ungefähr 5,5 bar bis 7 bar liefern. Wünscht man eine
kontinuierliche Sperrluftversorgung, kann das Absperrorgan in
der Luftströmungspassage so eingestellt werden, daß es sich bei
einem Druck von 4,0 bar bis 5,5 bar öffnet. Wenn der Speisedruck
5,5 bar ist, wird der Sperrluftverbrauch pro Zylinder in einem
Motor mit einem Kolbendurchmesser von 60 cm beispielsweise
1 kg/Stunde, und bei einem Speisedruck von ungefähr 7 bar wird
der Sperrluftverbrauch ungefähr 3 kg/Stunde sein.
Claims (6)
1. Sperrluftsystem bei einem Verbrennungsmotor, das ein mit
einem Arbeitszylinder des Motors verbundenes
Ventilgehäuse (1) für ein Auslaßventil (3) aufweist, dessen
Ventilschaft (6) im Ventilgehäuse gelagert ist und nach oben
in eine auf dem Ventilgehäuse montierte Luftfeder (8) mit
einer Luftfederkammer (13) und einem Luftfederkolben (12)
verlauft, wobei der Luftfederkolben mit dem Ventilschaft fest
verbunden ist und das Auslaßventil (3) in Richtung
Verschließen beeinflussen kann, sowie ein in einem
Hydraulikzylinder (9) gelagerter Betätigungskolben (10) das
Auslaßventil in Richtung Öffnen beeinflussen kann, wobei der
Ventilschaft (6) im Bereich über seiner Lagerung
(Führungsbuchse 7) im Ventilgehäuse eine Sperrluftkammer (18)
mit einer Zufuhröffnung (19) zum Zuleiten von Sperrluft
passiert, wobei die Zufuhröffnung (19) der Sperrluftkammer
(18) mit einer Luftströmungspassage (15, 16; 22, 20;
25, 26; 30, 32, 34) in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftströmungspassage (15, 16; 22, 20; 25, 26; 30, 32, 34) zu
der Luftfederkammer (13) führt und ein Absperr- oder
Druckregulierungsorgan (16; 35; 27) enthält, das zum Zuleiten
von Sperrluft aus der Luftfederkammer (13) öffnet, wenn der
Druck dort einen vorbestimmten Wert übersteigt.
2. Sperrluftsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Luftströmungspassage (15; 30) in den Boden der
Luftfederkammer (13) mündet (Fig. 1, 5).
3. Sperrluftsystem nach Anspruch 1 oder 2, wobei die
Sperrluftkammer (18) eine im oberen Ende des
Ventilgehäuses (1) ausgebildete Aussparung ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Luftströmungspassage einen an der
Oberseite des Ventilgehäuses (1) ausgebildeten Kanal (20)
umfaßt, der an dem einen Ende (19) in die
Sperrluftkammer (18) mündet.
4. Sperrluftsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Absperrorgan (35) in der
Luftströmungspassage (30, 32, 34) in unmittelbarer Nähe der
Sperrluftkammer (18) liegt (Fig. 5).
5. Sperrluftsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die
Luftfeder (8) ein Sicherheitsventil (16) aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Luftströmungspassage eine
Rohrleitung (22) umfaßt, die den Luftabzug (23) des
Sicherheitsventils (16) mit dem Lufteinlaß (21) der
Sperrluftkammer (18) verbindet, und daß der Öffnungsdruck des
Sicherheitsventils (16) und der im Laufe eines Motorzyklus
maximale Druck in der Luftfederkammer (13) so abgestimmt
sind, daß bei im wesentlichen jedem Motorzyklus von der
Luftfederkammer (13) Sperrluft zur Sperrluftkammer (18)
geleitet wird (Fig. 2).
6. Sperrluftsystem nach Anspruch 3, wobei das andere Ende des
Kanals (20) zum Gehäuse der Luftfederkammer (13) führt
(21, 22) oder über einen weiteren Kanalabschnitt im Gehäuse
der Luftfederkammer in die Luftfederkammer (13) mündet, wobei
der weitere Kanalabschnitt eine Bohrung im Gehäuse (8) der
Luftfeder ist.
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