DE3523056C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bohrmaschine gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Aus der US-PS 41 17 894 ist eine Bohrmaschine bekannt, die an
einem Fahrgestell angeordnet ist und zum Einbohren von Lö
chern in Decken von Tunneln o. dgl. dient. Bei dieser Bohrma
schine ist der zum Antrieb des eigentlichen Bohrgestänges
dienende Motor samt Bohrgestänge schwenkbeweglich an einem
Arm gelagert, dessen anderes Ende in einer horizontalen Füh
rungsbahn des Fahrzeuggestells gelagert ist. Der genannte Arm
ist zur Bewirkung der Vortriebsbewegung des eigentlichen
Bohrgestänges mittels einer hydraulischen Kolben/Zylinder-
Einheit nach oben verschwenkbar, wobei er sich zugleich in
der Gestellführung horizontal bewegt. Damit die Vortriebsbe
wegung des eigentlichen Bohrgestänges eine ausschließlich
vertikale Bewegung, nämlich in Richtung der Längsachse des
Bohrgestänges ist, ist für das Bohrgestänge eine Führung vor
gesehen, die schwenkbeweglich am einen Ende eines weiteren
Arms angeordnet ist, dessen anderes Ende in einer horizonta
len Führungsschiene des Fahrzeuggestells gelagert ist. Die
genannte Bohrgestängeführung wird gegen die Tunneldecke dort
zur Anlage gebracht, wo das Bohrloch anzusetzen ist, und in
dieser Stellung unter der Einwirkung einer Kolben/Zylinder-
Einheit festgehalten. Jegliche Vortriebsbewegung des Bohrge
stänges samt des Bohrmotors wirkt sich damit als Vortriebsbe
wegung ausschließlich in Längsrichtung des eigentlichen Bohr
gestänges aus. Der für die Vortriebsbewegung des Bohrmotors
verantwortliche und diesen schwenkbeweglich tragende Arm der
Bohrmaschine ist für die gewünschte ausschließliche Vor
triebsbewegung des Bohrgestänges in dessen Längsrichtung
nicht verantwortlich. Infolge der nur verhältnismäßig kurzen
Führungslänge der Bohrgestängeführung, die an der Tunneldecke
anzuordnen ist, ist eine ordnungsgemäße Führung des Bohrge
stänges in seiner Längsrichtung während der Vortriebsbewegung
nur dann gesichert, wenn keine zu langen Löcher gebohrt wer
den sollen.
Aus der US-PS 43 28 872 ist eine weitere Bohrmaschine be
kannt, bei der zwischen dem eigentlichen Maschinengestell und
dem Antriebsmotor für das Bohrgestänge zwei parallele Stangen
im Sinne eines Parallelogrammgestänges angeordnet sind. Diese
Stangen sind am Motor schwenkbeweglich angeordnet und am
Bohrmaschinengestell in horizontalen Führungsschienen gela
gert. Eine der beiden Stangen des Parallelogrammgestänges
steht schwenkbeweglich mit einer Führungsstange in Verbin
dung, die mit ihrem anderen Ende schwenkbeweglich am Bohrma
schinengestell gelagert ist. Die Vortriebsbewegung des ei
gentlichen Bohrgestänges erfolgt unter der Einwirkung einer
hydraulischen Kolben/Zylinder-Einheit, die ebenfalls auf eine
der beiden Stangen des Parallelogrammgestänges einwirkt. Mit
tel, das eigentliche Bohrgestänge nur in seiner Längsrich
tung, also im Sinne des Bohrervortriebs, zu bewegen, sind
nicht vorgesehen. Vielmehr wird ausdrücklich davon ausgegan
gen, daß sich der Bohrer während des Bohrvorgangs selbst zen
triert, ohne daß es zu einem seitlichen Auslaufen des Bohrers
kommt. Dies ist aber nur deshalb zu erwarten, weil es sich
bei der Bohrmaschine um eine solche handelt, mit der nicht
gerade sehr tiefe Bohrlöcher gebohrt werden sollen, nämlich
solche beispielsweise in den Decken von Tunneln o. dgl. wäh
rend deren Herstellung, um über diese Bohrlöcher Schutzabdec
kungen im Deckenbereich der Tunnel fixieren zu können.
Schließlich ist eine Bohrmaschine bekannt, die über ein stän
derartiges Gestell in Rahmen- oder Gitterbauweise verfügt,
das in vertikaler Richtung ausgerichtet werden kann und einen
Rotationsantrieb aufweist, der an am Gestell befestigten
Schienen auf- und abgeleitet. Der Rotationsantrieb wird im Be
trieb an den Schienen auf- und abbewegt mit Hilfe einer me
chanischen oder hydraulischen Einrichtung und wird dazu ver
wendet, die Bohrstangen in Rotation zu versetzen, und die me
chanische oder hydraulische Einrichtung wird dazu verwendet,
den Antrieb auf- oder abzubewegen. Wenn die Bohrmaschine
außer Betrieb steht, kann das Gestell in horizontale Ausrich
tung verbracht werden, damit das Fahrzeug, an dem das Gestell
angeordnet ist, verfahren werden kann. Die gesamte Einrich
tung ist in hohem Maße raumaufwendig und komplex, macht folg
lich eine erhebliche Wartung erforderlich und ist kostspielig
zu betreiben. Ein weiteres Problem tritt bei der Anbringung
weiterer Bohrstangenabschnitte an dem Bohrgestänge auf oder
dann, wenn ein Bohrgestänge nach einer Bohroperation demon
tiert wird. Die gegenwärtigen Verfahren der Handhabung ein
zelner Bohrstangenabschnitte machen manuelle Manipulationen
in erheblicher Größenordnung erforderlich, was sowohl zeit
aufwendig als auch arbeitsintensiv ist.
Im allgemeinen sind Bohrmaschinen der von der Erfindung be
troffenen Art auf dem rückwärtigen Teil von Lastwagen, auf
Anhängern oder anderen ähnlichen Fahrzeugen aufgebaut. Schie
nenfahrzeuge und Schlitten werden ebenfalls verwendet. Der
Ausdruck "Fahrzeug" wird in den vorliegenden Unterlagen zur
Bezeichnung jedes geeigneten Mittels verwendet, das mit auf
ihm aufgebauter Bohrmaschine ein Herumbewegen gestattet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Bohrmaschine
der eingangs bezeichneten Gattung so auszubilden, daß infolge
einer besonderen Gestaltung des Gestänges Bohrarbeiten ein
schließlich der Handhabung von Bohrstangenabschnitten lei
stungsfähig und effektiv ausführbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnen
den Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind aus den Unteransprüchen 2
bis 5 zu ersehen.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung ist gewährleistet, daß
ohne besondere anderweitige Einrichtungen, die nicht nur ei
gentlichen Bohrmaschine gehören, der Bohrer während Bohrar
beiten ausschließlich in seiner Längsrichtung bewegbar, also
die beabsichtigte Bohrrichtung tatsächlich eingehalten wird,
und im übrigen ein Auslaufen des Bohrer verhindert ist. Dem
zufolge lassen sich Bohrarbeiten mit der erfindungsgemäßen
Bohrmaschine tatsächlich sehr effektiv und schnell ausführen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausfüh
rungsformen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
weiter ins einzelne gehend erläutert; in den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer ersten auf einem
Fahrzeug aufgebauten Ausführungsform,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform und
Fig. 3 eine Ausführungsform im Betrieb
während des Anhebens von Bohrstangenabschnitten,
um diese positionsgerecht anzuordnen.
In Fig. 1 ist eine auf einem Fahrzeug aufgebaute Bohr
maschine dargestellt, zu der ein Tieflader-Lastwagen 1
mit einem auf diesem aufgebauten Bohrturm 2 gehört. Die
ser besteht aus ersten und zweiten Gestängen 4 und 3.
Die Gestänge bilden einen Scheren-Mechanismus
("Nürnberger Schere"). Das zweite Gestänge 3 erstreckt
sich zwischen den Punkten D und J der Zeichnung
und hat seinen Mittelpunkt bei B. Die beiden Gestänge
3, 4 sind schwenkbeweglich miteinander am Punkt B ver
bunden. Das erste Gestänge 4 erstreckt sich zwischen
den Punkten A und H der Zeichnung, und eine hy
draulische Einheit 5 verbindet das erste Gestänge mit
dem zweiten Gestänge über die Punkte H und G des er
sten bzw. zweiten Gestänges 4 bzw. 3. Alternativ hierzu
kann die Hydraulikeinheit 5 zwischen den Punkten Y und
Z der Fig. 1 angeordnet sein. Die Hydraulikeinheit 5
dient dazu, die Gestänge 3, 4 relativ zueinander zu be
wegen. Der Punkt A des ersten Gestänges 4 ist ein
Punkt, der hinsichtlich des Lastwagens 1 festgelegt ist.
Das erste Gestänge 4 ist somit um den Punkt A ver
schwenkbar. Der Punkt J des zweiten Gestänges 3 liegt
auf einem Schlitten 6, der sich in derselben Höhe wie
der Punkt A befindet, und dann, wenn sich die beiden
Gestänge relativ zueinander bewegen, gleitet der Punkt
J auf dem oder den Schlitten 6. Bei einer Konfigura
tion wie vorstehend beschrieben bewegt sich der Punkt
D dann, wenn sich die beiden Gestänge in einer verti
kalen Ebene relativ zueinander bewegen, längs einer ver
tikalen Linie 7. Die gestrichelten Linien 8 in Fig. 1
zeigen die Gestänge in einer anderen Bewegungsstellung,
und zwar in einer solchen, bei der sich der Punkt D
auf der Linie 7 nach oben zu dem Punkt D′ bewegt hat.
Zur Benutzung wird ein Rotationsmotor 9, der für Bohrar
beiten geeignet ist, an dem zweiten Gestänge 3 am Punkt
D angeordnet. Danach wird eine Bohrstange an den Rota
tionsmotor 9 angeschlossen, wenn der Motor sich in der
Position D′ wie in der Zeichnung dargestellt befindet.
Der Rotationsmotor 9 wird dann nach unten bewegt, wäh
rend er die Bohrstange in Rotation versetzt und so eine
vertikale Bohrung nach unten gebohrt wird.
In Fig. 2 ist ein Mechanismus ähnlicher Art dargestellt,
der ebenfalls auf dem rückwärtigen Teil eines Tieflade-
Lastwagens 11 angeordnet und zur Bewegung einer Rota
tionsbohrmaschine 12 längs einer vertikalen Linie 13 ge
eignet ist. Dieser Mechanismus ist bekannt als "Scott-
Russel"-Mechanismus. Bei diesem zweiten Aufbau
der Gestänge ist der Punkt Q relativ zum Lastwagen 11
festgelegt, und befindet sich der Punkt S in einem
oder mehreren Schlitten 14, die ebenfalls re
lativ zum Lastwagen 11 festgelegt sind. Eine hydrauli
sche Einheit 15 wirkt zwischen Punkten T und V und
wird zur Bewegung der Gestänge verwendet. Die Gestänge
werden für Bohrarbeiten im wesentlichen in derselben
Weise wie unter Bezugnahme auf Fig. 1 beschrieben ver
wendet.
Ein Vorteil der Anordnung der Hydraulikeinheit 5 in ei
ner Stellung gemäß Darstellung in Fig. 1 besteht darin,
daß ein konstantes Ausmaß des Ausschubs oder der Zurück
ziehung der Kolbenstange der Hydraulikeinheit 5 ein ent
sprechendes konstantes Ausmaß der Bewegung des Rota
tionsmotors 9 bewirkt. Für das Bohren ist es sehr be
deutsam, daß der Schub der Bohrmaschine im wesentlichen
konstant ist, und aus diesem Grunde wird der Gestänge
aufbau gemäß Darstellung in Fig. 1 für in hohem Maße ef
fektiv gehalten. Selbstverständlich können auch der Ge
stängeaufbau und die Hydraulikeinheit bzw. deren Anord
nung zur Bewirkung eines im wesentlichen konstanten Aus
maßes der Bewegung für den Rotationsmotor 12 geeignet
sein, wie dies insgesamt in Fig. 2 dargestellt ist.
In Fig. 3 ist ein Tieflade-Lastwagen 20 mit einem Aufbau
von Gestängen im wesentlichen ähnlich bzw. gleich dem in
Fig. 1 dargestellten dargestellt. Auf dem rückwärtigen
Teil des Lastwagens 20 ist eine Vielzahl von Haltern 21
angebaut, zwischen denen eine Vielzahl von Bohrstangen
abschnitten 22 angeordnet sind. Jeder Bohrstangenab
schnitt 22 ist dazu bestimmt, von einem Rotationsmotor
24 erfaßt und angehoben zu werden, wie mit strichlierten
Linien 25 dargestellt ist. Die hydraulische Einheit 26
wird für die Bewegung der Gestänge 27 verwendet, um den
Rotationsmotor 24 anzuheben oder abzusenken. Die Gestän
ge sind an einem starren Arm 27 befestigt und gleiten
auf einem Schlitten 28. Der Mechanismus der Fig. 3 ent
spricht demjenigen der Fig. 1.
Selbstverständlich werden dann, wenn ein Bohrgestänge
demontiert wird, die einzelnen Bohrstangenabschnitte
einzeln von dem übrigen Teil des Bohrgestänges getrennt
und auf dem rückwärtigen Teil des Lastwagens zwischen
den Haltern 21 angeordnet. Die Gestänge werden dabei zur
Absenkung der Bohrstangenabschnitte in die richtige Po
sition auf dem rückwärtigen Teil des Lastwagens verwen
det.
Selbstverständlich sind auch viele Abwandlungen gegenüber
den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen möglich.
Insbesondere
können die Gestänge in unterschiedlichen Konfigurationen
miteinander verbunden werden, die ebenfalls eine gerad
linige Bewegung für den Rotationsmotor liefern. Auch
können die Gesamtgestalt und die relativen Längen der
Gestänge sofern erforderlich verändert werden.
Claims (5)
1. Bohrmaschine in Anordnung auf einem Fahrzeug und mit
einem Rotationsmotor angeordnet an einem Aufbau aus
starren Stangengestängen, ihrerseits in einer
solchen Weise angeordnet, daß sie dem Rotationsmotor
eine geradlinige Bewegung verleihen, und mit Mitteln
zur Bewegung der Gestänge relativ zueinander, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gestängeaufbau (3, 4) über
ein erstes starres Gestänge (4), dessen eines Ende
(A; Q) an dem Fahrzeug (1; 11) schwenkbeweglich gela
gert ist, über ein zweites starres Gestänge (3), das
zwischen seinen Enden (D, J; P, S) an dem ersten Ge
stänge (4) an einer von dessen schwenkbeweglich
gelagertem Ende (A; Q) entfernten Stelle (B; R)
schwenkbeweglich angeschlossen ist, und über Mittel
zur Lagerung des Rotationsmotors (9; 12) am einen
Ende (D; P) des zweiten Gestänges (3) verfügt, wobei
das andere Ende (J; S) des zweiten Gestänges (3) an
einem horizontalen Schlitten (6; 14) angebracht ist,
der am Fahrzeug (1; 11) in einer Ebene festgelegt
ist, in der das schwenkbeweglich gelagerte Ende (A;
Q) des ersten Gestänges (4) liegt, und wobei die
Relativbewegung der Gestänge (3, 4) zueinander dem
Rotationsmotor (9; 12) eine vertikale, geradlinige
Bewegung verleiht.
2. Bohrmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Gestänge (4) mit dem seinem schwenkbe
weglich gelagerten Ende (Q) gegenüberliegenden Ende
(R) an dem zweiten Gestänge (3) schwenkbeweglich ange
schlossen ist, und durch Mittel (15) zur Relativbewe
gung der Gestänge (3, 4) zueinander, die an dem ersten
Gestänge (4) an einer Stelle in der Nähe des Endes
(R) desselben angeschlossen sind.
3. Bohrmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Gestänge (4) an einer Stelle zwischen
seinen Enden (A, H) an dem zweiten Gestänge (3)
schwenkbeweglich angeschlossen ist, und durch Mittel
(5) zur Relativbewegung der Gestänge (3, 4) zueinan
der, die an dem ersten Gestänge (4) an einer Stelle
in der Nähe des freien Endes (H) desselben befestigt
sind.
4. Bohrmaschine nach irgendeinem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel
(5; 15) zur Relativbewegung der Gestänge (3, 4) zuein
ander in einer hydraulischen Kolben/Zylinder-Einheit
bestehen.
5. Bohrmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolben/Zylinder-Einheit (5; 15) dem Rotati
onsmotor (9; 12) eine konstante Bewegung entlang der
Vertikalen zu verleihen in der Lage ist.
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