DE4219877C2 - Bohrwagen für Untertageverwendung - Google Patents
Bohrwagen für UntertageverwendungInfo
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- E21C—MINING OR QUARRYING
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Description
Die Erfindung betrifft einen Bohrwagen für Untertageverwendung.
Damit man mit diesem Gerät eine Vielzahl von Bohrungen
bei einem Stand des Bohrwagens ausführen kann, sind bekannte
Bohrwagen mit Bohreinrichtungen versehen, die auf dem Fahrgestell
des Bohrwagens mittels schwenkbarer Ausleger verstellbar
sind. Man hat auch schon eine Bohreinrichtung auf
einem vor Ort aufstellbaren Tragrahmen seitlich verschiebbar
angeordnet, um mehrere Bohrungen nebeneinander ausführen zu
können (DE-AS 12 33 804). Auf dem Fahrgestell eines Bohrwagens
ist hierfür in seitlicher Richtung nicht genügend Platz,
weil die Bohrwagen wegen der engen Raumverhältnisse schmal
gehalten werden müssen.
Aus der US-PS 3,834,761 ist ein Bohrwagen mit einem das Fahrgestell
bildenden Fahrzeugrahmen bekannt, auf dem eine Bohreinrichtung
angebracht ist. Unterhalb des Fahrzeugrahmens ist
ein Verschieberahmen angeordnet. Der Verschieberahmen weist
quer zum Fahrgestell verlaufende Träger auf, die mit an dem
Fahrgestell vorgesehenen Führungen zusammenwirken. Entlang
der Querträger kann das Fahrgestell mit der darauf angeordneten
Bohreinrichtung seitlich verschoben werden. Hierzu sind
Zylinder vorgesehen, die einerseits am Verschieberahmen und
andererseits am Fahrzeugrahmen befestigt sind. Die seitliche
Verschiebung ist dann möglich, wenn der Verschieberahmen über
hieran befestigte Hubstempel angehoben wird, so daß das Fahrgestell
ebenfalls vom Boden angehoben wird.
Durch den unterhalb des Fahrgestells angeordneten Verschieberahmen
wird die Breite des Fahrzeugs bestimmt durch die gewünschte
Verschiebbarkeit in seitlicher Richtung. Da das
Fahrzeug immer erst zu seiner Arbeitsstelle fahren muß, wird
die seitliche Verschiebbarkeit in der Praxis durch die örtlichen
Gegebenheiten bis zur Arbeitsstelle hin begrenzt oder
aber die Zufahrtswege zur Arbeitsstelle müssen entsprechend
breit ausgebildet sein.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen schmal bauenden Bohrwagen
zu schaffen, mit dem mehrere Bohrungen bei einem Stand des
Bohrwagens in genauer Zuordnung zueinander hergestellt werden
können, was - wie später noch dargelegt wird - von Bedeutung
sein kann.
Diese Aufgabe löst ein Bohrwagen mit einem aus Längsträgern
und Querträgern bestehenden Fahrzeugrahmen, auf dem
wenigstens eine Bohreinrichtung angeordnet ist, wobei die
Querträger teleskopartig ausgebildet sind und Hubstempel aufweisen,
und der mittels der Hubstempel vom Boden abgehobene
Fahrzeugrahmen entlang einer Führung für die Querträger seitlich
verschiebbar ist.
Ein solcher Bohrwagen kann mit Vorteil sowohl dann verwendet
werden, wenn er mit nur einer Bohreinrichtung bestückt ist,
als auch dann, wenn er zwei oder mehr Bohreinrichtungen nebeneinander
aufweist, zum Beispiel Großlochbohreinrichtungen zum
Herstellen von Einbruchlöchern zur Erleichterung des Lossprengens
des angebohrten Gesteins.
Weist der Bohrwagen zum Beispiel drei nebeneinander angeordnete
Großlochbohreinrichtungen auf, so kann man durch seitliches
Verschieben des Bohrwagens nach dem Herstellen von drei Bohrungen
drei weitere Bohrungen daneben herstellen und dadurch
einen sehr breiten Einbruchquerschnitt erzielen.
Besonders vorteilhaft läßt sich der erfindungsgemäß ausgebildete
Bohrwagen verwenden, wenn auf dem Bohrwagen seitlich
neben zwei oder mehr in gleichen Abständen nebeneinander angeordneten
Großlochbohreinrichtungen mit dem gleichen Abstand
von der benachbarten Bohreinrichtung eine Bohreinrichtung für
Erkundungsbohrungen geringeren Durchmessers und Einrichtungen
vorgesehen sind, mit denen die seitliche Verschiebung des
Bohrwagens auf den Querträgern mit Schritten vorgenommen
wird, die den seitlichen Abständen der Bohreinrichtungen entsprechen.
Man kann dann nämlich, wenn die Zahl der Großlochbohr
einrichtungen "n" ist, auf einfache Weise in "n+1"
Schritten "n" Großbohrungen genau an den Stellen
herstellen, an denen vorher jeweils eine Erkundungs
bohrung vorgenommen wurde, indem in den ersten "n"
Stellungen des Bohrwagens je eine Erkundungsbohrung und
nach dem letzten Schritt sämtliche Großlochbohrungen
erfolgen. Auf die genaue Übereinstimmung der Achsen der
Großlochbohrungen mit denen der vorher hergestellten
Erkundungsbohrungen wird aus bergtechnischen Gründen
besonderer Wert gelegt.
Dieses durch die beschriebene Anordnung der Bohrein
richtungen ermöglichte Verfahren zur Herstellung von
länglichen Einbruchlöchern, bei dem jeder Großloch
bohrung eine Erkundungsbohrung vorangegangen ist, ist
neu.
Es zeichnet sich durch Einfachheit
der Bewegungsvorgänge aus, die sich deshalb für eine
automatische Steuerung besonders gut eignet.
Damit der Bohrwagen bei der Fahrt zur Arbeitsstelle
durch die Querträger nicht behindert wird, werden diese
teleskopartig ausfahrbar ausgebildet. Bei der seit
lichen Verschiebung des Bohrwagens verschiebt sich dann
das mit dem Fahrgestell fest verbundene äußere Rohr der
Teleskopeinrichtung auf dem mit seinen an den Enden
vorgesehenen Hubstempeln auf dem Boden abgestützten
inneren Rohr. Die Bewegung wird am besten durch ein im
Innern der Rohre angeordnetes hydraulisches Zylinder-
Kolben-Aggregat bewirkt. Baulich gleiche Antriebs
elemente können auch für die Hubstempel und für den
Vorschub der Bohreinrichtungen verwendet werden. Es
können aber auch andere Antriebe, wie Seil- oder
Kettentriebe oder Spindeln, vorgesehen sein.
Vorzugsweise besteht jeder ausfahrbare Querträger aus
zwei nebeneinanderliegenden Teleskopteilen, von denen
der eine nach der einen Fahrgestellseite und der andere
nach der entgegengesetzten Seite ausfahrbar ist. Man
erhält dadurch längere Führungen für die Teleskoprohre.
Bei der seitlichen Verschiebung des Bohrwagens schiebt
sich dann das mit dem Fahrgestell fest verbundene eine
äußere Rohr auf das zugehörige ausgefahrene innere
Rohr, während das andere äußere Rohr von dem nicht
ausgefahrenen anderen inneren Rohr in entsprechendem
Maß abgezogen wird.
In der Zeichnung ist ein Bohrwagen gemäß der Erfindung
beispielsweise dargestellt, und zwar in Fig. 1 in
Seitenansicht und in Fig. 2 in Draufsicht.
Der Fahrzeugrahmen des Bohrwagens besteht aus zwei
Längsträgern 1 und zwei Querträgern 2, die je aus zwei
äußeren oder einem gemeinsamen äußeren, mit den Längs
trägern fest verbundenen Teleskoprohren 3 und zwei
ausfahrbaren inneren Teleskoprohren 4 bestehen. An den
äußeren Enden der Rohre 4 ist jeweils ein Hubstempel 5
befestigt. Innerhalb der Teleskoprohre 3, 4 und der
Hubstempel 5 befinden sich nicht dargestellte hydrau
lische Zylinder-Kolben-Aggregate, mit denen die inneren
Rohre 4 teleskopartig ausgeschoben oder eingezogen und
die Hubstempel 5 zum Anheben des Bohrwagens nach unten
ausgeschoben werden können.
Die Längsträger 1 des Fahrzeugrahmens bilden die
Laufbahn für einen Schlitten 6, auf dem die Antriebs
maschinen 7 mit Kupplungen 8 und Getrieben 9 für drei
Bohrgestänge 10 angeordnet sind, die der Herstellung
von Großbohrlöchern dienen. Der Vorschub für die drei
Bohrgestänge 10 erfolgt durch eine hydraulische Ein
richtung 11.
Parallel zu den Bohrgestängen 10 ist eine Bohrein
richtung 12 längsverschiebbar auf dem Fahrzeugrahmen
angeordnet, die von einem Motor 13 angetrieben wird.
Ihre Achse liegt in gleicher Höhe wie die Achsen der
drei anderen Bohrgestänge 10, und ihr Abstand x von dem
ihr zunächst liegenden Bohrgestänge ist ebenso groß wie
der Abstand, den die Bohrgestänge untereinander haben.
Der erfindungsgemäße Bohrwagen wird wie folgt einge
setzt:
Der Bohrwagen wird vor Ort gefahren. Die ausfahrbaren
inneren Teleskoprohre 4 werden auf der Seite des
Bohrwagens, auf der die Erkundungsbohreinrichtung 12
angeordnet ist und zu der hin der Bohrwagen verschoben
werden soll, aus den äußeren Rohren 3 der Querträger 2
ausgefahren und die Teleskoprohre 4 gegeneinander
verriegelt. Dann werden die Hubstempel 5 auf beiden
Seiten des Fahrzeugrahmens nach unten ausgeschoben, so
daß der Bohrwagen vom Boden abgehoben wird.
Nach genauer Ausrichtung des Bohrwagens erfolgt die
erste Erkundungsbohrung mittels der Bohreinrichtung 12.
Dann wird der Bohrwagen durch die in den Querträgern 2
angeordneten hydraulischen Zylindern-Kolben-Aggregate
seitlich um einen Weg verschoben, der dem Abstand x
entspricht. Dabei schiebt sich das eine äußere Rohr 3
der beiden Querträger 2 um ein entsprechendes Stück
über das ausgefahrene innere Rohr 4, während das andere
äußere Rohr 3 sich von dem nicht ausgefahrenen inneren
Rohr 4 entsprechend abzieht. Danach erfolgt die zweite
Erkundungsbohrung. Nach deren Fertigstellung wird der
Bohrwagen ein zweites Mal um einen gleichen Abstand x
seitlich weiterverschoben, und in der nun erreichten
Stellung des Bohrwagens erfolgt die dritte
Erkundungsbohrung. Wird der Bohrwagen danach nochmals
um ein gleiches Stück verschoben, befinden sich die
Bohrgestänge 10 der drei Großlochbohreinrichtungen
genau vor den drei hergestellten Erkundungsbohrungen,
so daß beim Vorschieben der Großlochbohreinrichtungen
die Großlöcher mit den Erkundungsbohrungen
übereinstimmend gebohrt werden.
Ist ein Herstellen von Erkundungsbohrungen nicht
erforderlich, so werden nach dem Ausrichten des
Bohrwagens, zum Beispiel bei Vorhandensein von drei
Großlochbohreinrichtungen, sofort drei Großbohrungen
ausgeführt. Der Bohrwagen wird dann um ein Stück
seitlich verschoben, das dem dreifachen Abstand x
entspricht. Danach werden weitere drei Großbohrungen
hergestellt.
Claims (8)
1. Bohrwagen, insbesondere für Untertageverwendung, mit einem aus
Längsträgern (1) und Querträgern (2) bestehenden Fahrzeugrahmen,
auf dem wenigstens eine Bohreinrichtung angeordnet
ist, wobei die Querträger (2) teleskopartig ausgebildet
sind und Hubstempel (5) aufweisen, und der mittels der
Hubstempel (5) vom Boden abgehobene Fahrzeugrahmen entlang
einer Führung für die Querträger (2) seitlich verschiebbar
ist.
2. Bohrwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Fahrzeugrahmen zwei oder mehr
Bohreinrichtungen nebeneinander angeordnet
sind.
3. Bohrwagen nach Anspruch 1, bei dem
zwei oder mehr Großlochbohreinrichtungen in
gleichen Abständen nebeneinander angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß seitlich neben den
Großlochbohreinrichtungen in gleicher Höhe
und mit dem gleichen Abstand (x) von der benach
barten Großlochbohreinrichtung eine Bohreinrichtung
(12) für Erkundungsbohrungen geringeren Durch
messers vorgesehen ist und daß Einrichtungen
vorgesehen sind, mit denen das seitliche Ver
schieben des Bohrwagens mit Schritten vorgenommen
wird, die den seitlichen Abständen (x) der Bohr
einrichtungen entsprechen.
4. Bohrwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Querträger aus einem mit dem
Fahrzeugrahmen fest verbundenen äußeren Rohr
(3) und zwei in diesem verschiebbaren inneren
Rohren (4) oder Trägern besteht, jedes innere Rohr
(4) hat an seinen Enden Hubstempel (5).
5. Bohrwagen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Querträger aus zwei mit dem
Fahrzeugrahmen fest verbundenen, nebeneinander
angeordneten äußeren Rohren (3) besteht, in denen
je ein inneres Rohr (4) oder Träger verschiebbar
angeordnet ist, wobei das eine innere Rohr zu der
einen und das andere innere Rohr zu der anderen
Seite des Bohrwagens ausfahrbar ist.
6. Bohrwagen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb der Rohre (3, 4) je ein hydraulisches
Zylinder-Kolben-Aggregat zur Bewegung der inneren
Rohre (4) zu den äußeren Rohren (3) und damit zur
seitlichen Verschiebung des Bohrwagens vorgesehen
ist.
7. Bohrwagen nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
eine automatische Steuerung der Antriebsmittel für
die seitliche Verschiebung des Bohrwagens derart,
daß die Verschiebung in seitlichen Abständen, in
denen Bohrungen ausgeführt werden, in Schritten
ausgeführt wird, die dem Abstand (x) der Bohrein
richtungen entsprechen.
8. Bohrwagen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden inneren Rohre (4) nach dem Aus
fahren eines inneren Rohres gegeneinander ver
riegelt werden.
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