DE4218077C2 - Gleitelement - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
einer Gleitoberflächenschicht auf einem Grundelement.
Als Gleitelemente sind herkömmliche Gleitlager des Typs
bekannt, welcher eine Oberfläche aus auf Pb-Sn beruhenden
Legierungen (siehe japanische Patentanmeldung,
Offenlegungsnummer 96 088/81) umfaßt.
Ein derartiges Gleitlager wurde bei einem Lagerabschnitt
einer Kurbelwelle in einem Motor, einem vergrößerten Ende
einer Verbindungsstange oder dgl. angewendet. Unter bestimmten
Umständen, wenn eine erhöhte Geschwindigkeit und eine erhöhte
Arbeitsleistung eines Motors benötigt wird, weisen jedoch die
Gleitlager beim Stand der Technik das Problem auf, daß die
Eigenschaft, das Öl auf der Oberflächenschicht desselben
zurückzuhalten, ungenügend ist, und ein Widerstand gegen das
Festfressen desselben aufgrund einer geringen Anfangspassung
ebenso gering ist.
Aus der nachveröffentlichten Druckschrift DE 41 01 386 A1 ist ein
Gleitstück bekannt, das eine Pb-Legierungs-Oberflächenschicht
aufweist. Die Pb-Legierung enthält einen Sn-Anteil von zwischen
2 und 20 Gew.-%. Die Oberflächenschicht wird in einem Galvanisierungs-Prozeß
hergestellt, bei dem eine Galvanisierungslösung 40
80 g/l Pb2+ und 1,5 bis 35 g/l Sn2+ enthält. Es ergeben sich
Gleitoberflächenschichten mit im wesentlichen orthogonal zur Gleitfläche
gewachsenen, pyramidenförmigen Kristallen.
Die GB 2 060 692 A offenbart Lagerteile,
deren Gleitflächen aus quaternären Legierungsschichten
gebildet sind. Bei der Herstellung dieser quaternären
Schichten wird zunächst in einem Legierungsbad
mit 150 bis 200 g/l Bleiborfluorid und mit
5 bis 15 g/l Zinnborfluorid eine ternäre Legierungsschicht
aufgewachsen, auf welcher dann ein viertes
Element abgeschieden wird. Durch Erhitzen
wird das vierte Element in die ternäre Schicht
eindiffundiert, so daß sich letztendlich die
quaternäre Schicht bildet.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung einer Gleitoberflächenschicht
vorzusehen, welche ein
ausreichendes Ölrückhaltevermögen aufweist
und worin die Anfangspassung der
Oberfläche durch das Spezifizieren der Struktur der
Oberflächenschicht verbessert werden kann und ein
erhöhter Widerstand der Oberfläche gegen das Festfressen
vorgesehen wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch das im Anspruch angegebene
Verfahren zur Herstellung einer Gleitoberflächenschicht auf
einem Grundelement gelöst.
Wenn die prozentuale Fläche A und der Neigungswinkel Θ der
pyramidenförmigen Erhebungen in der im Anspruch 1 angegebenen Weise
spezifiziert sind, wird die Oberfläche bzw. der Flächeninhalt der Gleit-Oberfläche
vergrößert, um eine ausreichende Eigenschaft, Öl zurückzuhalten,
vorzusehen, und der Scheitelabschnitt jeder der Erhebungen
kann bevorzugterweise abgenutzt werden, um somit die
Anfangspassung der Oberflächenschicht zu verbessern. Ferner wird
der Widerstand der Oberflächenschicht gegen das Festfressen
erhöht.
Die oben genannten und weitere Eigenschaften und
Vorteile der Erfindung werden beim Betrachten der
nachfolgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen
augenscheinlich.
Fig. 1 ist eine vergrößerte Aufsicht eines
Gleitlagers;
Fig. 2 ist eine Schnittansicht entlang der Linie II-II
in Fig. 1;
Fig. 3 ist eine Mikroskopaufnahme, die eine
Kristallstruktur einer Pb-Legierung als Gleitoberfläche von
oben gesehen zeigt;
Fig. 4 ist ein Röntgenbeugungsmuster eines Pb-Legierungskristalls
in einer Oberflächenschicht;
Fig. 5 ist eine Mikroskopaufnahme, welche eine
Kristallstruktur der Pb-Legierung in einem Längsschnitt der
Oberfläche zeigt;
Fig. 6 ist eine weitere Mikroskopaufnahme gemäß
Fig. 5;
Fig. 7 ist eine Mikroskopaufnahme, die eine
Kristallstruktur der Pb-Legierung als Gleitfläche von oben
und der Seite betrachtet zeigt;
Fig. 9 ist eine Darstellung, die eine Methode zur Messung des
Neigungswinkels eines quadratischen, pyramidenförmigen
Kristalls erklärt;
Fig. 10 ist ein Diagramm, welches eine Beziehung
zwischen dem Neigungswinkel und dem Oberflächendruck, bei dem
das Festfressen erzeugt wird, darstellt;
Fig. 11 ist eine Mikroskopaufnahme, welche eine
Kristallstruktur einer Pb-Legierung zeigt, bei der die
Gleit-Oberfläche von schräg oben betrachtet wird;
Fig. 13 ist ein Diagramm, welches eine Beziehung
zwischen dem Oberflächendruck, bei dem das Festfressen erzeugt
wird, und der prozentualen Fläche von quadratischen,
pyramidenförmigen Kristalle, welche einen Neigungswinkel Θ
in dem Bereich von 0° ≦ Θ ≦ 30° aufweisen, darstellt;
Fig. 14 ist eine Mikroskopaufnahme, welche eine
Kristallstruktur einer Pb-Legierung zeigt, bei der die Gleit-Oberfläche
in einem Vergleichsbeispiel direkt von oben
betrachtet wird;
Fig. 15 ist eine Mikroskopaufnahme, welche eine
Kristallstruktur der Pb-Legierung im Längsschnitt einer
Oberflächenschicht des Vergleichsbeispiels zeigt;
Fig. 15a ist ein Diagramm, welches eine Beziehung
zwischen der Härte und dem Oberflächendruck, bei dem ein
Festfressen erzeugt wird, darstellt;
Fig. 15b ist ein Diagramm, welches die Ergebnisse eines
Festfreß-Tests darstellt.
Die Figuren dienen zur
Erläuterung der vorliegenden Erfindung, wobei
nochmals darauf hingewiesen sei, daß aus
der nachveröffentlichten DE 41 01 386 A1 mit älterer Priorität im wesentlichen orthogonal
zur Gleitfläche gewachsene pyramidenförmige
Kristalle bekannt sind, und daß sich die
vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung von Gleitoberflächenschichten
mit geneigten Kristallen bezieht, wobei der
Neigungswinkel Θ der geneigten Kristalle 10° ≦ Θ ≦ 30°
beträgt. Um eine vollständige und umfassend
verständliche Erläuterung der vorliegenden Erfindung
geben zu können, werden nachfolgend vergleichsweise auch Beispiele
von Gleitoberflächen diskutiert werden, welche nicht
nach einem von der Lehre des Anspruchs Gebrauch
machenden Verfahren hergestellt wurden.
In den Fig. 1 und 2 ist ein
Gleitlager 1 als Gleitelement an einem Lagerabschnitt einer
Kurbelwelle in einem Motor, einem vergrößerten Ende einer
Verbindungsstange oder dgl. angebracht, und umfaßt eine erste
Hälfte 1 1 und eine zweite Hälfte 1 2. Die Hälften 1 1 und 1 2
weisen die gleiche Anordnung auf und umfassen ein Grund-Element
2 und eine Oberflächenschicht, welche auf einer
Innenumfangsfläche des Grundelements 2 gebildet ist, sowie
eine Gleit-Oberfläche 3a für ein Gegenelement x. Das
Grundelement 2 weist einen Träger 2 1 und eine Unterlage-Schicht
2 2 auf, welche auf dem Träger 2 1 ausgebildet ist, um die
Oberflächenschicht zu tragen. Es kann auch eine Kupferschicht
zwischen dem Träger 2 1 und der Unterlage-Schicht 2 2 vorgesehen
sein, und eine abgelagerte Ni-Grenzschicht kann zwischen der
Unterlage-Schicht 2 2 und der Oberflächenschicht 3 vorgesehen
sein.
Der Träger 2 1 wird von einer gerollten Stahlplatte
gebildet, und die Dicke des Trägers hängt von der vorgegebenen
Dicke des Gleitlagers 1 ab. Die Unterlage-Schicht 2 2 wird von
Kupfer, einer auf Kupfer basierenden Legierung, Aluminium,
einer auf Aluminium basierenden Legierung etc. gebildet, und
die Dicke der Unterlage-Schicht liegt in dem Bereich von 50
bis 500 µm, und liegt normalerweise bei 300 µm. Die
Oberflächenschicht 3 wird von einer Pb-Legierung gebildet und
die Dicke der Oberflächenschicht liegt in dem Bereich von 5
bis 50 µm, und liegt normalerweise bei 20 µm.
Die Pb-Legierung, welche die Oberflächenschicht 3 bildet,
enthält 80 bis 90 Gewichts-% Pb und 3 bis 20 Gewichts-% Sn und
kann, wenn nötig, höchstens 10 Gewichts-% von wenigstens einem
der Elemente Cu, In, Ag, Tl, Nb, Sb, Ni, Cd, Te, Bi, Mn, Ca
und Ba enthalten.
Cu, Ni und Mn haben die Funktion, die Härte der
Oberflächenschicht 3 zu erhöhen. Wenn jedoch der Gehalt von
Cu, Ni und/oder Mn 10 Gewichts-% überschreitet, hat die
Oberflächenschicht eine zu große Härte, was dazu führt, daß
Anfangspassung reduziert wird. Wenn Cu hinzugefügt wird, ist
es wünschenswert, den Cu-Gehalt so einzustellen, daß die Härte
Hmv der resultierenden Oberflächenschicht 3 in dem Bereich von
15 bis 25 liegt. Die Härte Hmv der Oberflächenschicht 3 hängt
nicht nur von dem Cu-Gehalt oder dgl. ab, sondern wird ebenso
durch die Orientierung einer Kristallfläche eines
Pb-Legierungskristalls beeinflußt, wie nachfolgend beschrieben
wird.
Jedes der Elemente In, Ag, Tl, Nb, Sb, Cd, Te, Bi, Ca und
Ba hat die Aufgabe, die Oberflächenschicht 3 weicher zu
machen, um die Anfangspassung zu verbessern. Wenn jedoch ihr
Gehalt 10 Gewichts-% überschreitet, weist die
Oberflächenschicht 3 eine verminderte Festigkeit auf. Wenn In
oder dgl. hinzugefügt wird, ist es wünschenswert, den
In-Gehalt so einzustellen, daß die Härte Hmv der
resultierenden Oberflächenschicht in dem Bereich von 8 bis 15
liegt.
Die Oberflächenschicht 3 wird durch ein
Elektro-Metallisier-(Galvanisier-)Verfahren hergestellt,
worin eine verwendete Galvanisierlösung eine auf Borfluorid
basierende Lösung ist, welche 40 bis 180 g/l von Pb2+ und 1,5
bis 35 g/l von Sn2+, wahlweise höchstens 15 g/l von Cu2+
enthält. Die Temperatur der Galvanisier-Lösung ist in einem
Bereich von 10 bis 35°C eingestellt und die
Kathoden-Stromdichte ist in einem Bereich von 3 bis 15 A/dm2
eingestellt.
Fig. 3 ist eine Elektronenmikroskop-Aufnahme,
welche eine Kristallstruktur der Pb-Legierung
zeigt, wenn die Gleit-Oberfläche 3a von oben betrachtet wird.
Man sieht in Fig. 3, daß die Oberflächenschicht 3 eine
Mehrzahl von pyramidenförmigen Erhebungen aufweist, welche die
Gleit-Oberfläche 3 bilden, z. B. quadratische, pyramidenförmige
Kristalle in der dargestellten Ausführungsform. In diesem Fall
ist die prozentuale Fläche der quadratischen,
pyramidenförmigen Kristalle in der Gleit-Oberfläche 3a 100%
(A = 100%). Die Oberflächenschicht 3 ist aus einer
Pb-Legierung hergestellt, welche 8 Gewichts-% Sn und 2
Gewichts-% Cu enthält. Die Oberflächenschicht 3 ist auf der
aus einer Kupferlegierung bestehenden Unterlage-Schicht 2 2
gebildet, und beim Herstellen der Oberflächenschicht 3 war die
Kathoden-Stromdichte bei der Elektro-Galvanisierung auf 6 A/dm2
eingestellt.
Fig. 4 dient zur Erläuterung des Begriffs "Orientierungsindex" und
zeigt ein Röntgenbeugungsmuster für eine
Pb-Legierung in der Oberflächenschicht 3, worin nur ein
Beugungs-Peak der mit den Miller-Indizes (200) und (400)
bezeichneten Ebenen beobachtet wird.
Hier ist ein Orientierungsindex Oe, welcher die Anzahl
der Kristallebenen, welche in der Richtung senkrecht zu einer
Ebene (hkl) (in Miller-Indizes) orientiert ist, wie folgt
definiert:
Oe = Ihkl/ΣIhkl.100(%)
worin hkl die Miller Indizes sind; Ihkl eine integrierte
Stärke einer (hkl) Ebene ist; und ΣIhkl eine Summe der Ihkl
ist, wobei, je näher der Orientierungsindex Oe in einer
bestimmten (hkl) Ebene bei 100% liegt, desto größer ist die
Anzahl der Kristallebenen, welche in einer Richtung der
Orientierung orthogonal zu der (hkl) Ebene orientiert sind.
Die integrierte Stärke Ihkl und der Orientierungsindex Oe
in den (200) und (400) Ebenen des Pb-Legierungskristalls sind
in der Tabelle 1 dargestellt.
Tabelle 1
Wie man aus Tabelle 1 erkennt, ist der Orientierungsindex
Oe in einer (h00) Ebene des Pb-Legierungskristalls 100%, und
daher hat der Pb-Legierungskristall eine in jeder Richtung der
Kristallachsen a, b und c orientierte Kristallebene, d. h. eine
(h00) Ebene.
Wenn die Kristallebene in einer Richtung orthogonal zu
der (h00) Ebene in dieser Weise orientiert ist, ist die
Atomdichte in der Richtung der Orientierung hoch, da die
Kristallstruktur der Pb-Legierung eine kubisch
flächenzentrierte Struktur ist. Daher weist die Oberfläche 3
eine erhöhte Härte und einen verbesserten Widerstand gegen das
Festfressen auf.
Fig. 5 ist eine Elektronenmikroskop-Aufnahme (5000fache
Vergrößerung), welche eine Kristallstruktur in einem
Längsschnitt der Oberflächenschicht 3 zeigt, und Fig. 6
zeigt eine weitere
Elektronenmikroskop-Aufnahme gemäß Fig. 5. Fig. 7 ist eine
Elektronenmikroskopaufnahme (10 000fache Vergrößerung), welche
eine Kristallstruktur einer Pb-Legierung zeigt, wenn die
Gleit-Oberfläche 3 von schräg oben betrachtet wird.
Wie man in den Fig. 3 und 5 bis 7 und 9 erkennt, ist die
Oberflächenschicht 3 eine Anhäufung von säulenförmigen
Kristallen 4 aus einer Pb-Legierung, welche sich von der
Unterlage-Schicht 2 2 erstrecken. Ein quadratischer,
pyramidenförmiger Kristall 5 ist auf jedem säulenförmigen
Rumpf 4a in dem säulenförmigen Kristall 4 vorgesehen, um ein
Spitzen-Ende des säulenförmigen Kristalls 4 zu bilden.
Hier wurde festgestellt, daß, wenn eine sich entlang der
Gleit-Oberfläche 3a erstreckende fiktive Ebene B an der
Grundseite des quadratischen, pyramidenförmigen Kristalls 5
festgelegt ist, und der Neigungswinkel, welcher durch eine
gerade Linie a3, die durch den Scheitelpunkt a1 und einen
zentralen Bereich a2 der Grundfläche des quadratischen,
pyramidenförmigen Kristalls 5 geht, mit Bezug auf eine
Bezugslinie a4, welche durch den zentralen Bereich a2 geht und
senkrecht zu der fiktiven Ebene B steht, festgelegt ist, einen
Winkel Θ aufweist.
Wenn die Gleit-Oberfläche 3a von den quadratischen,
pyramidenförmigen Kristallen wie oben beschrieben gebildet
ist, ist es möglich, den Flächeninhalt der Gleit-Oberfläche 3a zu
erhöhen, so daß die Oberflächenschicht 3 eine ausreichende
Öl-Zurückhalte-Charakteristik aufweist, und sich
bevorzugterweise die Scheitelpunkte a1 der quadratischen,
pyramidenförmigen Kristalle 5 abnutzen, wodurch die
Anfangspassung der Oberflächenschicht 3 verbessert wird.
Um derartige Effekte zu erreichen, wird der Bereich der
Neigungswinkel Θ der quadratischen, pyramidenförmigen
Kristalle 5 zum Problem. Darum wurden versuchsweise Gleitlager hergestellt,
welche quadratische, pyramidenförmige Kristalle 5 umfassen,
die Neigungswinkel von = 0°, 10°, 20°, 30°, 40°, 50°, 60° und
70° (wobei Kristalle mit einem Neigungswinkel von 0° aus der DE 41 01 386 A1
bekannt sind)
sowie einen Orientierungsindex Oe von 100% in der (h00)
Ebene aufweisen, sowie Gleitlager, welche einen
Orientierungsindex Oe von 50 bis 55% in der (h00) Ebene
aufweisen. Ein Festfreß-Test für diese Gleitlager liefert die
in Fig. 10 gezeigten Ergebnisse. In Fig. 10 entspricht eine
Linie b1 dem Ergebnis des Gleitlagers, dessen
Orientierungsindex Oe 100% ist, und eine Linie b2 entspricht
dem Ergebnis des Gleitlagers, dessen Orientierungsindex Oe 50
bis 55% ist. In diesem Fall ist die prozentuale Fläche der
quadratischen, pyramidenförmigen Kristalle 5 in der
Gleit-Oberfläche 3a 100% (A = 100%). Es sollte bemerkt
werden, daß die Veränderung der Neigungswinkel Θ grundsätzlich
durch die Veränderung der Neigung der Grundfläche in bezug auf
eine Anode erreicht wird.
Der Festfreß-Test wurde ausgeführt, indem jedes
Gleitlager in Kontakt mit einem Drehschaft gebracht wurde, und
allmählich die an das Gleitlager angelegte Belastung erhöht
wurde. Fig. 10 ist ein Diagramm, welches die
Oberflächendrücke darstellt, bei welchen ein Festfressen der
Oberflächenschicht von jedem der Gleitlager erzeugt wurde.
Die Testbedingungen sind wie folgt: das für den Drehschaft
verwendete Material war nitriertes JIS S48C-Material. Die
Drehzahl des Drehschafts war 6000 U/min; die
Ölversorgungstemperatur war 120°C, der Ölversorgungsdruck war
3 kg/cm2; und die angelegte Belastung war 1 kg/sec.
Man erkennt anhand der Linie b1 in Fig. 10, daß da der
Orientierungsindex in der (h00) Ebene von allen der
quadratischen, pyramidenförmigen Kristalle 5 bis 100% beträgt,
und für den Neigungswinkel Θ gilt: 0° ≦ Θ ≦ 30°, der
Oberflächendruck zur Zeit der Erzeugung des Festfressens
zunimmt, was zu einem erhöhten Widerstand gegen das
Festfressen führt. Jedoch ist bei der Linie b2 aufgrund des
niederen Orientierungsindex Oe der Widerstand gegen das
Festfressen gering.
Bei den quadratischen, pyramidenförmigen Kristallen 5 ist,
wenn die bevorzugte Abnutzung der Scheitelpunkte a1 in der
Anfangsphase der Gleitbewegung vollendet ist, um eine glatte
Oberfläche (welche einer oberen Grundfläche einer stumpfen,
quadratischen Pyramidenform entspricht) zu bilden, immer ein
Ölfilm zwischen der glatten Oberfläche und dem Drehschaft
vorhanden und daher wird die Gleit-Oberfläche 3a danach
äußerst langsam abgenutzt.
Die Tabellen 2 bis 4 stellen jeweils eine Beziehung
zwischen dem Neigungswinkel Θ, der Richtung der Orientierung,
der prozentualen Fläche A in der Gleit-Oberfläche 3a und der
Härte Hmv der quadratischen, pyramidenförmigen Kristalle 5 für
die Gleitlager (1) bis (8) dar.
In jeder der Tabellen 2 bis 4 bedeutet die Orientierung
(h00), daß der Orientierungsindex in der (h00) Ebene 100%
ist, und daß nicht nur eine (111) Ebene, sondern auch (222),
(220), (311) Ebenen und dgl. in der Richtung der Orientierung
(111) eingeschlossen sind. In dem Pb-Legierungskristall gibt
es eine Tendenz, daß, wenn der Orientierungsindex Oe in der
(h00) Ebene abnimmt, der Orientierungsindex in der (111) Ebene
zunimmt. Zusätzlich werden die Orientierungsindizes Oe in den
(220) und (311) Ebenen ebenso erhöht, obwohl der Betrag einer
derartigen Zunahme im Vergleich zur Zunahme des
Orientierungsindex in der (111) Ebene äußerst nieder ist.
Tabelle 2
Tabelle 3
Tabelle 4
Fig. 11 ist eine Elektronenmikroskop-Aufnahme
(10 000fache Vergrößerung), welche eine Kristallstruktur der
Pb-Legierung zeigt, wenn die Gleit-Oberfläche 3a des in Fig. 4
gezeigten Gleitlagers von schräg oben betrachtet wird.
Fig. 13 stellt eine Beziehung zwischen der prozentualen
Fläche der quadratischen, pyramidenförmigen Kristalle, welche
Neigungswinkel in einem Bereich von 0° ≦ Θ ≦ 30° aufweisen und
dem Oberflächendruck, bei dem das Festfressen erzeugt wird,
dar. Der Festfreß-Test wurde in derselben Art und Weise und
unter denselben Bedingungen wie der oben beschriebene
ausgeführt. In Fig. 13 entspricht eine Linie c1 dem Ergebnis
für den Fall, bei dem die Neigungswinkel Θ 0° ≦ Θ ≦ 10° sind.
Das umfaßt die in Tabelle 2 gegebenen Gleitlager (1) bis (4),
und die Ergebnisse für diese Gleitlager sind durch die Punkte
(1) bis (4) in Fig. 13 angezeigt. Eine Linie c2 entspricht
dem Ergebnis für den Fall, in welchem die Neigungswinkel Θ
0° ≦ Θ ≦ 20° sind. Dies umfaßt das in Tabelle 3 gegebene
Gleitlager (5), und das Ergebnis für dieses Gleitlager ist
durch einen Punkt (5) in Fig. 13 angezeigt. Eine Linie c3
entspricht dem Ergebnis für den Fall, in welchem die
Neigungswinkel Θ 0° ≦ Θ ≦ 30° sind. Dies umfaßt die in
Tabelle 4 gegebenen Gleitlager (6) bis (8), und die Ergebnisse
für diese Gleitlager sind durch Punkte (6) bis (8) in Fig. 13
angezeigt.
Eine Linie c4 zeigt ein weiteres Beispiel, welches eine
aus Kristallkörnern einer Pb-Legierung gebildete Oberfläche
aufweist. Fig. 14 ist eine Elektronenmikroskop-Aufnahme
(10 000fache Vergrößerung), welche eine Kristallstruktur der
Pb-Legierung zeigt, wenn die Gleitoberfläche des weiteren
Beispiels direkt von oben betrachtet wird, und man
erkennt in Fig. 14, daß die Kristallform unsystematisch ist.
Fig. 15 ist eine Elektronenmikroskop-Aufnahme (10 000fache
Vergrößerung), welche eine Kristallstruktur der Pb-Legierung
in einem Längsschnitt der Gleit-Oberfläche des weiteren
Beispiels zeigt, aus welchem erkannt werden kann,
daß kein säulenförmiger Kristall erzeugt worden ist. Aufgrund
dessen ist die Härte der Oberflächenschicht des weiteren
Beispiels kleiner als die der Oberflächenschicht mit
der Orientierung in der (h00) Ebene.
Fig. 15A stellt eine Beziehung zwischen der Härte und
dem Oberflächendruck dar, bei dem das Festfressen erzeugt
wird. Der Neigungswinkel Θ, die Orientierung und die
prozentuale Fläche der quadratischen, pyramidenförmigen
Kristalle 5 in der Gleit-Oberfläche 3a für die Gleitlager (9)
bis (12), welche den Linien (9) bis (12) in Fig. 15a
entsprechen, sind in Tabelle 5 gegeben. Der Festfreß-Test
wurde in derselben Art und Weise und unter denselben
Bedingungen wie die oben beschriebenen durchgeführt.
Tabelle 5
Wie aus den Fig. 13 und 15a und den Tabellen 2 bis 5
deutlich wird, kann der Widerstand gegen das Festfressen der
Oberflächenschicht 3 wesentlich verbessert werden, wenn der
Orientierungsindex Oe in der Richtung der Orientierung (h00)
und somit in der (h00) Ebene in den quadratischen,
pyramidenförmigen Kristallen 100% ist, wenn die prozentuale
Fläche der quadratischen, pyramidenförmigen Kristalle 5 in der
Gleit-Oberfläche 3a größer oder gleich 50% ist (d. h. A ≧ 50%),
wenn der Neigungswinkel Θ der quadratischen,
pyramidenförmigen Kristalle 5 0° ≦ Θ ≦ 30° ist, und ferner,
wenn die Härte Hmv der quadratischen, pyramidenförmigen
Kristalle 5 15 ≦ Hmv ≦ 30 ist. In diesem Fall, wenn der
Neigungswinkel Θ größer als 30° ist (Θ < 30°), wird die
Eigenschaft der Oberflächenschicht Öl zurückzuhalten sowie die
bevorzugte Eigenschaft den Scheitelpunkt a1 abzunutzen
vermindert. Im allgemeinen wird, wenn die Härte der
Oberflächenschicht 3 erhöht wird, der Verschleißwiderstand
derselben ebenso erhöht, wenn jedoch die Härte Hmv in dem
Bereich von Hmv < 15 oder Hmv < 30 liegt, werden sowohl der
Widerstand gegen das Festfressen als auch der
Verschleißwiderstand der Oberflächenschicht 3 verringert.
Wenn die Anzahl der in der Oberfläche 3a vorhandenen
quadratischen, pyramidenförmigen Kristalle anstelle der
prozentualen Fläche A durch die Zahl pro Flächeneinheit
festgelegt ist, ist die Anzahl (Zahl) C der vorhandenen
quadratischen, pyramidenförmigen Kristalle in dem Bereich von
2.104/mm2 ≦ C < 5.106/mm2.
Wenn die Kristallform und die Anzahl C der vorhandenen
quadratischen, pyramidenförmigen Kristalle in dieser Art und
Weise spezifiziert sind, kann die Oberfläche der
Gleit-Oberfläche 3a erhöht werden, so daß die
Oberflächenschicht 3 eine ausreichende Eigenschaft Öl
zurückzuhalten aufweist, und die Scheitelpunkte a1 der
quadratischen, pyramidenförmigen Kristalle 5 können
bevorzugterweise abgenutzt werden, um die Anfangspassung der
Oberflächenschicht 3 zu verbessern.
Jedoch können die oben beschriebenen Effekte nicht
erhalten werden, wenn die Anzahl C der quadratischen,
pyramidenförmigen Kristalle kleiner als 2.104/mm2 ist. Auf
der anderen Seite können die oben beschriebenen Effekte
ebenfalls nicht erreicht werden, wenn die Anzahl C der
quadratischen, pyramidenförmigen Kristalle größer als 5.106/mm2
ist, da dann die quadratischen, pyramidenförmigen
Kristalle äußerst fein verteilt sind.
Die Tabelle 6 zeigt den Vergleich der verschiedenen
Gleitlager (13) bis (18) bezüglich der Zusammensetzung der
Oberflächenschicht, des Orientierungsindex Oe in der (h00)
Ebene, der Kristallform und dgl.
Tabelle 6
Fig. 15B stellt die Ergebnisse des Festfreß-Tests für die
Gleitlager (13) bis (18) dar.
Der Festfreß-Test wurde ausgeführt, indem jedes
Gleitlager in Gleitkontakt mit dem Drehschaft gebracht wurde,
und allmählich die an das Gleitlager angelegte Belastung
erhöht wurde. Fig. 15B zeigt die Oberflächendrücke, bei
welchen das Festfressen der Oberflächenschichten von jedem der
Gleitlager erzeugt wird.
Die Testbedingungen sind wie folgt: das für den
Drehschaft verwendete Material war ein nitriertes JIS
S48C-Material; die Drehzahl des Drehschaftes war 6000 U/min;
die Ölversorgungstemperatur war 120°C; der Ölversorgungsdruck
war 3 kg/cm2; und die angelegte Belastung war 1 kg/sec.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung einer Gleitoberflächenschicht (3) auf einem Grundelement (2),
wobei die Gleitoberflächenschicht (3) aus einer Sn als weitere Komponente enthaltenden Pb-Legierung gebildet wird, wobei der Sn-Gehalt im Bereich 3 Gew.-% Sn ≦ Sn-Gehalt ≦ 20 Gew.-% Sn liegt,
wobei weiter die Gleitoberflächenschicht (3) pyramidenförmige Erhebungen (5) aufweist, deren Neigungswinkel (Θ), d. h. der Neigungswinkel der Geraden, die die Scheitelpunkte (a1) und die Mittelpunkte (a2) der Grundflächen der pyramidenförmigen Erhebungen (5) verbinden, in einem Bereich von 10° ≦ Θ ≦ 30° liegt und deren Flächenanteil (A) an der gesamten Gleitoberfläche (3a) mindestens 60% beträgt,
wobei bei dem Verfahren- - die Oberflächenschicht (3) durch galvanisches Abscheiden aus einer Galvanisierlösung mit 40-180 g/l Pb2+ und 1,5-35 g/l Sn2+ hergestellt wird,
- - zum Erhalt des Flächenanteils (A) von mindestens 60% die Kathoden-Stromdichte in einem Bereich von 3-15 A/dm2 eingestellt wird, und
- - der Neigungswinkel (Θ) der Erhebungen (5, 6) durch entsprechende Wahl der zur Durchführung des Verfahrens einzustellenden Neigung des Grundelements relativ zu einer Galvanisier-Anode beeinflußt wird.
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