DE4219091C2 - Förderlinie - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Förderlinie der im Oberbe
griff des Patentanspruchs 1 angegebenen und aus DE 32
16 173 C2 bekannten Art.
Aus DE 32 16 173 C2 ist eine Förderlinie zum Transpor
tieren von einseitig offenen Packungen durch Behand
lungsstationen bekannt. Hierbei ist ein hochkant ange
ordneter endloser Zahnriemen vorgesehen, bei dem die
Verzahnung auf der Innenseite angeordnet ist und der um
verzahnte Umlaufrollen umläuft. An der Außenseite des
Zahnriemens sind in dichter Folge Behältnisse ange
bracht. Diese werden von einer heb- und senkbaren Füh
rungsschiene abgestützt. Die Behältnisse sind mit Hal
tern an dem Zahnriemen befestigt. Diese Halter sind mit
Rollen entlang Führungsschienen geführt, welche eine
Horizontalführung bewirken und nur im Bereich der gera
den Trume angeordnet sind. Die Behandlungsstationen
sind längs der geraden Trume des Förderwegs angeordnet.
Bei den bekannten Förderlinien mit Hochkantgurt sind
die Werkstückträger fest an dem Gurt angebracht, so daß
sie nicht ohne weiteres abgenommen werden können. So
fern eine Abnehmbarkeit gegeben ist, ist die Genauig
keit der vertikalen Positionierung bzw. der Horizontal
führung beeinträchtigt.
US 3 737 024 beschreibt eine Förderlinie, bei der ein
hochkant angeordneter endloser Zahnriemen um Umlenkrol
len mit vertikalen Achsen umläuft. An der Oberkante des
Zahnriemens sind plattenförmige Werkstückträger befe
stigt, die auf Gleitschienen aufliegen. Die im Umlauf
weg des Zahnriemens außen angeordnete Gleitschiene er
streckt sich über den gesamten Umlaufweg, während die
innere Gleitschiene an den Umlenkrollen unterbrochen
ist. An den Umlenkrollen erfolgt die Abstützung des
Werkstückträgers teilweise durch die Stirnseite der
Umlenkrolle und teilweise durch die äußere Gleitschie
ne. Der Zahnriemen ist mit nach außen gerichteter Ver
zahnung angeordnet, an der Halter zur Befestigung der
Werkstückträger angreifen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Förder
linie der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angege
benen Art zu schaffen, die eine hochgenaue Führung der
Werkstückträger bewirkt, gleichzeitig aber ein einfa
ches Abnehmen der Werkstückträger vom Fördergurt zu
läßt.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit
den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Bei der erfindungsgemäßen Förderlinie sind die Werk
stückträger einerseits mit dem Fördergurt abhebbar ge
kuppelt, andererseits aber zwischen Tragleisten ge
führt, welche eine horizontale Zwangsführung der Werk
stückträger bewirken und unmittelbar auf die Werkstück
träger einwirken. Die Tragleisten nehmen das Gewicht
der Werkstücke auf, verhindern aber gleichzeitig das
Abheben der Werkstückträger. Entlang der Umlenkstellen
des Transportweges sind die Tragleisten unterbrochen.
An diesen Umlenkstellen können die Werkstückträger auf
den Stirnseiten der Umlenkrollen aufliegen. Da in die
sem Bereich die horizontale Zwangsführung der Traglei
sten unterbrochen ist, können die Werkstückträger, wenn
sie auf den Umlenkrollen ruhen, nach oben abgezogen
werden, um sie auszuwechseln.
Bei der erfindungsgemäßen Förderlinie laufen entlang
der geraden Abschnitte die Werkstückträger längs der
Tragleisten. Sie werden daher von dem Gurt nur mitge
nommen, nicht aber getragen und geführt. Daher wirken
sich Schwingungen und Abweichungen des flexiblen För
dergurts nicht auf die Einhaltung des Transportweges
der Werkstückträger aus. Lediglich an den Umlenkstellen
wird diese Zwangsführung verlassen, wobei die Unter
stützung der Werkstückträger durch die Umlenkrollen
erfolgt, jedoch ein Abheben nach oben möglich ist.
Die erfindungsgemäße Förderlinie kann in Form beliebi
ger Polygonstrukturen aufgebaut werden, wobei zwischen
den geradlinigen Abschnitten jeweils Umlenkstellen an
geordnet sind. Dabei können beispielsweise langge
streckte rechteckige Förderlinien oder auch im Grundriß
quadratische oder andere vieleckige Förderlinien auf
einfache Weise mit einem einzigen Fördergurt realisiert
werden. Das Konzept eignet sich auch als Ersatz für
übliche Rundtischmaschinen, weil durch die Polygon
struktur eine runde Struktur angenähert werden kann.
Die Förderlinie kann also den jeweiligen örtlichen
Gegebenheiten angepaßt werden.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht einer Förderlinie und
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II von
Fig. 1.
Die Förderlinie weist eine Tragstruktur 10 auf, die ein
in Draufsicht rechteckiges Gestell bildet, das entlang
des Förderweges Säulen aufweist. An den Säulen sind in
Abständen angeordnete U-förmige Träger 11 angebracht,
auf deren Schenkeln längslaufende Balken 12 liegen, die
ihrerseits Tragleisten 13 tragen. Die Tragleisten 13
haben prismatische Spitzen 13a, die einander zugewandt
sind und den Förderweg für die Werkstückträger 14 seit
lich begrenzen. Die Spitzen 13a ragen in längslaufenden
prismatischen Nuten 15 der Werkstückträger 14 hinein
(Fig. 2) und bewirken so eine vertikale Festlegung der
Werkstückträger. Zur Reibungsverminderung sind Werk
stückträger 14 Rollen 16 gelagert, die um vertikale
Achsen herum drehbar sind und deren Umfangsflächen
Rillen aufweisen, in denen die Spitzen 13a der Trag
leisten 13 eingreifen. Solche Rollen 16 sind in der
Nähe aller vier Ecken eines Werkstückträger angeordnet.
Zwei parallele Tragleisten 13 bilden in den geraden
Abschnitten des Förderweges die Führungsbahn. Zwischen
den geraden Abschnitten befinden sich Umlenkstellen 17,
an denen jeweils eine Umlenkrolle 18 angeordnet ist,
die als Zahnscheibe ausgebildet ist.
Sämtliche Werkstückträger 14 sind an dem gemeinsamen
Fördergurt 20 befestigt, der eine geschlossene Schleife
bildet. Dieser Fördergurt 20 ist ein als Zahnriemen
ausgebildeter Flachriemen, dessen Breite mehr als das
dreifache, vorzugsweise mehr als das fünffache, der
Riemenstärke beträgt. Der Fördergurt 20 hat einen
durchgehenden Zugabschnitt 20a, in dem sich längs
laufende Verstärkungsstränge aus Stahldraht befinden,
die in eine Elastomermatrix eingebettet sind. Zur
Innenseite der von dem Fördergurt 20 gebildeten
Schleife stehen Zähne 20b ab, die sich über die gesamte
Riemenbreite erstrecken und somit vertikal verlaufen.
Diese Zähne 20b greifen mit den Außenverzahnungen der
Umlenkrollen 18 zusammen. Eine der Umlenkrollen 18 ist
mit einem (nicht dargestellten) numerisch gesteuerten
Antrieb versehen, um den Fördergurt anzutreiben. Der
Antrieb enthält vorzugsweise einen elektrischen
Schrittmotor, der so gesteuert ist, daß die Werkstück
träger 14 in gleichen Schritten bewegt und dann still
gesetzt werden.
Wie Fig. 2 zeigt, ist der hochkant angeordnete Förder
gurt 20 unter dem im Förderweg außen liegenden Rand des
Werkstückträgers 14 angeordnet, also gemäß Fig. 2 unter
der rechten Seite des Werkstückträgers. Die Befestigung
des Gurtes 20 an dem Werkstückträger erfolgt mit einem
Halter 21, der den Fördergurt 20 von dessen Außenseite
her C-förmig umgreift. Dabei greifen die Schenkel 21a
des C-förmigen Halters 21 zwischen zwei Zähne 20b des
Fördergurts 20. Der Halter 21 hat (in Transportrich
tung) eine Länge, die nur einer Zahnteilung (d. h. einer
Zahnperiode) der Verzahnung des Fördergurts entspricht,
so daß durch ihn die Biegefähigkeit des Fördergurts
nicht beeinträchtigt wird. Da die Schenkel 21a nur in
die oberen und unteren Enden der Zahnlücken eingreifen,
bleiben die Zähne 20b im Mittelbereich der Breite des
Fördergurts 20 frei, so daß sie dort mit den Verzahnun
gen der Umlenkrollen 18 in Eingriff kommen können.
Für jeden Werkstückträger 14 sind an dem Fördergurt 20
zwei solcher Halter 18 befestigt. Der in Transportrich
tung vorlaufende Halter 18 weist einen aufragenden Paß
stift 23 auf, der in eine an der Unterseite des Werk
stückträgers 14 vorgesehene Bohrung 24 hineinragt und
mit dieser ein Drehgelenk 25 bildet. Der in Transport
richtung zurückliegende Halter 18 weist einen aufragen
den Kulissenstein 26 auf (Fig. 1), der in ein Langloch
27 an der Unterseite des Werkstückträgers 14 eingreift
und mit diesem eine Linearführung 28 bildet.
Die Drehgelenke 25 stellen die Verbindung des Werk
stückträgers 14 mit dem Fördergurt 20 her. Die Dreh
gelenke 25 zweier aufeinanderfolgender Werkstückträger
bestimmen das Rastermaß des Vorschubs des Fördergurts.
Die Linearführungen 28 dienen dazu, den Werkstückträger
an den Umlenkstellen 17 in definierter Ausrichtung zum
Fördergurt zu halten und die erforderliche Längenan
passung vorzunehmen.
Wenn sich der Werkstückträger 14 in den geradlinigen
Abschnitten des Förderweges zwischen den Tragleisten 13
befindet, kann er nicht angehoben werden. Befindet sich
der Werkstückträger 14 dagegen an einer Umlenkstelle
17, dann ist er von den Tragleisten 13 frei und er kann
vertikal angehoben werden. Der Antrieb für den Förder
gurt 20 ist derart gesteuert, daß er den Fördergurt
dann anhält, wenn sich ein Werkstückträger 14 an einer
Umlenkstelle 17 befindet. Es ist dann möglich, den
Werkstückträger an der Umlenkstelle abzuheben. Dies ist
nicht nur zum Auswechseln eines Werkstückträgers zweck
mäßig sondern auch dann, wenn Werkstückträger (mit oder
ohne Werkstücke) im Zuge der Bearbeitung an die Förder
linie angesetzt oder von dieser abgenommen werden
sollen. Das Ansetzen und Abnehmen kann auch maschinell
erfolgen.
An den Umlenkstellen 17, an denen der Werkstückträger
14 nicht mehr von den Tragleisten 13 gehalten wird,
liegt der Werkstückträger auf den oberen Stirnseiten
der Umlenkrolle 18 auf. Die Umlenkrolle übernimmt dann
das Gewicht des Werkstückträgers und setzt diesen nach
dem Passieren der Umlenkstelle zwischen die Tragleisten
13 des nächstfolgenden linearen Bahnabschnitts.
Die Halter 21 laufen auf einer Gleitleiste 30 (Fig. 2),
die sich längs des Weges des Fördergurts 20 erstreckt
und die aus reibungsarmem Material besteht. Die Gleit
leiste 30 nimmt das Gewicht der Halter 21 und des
Fördergurts 20 auf. An den Umlenkstellen 17 ist keine
Gleitleiste 30 vorgesehen, da hier die Umlenkrollen 18,
die zwischen die Schenkel 21a der Halter 21 greifen,
den Fördergurt und die Halter abstützen.
Bei der Förderlinie nach Fig. 1 sind die Umlenkrollen
18, die den rechten geradlinigen Abschnitt der Förder
strecke begrenzen, sowie die Tragleisten 13 dieses
Bahnabschnitts nicht an der gemeinsamen Tragstruktur 10
befestigt, sondern an einem zusätzlichen Träger 31, der
in Richtung des Pfeiles 32 bewegt werden kann, um den
Fördergurt zu spannen und eine Feinjustierung vor
zunehmen.
Claims (7)
1. Förderlinie mit einem hochkant angeordneten endlo
sen Fördergurt (20), an dem plattenförmige Werk
stückträger (14) befestigt sind und der an der
Innenseite seines Umlaufweges eine Verzahnung
(20b) aufweist, die mit Umlenkrollen (18) in Form
von Zahnscheiben in Eingriff steht,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkstückträger (14) horizontale Platten
sind, die mit dem Fördergurt (20) abhebbar gekup
pelt sind und nur in den geradlinigen Abschnitten
des Förderweges zwischen Tragleisten (13) laufen,
welche an den Längsrändern der Werkstückträger
angreifen und ein Abheben der Werkstückträger ver
hindern, wobei die Tragleisten (13) an den Umlenk
stellen (17) des Förderweges unterbrochen sind,
und daß die Werkstückträger (14) an den Umlenk
stellen (17) auf den Stirnseiten der Umlenkrollen
(18) abnehmbar aufliegen.
2. Förderlinie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß für jeden Werkstückträger (14) an dem
Fördergurt (20) zwei Halter (21) mit je einem Mit
nehmer vorgesehen sind und daß der Mitnehmer des
vorlaufenden Halters über ein Drehgelenk (25) mit
dem Werkstückträger (14) verbunden ist, während
derjenige des nachlaufenden Halters über eine in
Längsrichtung des Werkstückträgers verlaufende
Linearführung (28) mit dem Werkstückträger verbun
den ist.
3. Förderlinie nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß der vorlaufende Mitnehmer einen in eine
Bohrung (24) des Werkstückträgers (14) ragenden
Paßstift (23) und der nachlaufende Mitnehmer einen
in ein Langloch (27) des Werkstückträgers (14)
eingreifenden Kulissenstein (26) aufweist.
4. Förderlinie nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Unterseiten der Halter
(21) auf Gleitleisten (30) gleitend abgestützt
sind.
5. Förderlinie nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Antrieb für den Fördergurt
(20) intermittierend arbeitet und derart gesteuert
ist, daß er den Fördergurt (20) nur dann anhält,
wenn sich ein Werkstückträger an mindestens einer
Umlenkstelle (17) außer Eingriff mit den Traglei
sten (13) befindet.
6. Förderlinie nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Werkstückträger (14) mit
solchen Abständen an dem Fördergurt (20) ange
bracht sind, daß, wenn ein Werkstückträger sich an
einer Umlenkstelle (17) befindet, sich mindestens
ein weiterer Werkstückträger (14) an einer anderen
Umlenkstelle (17) befindet.
7. Förderlinie nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Fördergurt (20) unter den
im Förderweg außen liegenden Rändern der Werk
stückträger (14) befestigt ist.
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