DE4215581A1 - System zur Steuerung einer magnetventilgesteuerten Kraftstoffzumeßeinrichtung - Google Patents
System zur Steuerung einer magnetventilgesteuerten KraftstoffzumeßeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein System zur Steuerung einer magnetventil
gesteuerten Kraftstoffzumeßeinrichtung gemäß dem Oberbegriff des An
spruchs 1.
Ein solches System zur Steuerung einer magnetventilgesteuerten
Kraftstoffzumeßeinrichtung ist zum Beispiel aus der DE-OS 40 04 110
bekannt. Dort wird ein System zur Steuerung einer magnetventilge
steuerten Kraftstoffzumeßeinrichtung insbesondere für eine Diesel
brennkraftmaschine beschrieben. Bei dieser Einrichtung werden in Ab
hängigkeit von der Drehzahl und der Last Steuersignale zur Bestim
mung der Kraftstoffmenge vorgegeben. Bei solchen Systemen ist es
notwendig, daß die Drehzahl möglichst präzise erfaßt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem System zur
Steuerung einer magnetventilgesteuerten Kraftstoffzumeßeinrichtung
der eingangs genannten Art eine möglichst präzise Erfassung der
Drehzahl zu ermöglichen. Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1
gekennzeichneten Merkmale gelöst.
Mit dem erfindungsgemäßen System ist eine wesentlich präzisere Er
fassung der Drehzahl, die zur Berechnung der Ansteuersignale heran
gezogen wird, möglich.
Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsform erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schemati
sche Darstellung des Systems zur Steuerung einer Kraftstoffzumeßein
richtung, Fig. 2 ein Flußdiagramm zur Verdeutlichung der Arbeits
weise des erfindungsgemäßen Systems sowie Fig. 3 den Verlauf der
momentanen Drehzahl über drei Zumessungen.
Es sind Systeme zur Steuerung einer magnetventilgesteuerten Kraft
stoffzumeßeinrichtung bekannt. Bei diesen Systemen werden wenigstens
abhängig von der Last und der Drehzahl Ansteuersignale für das
Magnetventil vorgegeben.
Ein solches System ist schematisch in Fig. 1 dargestellt. Eine
Magnetventilendstufe 40 erhält Signale von einer elektronischen
Steuereinheit 30. Die elektronische Steuereinheit 30 besteht im we
sentlichen aus einem Zumeßrechner 120, Kennfeldern K1, K2 und einem
Rechner 110. Zum Zumeßrechner 120 gelangt ein Signal eines Drehzahl
sensors 125, der die Momentandrehzahl N der Nockenwelle erfaßt. Des
weiteren werden dem Zumeßrechner 120 Signale, die den gewünschten
Förderwinkel WD und den gewünschten Förderbeginn WB angeben, zuge
leitet. Diese Signale entstammen je einem Kennfeld K1, K2. Als Ein
gangsgröße für die Kennfelder K1 und K2 dienen die mittlere Drehzahl
NM und die gewünschte Kraftstoffmenge Q. Die gewünschte Kraftstoff
menge Q entstammt einem Rechner 110, der die gewünschte Kraftstoff
menge Q abhängig von verschiedenen Eingangsgrößen berechnet. Hierzu
erhält der Rechner 110 Signale von verschiedenen Sensoren 80 zuge
leitet.
Ausgehend von den von den Sensoren 80 erfaßten Größen, wie mittlere
Drehzahl NM, Temperatur T, Fahrpedalstellung FP und weiteren Be
triebskenngrößen berechnet der Rechner 110 die gewünschte Einspritz
menge Q. Abhängig von dieser Einspritzmenge Q und der mittleren
Drehzahl NM wird aus dem Kennfeld K1 der Förderwinkel WD ausgelesen.
Der Förderwinkel WD bestimmt unmittelbar die einzuspritzende Kraft
stoffmenge. Dies ist der Winkel, der von der Nockenwelle durchlaufen
wird, während die Kraftstoffpumpe fördert.
Aus dem zweiten Kennfeld K2 wird abhängig von der Einspritzmenge Q
und der mittleren Drehzahl NM der Förderbeginn WB ausgelesen. Dies
ist der Winkel, bei dem die Einspritzung beginnen soll.
Die mittlere Drehzahl NM kann von unterschiedlichen Sensoren abge
leitet werden. In der Regel ist dies ein Sensor, der Impulse eines
Impulsrades auf der Kurbelwelle bzw. auf der Nockenwelle erfaßt. Bei
herkömmlichen Systemen wird die Drehzahl über einen größeren Winkel
bereich bzw. über mehrere Umdrehungen der Nockenwelle gemittelt.
Im Rahmen der Applikation werden diese Kennfelder auf einer Prüfein
richtung ausgemessen. Hierzu wird die Pumpe von einem Elektromotor
mit konstanter Drehzahl angetrieben und die dabei eingespritzte
Kraftstoffmenge erfaßt.
Wird die Pumpe direkt von der Brennkraftmaschine angetrieben, so
schwankt die Drehzahl sehr stark. Dieser Drehzahlverlauf ist in
Fig. 3 dargestellt. Die Zumessung erfolgt dabei kurz vor dem Minimum
des Drehzahlverlaufs. Die Drehzahl, die sich durch Auswerten der be
kannten Drehzahlsensoren ergibt, ist üblicherweise größer, als die
Drehzahl während der Zumessung. Da das Kennfeld mit konstanter Dreh
zahl appliziert wurde, sollte die Drehzahl die zum Auslesen der
Kennfeldwerte verwendet wird, der bei der Applikation verwendeten
Drehzahl entsprechen. Ist dies nicht der Fall, so ergeben sich er
hebliche Abweichungen von der gewünschten einzuspritzenden Menge.
Der Zumeßrechner 120 setzt die Winkelsignale WD, WB mit Hilfe der
momentanen Drehzahl N in Zeitgrößen um. Diese Zeitgrößen bestimmen
zu welchem Zeitpunkt das Magnetventil mit Spannung beaufschlagt
wird. Der Zumeßrechner legt also die Zeitpunkte fest, bei denen sich
die am Magnetventil anliegende Spannung ändert. Diese Werte gelangen
zu der Endstufe 40, die sie in ein Ansteuersignal für das Magnetven
til umsetzt.
Um die oben beschriebenen Nachteile der ungenauen Kraftstoffzumes
sung zu kompensieren, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der
aktuelle Drehzahlwert während des Zumeßintervalls zur Kennfeldbe
rechnung verwendet wird. Da dieses Signal bei der Kennfeldberechnung
noch nicht vorliegt, wird der entsprechende Wert der vorherigen Zu
messung benutzt.
Um ein gutes dynamisches Verhalten zu erzielen, müssen Beschleuni
gungen und Verzögerungen berücksichtigt werden. Dies erfolgt da
durch, daß ein Drehzahlgradient DN ermittelt wird, mit dem der
Drehzahlwert NZM-1 der vorhergehenden Zumessung korrigiert wird. Der
Drehzahlgradient DN ist ein Maß für die Änderung der Drehzahl wäh
rend eines Verbrennungszyklusses.
Im folgenden soll anhand der Fig. 2 beschrieben werden, wie die zur
Kennfeldberechnung benötigte Drehzahl NM bestimmt wird. In einem er
sten Schritt 200 wird der Drehzahlwert NIM-1 eines bestimmten Inkre
mentes in einer definierten Lage der Kurbelwelle bzw. der Nocken
welle erfaßt. Anschließend wird der Drehzahlwert NZM-1 während der
Zumessung im Schritt 210 erfaßt. Hierzu wird ein Signal das den
Zeitpunkt des genauen Einspritzbeginns und des genauen Einspritzen
des angibt, erfaßt. Hierzu können Sensorsignale erfaßt werden, die
die Stellung des Magnetventils oder eines Einspritzventils angeben.
Es ist aber auch möglich, daß ausgehend von dem durch das Magnetven
til fließenden Strom, bzw. von dem an dem Magnetventil anliegenden
Spannung die Zeitpunkte erkannt werden, bei denen das Magnetventil
öffnet oder schließt. Diese Signale sind ein Maß für den tatsächli
chen Förderbegin bzw Einspritzbeginn und für das Förderende bzw Ein
spritzende. Mittels einer Interpolation bzw. mittels einer Extrapo
lation wird die jeweilige Winkellage sehr präzise berechnet. Ausge
hend von der Winkelstellung bei Beginn und Ende der Einspritzung und
der Einspritzdauer ergibt sich dann der Drehzahlwert während der Zu
messung. Dieser Drehzahlwert entspricht einer über das Zumeßinter
vall gemittelten Drehzahl.
Im Schritt 220 wird dann der Drehzahlwert NIM bei der gleichen de
finierten Lage der Kurbelwelle, wie bei der vorhergehenden Zumes
sung, erfaßt. Anschließend wird ausgehend von dem für die Zumessung
M-1 erfaßten Drehzahlwert NIM-1 und dem im Zumeßzyklus M erfaßten
Drehzahlwert NIM der Drehzahlgradient DN berechnet (230). Im ein
fachsten Fall wird hier lediglich die Differenz der beiden Drehzahl
werte bestimmt. Der Drehzahlgradient DN wird also ausgehend von zwei
Drehzahlwerten NIM-1 und NIM über zwei Inkremente erfaßt. Diese bei
den Inkremente haben die gleiche Phasenlage bei zwei aufeinanderfol
genden Zumessungen. Die letzte dieser beiden Zumessungen ist dabei
die Zumessung deren Ansteuersignale berechnet werden. Die Inkremente
mit definierter Phasenlage besitzen bei einer Brennkraftmaschine mit
vier Zylindern einen Abstand von 90° und bei einer Brennkraftmaschi
ne mit sechs Zylindern einen Abstand von 60°. Allgemein gilt, daß
diese Inkremente bei einer Brennkraftmaschine mit z Zylindern 360°/z
auseinander liegen.
Im Schritt 240 wird dann der Drehzahlwert NZM, der zur Kennfeldbe
rechnung benötigt wird, ausgehend von dem Drehzahlwert NZM-1 während
der Zumessung bei dem vorherigen Zumeßzyklus M-1 sowie dem Drehzahl
gradient DN berechnet.
In Fig. 3 ist nun der Drehzahlverlauf für drei Verbrennungszyklen
aufgetragen. Es ist vorgesehen, daß auf der Kurbelwelle und/oder auf
der Nockenwelle ein Inkrementrad angebracht ist. Dieses Inkrementrad
weist mehrere Markierungen auf. Die Markierungen sind vorzugsweise
in einem Abstand von ca 3° angeordnet. Ein Sensor erfaßt diese Mar
kierungen und liefert in vorgegebenen Abständen Impulse, die mit den
kleinen senkrechten Strichen markiert sind. Diese Abstände werden
üblicherweise als Inkremente bezeichnet.
Zur Berechnung der Drehzahl NM werden die Drehzahlen über einzelne
Inkremente ausgewertet. Die Inkremente eines Verbrennungszyklus wer
den mit dem Index I und die einzelnen Verbrennungszyklen werden mit
dem Index M bezeichnet. Mit dem Index I ist dasjenige Inkrement be
zeichnet, bei dem jeweils die Drehzahl NIM mit definierter Phasenla
ge erfaßt wird. Mit dem Index M ist der Verbrennungszyklus bezeich
net, für den die Ansteuersignale für das Magnetventil zu berechnen
sind. Zur Berechnung des Drehzahlgradienten werden daher die Dreh
zahlen NIM-1 sowie NIM ausgewertet.
Weiterhin sind mit längeren senkrechten Strichen die Zumeßintervalle
angegeben. Zu beachten ist, daß der Beginn und das Ende der jeweili
gen Zumessung nicht unbedingt mit den Inkrementen übereinstimmen
muß. Zur Erfassung des Drehzahlwertes über eine Zumessung NZM bzw.
NZM-1 wird wie bereits beschrieben der Abstand zwischen Beginn und
Ende der Zumessung ausgewertet.
Um eine weitere Verbesserung des Drehzahlsignals zu erhalten, ist
bei einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß zur Berechnung
des Drehzahlgradienten gefiltet wird. Hierzu wird nicht nur der
Drehzahlwert NIM über ein Inkrement erfaßt, sondern es werden die
Drehzahlwerte NIM über mehrere Inkremente gemittelt. Dies läßt sich
zum Beispiel dadurch realisieren, daß im Schritt 220 Drehzahlwerte
über mehrere Inkremente erfaßt werden. Dies bedeutet, es werden die
Drehzahlwerte NIM, N(I-1)M, N(I-2)M, . . . . erfaßt und aufsummiert
und hieraus der Mittelwert gebildet.
Vorzugsweise erfolgt die Berechnung der Drehzahlwerte für jeden
Zylinder getrennt.
Claims (9)
1. System zur Steuerung einer magnetventilgesteuerten Kraftstoffzu
meßeinrichtung insbesondere für eine Dieselbrennkraftmaschine, wobei
in Abhängigkeit von Drehzahl (NM) und Last (Q) ein Ansteuersignal
vorgebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Drehzahl (NM) der
Drehzahlwert (NZM-1)) während der vorhergehenden Zumessung verwendet
wird.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Rahmen der
Bestimmung der Ansteuersignale ausgehend von wenigstens der Drehzahl
(NM) und der Last (Q) ein Förderwinkel vorgebbar ist, der die Ein
spritzdauer festlegt.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Drehzahlwert (NZM-1) während der vorhergehenden Zumessung ausgehend
von den Zeitpunkten des Ansteuerbeginns und des Ansteuerendes sowie
den entsprechenden interpolierten Winkelgrößen vorgebbar ist.
4. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Drehzahlwert (NZM-1) während der vorhergehenden Zumessung ausgehend
von den Zeitpunkten des Einspritzbeginns und des Einspritzendes so
wie den entsprechenden interpolierten Winkelgrößen vorgebbar ist.
5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Drehzahlwert (NZM-1) während der vorhergehenden
Zumessung mittels eines Drehzahlgradienten (DN) korrigiert wird.
6. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehzahl
gradient (DN) ausgehend von zwei Drehzahlwerten (NIM, NIM-1) über
zwei Inkremente vorgebbar ist, wobei die beiden Inkremente die glei
che Phasenlage bei zwei aufeinanderfolgender Zumessungen aufweisen.
7. System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß diese Inkre
mente bei einer Brennkraftmaschine mit z Zylindern 360°/z auseinan
der liegen.
8. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Drehzahlwerte (NIM) über mehrere Inkremente ge
mittelt werden.
9. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Auswertung zylinderspezifisch erfolgt.
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