DE4021886A1 - Kraftstoff-einspritzsystem fuer eine brennkraftmaschine - Google Patents
Kraftstoff-einspritzsystem fuer eine brennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kraftstoff-Einspritzsystem für eine
Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs.
Ein solches System ist aus der DE-OS 35 40 811 bekannt. Dort wird
ein System zur Steuerung einer magnetventilgesteuerten Kraftstoff
pumpe für eine Dieselbrennkraftmaschine beschrieben. Das dort be
schriebene System umfaßt einen sich in einem Pumpenarbeitsraum bewe
genden Pumpenkolben, der von der Nockenwelle angetrieben wird. Die
ser Pumpenkolben setzt den Kraftstoff im Pumpenarbeitsraum unter
Druck. Der Kraftstoff gelangt dann über eine Kraftstoffleitung in
die Zylinder der Brennkraftmaschine. Zwischen einem Kraftstoffvor
ratsbehälter und dem Pumpenarbeitsraum ist ein Magnetventil angeord
net. Ein elektronisches Steuergerät gibt Steuerimpulse an das Mag
netventil ab. Abhängig von diesen Steuerimpulsen öffnet und schließt
das Magnetventil. Abhängig vom Schaltzustand des Magnetventils för
dert der Pumpenkolben Kraftstoff in den Brennraum der Brennkraftma
schine.
Dabei bestimmen die Ansteuerzeitpunkte den genauen Einspritzbeginn
und über das Einspritzende auch die einzuspritzende Kraftstoffmenge.
Nach Auftreten eines Synchronimpulses startet ein Zähler, der die
Impulse auf einem Inkrementrad zählt. Die Synchronimpulse werden
durch ein Impulsrad auf der Kurbelwelle erzeugt, das Inkrementrad
ist auf der Nockenwelle angeordnet. Abhängig von der jeweiligen Mo
tordrehzahl und anderen Parametern berechnet die Steuereinrichtung
den Beginn und das Ende des Einspritzvorganges. Um die Brennkraftma
schine bei unterschiedlichen Betriebszuständen optimal betreiben zu
können, ist es erforderlich, den Spritzbeginn und die Einspritzmenge
möglichst genau in Abhängigkeit von motorspezifischen Daten und den
jeweiligen Betriebszuständen zu bestimmen. Da die Motordrehzahl
nicht konstant ist, müssen bei der Ermittlung der Ansteuerzeitpunkte
für die Magnetventile die tatsächlichen Verhältnisse mit berücksich
tigt werden. Dabei gehen insbesondere Verzögerungszeiten und Dre
hungleichförmigkeiten des Motors ein.
Zur Berechnung der genauen Ansteuerzeiten muß an für sich, schon im
Voraus die Winkelgeschwindigkeit der Nockenwelle während der Zumes
sung bekannt sein, um die gewünschte Genauigkeit zu erhalten. Der
Winkel, welcher während einer konstanten Zeit überstrichen wird und
damit auch die eingespritzte Kraftstoffmenge, hängt von der momenta
nen Winkelgeschwindigkeit ab. Neben ungleichförmiger Winkelgeschwin
digkeit wirkt sich auch Torsion- und Antriebssteifigkeit der Nocken
welle als Mengenfehler aus. Bei einer idealen, das heißt konstanten
Nockengeschwindigkeit, ist die eingespritzte Kraftstoffmenge propor
tional zu dem Winkel, den die Nockenwelle während der Ansteuerzeit
überstreicht, bzw. zu dem Nockenhub. Bei konstanter Nockengeschwin
digkeit, das heißt Nockenhub pro Zeit, ist die eingespritzte Kraft
stoffmenge unabhängig vom Spritzbeginn. In Wirklichkeit ist aber die
momentane Drehzahl der Nockenwelle und damit auch die Nockenge
schwindigkeit nicht konstant. Dies führt zu Fehlern in der Ein
spritzmenge.
Sie sind abhängig von den in der Rechnung nicht berücksichtigbaren
Änderungen der Nockengeschwindigkeit, der Drehzahl oder von Druck
wellen und Fertigungstoleranzen. Bekannte Einspritzsysteme können
diese Einflüsse nur bedingt berücksichtigen, weil sie lediglich in
Form einer Steuerung, und nicht in Form einer Regelung aufgebaut
sind.
Ein Verfahren und eine Einrichtung mit den Merkmalen der unabhängi
gen Ansprüche hat demgegenüber den Vorteil, daß durch die Überprü
fung der Drehzahlwerte schrittweise eine Annäherung an die korrekte
Kraftstoffeinspritzmenge möglich ist. Die Einrichtung kontrolliert
im Anschluß an eine Zumessung, ob die Prognose von der benutzten
Momentandrehzahl der vorauslaufenden Meßstrecke auf die wirkliche
Drehzahl bei der Zumessung richtig war. Zu diesem Zweck wird ein
weiterer Meßwinkel während der Zumessung eingeführt, der die wirk
liche Drehzahl während der Zumessung erfaßt. Dieser Wert steht na
türlich erst nach der Ansteuerung des Magnetventils zur Verfügung.
Wenn nun die tatsächliche Drehzahl bei der Zumessung nicht mit der
Prognose für die Mengenberechnung angesetzten Drehzahl überein
stimmt, werden die nachfolgenden Prognosen schrittweise nachgeführt,
bis Gleichheit herrscht.
Zur Bestimmung der Magnetventil-Ansteuerzeiten für den Spritzbeginn
und für das Einspritzende, und damit auch für die Menge werden in
besonders vorteilhafter Weise die momentanen Drehzahlwerte von einem
Impulsgeber an der Nockenwelle abgenommen. Dabei ist es besonders
vorteilhaft, die Drehzahlimpulse im Verdichtungstakt des Motors über
einen kleinen Winkel zu messen, da in diesem Bereich die momentane
Winkelgeschwindigkeit mit vorhersehbarem geformten Verlauf abfällt,
und damit berechenbar ist. Im Verdichtungstakt treten keine inneren
Drehmomente von vorausgegangenen Verbrennungen in anderen Zylindern
auf, die eine störende Drehungleichförmigkeit hervorrufen würden.
Vorzugsweise wird ein zusätzlicher Kontrollmeßwinkel an der Nocken
welle oder an einem mit ihr verbundenen Zahnrad abgegriffen. Der
Kontrollmeßwinkel ist dabei so gewählt, daß er der Winkelstellung
der Zumessung entspricht. Der prognostizierte Wert wird mit dem tat
sächlichen Wert während der Zumessung verglichen und eine schritt
weise Nachregelung veranlaßt. Zur Festlegung eines Meßwinkels kann
der Zahnabstand eines Zahnrads verwendet werden. Der Meßwinkel der
eigentlichen Meßstrecke und der Kontrollmeßwinkel können vorzugswei
se an einem einzigen Impulsrad abgegriffen werden. Es ist vorteil
haft, für jeden Zylinder des Motors nur einen Zahn als Bezugsmarke
auf dem Impulsrad zu verwenden. Mit einem U-förmigen zweipoligen
Geber besitzt man dann für alle Zylinder die gleiche Meßstrecke,
wodurch Mengenfehler aufgrund von Fertigungstoleranzen des Impulsra
des vermieden werden können.
Werden die beiden Meßwinkel (Meßwinkel der eigentlichen Meßstrecke
und Kontrollmeßwinkel) gleichgroß gewählt und in einem ebenfalls
gleich großen Zwischenraum angeordnet, so bildet dieser Zwischenraum
einen dritten Meßwinkel. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Meß
winkel so angeordnet ist, daß er gerade die gemittelte Drehzahl er
faßt. Somit ergibt sich eine verzögerungsfreie Erfassung des Mittel
werts. Dieser Meßwert eignet sich auch gut für die Berechnung des
Spritzbeginns, da an dieser Stelle sich die Winkelgeschwindigkeits
verläufe von Nockenwelle und von der für den Spritzbeginn wichtigen
Kurbelwelle in Phase befinden.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprü
chen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen die Fig. 1 den zeitlichen Verlauf der Winkelgeschwindig
keit der Nockenwelle und ein zugehöriges Impulsdiagramm zur Erläute
rung des Prinzips, die Fig. 2 die Anordnung mehrerer Meßwinkel in
bezug auf die Winkelgeschwindigkeit der Nockenwelle, die Fig. 3
einen speziellen Sensor, die Fig. 4 die Lage der Ansteuerzeitpunk
te in bezug auf den Winkel der Nockenwelle, die Fig. 5 ein Flußdia
gramm des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Diagramm ist der zeitliche Verlauf
der Winkelgeschwindigkeit NNW der Nockenwelle eines 4-Zylinder Mo
tors angegeben. Bei 90° liegt der obere Totpunkt OT, wo die Winkel
geschwindigkeit ein Minimum erreicht.
Darunter ist ein Teil des Impulszuges mit gleicher Bezugsachse dar
gestellt, der von einem mit der Nockenwelle NW verbundenen Impulsge
ber erzeugt wird. Der zeitliche Abstand zwischen den beiden hier
dargestellten Impulse (D) dient als Meßstrecke für die momentane
Drehzahl N. In dieser Figur sind nur die zwei wesentlichsten, die
die Meßstrecke definierenden, Impulse dargestellt. Die weiteren mög
lichen Impulse sind nur angedeutet.
Ein mit der Kurbelwelle KW verbundener Impulsgeber erzeugt den mit
KW gekennzeichneten Impulszug. Der Impuls R tritt unmittelbar nach
den für die Bestimmung der momentanen Drehzahl dienenden Impulsen D
auf. Der Impuls R kann als Spritzbeginnbezugsmarke bezeichnet wer
den, mit dem der Beginn der Kraftstoffeinspritzung zeitlich verzö
gert eingeleitet wird. Die zeitliche Verzögerung und damit der ei
gentliche Spritzbeginn SB werden durch einen SB-Impuls bestimmt, der
in Abhängigkeit von der jeweiligen Betriebssituation und in Abhän
gigkeit von motorspezifischen Daten von der Motorsteuerung errechnet
wird.
Am Ende des Spritzbeginn-Impulses SBI wird der die Einspritzmenge Q
bestimmende Mengen-Impuls QI erzeugt. Dabei ist die Einspritzmen
ge Q von der Einspritzdauer TE abhängig. Die zeitliche Zuordnung des
Drehzahlimpulses D und der Spritzbeginnbezugsmarke R muß so gewählt
sein, daß trotz der erforderlichen Programmlaufzeit TP des Rechners,
und der aufgrund der Elastizität zwischen Kurbelwelle und Nockenwel
le auftretende Zeitverschiebung TV in jeder Betriebssituation eine
rechtzeitige Bestimmung der Einspritzmenge und des Spritzbeginns ge
währleistet ist. Der Spritzbeginn SB liegt in vorteilhafter Weise in
einem Bereich von etwa 5° vor dem oberen Totpunkt.
Die separate Bestimmung der Ansteuerzeitpunkte für das Magnetventil,
die den Spritzbeginn und die Einspritzmenge festlegen, erfolgt vor
zugsweise aus der Momentandrehzahl N und aus motorspezifischen Kenn
feldern. Die Momentandrehzahl wird im dargestellten Ausführungsbei
spiel an der Nockenwelle NW gemessen. Die Spritzbeginnbezugsmarke R
wird mittels eines an der Kurbelwelle KW angeordneten Impulsgebers
erzeugt. Grundsätzlich kann auch ein gemeinsamer Impulsgeber für die
Bestimmung der Momentandrehzahl und als Bezugsmarke für den Spritz
beginn verwendet werden. Ein solcher Impulsgeber kann im wesentli
chen aus einem mit der Nockenwelle oder der Kurbelwelle verbundenen
Zahnrad bestehen, dessen Zähne in einem Fühler einen Impulszug er
zeugen. In der Regel erfolgt die Zuordnung der Meßstrecke zu dem
entsprechenden Magnetventil mittels eines nockenwellbezogenen Refe
renzimpuls, auch als Synchronisierungsmarke S bezeichnet. Durch
teilweise asymmetrische Anordnung der Zähne oder durch zusätzlich
auf Lücke angeordnete Zähne oder durch Weglassen von Zähnen können
am Zahnrad Synchronisierungsmarken angebracht sein, die als Spritz
beginnbezugsmarke dienen.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Diagramm ist die Anordnung von drei
Meßwinkeln MW1, MW2, MW3 in bezug auf den Nockenwellenwinkel angege
ben. Desweiteren ist die Lage der einzelnen Impulse abhängig vom
Nockenwellenwinkel aufgetragen.
Die eingespritzte Kraftstoffmenge hängt von dem über die Öffnungs
zeit des Magnetventils durchlaufenen Nockenhub ab. Diese Größe hängt
wiederum von der Nockenwellendrehzahl NWN während der Zumessung ab.
Eine exakte Zumessung ist daher nur dann möglich, wenn bei der Be
rechnung der Ansteuerzeiten als Momentandrehzahl der Wert der Mo
mentandrehzahl während der Zumessung eingeht. Dies ist aber nicht
möglich. Daher wird folgendes System vorgeschlagen. Es werden wenig
stens zwei Meßwinkel vorgesehen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn
diese Meßwinkel gleiche Länge besitzen. Der Meßwinkel MW1 liegt am
Anfang des Verdichtungstaktes. Zu Beginn des Verdichtungstaktes tre
ten keine Momentänderungen durch andere Zylinder auf. Deshalb läßt
sich von der momentanen Drehzahl zu diesem Zeitpunkt besonders gut
auf die Drehzahl während der Mengenzumessung schließen. Anhand die
ses Schätzwerts für die momentane Drehzahl werden die Ansteuerzeit
punkte berechnet. Über den Kontrollmeßwinkel MW3 wird dann die tat
sächliche momentane Drehzahl während der Zumessung erfaßt. Das Sy
stem lernt so die unterschiedlichen Drehungleichförmigkeiten zwi
schen einzelnen Exemplaren und einer Referenzbrennkraftmaschine.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich
dadurch, daß der Winkel zwischen den Meßwinkeln 1 und 3 als mittle
rer Meßwinkel MW2 definiert wird. Dabei soll der Meßwinkel MW2 so
gewählt werden, daß der über den Meßwinkel MW2 erfaßte Drehzahlwert
dem Mittelwert über mehrere Zylinder entspricht. Dadurch steht der
Mittelwert der Drehzahl sofort und nicht erst nach einer Zeitverzö
gerung zu Verfügung. Größen, die ausgehend von der mittleren Dreh
zahl berechnet werden, stehen früher zur Verfügung.
Besonders günstig ist es, wenn nicht nur Zähne zur Erzeugung der
Meßwinkel MW1, MW2 und MW3 auf dem Impulsrad angeordnet sind, son
dern daß auch dazwischen Zähne ausgeführt sind. Besonders vorteil
haft ist dabei, wenn alle Zähne und damit alle Impulse den gleichen
Abstand haben. Hierdurch vereinfacht sich die Signalauswertung.
Durch Synchronmarken und Auszählen der Impulse können die Meßwin
kel MW erkannt und unterschieden werden.
Eine weitere Verbesserung ergibt sich dadurch, daß die Zähnezahl
erhöht wird, dies bewirkt eine exaktere Erfassung der momentanen
Drehzahlwerte.
Durch die Erfassung der mittleren Drehzahl über den Meßwinkel MW2
steht die mittlere Drehzahl nicht erst nach einer Zeitverzögerung
sondern sofort zur Verfügung. Bei niederen Drehzahlen kann der Wert
sogar anstelle des Meßwinkels MW1 verwendet werden.
Zusätzlich sind für zwei Drehzahlen die Lage im Impulsdiagramm von
Ansteuerspannung U des Magnetventils, Magnetventilhub MVH und die
eingespritzte Kraftstoffmenge QK eingetragen. Bei kleinen Drehzah
len, zum Beispiel bei 800 Umdrehungen pro Minute erfolgt die Zumes
sung im wesentlichen im Meßwinkel MW3, dies gilt sowohl für die
Vor- als auch die Haupteinspritzung. Bei höheren Drehzahlen erfolgt
die Voreinspritzung während des Meßwinkels MW2 und die Hauptein
spritzung während des Meßwinkels MW3. Bei hohen Drehzahlen, zum
Beispiel bei 4000 Umdrehungen kann der Fall eintreten, daß die An
steuerzeitpunkte vor Ende des Meßwinkels MW1 vorliegen müssen. In
diesem Fall wird der Meßwinkel MW3 oder der Meßwinkel MW2 des vor
hergehenden Zylinders für die Berechnung der Ansteuerzeiten für die
Voreinspritzung herangezogen.
Durch Fertigungstoleranzen des Impulsrades sind die Abstände un
gleichmäßig und verursachen daher Mengenfehler. Solche Fehler werden
vermieden, wenn für jeden Zylinder bzw für jeden Meßwinkel am Im
pulsrad nur ein Zahn angeordnet ist und der Geber U-förmig mit zwei
Polen ausgebildet ist. Dieser Geber erzeugt pro Zahn zwei Impulse
und damit einen Meßwinkel. Durch diese zwei Pole werden für alle
Meßwinkel und alle Zylinder die gleiche Meßstrecke aufgespannt. Ein
solcher Geber ist in Fig. 3 dargestellt. Mit 301 ist das Impulsrad
mit einem Zahn dargestellt. 302 stellt den einen Pol, 303 den ande
ten Pol des Gebers dar. Der Geber ist mit der Leitung 304 mit der
Auswerteschaltung verbunden. Dieser Geber erzeugt pro Zahn zwei
Impulse in der Auswerteschaltung.
Normalerweise wird im ersten Meßwinkel MW1 die momentane Drehzahl
erfaßt. Diese Werte sind sehr streuungsarm, daher läßt sich aus die
sen Momentanwerten durch laufende Mittelung der Mittelwert der Dreh
zahl berechnen.
Durch Erfassen des mechanischen Magnetventilschließzeitpunktes und
des Magnetventilöffnungszeitpunktes können Mengenfehler, die aus den
Magnetventileinschaltzeiten resultieren, eliminiert werden. Die Dif
ferenz zwischen Ansteuerung des Magnetventils und dem tatsächlichen
Schalten des Magnetventils, die der Schaltzeit des Magnetventils
entspricht, wird erfaßt. Ausgehend von diesen erfaßten Schaltzeiten
werden die Ansteuerzeiten des Magnetventils entsprechend korrigiert
bzw. geregelt. Dasselbe gilt auch für die Ausschaltzeit des Magnet
ventils. Hierdurch ergibt sich eine erhöhte Genauigkeit bei der Men
genzumessung. Die Korrekturwerte werden in einem Speicher abgelegt.
Bei einem Ausfall oder einer Fehlfunktion der Erfassung der Magnet
ventile-Schaltzeiten erfolgt eine Steuerung mittels der gespeicher
ten Korrekturwerte.
Bei einem Idealen System besteht eine feste Beziehung zwischen
Nockenwellenwinkel und Kurbelwellenwinkel. In der Praxis ist dies
aber nicht der Fall, so ergeben sich durch Längung der Verbindung
zwischen Kurbel- und Nockenwelle unterschiedliche Zuordnungen zwi
schen den beiden Wellen. Durch Erfassen des Abstandes zwischen einem
festen Winkelimpuls auf der Nockenwelle und der Spritzbeginnbezugs
marke R von der Kurbelwelle kann die Längung zwischen den Impulsrä
dern auf der Kurbelwelle und Nockenwelle erfaßt werden. Aus dem obi
gem Abstand wird ein Korrektursignal gewonnen, mit dem die Längung
ausgeglichen wird. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, den Einfluß
der Längung zu kompensieren. So können durch die Längung veränderte
Meßzeiten korrigiert werden. Desweiteren kann bei Ausfall des Kur
belwellengebers für die Spritzbeginnbezugsmarke R ein genauerer Er
satzwert ausgegeben werden. Ferner ist es möglich ab einer bestimm
ten Größe der Längung eine Anzeige zu aktivieren, die einen erfor
derlichen Austausch anzeigt.
Besonders vorteilhaft ist, daß bei Ausfall des Kurbelwellengebers,
der normalerweise die mittlere Drehzahl erfaßt und die Spritzbeginn
bezugsmarke liefert, dieses System Ersatzsignale bereitstellt. Die
mittlere Drehzahl kann wie oben beschrieben, durch Auswertung des
Meßwinkels 1 oder des Meßwinkels 2, ermittelt werden. Die Spritzbe
ginnbezugsmarke wird durch das Ende der ersten Meßstrecke ersetzt.
In Fig. 4 ist nochmals die Winkelgeschwindigkeit W abhängig von der
Nockenwellenumdrehung dargestellt. Es sind wieder die verschiedenen
Meßwinkel MW1, MW2 und MW3 eingetragen.
Ferner ist der Ansteuerimpuls U und die Spritzbeginnbezugsmarke R
von der Kurbelwelle eingezeichnet. Die besten Resultate für die Be
rechnung der Einspritzmenge ergeben sich, wenn die Drehzahl NE in
der Mitte des Ansteuerimpulses zur Mengenberechnung herangezogen
wird.
Es ist also besonders vorteilhaft, wenn die Mitte des Ansteuerimpul
ses mit der Mitte des Meßwinkels MW3 zusammenfallen. Eine solche
Einstellung des Impulsrades ist nicht möglich, da sich der Ein
spritzbeginn SB und die Einspritzzeit TE abhängig von den Betriebs
bedingungen laufend ändern.
Üblicherweise wird das Impulsrad auf der Nockenwelle so eingestellt,
daß der Meßwinkel MW2 so angeordnet ist, daß er genau die mittlere
Drehzahl MM erfaßt. Die Momentandrehzahl NE in der Mitte des Ansteu
erimpulses weicht also von der Momentandrehzahl NZ, die im Meßwinkel
MW3 erfaßt wird, ab. Um einen möglichst genauen Wert für die Momen
tandrehzahl während der Zumessung zu erhalten, sollte die Momentan
drehzahl NE bekannt sein. Aus den bekannten Größen Spritzbeginn SB
und Einspritzzeit TE wird der Nockenwellenwinkel, der der Mitte des
Ansteuerimpuls entspricht, berechnet. Da der Spritzbeginn in bezug
auf die Kurbelwelle angegeben ist, ist es hierzu notwendig, daß die
Beziehung zwischen Kurbelwelle und Nockenwelle fest bleibt, oder die
sich ändernde Beziehung (Längung) erfaßt und korrigiert wird. Ausge
hend von der Momentandrehzahl NM im Meßwinkel MW2 (= mittlere Dreh
zahl) und der Momentandrehzahl NZ im Meßwinkel MW3 wird dann ein
Schätzwert für die Momentandrehzahl NE in der Mitte des Zumeßimpul
ses ermittelt. Dies erfolgt besonders vorteilhaft durch eine Inter
polation bzw. eine Extrapolation. Dieser Schätzwert wird dann anstel
le der im Meßwinkel MW3 gemessenen Momentandrehzahl NZ verwendet.
In Fig. 5 enthält zur Verdeutlichung des Verfahrens ein Flußdia
gramm. In einem ersten Schritt 500 erfolgt die Erfassung der mitt
leren Drehzahl NM, hierzu werden in der Regel Impulse eines Gebers
auf der Kurbelwelle ausgewertet. Es ist auch vorteilhaft, wenn Im
pulse der Nockenwelle ausgewertet werden. Die Erfassung der mittle
ren Drehzahl erfolgt über einen längeren Zeitraum, dieser Zeitraum
erstreckt sich über mehrere Zumessungen. Durch diese Vorgehensweise
können Drehzahlschwankungen bei der mittleren Drehzahl vermieden
werden.
Im nachfolgenden Schritt 510 erfolgt die Bestimmung des gewünschten
Spritzbeginns SB und der gewünschten einzuspritzenden Kraftstoffmen
ge. Diese Werte werden aus einem oder mehreren Kennfeldern abhängig
von der mittleren Drehzahl und weiteren Betriebskenngrößen wie der
Fahrpedalstellung ausgelesen. Anschließend im Schritt 520 wird die
Drehzahl N(MW1) im Meßwinkel MW1 und die Spritzbeginnbezugsmarke R
erfaßt. Im Schritt 530 erfolgt die Prognose der Drehzahl während der
Zumessung. Mittels der Drehzahl N(SW1), die im ersten Meßwinkel MW1
erfaßt wird, und verschiedener Adaptionsparameter berechnet dieser
Block 530 einen Schätzwert für die Drehzahl während der Zumessung.
Mittels eines ersten Adaptionsparameters A1 erfolgt eine multiplika
tive Adaption und mittels eines zweiten Adaptionsparameters A2 eine
additive Adaption.
Im Schritt 540 werden die Ansteuerzeitpunkte für das Magnetventil
berechnet. Durch die Erfassung der tatsächlichen Öffnungszeiten und
Schließzeiten der Magnetventile können die Ansteuerzeitpunkte ent
sprechend korrigiert werden. Die Berechnung dieser Korrekturwerte
abhängig von den Öffnungs- und Schließzeiten der Magnetventile für
die Ansteuerzeitpunkte geschieht im Schritt 545.
Der Spritzbeginn-Impuls, der den genauen Einspritzbeginn festlegt,
hängt dabei von der Spritzbeginnbezugsmarke ab. Die Einspritzzeit,
und damit der Ansteuerzeitpunkt der das Einspritzende festlegt,
hängt von der momentanen Drehzahl während der Zumessung ab, daher
wird zu dessen Berechnung die mittels der Prognose berechnete Dreh
zahl (Schätzwert) herangezogen. Im Schritt 550 wird der Korrektur
wert die Drehzahl im Meßwinkel MW3 erfaßt. Daran schließt sich der
Korrekturschritt 560 an. Abhängig von dem Vergleich zwischen mittels
der Prognose ermittelten Drehzahl (Schätzwert) und der im Meßwin
kel MW3 gemessenen Drehzahl (Kontrollwert), werden mit einem Regler
die Adaptionsparameter derart modifiziert, daß die beiden Drehzahl
werte übereinstimmen.
Dieser Regler ist dabei so ausgelegt, daß er auf kurzzeitige Abwei
chung nicht reagiert. Er reagiert nur auf regelmäßige, gemittelte
Abweichungen. Dieser Regler verhindert Mengenstreuungen zwischen
Motorexemplaren, und stellt auch eine Laufruheregelung dar.
Parallel zu den Schritten 530 und 540 wird in Schritt 565 die Dreh
zahl N(MW2) im Meßwinkel MW2 erfaßt. Diese Drehzahl entspricht der
mittleren Drehzahl NM. Die mittlere Drehzahl NM erhält man aus der
Drehzahl N(MW2) durch eine fortlaufende Mittelwertbildung. Bei einer
fortlaufenden Mittelwertbildung werden immer nur die gleiche Anzahl
zurückliegender Meßwerte verwendet.
Vorteilhaft ist auch, wenn die Adaption wie folgt durchgeführt wird.
Die Ansteuerszeitpunkte werden ausgehend von der im Meßwinkel MW1
erfaßten Drehzahl berechnet. Die Ansteuerzeitpunkte werden dann
mittels verschiedener Adaptionsparameter korrigiert und erhält so
den Schätzwert. Im Korrekturschritt 560 werden dann die Ansteuer
zeitpunkte ausgehend von der im Meßwinkel MW3 erfaßten Drehzahl
nochmals berechnet und erhält so den Kontrollwert. Der Regler ver
gleicht dann die Ansteuerzeitpunkte die ausgehend von dem Meßwinkel
MW1 berechnet wurden mit denen die ausgehend von dem Meßwinkel MW3
berechnet wurden, und korrigiert abhängig von diesem Vergleich die
Adaptionsparameter.
Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit besteht darin, wenn die Adap
tion wie folgt durchgeführt wird. Die Ansteuerszeitpunkte werden
ausgehend von dem Schätzwert für die Drehzahl berechnet. Im Korrek
turschritt 560 werden dann die Ansteuerszeitpunkte ausgehend von der
im Meßwinkel MW3 erfaßten Drehzahl nochmals berechnet. Der Regler
vergleicht dann die Ansteuerzeitpunkte die ausgehend von dem Meßwin
kel MW1 berechnet wurden mit denen die ausgehend von dem Meßwinkel
MW3 berechnet wurden, und korrigiert abhängig von diesem Vergleich
die Adaptionsparameter.
Claims (13)
1. Kraftstoff-Einspritzsystem für eine Brennkraftmaschine insbeson
dere für eine magnetventilgesteuerte Kraftstoffpumpe bei einer Die
selbrennkraftmaschine, bei dem die Einspritzmenge und der Einspritz
beginn unter Berücksichtigung von verschiedenen Parametern einge
stellt werden, wobei an der Nockenwelle und/oder der Kurbelwelle
Drehzahlimpulse abgegriffen werden und ausgehend von den Drehzahl
impulsen und einer Spritzbeginnbezugsmarke Ansteuerzeitpunkte, die
den Spritzbeginn und die Einspritzmenge festlegen, bestimmt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß ausgehend von einer Momentandrehzahl vor
der Zumessung mittels einer Prognose ein Schätzwert für eine zu be
stimmende Größe und ausgehend von einer Momentandrehzahl während der
Zumessung ein Kontrollwert für die Größe bestimmt wird, wobei der
Schätzwert mit dem Kontrollwert verglichen und gegebenenfalls die
Prognose korrigiert wird.
2. Einspritzsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Messung der Momentandrehzahl vor der Einspritzung in einem ersten
Meßwinkel MW1 und die Messung der Momentandrehzahl während der Zu
messung in einem Kontrollmeßwinkel MW3 erfolgt.
3. Einspritzsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ausgehend von der Momentandrehzahl vor der Zumessung ein Schätz
wert für die Momentandrehzahl während der Zumessung bestimmt wird
und der Schätzwert mit dem im Kontrollmeßwinkel MW3 erfaßten Momen
tandrehzahlwert verglichen wird.
4. Einspritzsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ausgehend von der Momentandrehzahl vor der Zumessung ein Schätz
wert für die Ansteuerzeitpunkte, und ausgehend von einer Momentan
drehzahl während der Zumessung ein Kontrollwert für die Ansteuer
zeitpunkte bestimmt wird, wobei der Schätzwert mit dem Kontrollwert
verglichen und gegebenenfalls die Prognose korrigiert wird.
5. Einspritzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der die Momentandrehzahl repräsentierende Meßwin
kel MW1 seine Winkellage im Verdichtungstakt des Motors hat und der
Meßwinkel MW1 von einem Zahnabstand auf der Nockenwelle oder der
Kurbelwelle gebildet wird.
6. Einspritzsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kontrollmeßwinkel MW3 an der Nockenwelle
oder an einem mit ihr verbundenen Zahnrad abgegriffen wird.
7. Einspritzsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kontrollmeßwinkel MW3 und der Meßwinkel MW1
gleich groß gewählt werden und an einem einzigen Impulsrad abgegrif
fen werden.
8. Einspritzsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß am Impulsrad für jeden Zylinder des Motors oder
jeden Meßwinkel eine als Zahn oder dergleichen ausgebildete Markie
rung angeordnet ist, die ein U-förmiger Geberpol erkennt.
9. Einspritzsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem ersten Meßwinkel und dem Kontroll
meßwinkel ein zweiter mittlerer Meßwinkel liegt, daß alle drei Meß
winkel gleich groß sind, und daß die Mitte des mittleren Meßwinkels
mit der Position der gemittelten Drehzahl übereinstimmt.
10. Einspritzsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ansteuerzeitpunkte für das Magnetventil aus
gehend von dem tatsächlichen Schließpunkt oder dem Öffnungspunkt
korrigiert werden und mittels des gespeicherten Korrekturwerts bei
Defekt der Schließpunkterfassung gesteuert wird.
11. Einspritzsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der im Kontrollmeßwinkel (MW3) abgegriffene Mo
mentandrehzahlwert so korrigiert wird, daß er einen Drehzahlwert
annimmt, der der Momentandrehzahl in der Mitte eines Ansteuerimpul
ses entspricht.
12. Einspritzsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Ausfall des Kurbelwellengebers, der norma
lerweise die mittlere Drehzahl erfaßt und die Spritzbeginnbezugsmar
ke liefert, in der Art Ersatzsignale bereitstellt werden, daß die
mittlere Drehzahl durch Auswertung des Meßwinkels 1 oder des Meßwin
kels 2, ermittelt wird und die Spritzbeginnbezugsmarke durch das
Ende der ersten Meßstrecke ersetzt wird.
13. Einspritzsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Längung zwischen Kurbelwelle und Nockenwelle
erfaßt und korrigiert wird.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4021886A DE4021886A1 (de) | 1990-07-10 | 1990-07-10 | Kraftstoff-einspritzsystem fuer eine brennkraftmaschine |
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