DE4215448A1 - Wasserklosett fuer koerperlich behinderte personen - Google Patents
Wasserklosett fuer koerperlich behinderte personenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Wasserklosett für körperlich behin
derte, insbesondere für im Beugebereich behinderte Personen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Um körperlich behinderten Personen das Hinsetzen und Aufstehen
in einer Toilette zu erleichtern, gibt es bereits heb- und senk
bare Toilettensitze, um so den Abstand zwischen dem Boden und
der Sitzfläche ausgleichen zu können. So ist beispielsweise aus
der CH-PS 6 58 783 ein Toilettensitz bekannt, bei dem ein Rah
men auf einer Spülschüssel befestigt ist, der in einem rücksei
tig angeordneten, vertikalen Ständer teleskopisch ineinander
verschiebbare Teile mit einem hydraulischen Antrieb für die
Sitzbrille aufweist. Da der Ständer rechtwinklig zur Sitzbrille
und direkt hinter der Sitzbrille angeordnet ist, kann auf letz
terer nur in normaler Sitzhaltung gesessen werden. Ferner sind
Hebel für die Handbedienung dicht neben der Sitzbrille angeord
net. Ein derartiger Toilettensitz ist daher nur für Personen
geeignet, die zwar mit Mühe, jedoch eine im wesentlichen nor
male Sitzhaltung einnehmen können, bei der Oberkörper und Ober
schenkel etwa einen rechten Winkel bilden.
Aus der US-PS 41 68 553 ist weiterhin ein Toilettensitz bekannt,
bei dem beiderseits der Spülschüssel zwischen dem Boden und der
Sitzbrille eine Hubvorrichtung vorgesehen ist. Letztere sowie
die Sitzbrille einschließlich der Antriebsvorrichtung bilden
eine geschlossene Einheit, die nur als solche eingebaut werden
kann. Ein derartiges Gerät ist daher in der Konstruktion auf
wendig und entsprechend teuer in der Anschaffung. Eine Nach
rüstung einer bestehenden Toilette ist daher nicht möglich.
Schließlich ist aus der US-PS 49 93 085 noch ein Toilettensitz
bekannt, der beim Nachobenfahren zusätzlich nach vorn gekippt
wird. Die Hubvorrichtung ist in zwei gegenüberliegenden, neben
der Sitzbrille und über diese ragenden Säulen angeordnet, an
denen zusätzlich Stellzylinder für das Kippen der Sitzbrille
angelenkt sind. Diese Säulen behindern jedoch das Platznehmen
der Person auf der Sitzbrille. Außerdem ist das Anheben und
das Kippen der Sitzbrille miteinander gekoppelt, so daß eine
individuelle Einstellung zwischen Heben bzw. Senken und Kippen
nicht möglich ist. Schließlich ist auch diese Vorrichtung um
fangreich im Aufbau und für eine Nachrüstung ungeeignet.
Diese bekannten Geräte dienen dem genannten Personenkreis zur
Erleichterung des Hinsetzens und Aufstehens. Nun gibt es aber
einen weiteren und sich infolge der sich ständig erhöhenden
Lebensdauer erweiternden Personenkreis mit Beuge-Behinderung
in den Hüftgelenken. Diese Personen können keine normale Sitz
haltung, sondern nur eine Sitzhaltung einnehmen, bei der es
sich mehr oder weniger um ein Stehen und Anlehnen handelt. Um
diesen Personen das Sitzen zu erleichtern, gibt es zwar Spe
zial-Stühle, jedoch hat es eine Hilfe auf der Toilette bisher
nicht gegeben, da die oben genannten, bekannten Geräte hierfür
nicht geeignet sind.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Wasserklosett mit einer
Sitzbrille zu schaffen, das auch den beugebehinderten Personen
nicht nur das Hinsetzen und Aufstehen erleichtert, sondern insbe
sondere auch als Sitzhilfe dient.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung mittels der im Kennzei
chen des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmale erreicht.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß auch für beugebehinderte Personen ein geeignetes
Wasserklosett geschaffen wurde, das in seiner Ausgestaltung
einfach, aber den besonderen Anforderungen und Belastungen in
folge der Benutzung durch beugebehinderte Personen entspricht.
Durch das vorgeschlagene Wasserklosett werden die anfallenden
Belastungen durch das Heben und Senken sowie durch die infolge
des Anlehnens entstehenden Querkräfte durch eigene Aggregate
bewältigt, und zwar das Heben und Senken durch eine hydrauli
sche oder mechanische Antriebsvorrichtung und das Ableiten der
Querkräfte durch eine Längsführung mit einem starr angebrachten
Führungsstab. Damit können diese Aggregate speziell auf ihre
Aufgabe ausgelegt, also zweckdienlich ausgestaltet werden und
brauchen nicht überdimensioniert zu werden, wie es bei den be
kannten Geräten der Fall sein müßte. So können z. B. handelsüb
liche, nur auf das Heben und Senken abgestimmte Stellzylinder
verwendet werden, da auch im ausgefahrenen Zustand der Kolben
stange die auftretenden Querkräfte durch die ausreichend dimen
sionierte Längsführung aufgefangen werden. Es läßt sich so ohne
großen Aufwand ein einbaufertiges Aggregat vorfertigen, das
dann auch nachträglich ohne Schwierigkeiten in eine vorhandene
Toilette eingebaut werden kann, wobei darüberhinaus bereits
vorhandene Teile, wie Sitzbrille und Wasserbehälter, weiter
verwendet werden können. Das erfindungsgemäße Wasserklosett
stellt daher nicht nur eine Hinsetz- und Aufstehhilfe dar, son
dern zusätzlich auch eine Sitzhilfe für den besonderen Perso
nenkreis der Beuge-Behinderten.
In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Wasserklosetts
kann ein an der Unterseite der Sitzbrille befestigtes und deren
Öffnung umfassendes Verbindungsstück vorgesehen sein. Dieses
ist röhrenförmig ausgebildet und überbrückt den Abstand zwi
schen Sitzbrille und Spülschüssel auch im ausgefahrenen Zu
stand der Sitzbrille, um die Ausscheidungen sicher in die Spül
schüssel zu führen. Eine Verschmutzung der Toilette wird da
durch vermieden. Infolge der schrägen Sitzhaltung der beuge
behinderten Personen ist ein solcher, sonst an sich selbstver
ständlichen Vorgang nicht gewährleistet.
In fernerer Ausgestaltung der Erfindung kann eine profilierte
Sitzbrille vorgesehen sein, um der behinderten Person eine zu
sätzliche Halterung in Querrichtung zu verleihen. Durch die
vorgesehen Erhöhungen auf der Sitzbrille erhält die Person
eine erhöhte Sicherheit in der schrägen Sitzhaltung, durch
die das Wohlbefinden und damit die Zufriedenheit gesteigert
wird.
Weitere zweckdienliche Merkmale der Erfindung sind Gegenstand
von Unteransprüchen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in der Zeich
nung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 die Frontansicht des Wasserklosetts;
Fig. 2 eine Seitenansicht des Wasserklosetts gem. Fig. 1;
Fig. 3 die Draufsicht auf das Wasserklosett;
Fig. 4 das Hydraulikschema für das Wasserklosett;
Fig. 5 die Teilansicht auf eine andere Ausführung des Wasser
klosetts;
Fig. 6 eine Seitenansicht einer weiteren Ausbildung des Was
serklosetts;
Fig. 7 die Draufsicht auf das Wasserklosett gem. Fig. 6;
Fig. 8 die Frontansicht einer speziellen Sitzbrille;
Fig. 9 eine Seitenansicht der speziellen Sitzbrille;
Fig. 10 die Draufsicht auf die spezielle Sitzbrille.
Nach den Fig. 1 bis 3 besteht das erfindungsgemäße Wasserklo
sett aus einer stationären Spülschüssel 1, die mit einem Fuß
2 am Boden 3 durch Schrauben 4 befestigt ist. Auf der oberen
waagerechten Ringfläche 5 der Spülschüssel 1 liegt eine Sitz
brille 6, die wahlweise von einem Klappdeckel 7 abdeckbar ist.
Zum Spülen dient eine an die ortsübliche Druckwasserleitung
bzw. einen Spülwasserbehälter angeschlossene Zuleitung 8, deren
Wasserzulauf durch eine bekannte Steuereinrichtung von Hand
eingeleitet werden kann. Der Ablauf erfolgt durch eine an die
Spülschüssel 1 angeschlossene Ablaufleitung 9.
Auf der Ringfläche 5 befestigt ist in Querrichtung beider
seits je eine Halterung 10, an der eine vertikal nach unten
ragende Längsführung 11 befestigt ist. Letztere besteht je
weils aus einer Führungsstange 12, die oben an der Halterung 10
und unten an einem auf dem Boden 3 aufliegenden, etwa
U-förmigen Rahmen 13 starr gelagert ist. Längs der Führungs
stange 12 kann sich ein Gleitstück 14 bewegen. Dicht neben der
Längsführung 11 und parallel dazu ist eine Antriebsvorrichtung
15 vorgesehen, die im dargestellten Ausführungsbeispiel als am
Rahmen 13 befestigter Stellzylinder 16 ausgebildet ist, dessen
Kolbenstange 17 starr mit der Sitzbrille 6 verbunden ist, z. B.
mittels eines auf der Ringfläche 5 aufliegenden, unterhalb der
Sitzbrille 6 angeordneten Grundrahmens 18. Dieser Grundrahmen
18 kann ein- oder mehrteilig ausgebildet sein. So kann er aus
einem halbkreisförmigen oder vollkreisförmigen Ringteil beste
hen, an dem beide Kolbenstangen 17 befestigt sind. Denkbar sind
auch einzelne Platten an jeweils einer Kolbenstange 17. Letzte
re ist ferner durch ein oben abgewinkeltes Verbindungsstück
19 mit dem Gleitstück 16 verbunden, so daß sich Kolbenstange
17 und Gleitstück 16 gemeinsam geradlinig auf- und abbewegen,
wobei waagerechte Querkräfte auf die Führungsstange 12 über
tragen und von dieser aufgenommen werden. Die Öffnung der Sitz
brille 6 wird so durch die aus den beiden Längsführungen 11
und den Antriebsvorrichtungen 15 bestehende Hubvorrichtung ko
axial zur Öffnung der Spülschüssel 1 planparallel zwischen den
beiden Endstellungen verschoben.
Zum Anheben der Sitzbrille 6 ist ein unterer Anschluß 20 des
Stellzylinders 16 mit einer Druckmittelquelle 21, z. B. der
ortsüblichen Druckwasserleitung, verbunden, wie aus Fig. 4
ersichtlich ist. Zwischen Anschluß 20 und Druckmittelquelle
21 ist ein Handventil 22 geschaltet, nach dem eine ebenfalls
mit einem Handventil 23 absperrbare Rückleitung 24 angeschlos
sen ist, die ins Freie bzw. einen Ausgleichsbehälter 25, wie
z. B. den Spülwasserbehälter, mündet. In diesen ragt auch eine
Ausgleichsleitung 26, die mit dem oberen Anschluß 27 des Stell
zylinders 16 verbunden ist. Die Handventile 22 und 23 sind
bedienungsgünstig neben der Sitzbrille 6 angebracht, so daß sie
das Hinsetzen und Aufstehen der Person nicht behindern, aber
leicht bedient werden können.
Es ist ersichtlich, daß mit Öffnen des Handventils 22 Druck
wasser in den Stellzylinder 16 strömt, wodurch dessen Kolben
stange 17 nach oben gedrückt wird. Damit bewegt sich auch die
Sitzbrille 6 entsprechend nach oben. Das über dem Kolben der
Kolbenstange 17 befindliche Wasser wird dabei durch die Aus
gleichsleitung 26 in den Ausgleichsbehälter 25 gedrückt. Wird
umgekehrt bei geschlossenem Handventil 22 das andere Handventil
23 geöffnet, dann wird infolge des Eigengewichts der Sitzbrille
6 die Kolbenstange 17 nach unten gedrückt, so daß Wasser durch
die Rückleitung 24 in den Ausgleichsbehälter 25 strömt, aus
dem gleichzeitig durch die Ausgleichsleitung 26 Wasser in den
Stellzylinder 16 zurückströmt. Natürlich könnte der obere An
schluß 27 auch unmittelbar ins Freie münden, so daß zum Aus
gleich Luft angesaugt bzw. herausgedrückt wird. Durch das An
heben der Kolbenstange 17 wird durch den Grundrahmen 18 die
darauf liegende und an dieser befestigte Sitzbrille 6 angeho
ben, wie in Fig. 2 strichpunktiert dargestellt ist. Der Klapp
deckel 7 ist im beschriebenen Ausführungsbeispiel durch ein
Gelenk 28 unmittelbar und hinter der Sitzbrille 6 auf der
Spülschüssel 1 gelagert, so daß er nach oben in die in Fig. 2
strichpunktiert angedeutete vertikale Stellung geklappt und
die Sitzbrille 6 angehoben werden kann.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 5 ist eine handelsübliche aus
Sitzbrille 6 und Klappdeckel 7 bestehende Sitzkombination 29
auf dem Grundrahmen 18 vorgesehen. Hierbei kann die Sitzbrille
6 in bereits beschriebener Weise starr mit dem Grundrahmen 18
verbunden sein oder, wie angedeutet, über ein Gelenk 30 am
Grundrahmen 18 angelenkt sein. In üblicher Weise ist in dieser
Sitzkombination 29 der Klappdeckel 7 mit seinem Gelenk 28 auf
der Sitzbrille 6 gelagert, so daß sowohl der Klappdeckel 7 als
auch die Sitzbrille 6 nach oben hinten geklappt werden können.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung gem. den Fig. 6 und 7
kann ein auf dem Grundrahmen 18 liegender Klapprahmen 31 vor
gesehen sein, der vorn durch ein Gelenk 32 mit dem Grundrahmen
18 verbunden ist und somit nach vorn oben geklappt werden kann.
Auf dem Klapprahmen 31 ist die Sitzbrille 6 bzw. die Sitzkom
bination 29 befestigt bzw. durch ein Gelenk 30 am hinteren Ende
angelenkt. Am hinteren Ende des Grundrahmens 18 ist ein hinter
der Spülschüssel 1 und dicht neben der Zuleitung 8 nach unten
ragender L-förmiger Ausleger 33 vorgesehen, auf dessen abgewin
keltem Teil ein Stellzylinder 34 gelenkig gelagert ist. Die
Kolbenstange dieses Stellzylinders 34 ist ihrerseits unten am
Klapprahmen 31 durch ein Gelenk 35 an diesem gelagert. Der
Stellzylinder 34 ist ebenfalls an eine Druckmittelquelle, vor
zugsweise an die Druckwasserleitung, angeschlossen. Hierfür
dient eine unten am Stellzylinder 34 angeordnete Zuleitung 36,
die durch ein Handventil 37 geschlossen und geöffnet werden
kann. Durch eine ebenfalls durch ein Handventil 38 zu schlie
ßende und zu öffnende Ableitung 41 kann das Wasser in den Aus
gleichsbehälter 25 zurückfließen, wenn der Klapprahmen 31 mit
der Sitzkombination 29 infolge des Eigengewichts in die untere
Grundstellung zurücksinkt. Es ist ersichtlich, daß mit Öffnen
des Handventils 37 der Klapprahmen mit der Sitzbrille 6 in die
zwei-punkte-strich angedeutete Klappstellung gefahren werden
kann, um das Aufstehen oder auch Hinsetzen bzw. das Sitzen
der Person zu erleichtern. Hierbei ist selbstverständlich der
Klappdeckel 7 hochgeklappt, wie ebenfalls angedeutet ist. Der
Ausgleich über dem Kolben des Stellzylinders 34 erfolgt durch
die Ausgleichsleitung 42 in den Ausgleichsbehälter 25 oder ins
Freie.
Wie insbesondere aus Fig. 6 hervorgeht, kann unabhängig von
der Höhenstellung des Grundrahmens 18 der Klapprahmen 31 nach
vorn und/oder die Sitzkombination 29 bzw. allein der Klappdeck
el 7 nach hinten hochgeklappt werden. Dem Benutzer des Wasser
klosetts sind somit alle Möglichkeiten gegeben, um eine ihm
gerechte Einstellung der Sitzbrille 6 herbeizuführen.
Um ein geschlossenes Äußere zu erhalten und Unfallgefahren
auszuschließen, kann eine am Grundrahmen 18 oder am Klapp
rahmen 31 seitlich nach unten ragende Verkleidung 39 vorge
sehen sein. Natürlich kann die aus der Längsführung 11 und
der Antriebsvorrichtung 15 bestehende Hubvorrichtung als zu
sätzlich anzubringendes Teil ausgebildet sein, es kann aber
auch ein Wasserklosett hergestellt werden, in dem die Hub
vorrichtung integriert ist. Die Ausbildung der Hubvorrichtung
ist an sich beliebig. Als Druckmittel ist auch Öl oder Luft
denkbar. Bei Bedarf, z. B. bei zu niedrigem Wasserdruck oder
bei Verwendung von Öl oder Luft als Druckmittel, kann auch
ein Elektromotor vorgesehen sein, um mittels einer Pumpe den
erforderlichen Druck zu erzeugen. Auch eine mechanische Aus
bildung der Hubvorrichtung, z. B. mit motorisch angetriebener
Schnecke oder mit einem Hebelsystem, ist möglich.
Um eine sichere Führung der ausgeschiedenen Exkremente unab
hängig von der Höhenlage der Sitzbrille 6 und der Sitzstellung
der Person zu erhalten, kann ferner ein die Öffnung der Sitz
brille 6 umschließendes und längenveränderbares röhren- oder
schlauchförmiges Verbindungsstück 40 vorgesehen sein, das so
wohl am Öffnungsrand der Sitzbrille 6 und zweckmäßigerweise
auch an dem der Spülschüssel 1, vorzugsweise lösbar, befestigt
ist, wie in Fig. 1 angedeutet ist. Das Verbindungsstück 40
kann z. B. aus einer Kunststoffolie oder auch aus einer teles
kopartig ineinander verschiebbaren Metallröhre bestehen.
Natürlich kann die Hubvorrichtung auch mit nur einer Antriebs
vorrichtung oder mehr als zwei Antriebsvorrichtungen 15 aus
gestattet sein. Denkbar ist auch eine Druckknopfsteuerung,
durch die die Ventile mittels Hilfskraft betätigt werden.
Um insbesondere beugebehinderten Personen beim Sitzen einen
zusätzlichen sicheren Halt auf dem Wasserklosett zu geben,
kann gem. den Fig. 8 bis 10 eine spezielle Sitzbrille 6 vor
gesehen sein. Diese besitzt im vorderen Bereich des Brillenum
fangs eine Erhöhung 45 und im hinteren Bereich des Brillenum
fangs eine Erhöhung 46. Dazwischen ist beiderseits ein niedri
ger Zwischenbereich 43 vorgesehen. Die vordere Erhöhung 45 er
streckt sich nur über den mittleren Umfangsbereich der spe
ziellen Sitzbrille 6′ und beträgt etwa ein Drittel der Breite
der hinteren Erhöhung 46, die sich etwa über die gesamte Breite
der speziellen Sitzbrille 6′ ausdehnt. Die Höhe der vorderen
und der hinteren Erhöhung 45 und 46 ist etwa gleich und be
trägt etwa das Dreifache der Dicke des Zwischenbereichs 43.
Natürlich sind auch anderen Abmessungen der Erhöhungen 45 und
46 und des Zwischenbereichs 43 denkbar. Um beugebehinderten
Personen eine zusätzliche Erleichterung bei der Benutzung des
Wasserklosetts zu geben, können die Zwischenbereiche 43 der
speziellen Sitzbrille 6′ eine nach außen abfallende, also ge
neigte Abschrägung 43′ aufweisen. Selbstverständlich sind alle
Übergänge abgerundet, um Quetschungen am Körper der behinderten
Person zu vermeiden.
Die spezielle Sitzbrille 6′ kann unmittelbar auf der Hubvorrich
tung 11, 15 oder dem Grundrahmen 18 aufgelegt und befestigt sein,
wie in Fig. 8 angedeutet ist. Sie kann auch auf eine vorhandene,
handelsübliche Sitzbrille 6 aufgesetzt sein, wie in Fig. 9 ge
zeigt ist. Natürlich kann auch diese ortsfest auf der Sitzbril
le 6 befestigt sein, aber auch lösbar, jedoch verschiebesicher
aufgelegt sein, z. B. mittels seitlicher Halterungen 44, die
sich im aufgelegten Zustand seitlich an die Sitzbrille 6 an
legen, um das Verschieben der speziellen Sitzbrille 6′ zu ver
hindern, jedoch das vertikale Abnehmen der speziellen Sitzbril
le 6′ ermöglichen. Selbstverständlich kann an der speziellen
Sitzbrille 6′ auch das schlauchförmige Verbindungsstück 40 be
festigt sein bzw. diese mit einer Sitzkombination 29 zusammen
gefügt sein.
Ein besonders familienfreundliches Wasserklosett, das uneinge
schränkt sowohl von nichtbehinderten als auch von beugebehinder
ten Personen ohne Beinträchtigung benutzt werden kann, ergibt
sich in vorteilhafter Weise dann, wenn auf der normalen, han
delsüblichen Sitzbrille 6 die spezielle Sitzbrille 6 aufge
legt und am rückseitigen Ende an der Spülschüssel 1 oder der
normalen Sitzbrille angelenkt ist, wie strichpunktiert in
Fig. 9 angedeutet ist. Die spezielle Sitzbrille 6′ kann so je
nach Bedarf auf- und abgeklappt werden bzw. auch beide Sitz
brillen 6 und 6′ zusammen.
Die spezielle Sitzbrille 6′ kann in oben beschriebener Weise
mit der Hubvorrichtung 11, 15, jedoch auch mit anders ausgebil
deten Hubvorrichtungen kombiniert werden. Bei letzteren sollte
jedoch die Aufnahme der mitunter erheblichen Querkräfte in je
der Hubstellung sichergestellt werden, die bei der Benutzung
durch beugebehinderte Personen auftreten. Natürlich kann die
spezielle Sitzbrille 6′ auch kippbar gelagert sein.
Claims (15)
1. Wasserklosett für körperlich behinderte, insbesondere im
Beugebereich behinderte Personen mit einer stationären
Spülschüssel und einer darauf angeordneten Sitzbrille, die
durch eine zwischen dem Boden und der Sitzbrille angeord
nete Hubvorrichtung heb- und senkbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hubvorrichtung (11, 15) aus einer Längsführung (11) und einer parallel dazu wirkenden Antriebsvorrichtung (15) besteht,
daß die Längsführung (11) einen am Boden und an der Spül schüssel (1) starr befestigten Führungsstab (12) aufweist und
daß am Führungsstab (12) ein mit der Antriebsvorrichtung (15) oder der Sitzbrille (6) verbundenes Gleitstück (14) vorgesehen ist.
daß die Hubvorrichtung (11, 15) aus einer Längsführung (11) und einer parallel dazu wirkenden Antriebsvorrichtung (15) besteht,
daß die Längsführung (11) einen am Boden und an der Spül schüssel (1) starr befestigten Führungsstab (12) aufweist und
daß am Führungsstab (12) ein mit der Antriebsvorrichtung (15) oder der Sitzbrille (6) verbundenes Gleitstück (14) vorgesehen ist.
2. Wasserklosett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gleitstück (14) mit der Kolbenstange (17) der als Stell
zylinder (16) ausgebildeten Antriebsvorrichtung (15) ver
bunden ist.
3. Wasserklosett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Antriebsvorrichtung (15) ein Grundrahmen (18) be
festigt ist, auf dem die Sitzbrille (6, 6′) angeordnet ist.
4. Wasserklosett nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Sitzbrille (6, 6′) durch eine am
Grundrahmen (18) gelagerte Kippvorrichtung (34, 35) um
ein an der Frontseite der Sitzbrille (6, 6′) angeordnetes
Gelenk (32) nach vorn kippbar gelagert ist.
5. Wasserklosett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Unterseite der Sitzbrille (6, 6′) ein deren Öffnung
umfassendes, röhrenförmiges, den Abstand zwischen Sitz
brille (6, 6′) und Spülschüssel (1) überbrückendes und
längenveränderliches Verbindungsstück (40) vorgesehen ist.
6. Wasserklosett nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verbindungsstück (40) am unteren Ende an der Öffnung
der Spülschüssel (1) befestigt ist.
7. Wasserklosett nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verbindungsstück (4) aus flexiblem oder
teleskopartig ineinander schiebbarem Material besteht.
8. Wasserklosett nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß zum seitlichen Abdecken der
Antriebsvorrichtung (15) eine Verkleidung vorgesehen ist.
9. Wasserklosett für körperlich behinderte, insbesondere im
Beugebereich behinderte Personen mit einer stationären
Spülschüssel und einer darauf angeordneten Sitzbrille, die
durch eine zwischen dem Boden und der Sitzbrille angeord
nete Hubvorrichtung heb- und senkbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine spezielle Sitzbrille (6′) vorgesehen ist, die im
vorderen und hinteren Bereich der Brillenumrandung je eine
Erhöhung (45, 46) und dazwischen beiderseits einen gegen
über den Erhöhungen (45, 46) niedrigen Zwischenbereich (43)
aufweist.
10. Wasserklosett nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die vordere Erhöhung (45) in Querrichtung nur über
den mittleren Bereich der speziellen Sitzbrille (6′) und
die hintere Erhöhung (46) etwa über die Breite der spe
ziellen Sitzbrille (6′) erstreckt.
11. Wasserklosett nach den Ansprüchen 9 und 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Breite der vorderen Erhöhung (45)
etwa ein Drittel der hinteren Erhöhung (46) beträgt.
12. Wasserklosett nach den Ansprüchen 9 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Höhe der vorderen und der hinteren
Erhöhung (45, 46) etwa das Dreifache der Dicke des niedri
gen Zwischenbereichs (43) zwischen den beiden Erhöhungen
(45, 46) beträgt.
13. Wasserklosett nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß die spezielle Sitzbrille
(6′) auf die vorhandene, vorzugsweise handelsübliche
Sitzbrille (6) durch Halterungen (44) verschiebesicher,
jedoch vorzugsweise lösbar, aufsetzbar ist.
14. Wasserklosett nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß die spezielle Sitzbrille
(6′) am rückseitigen Ende durch ein Gelenk mit der Spül
schüssel (1) oder der normalen Sitzbrille (6) verbunden
ist.
15. Wasserklosett nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenbereiche (43)
der speziellen Sitzbrille (6′) eine nach außen geneigte
Abschrägung (43′) aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4215448A DE4215448C2 (de) | 1991-05-13 | 1992-05-11 | Wasserklosett für körperlich behinderte Personen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4115565 | 1991-05-13 | ||
DE4215448A DE4215448C2 (de) | 1991-05-13 | 1992-05-11 | Wasserklosett für körperlich behinderte Personen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4215448A1 true DE4215448A1 (de) | 1992-11-19 |
DE4215448C2 DE4215448C2 (de) | 1995-08-17 |
Family
ID=6431549
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4215448A Expired - Fee Related DE4215448C2 (de) | 1991-05-13 | 1992-05-11 | Wasserklosett für körperlich behinderte Personen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4215448C2 (de) |
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